Spielkultur: Spieler haben zu wenig Mitleid mit Entwicklern - und das macht mich fassungslos

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Kajetan
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Re: Spielkultur: Spieler haben zu wenig Mitleid mit Entwicklern - und das macht mich fassungslos

Beitrag von Kajetan »

batsi84 hat geschrieben: 13.03.2024 19:11 Ein John Riccitiello zum Beispiel hat nach seinen Fehlentscheidungen Verantwortung übernommen und hat das Unternehmen verlassen.
Riccitiello ist vor Ablauf seines Vertrages vom Aufsichtsrat gefeuert worden. Mit Fallschirm, damit man ihn früher aus dem Vertrag rausbekommt. Folgen für ihn? Vielleicht ein wenig verletztes Ego, aber definitiv nicht finanziell.
Dass die Rechnung immer die anderen tragen müssen, ist schlichtweg falsch.
*augen roll*
Generell kann es auch nicht schaden, wenn du dein Bild über CEOs, Investoren und Aktionären vielleicht etwas korrigierst. Wenn wir schon im Bereich der Gewaltfantasien angekommen sind, liegt definitv etwas im Argen.
*noch mehr augen roll*
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ActuallyKindra
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Re: Spielkultur: Spieler haben zu wenig Mitleid mit Entwicklern - und das macht mich fassungslos

Beitrag von ActuallyKindra »

batsi84 hat geschrieben: 13.03.2024 19:11 Generell kann es auch nicht schaden, wenn du dein Bild über CEOs, Investoren und Aktionären vielleicht etwas korrigierst. Wenn wir schon im Bereich der Gewaltfantasien angekommen sind, liegt definitv etwas im Argen.
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batsi84
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Re: Spielkultur: Spieler haben zu wenig Mitleid mit Entwicklern - und das macht mich fassungslos

Beitrag von batsi84 »

Kajetan hat geschrieben: 14.03.2024 13:59
batsi84 hat geschrieben: 13.03.2024 19:11Generell kann es auch nicht schaden, wenn du dein Bild über CEOs, Investoren und Aktionären vielleicht etwas korrigierst. Wenn wir schon im Bereich der Gewaltfantasien angekommen sind, liegt definitv etwas im Argen.
*noch mehr augen roll*
Mit Augenrollen (und Karl Marx Bildchen) wird sich sicherlich nichts in der Branche ändern :)
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ActuallyKindra
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Re: Spielkultur: Spieler haben zu wenig Mitleid mit Entwicklern - und das macht mich fassungslos

Beitrag von ActuallyKindra »

Dass vom Posting eines Marx-Memes sich die Welt nicht verbessert, weiß ich übrigens auch (auch wenn man ja einen Schritt weiter denken könnte). Gleiches gilt sicherlich für Leute, die ob deiner Beiträge die Augen rollen.
Seine Vorstellung von CEOs zu "korrigieren" (was korrigieren? Die Nachrichten-Schlagzeilen, die sie produzieren?) wird im Gegenteil natürlich dazu beitragen, dass alles besser wird. Oder was ist da dein Vorschlag?
Zuletzt geändert von ActuallyKindra am 14.03.2024 17:51, insgesamt 2-mal geändert.
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Der Chris OLED Model Lite Pro
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Re: Spielkultur: Spieler haben zu wenig Mitleid mit Entwicklern - und das macht mich fassungslos

Beitrag von Der Chris OLED Model Lite Pro »

@Batsi: Ja puh, man weiß gar nicht wo man anfangen soll. Meintest du nicht auch letztens Rene Benko habe sich verzockt? Was auch immer dir dabei hilft mal einen etwas klareren Blick zu bekommen, tu es bitte! Ich möchte echt nicht irgendwie fies oder beleidigend sein, aber vieles was du so schreibst ist irgendwo zwischen naiv und völlig weltfremd angesiedelt. Ich weiß leider nicht wie man das anders sagen soll. Aber du gibst teilweise Dinge zum Besten, die man doch nicht ernsthaft so glauben kann. Man ist auf jeden Fall immer wieder in höchstem Maße verwundert bis hin zu schockiert.
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batsi84
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Re: Spielkultur: Spieler haben zu wenig Mitleid mit Entwicklern - und das macht mich fassungslos

Beitrag von batsi84 »

Der Chris OLED Model Lite Pro hat geschrieben: 14.03.2024 17:42 @Batsi: Ja puh, man weiß gar nicht wo man anfangen soll. Meintest du nicht auch letztens Rene Benko habe sich verzockt? Was auch immer dir dabei hilft mal einen etwas klareren Blick zu bekommen, tu es bitte! Ich möchte echt nicht irgendwie fies oder beleidigend sein, aber vieles was du so schreibst ist irgendwo zwischen naiv und völlig weltfremd angesiedelt. Ich weiß leider nicht wie man das anders sagen soll. Aber du gibst teilweise Dinge zum Besten, die man doch nicht ernsthaft so glauben kann. Man ist auf jeden Fall immer wieder in höchstem Maße verwundert bis hin zu schockiert.
Das meine Posts immer wieder weltfremd und naiv erscheinen, ist mir klar. Genau so ist mir das Problem bewusst, dass viele Vorstände und Investoren vorrangig an das Kapital denken und weniger an die Qualität ihrer Produkte (in dem Fall gute Videospiele).

Es bringt in meinen Augen aber auch nichts, sich ständig an den (Ex-)-CEOs von CD Projekt, Activision/Blizzard oder Unity abzuarbeiten.
Allein schon weil es m.M.n. eine Diskussion darüber abwürgt, wie man die Branche in Zukunft positiver gestalten kann.
Und da (große) Produktionen nicht ohne gut geführte Firmenstrukturen und Kapitalgeber funktionieren können, kann jene Diskussion nicht schaden.

Und ein René Benko hat sich in dem Sinne verzockt, dass er jetzt vor der Insolvenz steht - was nicht gerade Ziel eines guten Kapitalisten ist.
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Re: Spielkultur: Spieler haben zu wenig Mitleid mit Entwicklern - und das macht mich fassungslos

Beitrag von Peter Piper 42 »

batsi84 hat geschrieben: 14.03.2024 18:49 Das meine Posts immer wieder weltfremd und naiv erscheinen, ist mir klar.
Lass dir nix einreden.
Deine Posts haben immer noch wesentlich mehr Substanz als die heiße Luft die der Kollege hier regelmäßig verbreitet :man_tipping_hand:
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batsi84
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Re: Spielkultur: Spieler haben zu wenig Mitleid mit Entwicklern - und das macht mich fassungslos

Beitrag von batsi84 »

Peter Piper 42 hat geschrieben: 14.03.2024 18:54
batsi84 hat geschrieben: 14.03.2024 18:49 Das meine Posts immer wieder weltfremd und naiv erscheinen, ist mir klar.
Lass dir nix einreden.
Deine Posts haben immer noch wesentlich mehr Substanz als die heiße Luft die der Kollege hier regelmäßig verbreitet :man_tipping_hand:
Passt schon. Das schöne an der Naivität ist, dass man relativ vorurteilsfrei an verschiedene Themen herangehen kann :)
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Re: Spielkultur: Spieler haben zu wenig Mitleid mit Entwicklern - und das macht mich fassungslos

Beitrag von ActuallyKindra »

Ich möchte mich in dem Sinne auch mal loben dafür, dass ich im Thread mehrmals Marx gememed habe. Naiver als die Vorstellung, es könnte Anno 2024 tatsächlich eine Arbeiterrevolution geben, geht es ja wohl kaum! :ugly:
Zuletzt geändert von ActuallyKindra am 14.03.2024 19:20, insgesamt 1-mal geändert.
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batsi84
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Re: Spielkultur: Spieler haben zu wenig Mitleid mit Entwicklern - und das macht mich fassungslos

Beitrag von batsi84 »

ActuallyKindra hat geschrieben: 14.03.2024 19:19 Ich möchte mich in dem Sinne auch mal loben dafür, dass ich im Thread mehrmals Marx gememed habe. Naiver als die Vorstellung, es könnte Anno 2024 tatsächlich eine Arbeiterrevolution geben, geht es ja wohl kaum! :ugly:
Das zynische an der ganzen Geschichte ist, dass die Wirtschaft die Thesen und Ideen von Marx dazu nutzt, um noch mehr Kapital zu generieren :P
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Re: Spielkultur: Spieler haben zu wenig Mitleid mit Entwicklern - und das macht mich fassungslos

Beitrag von Akabei2 »

Endlich mal wieder ein neuer Spamthread :heart_eyes:

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Re: Spielkultur: Spieler haben zu wenig Mitleid mit Entwicklern - und das macht mich fassungslos

Beitrag von LeKwas »

Ich weiß, ist wieder sehr Off Topic, aber eines sollte man doch kurz anfügen:
batsi84 hat geschrieben: 14.03.2024 18:49Und ein René Benko hat sich in dem Sinne verzockt, dass er jetzt vor der Insolvenz steht - was nicht gerade Ziel eines guten Kapitalisten ist.
Gegen Benkos Signa-Gruppe ermittelt derzeit die Staatsanwaltschaft München I wegen Geldwäscheverdacht, es sollen mehrere Anzeigen diesbezüglich vorliegen, heißt es seitens der Behörde.
Zuletzt geändert von LeKwas am 14.03.2024 20:31, insgesamt 3-mal geändert.
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Re: Spielkultur: Spieler haben zu wenig Mitleid mit Entwicklern - und das macht mich fassungslos

Beitrag von batsi84 »

LeKwas hat geschrieben: 14.03.2024 20:23 Ich weiß, ist wieder sehr Off Topic, aber eines sollte man doch kurz anfügen:
batsi84 hat geschrieben: 14.03.2024 18:49Und ein René Benko hat sich in dem Sinne verzockt, dass er jetzt vor der Insolvenz steht - was nicht gerade Ziel eines guten Kapitalisten ist.
Gegen Benkos Signa-Gruppe ermittelt derzeit die Staatsanwaltschaft München I wegen Geldwäscheverdacht, es sollen mehrere Anzeigen diesbezüglich vorliegen, heißt es seitens der Behörde.
Auf jeden Fall gruselig und irgendwie auch faszinierend wie sehr man ein Unternehmen mit Gier und Co. gegen die Wand fahren kann :D
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Re: Spielkultur: Spieler haben zu wenig Mitleid mit Entwicklern - und das macht mich fassungslos

Beitrag von stefan251 »

Ich würde mal zynisch, pessimistisch und direkt behaupten, der Grund, warum Leute grad im Internet keinerlei Empathie zeigen, ist, dass ein großer Teil der Menschen per se egozentrische, dumme, selbstherrliche Vollidioten sind. Ich musste mich da aus universitären Forschungsgründen mal mit so Gruppierungen und deren Mitgliedern befassen und die Aussage: "Das ist halt eine kleine Minderheit, die zu sehr grütze im Kopf ist zum Grad-Aus-Scheißen", kann ich nicht mehr nachvollziehen. Ich glaub wahrlich, es ist eher anderes herum. Kluge, intelligente und gebildete Leute (da zähl ich aber auch explizit jene Leute hinzu, die nicht die Klügsten sind, kein großes Wissen haben oder ungebildet sind, aber zumindest soviel Hirnmasse haben, Selbstreflexion zu betrieben und dies erkennen und versuchen es zum besseren zu ändern!) sind eindeutig in der Minderheit und genau die sind sich dessen schlicht nicht bewusst, dass sie das sind, weil sie in ihrer Bubble bleiben, wo vorrangig diese Leute verkehren. Mag vl auch nur ein Bias sein, weil ich halt überall solche Leute sehe, aber aus meiner Perspektive ist es halt auffällig, wenn man mit für dieses Phänomen offenen Augen durch die Gesellschaft geht. Das Internet und speziell Social Media hat das nur sichtbar gemacht für jeden. Jetz gröhlen sich die Wutbürger mit Erbsenhirn, die glauben, sie hätten die Weisheit mim Löffel gefressen halt auf FB aus. Und Empathielosigkeit ist da halt eines der Paradebeispiele. Entweder denken sie, solang sie nicht davon betroffen sind, isses egal, größere Zusammenhänge können von denen eh nicht kognitiv verarbeitet werden. Oder sie empfinden Schadenfreude, weil "Dann sollen die halt ECHTE Berufe lernen" oder ähnliche Aussagen. Oft findet sich das Ganze auch in Kombination mit ideologischer Indoktrinierung durch den neoliberalen Manchesterkapitalismus, in dem wir heut halt leben: Jeder, der seinen Job verliert, ist selbst Schuld, Gehts der Wirtschaft gut, gehts uns allen gut, Ich schaffs ja auch meinen 100h Job zu schaukeln und nicht gefeuert zu werden, wieso sollt ich Mitleid haben, mit wem der das nicht schafft, usw usf...

Ich würd dahingehend auch behaupten, dass trotz der Größe und Akzeptanz des Gamings in der Gesellschaft immer noch ein guter Teil dem klischeehaften Bild des Kellerkindgamers entspricht: Der ungebildete HartzIVler-Prolet, der sich irgendwie auf Pump die letzte teure Konsole kaufen konnte und halt nur sein nächste CoD zocken will. Und das korreliert mit den obigen Charaktereigenschaften meistens auch seeeeehr gut. Solchen Leuten isses komplett wumpe, ob da irgendwelche gesichtslosen Entwickler vor dem Nichts stehen, die wollen bloß weiter schnell das nächste Game zocken...

Zu Benko sei noch gesagt: Ich will gerne glauben, dass dessen Fall bloß einmal die ausgleichende Gerechtigkeit eines wie auch immer gearteten höheren Wesens ist, der jetzt stellvertretend für all die anderen selbsternannten "Leistungsträger" die Suppe auszulöffeln hat. Mit ihm hält sich meine Empathie hart in Grenzen.

Und dass sich die Welt auf einen großen sozialen und wirtschaftlichen Kollaps zubewegt, mein ich seit knapp 15 Jahren. Ka ob ich das noch erleben werde oder ob sich die Wirtschaft noch weiterwurschteln wird n Jahrhundert bevor alles zusammenbricht. Sonderlich erpicht wäre ich trotz allem nicht drauf, es mitzuerleben.
Zuletzt geändert von stefan251 am 14.03.2024 21:42, insgesamt 1-mal geändert.
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batsi84
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Re: Spielkultur: Spieler haben zu wenig Mitleid mit Entwicklern - und das macht mich fassungslos

Beitrag von batsi84 »

Spoiler
Show
stefan251 hat geschrieben: 14.03.2024 21:40 Ich würde mal zynisch, pessimistisch und direkt behaupten, der Grund, warum Leute grad im Internet keinerlei Empathie zeigen, ist, dass ein großer Teil der Menschen per se egozentrische, dumme, selbstherrliche Vollidioten sind. Ich musste mich da aus universitären Forschungsgründen mal mit so Gruppierungen und deren Mitgliedern befassen und die Aussage: "Das ist halt eine kleine Minderheit, die zu sehr grütze im Kopf ist zum Grad-Aus-Scheißen", kann ich nicht mehr nachvollziehen. Ich glaub wahrlich, es ist eher anderes herum. Kluge, intelligente und gebildete Leute (da zähl ich aber auch explizit jene Leute hinzu, die nicht die Klügsten sind, kein großes Wissen haben oder ungebildet sind, aber zumindest soviel Hirnmasse haben, Selbstreflexion zu betrieben und dies erkennen und versuchen es zum besseren zu ändern!) sind eindeutig in der Minderheit und genau die sind sich dessen schlicht nicht bewusst, dass sie das sind, weil sie in ihrer Bubble bleiben, wo vorrangig diese Leute verkehren. Mag vl auch nur ein Bias sein, weil ich halt überall solche Leute sehe, aber aus meiner Perspektive ist es halt auffällig, wenn man mit für dieses Phänomen offenen Augen durch die Gesellschaft geht. Das Internet und speziell Social Media hat das nur sichtbar gemacht für jeden. Jetz gröhlen sich die Wutbürger mit Erbsenhirn, die glauben, sie hätten die Weisheit mim Löffel gefressen halt auf FB aus. Und Empathielosigkeit ist da halt eines der Paradebeispiele. Entweder denken sie, solang sie nicht davon betroffen sind, isses egal, größere Zusammenhänge können von denen eh nicht kognitiv verarbeitet werden. Oder sie empfinden Schadenfreude, weil "Dann sollen die halt ECHTE Berufe lernen" oder ähnliche Aussagen. Oft findet sich das Ganze auch in Kombination mit ideologischer Indoktrinierung durch den neoliberalen Manchesterkapitalismus, in dem wir heut halt leben: Jeder, der seinen Job verliert, ist selbst Schuld, Gehts der Wirtschaft gut, gehts uns allen gut, Ich schaffs ja auch meinen 100h Job zu schaukeln und nicht gefeuert zu werden, wieso sollt ich Mitleid haben, mit wem der das nicht schafft, usw usf...

Ich würd dahingehend auch behaupten, dass trotz der Größe und Akzeptanz des Gamings in der Gesellschaft immer noch ein guter Teil dem klischeehaften Bild des Kellerkindgamers entspricht: Der ungebildete HartzIVler-Prolet, der sich irgendwie auf Pump die letzte teure Konsole kaufen konnte und halt nur sein nächste CoD zocken will. Und das korreliert mit den obigen Charaktereigenschaften meistens auch seeeeehr gut. Solchen Leuten isses komplett wumpe, ob da irgendwelche gesichtslosen Entwickler vor dem Nichts stehen, die wollen bloß weiter schnell das nächste Game zocken...

Zu Benko sei noch gesagt: Ich will gerne glauben, dass dessen Fall bloß einmal die ausgleichende Gerechtigkeit eines wie auch immer gearteten höheren Wesens ist, der jetzt stellvertretend für all die anderen selbsternannten "Leistungsträger" die Suppe auszulöffeln hat. Mit ihm hält sich meine Empathie hart in Grenzen.

Und dass sich die Welt auf einen großen sozialen und wirtschaftlichen Kollaps zubewegt, mein ich seit knapp 15 Jahren. Ka ob ich das noch erleben werde oder ob sich die Wirtschaft noch weiterwurschteln wird n Jahrhundert bevor alles zusammenbricht. Sonderlich erpicht wäre ich trotz allem nicht drauf, es mitzuerleben.
Ich frage mich, ob es noch wirklich Sinn macht von Minder- und Mehrheiten zu sprechen.
Im Gaming hat man auch Menschen, die spielen einfach zum Vergnügen, dann hast du Leute wie uns, die sich gerne über das Medium selbst und darüber hinaus online austauschen wollen und eben auch jene Idioten, die das ganze scheinbar nur dafür nutzen, um Chaos und Schaden anzurichten - sei es das in den Dreck ziehen von queeren Inhalten oder das Bedrohen von Entwicklern.

Auch in den sozialen Netzwerken finde ich es prinzipiell egal, ob da jetzt eine Minder- oder Mehrheit am Werk ist. Es ist auf jeden Fall genug, um die Diskurse auf den jeweiligen Plattformen massiv zu stören.

Dass die Vorurteile gegenüber Gamern noch stark vertreten sind, merkt man auch an der Community selbst. Insbesondere wenn Diskussionen hitziger werden, dann fallen ganz schnell abwertende Kommentare à la "Du hast doch kein Sozialleben".

Und ich denke nicht, dass der Kapitalismus scheitern wird. Er wird sich eher weiter durchboxen, nachjustieren und anpassen :)
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