Max Payne 3 - Test

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NotSo_Sunny
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Re: Max Payne 3 - Test

Beitrag von NotSo_Sunny »

Mir ist es bei den MWs ähnlich ergangen (auch grade bei 1 u. 2).
Ich würde aber nie sagen, Shooter-X ist ein Story-Shooter, weil mich persönlich die Handlung sehr mitgerissen hat. Mit der Argumentation könnte man dann auch die Transformers-Filme zu handlungsbetonten Werken erklären. Man muss denke schon nachweisen können, dass auch für die Macher die Story mehr ist, als nur der rote Faden zwischen den Explosionen.

Unter der Bedingung würde ich mich aber dennoch noch trauen z.B. MW2 zumindest in Teilen als Story-Shooter zu bezeichnen, einfach weil ich die kleinen Subtexte zwischen Price und Soap gut gezeichnet finde.
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mr archer
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Re: Max Payne 3 - Test

Beitrag von mr archer »

D_Radical hat geschrieben:Mir ist es bei den MWs ähnlich ergangen (auch grade bei 1 u. 2).
Ich würde aber nie sagen, Shooter-X ist ein Story-Shooter, weil mich persönlich die Handlung sehr mitgerissen hat. Mit der Argumentation könnte man dann auch die Transformers-Filme zu handlungsbetonten Werken erklären. Man muss denke schon nachweisen können, dass auch für die Macher die Story mehr ist, als nur der rote Faden zwischen den Explosionen.
Danke! Für mich schlüssige Argumentation, die ich mir hiermit zu Eigen mache.
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Hypn0s
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Re: Max Payne 3 - Test

Beitrag von Hypn0s »

Mit eurer Argumentation wäre MP3 für mich auch nen Story-Shooter. Ist halt wie nen spielbarer Actionfilm...

Kann den Test auch absolut nicht nachvollziehen. Da wird mit Teil 3 einer Spieleserie was neues versucht und hier wird behauptet Rockstar hätte "keine Eier"? Wie bitte?? Keine Eier hätten sie gehabt wenn sie nen langweiligen MP2-Aufguss gemacht hätten (so wie es Herr Luibl wohl gerne gehabt hätte).

Ich war auch zuerst skeptisch, da ich auch MP1+2 gerne gespielt habe...aber wenn man ehrlich ist hat alleine die Bullet-Time und die Atmosphäre MP zu etwas besonderem gemacht. Und bei der Atmopshäre hatte ich geglaubt, dass MP3 total failt (wegen des Locationwechsels hatte ich vermutet, dass es kein MP mehr wäre). Nun hatte ich es mir im Steam Summer Sale geholt und nun durchgespielt und hab es nicht bereut. Max ist immer noch nen Wrack bzw. mehr denn je, die Story hat mich wider erwarten mitgerissen und auch die Cutscenes fand ich klasse...erst Recht mit der beeindruckenden Technik dahinter. Animationen, Dialoge, Charaktere, Inszenierung sind 1a bzw. so mit das beste bei Shootern bis jetzt. Und auch die Action fand ich top, der Multiplayer sorgt für kurweiligen Ballerspaß...Eigentlich nen rundum gelungener 3rd-Person Shooter aber kein spielerischer Meilenstein sondern eher nen stilistischer...genau wie seine Vorgänger. Oder hab ich was im Bezug zu MP1+2 verpasst?

Warum der Test so aussieht verrät der Tester in seinem Fazit: "Für die Generation Call of Duty". Flamen ist halt in, und Herr Luibl bedient gerne seine rebellischen Leser die alles Neue erstmal per se verteufeln. Und langsam wirds auch langweilig immer lesen zu müssen "man hätte dies machen können oder das einbauen können". Aber Spiele werden hier nicht mehr nach dem bewertet was sie sind sondern was sie sein könnten...außer es handelt sich um nen Indie-Titel!
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mr archer
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Re: Max Payne 3 - Test

Beitrag von mr archer »

Hypn0s hat geschrieben:aber kein spielerischer Meilenstein sondern eher nen stilistischer...genau wie seine Vorgänger. Oder hab ich was im Bezug zu MP1+2 verpasst?
Würde ich so sehen. Zumindest der erste Teil war zu seiner Zeit definitiv ein spielerischer Meilenstein.
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Hypn0s
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Re: Max Payne 3 - Test

Beitrag von Hypn0s »

und in welcher Hinsicht?
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Nuracus
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Re: Max Payne 3 - Test

Beitrag von Nuracus »

Sagen wir mal so, Max Payne 1 hat definitiv die Bullet-Time-Welle ausgelöst, im Spielebereich.
Danach musste irgendwie jeder Shooter sowas haben. War also auf jeden Fall richtungsweisend/ändernd.
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NotSo_Sunny
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Re: Max Payne 3 - Test

Beitrag von NotSo_Sunny »

Hypn0s hat geschrieben: Kann den Test auch absolut nicht nachvollziehen. Da wird mit Teil 3 einer Spieleserie was neues versucht und hier wird behauptet Rockstar hätte "keine Eier"? Wie bitte?? Keine Eier hätten sie gehabt wenn sie nen langweiligen MP2-Aufguss gemacht hätten (so wie es Herr Luibl wohl gerne gehabt hätte).
Haben sie denn keinen Aufguss gemacht?
Wie du selbst gesagt hast, ist Max immer noch ein Wrack. Man lässt ihn auf den selben altbekannten Problemen rumreitten , obwohl das Ende von Teil2 auch die Steilevorlage für eine Charakterwandlung hätte sein können.

Auch im Gameplay ist es schwierig irgendwelche Wagnisse oder Kreativität auszumachen. In der Basis gibt es die gleiche SlowMo-Painkiller-Mechanik wie immer. "Neu" dazugekommen sind jetzt Coversystem, RailgunSequenzen und eine geringere Anzahl an Waffen die man mitschleppen kann. Mit diesen neuen Features hat man dann vielleicht verhindert einen reinen MaxPayne-Aufguss zu machen. Aber ein impulsloser Aufguss von Genrestandarts der letzen Jahre ist soviel besser auch nicht.

Wirklich "getraut" hat man sich eben nur was bei Stil und Setting. Beim Setting aber auch nur in dem Sinne, dass man hier, wie auch tatsächlich geschehen, Fans der alten Teile vergrault hat. Favelas sind ansonsten mitlerweile ein in Hollywood/Game-Blockbustern ziemlich durchgelutschtes Setting - aber ok, vielleicht erschien es kreativ als man mit der Produktion begann.
Der ManOnFire-Look mit schwebenden BlinkeWörtern war an sich ja eine nette Idee, aber einen stilistischen Meilenstein hat man da sicher nicht hingelegt. Da war bereits Kane&Lynch2:DogDays mit seinem MichaelMann/YouTube-Stil gewagter, zumal man den Stil auch konsequent durch das gesamte Game durchgezogen hat und nicht nur durch die Cutscenes. Dabei gabs bei DogDays wenigstens auch 1 -2 mal Ausbrüche bzw. Ergänzungen zu dem Muster, z.B. wenn bei einer besonders großen Explosion Sound und Bild kurz völlig verzerrt wurden. Der Grund warum MP3s-Stil in sovielen Tests kritisiert wurde, ist aus meiner Sicht der, dass es einen nach 10h auf den Keks geht oder schlicht langweilt. Nur das Unterstreichen von Schlüsselwörten ist einfach ein Gag, der sich irgendwann ausleiert. Dabei hätt man damit sicher einiges machen können. Man hätte vielleicht die Wörter nur auf die tatsächlich gesprochenen oder gedachten Sätze beschränken können, oder solche Szenen bringen können, wie Max der in einen Club kommt, sowas sagt wie:"Ich wusste sofort an welchen Schlage Menschen ich hier geraten war..." und dann ploppen groß über den Köpfen der Leute "Arsch, Schlampe, Schleimer" auf. Irgendetwas halt.

Was ich bei all der Kritik nochmal klar machen möchte. Ich finde auch, dass Jörg mit seinen 70% wieder etwas über das Ziel hinausgeschossen ist. MaxPayne3 ist mMn ein sehr guter Action-Titel mit hohen ProductionValues (Grafik, Spielzeit etc.) und verhältnismäßig erstaunlich fordernden Schießereien.
Aber ich sehe einfach so gut wie gar nichts, wofür Rockstar Lob in Sachen Kreativität, Wagemut, Weiterentwicklung oder eben das Vorahandensein von Eiern verdient hätte.
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Hypn0s
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Re: Max Payne 3 - Test

Beitrag von Hypn0s »

D_Radical hat geschrieben:Was ich bei all der Kritik nochmal klar machen möchte. Ich finde auch, dass Jörg mit seinen 70% wieder etwas über das Ziel hinausgeschossen ist. MaxPayne3 ist mMn ein sehr guter Action-Titel mit hohen ProductionValues (Grafik, Spielzeit etc.) und verhältnismäßig erstaunlich fordernden Schießereien.
Aber ich sehe einfach so gut wie gar nichts, wofür Rockstar Lob in Sachen Kreativität, Wagemut, Weiterentwicklung oder eben das Vorahandensein von Eiern verdient hätte.
Seh ich doch auch so, würde auch keine 90 oder geben und teile dein Fazit. Aber zu sagen "die haben keine Eier" bei dem Budget und den damit verbundene Risiken finde ich irgendwie lächerlich, da eben doch ein Wagnis eingegangen wurde (wenn auch nicht nach jedermanns Geschmack).
Du schreibst es ja selbst:
D_Radical hat geschrieben: Auch im Gameplay ist es schwierig irgendwelche Wagnisse oder Kreativität auszumachen. In der Basis gibt es die gleiche SlowMo-Painkiller-Mechanik wie immer. "Neu" dazugekommen sind jetzt Coversystem, RailgunSequenzen und eine geringere Anzahl an Waffen die man mitschleppen kann. Mit diesen neuen Features hat man dann vielleicht verhindert einen reinen MaxPayne-Aufguss zu machen. Aber ein impulsloser Aufguss von Genrestandarts der letzen Jahre ist soviel besser auch nicht.
Tjoa wie mans macht macht mans falsch. Ich finde alles wirkt wie aus einem Guss und pass gut zu MP.
Zwar keine große Kreativität aber sinnvolle Neuerungen und demnetsprechend für mich eine Weiterentwicklung. Ohne diese Neuerungen wäre es viel zu statisch und ich würde mich wohl fühlen wie in nem Shooter aus dem Jahre 2003. 8)
D_Radical hat geschrieben: Wirklich "getraut" hat man sich eben nur was bei Stil und Setting. Beim Setting aber auch nur in dem Sinne, dass man hier, wie auch tatsächlich geschehen, Fans der alten Teile vergrault hat. Favelas sind ansonsten mitlerweile ein in Hollywood/Game-Blockbustern ziemlich durchgelutschtes Setting - aber ok, vielleicht erschien es kreativ als man mit der Produktion begann.
Der ManOnFire-Look mit schwebenden BlinkeWörtern war an sich ja eine nette Idee, aber einen stilistischen Meilenstein hat man da sicher nicht hingelegt.
Hier scheiden sich wohl die Geister. Kann man loslassen und ist offen für Neuerungen oder verbindet man MP allgemein mit Comicsequenzen + NY bei Regen? Wie gesagt, ich habe die ersten beiden Teile auch mit Begeisterung gespielt und war erst skeptisch bei Teil 3...Ohne SteamDeal hätte ich es bis heute nicht gespielt. Ich weiß zwar nicht ob ich ein "klassisches" MP3 besser gefunden hätte aber so lange es trotzdem Spass macht...

Aber wenn etwas auf "Mainstream" bzw. einige würden es wohl casual nennen getrimmt ist, ist das für die meisten hier schon mal per se schlecht, ganz unabhängig davon ob es trotzdem Fun macht oder nicht. Zum Glück lassen mich diese ganzen Klassifizierungen kalt ;) Obwohl für den Mainstream ist es wohl doch auch nen happiger Schwierigkeitsgrad selbst auf normal...

Ich frag mich ohnehin was erwartet wird? Wie gesagt, mMn war MP immer schon nen durchschnittlicher (3rd-Person)Shooter der nur durch die Bullet-Time und durch die Story im Gedächtnis geblieben ist...und nun bleibt es mir wegen anderen Dingen im Gedächtnis (Inszenierung, Grafik, Action, Protagonist).
aläääxx
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Beitrag von aläääxx »

euer test ist ein absoluter, ungerechtfertigter, nicht nachvollziehbarer griff ins klo,
und jumbo von galileo war vorher kacken und hat chilli con carne gegessen
Romeros
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Beitrag von Romeros »

Wie kann es sein das ein Spiel wie Max Payne 3, bei drei anderen sehr bekannten langjährige Spiele Zeitschriften. Wertungen von 89 -92 Prozent.
Und dan sehe ich hier 70 Prozent, liebe Redakteure da kann ja was nicht stimmen.
Da kommen echt zweifel bei der Proffesionalität eurer Arbeit ???
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Masta Mace
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Re: Max Payne 3 - Test

Beitrag von Masta Mace »

Hab MP3 bis heute nicht durchgespielt. Das Problem hatte ich bei den Vorgängern nicht ansatzweiße.

Gerade MP2 fand ich einfach durch die tollen Dialoge, die Albtraum Sequenzen, "Late Goodbye" und die symphatischen Charaktere (Mona, Vinnie, Lem, Winterson) einfach wesentlich packender. Vor allem fehlen mir die ruhigen Momente im dritten Teil, wie zum Beispiel die Polizeistadion damals.. Kann mich auch noch an das Zimmer des Scharfschützen erinnern, und das aufgezeichnete Telefonat zwischen Max und der Sexhotline.

Das fehlt einfach im dritten Teil. Ich versuchs aber die Tage nochmal. Bin ja schließlich bis zum Flughafen gekommen.
aka [Matze]
Isegrim74
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Re: Max Payne 3 - Test

Beitrag von Isegrim74 »

bomberdomme hat geschrieben:
7yrael hat geschrieben:Danke für Pro/Contra :). Kann dem Test im Allgemeinen nur zustimmen. Wenn eine ordentliche Story mit einem Schuss Mystizismus/Voodoo/Satanismus das ganze angetrieben hätte, hätte es genial werden können.
find ich ja nicht. das gehört auch nicht zwangsläufig in ein film noir spiel. das man glaubhaft armut und soziale probleme dem reichtuhm entgegenstellt leuchtet eine viel realere bösere düsternheit ab als es alle lederuschis mit hang zu designerdrogen und runenschriftart abbilden können. das spiel erinnerte mich nicht an michael bay wie ja einige meinen noch an bruce willis sondern an "Mann unter Feuer". Schwüle Hitze und affektierte partyarschlöcher in einem land mit solchen armutsgefälle + eine ausgewaschene depression bilden eben eine ganz andere stufe der düsternheit ab als sich irgendwelche gothic neoromantischen rammstein hörer vorstellen können. Ich hätte es viel mehr "mainstream" gefunden wenn man genau so ein publikum bedient. herr luibel urteilt wie immer in seinen tests: er gibt den querdenker der peinlicherweise mit volkes stimme spricht also das sagt das was eh alle bzw. sein zielpublikum hören möchte.
aber jedem seine meinung ich halte es für eines der genial erzähltesten spiele der letzen jahre. aber das gleiche sage ich auch über GTA 4.
Ich habe nun endlich auch Max Payne 3 in meiner Sammlung. Ist ja schon ein paar Tage her, dass Max hier verrissen wurde und Dein Kommentar ist identisch zu meiner Sicht.
Ein gebrochener Held, der seine Dämonen im Suff ertränken muss. Da finde ich es auch nicht zuviel, dass er so abgewrackt dargestellt wurde. Sein Hang zu Selbstzerstörung, die grandios mit der NY-Story um den Möchtegern-Gangstersohn untermauert wird, resultiert doch aus seiner Vergangenheit, die ja zwangsläufig mit Rücblicken angerissen wird. Mir gefällt Max Payne 3 (genauso wie die angeblich "miese" Verfilmung). Ich hab es in zwei Tagen durchgezockt und war von der wirklich sehr guten Geschichte, die mal mit sozialkritischem Grundton einen regelrecht überrollt, schon eher überrascht. Was mich etwas gestört hat, waren wirklich die eher kleinen spielbaren Abschnitte, die von Filmchen unterbrochen werden. Ansonsten soll mir mal jemand sagen, wo die zwei Vorgänger offene Areale hatten!?! Die waren geradliniger als jedes CoD zu deren Zeitpunkt. Und eine offene freie Welt passt nicht zum Erzählschema eines Max Paynes, die mal keine 08/15 Story erzählt (sorry, aber keiner ausser Max hätte sich in so ein Debakel manövrieren können - also keine Austauchbarkeit). Für mich ein Highlight in diesem Jahr. Ganz klar 89% von mir. Ein fantastisch interaktiver Actionthriller mit zynischem Grundton und düster und ganz klar im Genre des Neo Noir angesiedelt. Grandios erzählt mit einem wunderbar coolen Antihelden, dem man seine Geschichte abkauft. Nennt man einen potenten Rechenknecht sein Eigen, bekommt man obendrein ein grossartiges technisches Grafikhighlight, dass mit einer perfekt inszenierten von der Physik untermauerten Zerstörungsorgie aufwartet und einer rohen komprisslosen Brutalität getragen wird, wie man sie heute nur sehr selten zu sehen bekommt. Max Payne ist realistischer geworden und kantiger, aber dafür charismatischer und eindrucksvoller als jedes aktuelle Rollenspiel von Bioware.
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Guffi McGuffinstein
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Kommentar

Beitrag von Guffi McGuffinstein »

Ich hab' seinerzeit den Fehler gemacht und mir MP3 vorbestellt gehabt. Ich habe die ersten beiden Teile mehrfach durchgespielt und war sehr gespannt. Nachdem ich es nach kurzer Zeit durch hatte (die anderen Teile gingen aber auch nicht viel länger) blieb trotzdem mehr als ein schlechter Nachgeschmack. Ich wollte herausfinden, woher der kommen könnte und habe daraufhin nochmal Teil 2 gespielt und war immens überrascht wie schlecht der doch den 3. Teil dastehen lässt.

War Max, bis auf die Szenen mit Mona in Teil 2, nahezu immer alleine und auf sich selbst gestellt, rennt in der Hälfte des 3. Teils ständig dieser erzählerisch schwache Knilch (dessen Namen ich schon wieder vergessen hab') völlig nutzlos hinterher, ohne, dass er mal selber groß irgendwelche Gegner abknallt. Noch schlimmer ist aber, dass er sich selber ständig sagt, was für ein nutzloser Gringo ist, der gar keine Ahnung hat was los ist. Wo ist der einste Polizist hin, der zwar psychisch immer nah am Ende war aber irgendwo immer etwas cleverer war? Mit einem abgewrackten Typen, der außer einem guten Herz und super Schießtalenten einfach nur noch schlapp wirkt kann ich mich nicht wirklich identifizieren.
Das Setting mag interessant sein, aber am Ende ist es viel zu austauschbar. Und der Oberbösewicht? Zwischen Max und ihm entsteht nie eine persönliche Auseinandersetzung. Max setzt es sich zum Ziel, dem bösen Treiben ein Ende zu bereiten aber so wirklich hat es mit ihm nix zu tun. Zu der Gruppe, die er beschützen sollte hat sich nie eine derartige Bindung entwickelt, dass es tiefste Wut bei ihm verursachen würde. Als saufender, abgewrackter nahezu gleichgültiger Bodyguard, dem das Reichen-Highlife eigentlich nur auf den Sack geht würde man ihn eher in die andere Richtung einschätzen.

Vor allem ist aber das Fehlen eines echten Bösewichts das allergrößte Manko. Einer, den man ernst nimmt, der mit Max auf Augenhöhe liegt und den man während des Spiels beginnt, so richtig zu hassen und gleichzeitig beeindruckend zu finden. Sicher, noch einmal so eine Figur wie Vlad (ich sage nur "Have no fear, Vlad is here.") zu kreieren ist mehr als schwierig aber das hat Rockstar in GTA 4 mit Dimitri auch geschafft.

Es ist sicher einer der besseren Shooter und technisch hervorragend. Doch Story und Motivation sind gnadenlos auf der Strecke geblieben. Manchmal schadet es nicht, wenn man ein paar alte Traditionen beibehält. Das düstere New York hätte in sich auch noch genug gute und Geschichten erzählen können.
johndoe1260640
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Re: Max Payne 3 - Test

Beitrag von johndoe1260640 »

Hoi,

Nachdem ich vor ca 1 Jahr nochmal die alten zwei Teile durchgespielt habe, krallte ich mir beim letzten Steam Autumn Sale MP3 für läppische 12,49€. Vorweg, für diesen Preis war es jede Spielminute wert.
Hätte ich das Spiel zum Vollpreis gekauft, hätte ich mich derbst in den Poppes gebissen.

Meinen ersten Durchlauf auf Schwer (ca 15h/Zielhilfen aus) habe ich nun hinter mir, dabei werde ich es wohl auch belassen.

Was ich positives berichten kann:

+ Soundtrack: wirklich gelungen und gerade gegen Ende sehr treibend, ohne den hätte ich es vermutlich nicht mal zu Ende gespielt
+ Grafik: Hut ab, mit DX11 und allen Reglern am Anschlag sieht MP3 wirklich gut aus, frisst auch dementsprechend Resourcen aber es lohnt sich
+ Fights: Die Ballereien fand ich zum größten Teil sehr gelungen, blutig und je nach Schwierigkeitsgrad auch gut fordernd
+ Spielzeit: Ich freue mich über jedes FPS das es zumindest schafft die 10h Grenze zu knacken, je nach Schwierigkeit kann man hier schon mit 12h+ rechnen


Was mir nicht so gut gefallen hat:

Gameplay:
Darf ich dann wieder spielen? Sorry Rockstar aber was soll dieser interaktive Filmmist. Ich mag Zwischensequezen aber rein vom Gefühl her habe ich die Hälfte meiner 15h Spielzeit damit verbracht mir Zwischensequenzen anzusehen. Bis zu einem gewissen Maß ist das ja ok aber nicht wenn da permanent Szenen auftauchen wo man sich denkt... so ein Mist das hätte ich doch selber auch super spielen können...einfach nur langweilig!

Deckungssystem:
Man bleibt wirklich sehr oft in der Deckung stecken. Zuerst dachte ich man kommt da gar nicht mehr raus bis ich durch Google rausbekommen hab dass das ein Bug ist und man sich durch "Rollen" daraus befreien kann. Abartig. Sowas gehört gepatched. Anfangs hätte ich die Tastatur fast zerlegt.

Speichersystem:
Kommt schon... was soll schon wieder dieses Auto-Save am PC. Gerade durch dieses ganze Trial & Error Gameplay kotzt es einen irgendwann an wenn man zuerst einen Panzer sprengen muss und dann gefühlte 100 Gegner umnietet, der letzte einem einen Headshot verpasst und man das Ganze immer wieder von vorne machen muss... Sowas ist bei mir künztliches hinausziehen der Spiellänge, sonst nichts. Man kann das Spiel auch so fordernd gestalten, ohne diese Speichersystem.

Spezialeinheiten:
Ich beziehe mich hier auf die Einheiten gegen Ende des letzten Drittels.
Wie sich das auf normal und mittel verhält weis ich nicht aber auf schwer ist das teilweise wirklich lachhaft.
Man kann es schon auch übertreiben. Auch wenn jemand eine Kugelsichere West anhat und einen Helm auf hat kann es nicht sein dass ich ein halbes Magazin in den Kopf jagen muss bis der Helm runterfliegt und dann nochmal ein halbes bis es auch ein Headshot ist. Oder mit der Shotgun aus 2 Meter Entfernung den Gegner erst regelrecht durchsieben und zwar 3x in Folge weil der immer wieder aufsteht. Ein bißchen übertrieben oder? oO Gerade dann wenn 10 von denen auf einmal auftauchen ist das echt mühsam...auch wenn man gut zielen kann. Wie sich das auf Hardcore/Albtraum verhält will ich gar nicht wissen...
Ahja... und müssen die dann gegen Ende wirklich auftauchen wie aus der Klonfabrik? Als würde alle 3 Minuten ein neuer Bus draußen anhalten der 100 von denen rauslässt die gerade frisch angefertig wurden... Normalerweise ist es ja ok wenn man gegen Ende ein paar Wellen abfertigen muss, sofern das auch zum Inhalt passt und gut inszeniert wird. Hier ist es einfach nur zäh und langatmig. Einzig der Score passt...


Waffen:
Golden Guns...wtf... bin ich hier bei Goldeneye?
Hätte man da kein vernünftiges Upgrade-System einbauen können als diese Humbug?
Man hat das Gefühl als wäre man Max Croft beim Artefakte sammeln. Das Zeug passt ja mal überhaupt nicht ins Spiel...

Charaktäre/Story/Setting:
Also mir hat das Setting von Anfang an in den Trailern schon nicht zugesagt, ich dachte es würde sich beim Spielen ändern, tat es aber nicht. In der Form passt es nicht zu Max Payne. Mit Glatze und Hawaihemd? Wer ist das? Angel Batista aus Dexter? Sorry aber das is ja sowas von Fail... Düster und heruntergekommen...Fehlanzeige. Es springt nie der Funken über... das Spiel hat in dieser Aufmachung so genau gar nichts vom Charme der alten Payne Teile. Voll vergeigt. Als eigenständiger Titel ist es "ok" aber mehr auch nicht... So und was sollen jetzt diese ganzen anderen lieblosen Begleiter? Die sind so lahm und langweilig dass man sich nicht mal die Namen merken möchte und falls doch hat man sie beim Beenden des Spiels wieder vergessen. Sowas muss doch nun wirklich nicht sein...

Ahja. Wo zur Hölle gabs denn in dem Spiel Granaten & Co?
Ich erinnere mich das in der Steuerung eingestellt zu haben, hab aber im ganzen Spiel keine einzige Granate gefunden/geworfen... ist das nur für MP? Sehr toll....


Zusammengefasst ergibt das für mich ein "OK" mit 65%.
Als Max Payne Fan bin ich enttäuscht, abgesehen davon war es aber "ganz unterhaltsam". Nicht mehr und nicht weniger. Mehr als 20 Euro würde ich dafür allerdings nicht ausgeben. (Rein auf den SP bezogen...)

Regards,
2komma9
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Re: Max Payne 3 - Test

Beitrag von 2komma9 »

Wiener_Schnitzl fasst auch meinen Eindruck sehr gut zusammen.
Ich habe nun auch Max Payne 3 nachgeholt - naja zumindest in Teilen. Weiterspielen mag ich eigentlich nicht mehr. Ich wusste ja von vorn herein das mir der Stil des neuen Max Payne überhaupt nicht zusagt. Aber am neuen Rechner wollte ich mir mal gute Grafik hinzaubern in 3D per Tridef und da ist mir Max Payne 3 in den Sinn gekommen.

Es wäre mir besser nicht in den Sinn gekommen...Ich schockiert wie sehr das Ding nur Moorhuhn mit guter Grafik ist. Endlose Zwischensequenzen mit überzeichneten Charakteren, da habe ich das Gefühl ein GTA 4 DLC zu spielen. Danach folgt dann ballern ohne Gnade. In Max Payne 1 & 2 hat man noch Molotow Cocktails und Granaten oder die Zeitlupe als Vorteil des Spielers benötigt um nicht über den Haufen geschossen zu werden. Mit dem Deckungssystem erübrigt sich das eigentlich.

Während Max Payne 2 es noch verstand das Spieltempo zu variieren gibt es hier nur ein Tempo und zwar immer feste druff. Irgendwann freut man sich über die andauernd auftretenden Sequenzen weil man von dem eintönigen Spiel die Nase voll hat. Es gibt auch überzogene Arcade Action wie Vanquish welches bei den Gegnern extrem variiert und so keine Langeweile aufkommen lässt. In Max Payne 3 ändern sich nur die Zwischensequenzen, danach gibt es die gleiche Kost immer und immer wieder.

Auch müsste es möglich sein in einem linearen Shooter halbwegs entscheiden zu können auf welche Weise man eine Situation löst. Mit den wenigen Waffen sind einen meisten die Hände gebunden. Dazu die Railsequenzen die teils in abstruse Over the Top Action münden und in teils nur leicht abgewandelter Form später im Spiel wieder auftauchen. Meist geht es darum irgendwelche Leute zu beschützen, ansonsten sieht man die Nachricht "Gescheitert" und darf seit dem Start des Abschnittes alles noch einmal wiederholen. Diese Nachricht erscheint auch wenn man ein bestimmtes Triggerevent wie eine Tür nicht rechtzeitig erreicht. Dadurch wird man unter Druck gesetzt nicht nur in der Deckung zu verharren, was die Gegner kaum zu leisten vermögen.

Generell habe ich mich in Max Payne 3 einfach nur gehetzt gefühlt. Max ist kein Lonesome Wolf mehr der aus eigenen Antrieb bestimmte Pfade beschreitet, sondern bekommt von allen Seiten erzählt was er denn jetzt wieder zu tun hätte. Pass' auf, hilf mir, beschütze mich, erledige die Gegner, mach dies, mach das....ich habs aus gemacht.
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