Spielkultur: Spieler haben zu wenig Mitleid mit Entwicklern - und das macht mich fassungslos

Hier findet ihr die entsprechenden Kommentare - inkl. Link zur News!

Moderatoren: Moderatoren, Redakteure

Benutzeravatar
Pingu
Beiträge: 5488
Registriert: 17.03.2023 14:24
Persönliche Nachricht:

Re: Spielkultur: Spieler haben zu wenig Mitleid mit Entwicklern - und das macht mich fassungslos

Beitrag von Pingu »

batsi84 hat geschrieben: 14.03.2024 20:35 Auf jeden Fall gruselig und irgendwie auch faszinierend wie sehr man ein Unternehmen mit Gier und Co. gegen die Wand fahren kann :D
Naja, besonders schwer scheint das nicht zu sein, Wirecard war ja auch schon so ein Ding, nur vielleicht mit noch mehr krimineller Energie.

Aber die Geschichte mit Benko zeigt auch wieder schön, warum ich es immer so skurril finde, wenn Menschen so ehrführchtig bei Milliardären werden, als wären das nur deswegen, weil sie reich sind, bessere oder schlauere Menschen.

Meiner Meinung nach, kann man so reich nur auf Kosten anderer werden. Und das zeigt eher das Wesen dieser Menschen.
Benutzeravatar
batsi84
Beiträge: 3317
Registriert: 15.02.2021 17:31
Persönliche Nachricht:

Re: Spielkultur: Spieler haben zu wenig Mitleid mit Entwicklern - und das macht mich fassungslos

Beitrag von batsi84 »

Pingu hat geschrieben: 15.03.2024 09:43
batsi84 hat geschrieben: 14.03.2024 20:35 Auf jeden Fall gruselig und irgendwie auch faszinierend wie sehr man ein Unternehmen mit Gier und Co. gegen die Wand fahren kann :D
Naja, besonders schwer scheint das nicht zu sein, Wirecard war ja auch schon so ein Ding, nur vielleicht mit noch mehr krimineller Energie.

Aber die Geschichte mit Benko zeigt auch wieder schön, warum ich es immer so skurril finde, wenn Menschen so ehrführchtig bei Milliardären werden, als wären das nur deswegen, weil sie reich sind, bessere oder schlauere Menschen.

Meiner Meinung nach, kann man so reich nur auf Kosten anderer werden. Und das zeigt eher das Wesen dieser Menschen.
Persönlich finde ich Menschen wie Andrew und Tristan Tate sogar noch schlimmer.
Die beiden machen sich nicht nur die Taschen voll, sondern vergiften zusätzlich noch einen Teil der heranwachsenden Bevölkerung.
Und wenn man dann vorgibt jungen Männern Orientierung zu geben und diese im selben Moment über die selbstbetitelte "Hustlers University" abzieht, dann ist selbst der Begriff "zynisch" nicht mehr ausreichend.

Da passt auch dein Einwurf mit der Ehrfurcht. Davon bekommen die beiden Influencer mehr als genug ab :?
In a Station of the Metro

The apparition of these faces in the crowd:
Petals on a wet, black bough. (Ezra Pound, 1913)
Benutzeravatar
Pingu
Beiträge: 5488
Registriert: 17.03.2023 14:24
Persönliche Nachricht:

Re: Spielkultur: Spieler haben zu wenig Mitleid mit Entwicklern - und das macht mich fassungslos

Beitrag von Pingu »

(Viel)Geld zu machen ist offenbar "cool" oder erzeugt "Respekt" weil Geld für viele, auch oder gerade junge Leute einen großen Stellen wert hat. Da ist dann auch mal egal, wie das "verdient" wurde.
Caparino
Beiträge: 735
Registriert: 27.11.2014 20:17
Persönliche Nachricht:

Re: Spielkultur: Spieler haben zu wenig Mitleid mit Entwicklern - und das macht mich fassungslos

Beitrag von Caparino »

Der Witz ist das wahrscheinlich die meisten Entwickler Heilfroh wären in den großen Firmen wie EA, Microsoft etc. zu Arbeiten unter der Fuchtel eines CEOs. Welche verschiedene Projekte gliehczeitg am laufen haben und durch Jahrelange Strukturen wenigstens die Chance auf so etwas wie ein Betriebsrat.

Anstatt ein Tochterunternehmen auf Zeit/Projekt beizutreten welches keinerlei Rechte und Perspektiven besitzt gegenüber den Geldgebern. Du kannst 10x geile Arbeit leisten, davon wird dein Firmenwert oder Konto kein Stückchen größer weil die Mutter sämtliche Vermarktungsrechte hat und dein geschäftsführer nur ne Marionette.
Benutzeravatar
batsi84
Beiträge: 3317
Registriert: 15.02.2021 17:31
Persönliche Nachricht:

Re: Spielkultur: Spieler haben zu wenig Mitleid mit Entwicklern - und das macht mich fassungslos

Beitrag von batsi84 »

Pingu hat geschrieben: 15.03.2024 10:49 (Viel)Geld zu machen ist offenbar "cool" oder erzeugt "Respekt" weil Geld für viele, auch oder gerade junge Leute einen großen Stellen wert hat. Da ist dann auch mal egal, wie das "verdient" wurde.
Ich bin auf jeden Fall gespannt, wie sich zukünftige Generationen verhalten werden, wenn sie das Mindset von Tate & Co. verstärkt in die Welt hinaustragen :Blauesauge:

Caparino hat geschrieben: 15.03.2024 14:41 Der Witz ist das wahrscheinlich die meisten Entwickler Heilfroh wären in den großen Firmen wie EA, Microsoft etc. zu Arbeiten unter der Fuchtel eines CEOs. Welche verschiedene Projekte gliehczeitg am laufen haben und durch Jahrelange Strukturen wenigstens die Chance auf so etwas wie ein Betriebsrat.

Anstatt ein Tochterunternehmen auf Zeit/Projekt beizutreten welches keinerlei Rechte und Perspektiven besitzt gegenüber den Geldgebern. Du kannst 10x geile Arbeit leisten, davon wird dein Firmenwert oder Konto kein Stückchen größer weil die Mutter sämtliche Vermarktungsrechte hat und dein geschäftsführer nur ne Marionette.
Ich stelle es mir als Geschäftsführung auch ziemlich schwer vor, die Gradwanderung zwischen finanzieller Sicherheit (mit der man planen kann) und einer gewissen Autonomie (die genug Platz für eigene Ideen lässt) zu meistern. Neidisch bin ich auf die Position definitiv nicht :)
In a Station of the Metro

The apparition of these faces in the crowd:
Petals on a wet, black bough. (Ezra Pound, 1913)
Benutzeravatar
sabienchen.unBanned
Beiträge: 618
Registriert: 12.12.2023 18:04
Persönliche Nachricht:

Re: Spielkultur: Spieler haben zu wenig Mitleid mit Entwicklern - und das macht mich fassungslos

Beitrag von sabienchen.unBanned »

batsi84 hat geschrieben: 15.03.2024 10:07 Und wenn man dann vorgibt jungen Männern Orientierung zu geben und diese im selben Moment über die selbstbetitelte "Hustlers University" abzieht, dann ist selbst der Begriff "zynisch" nicht mehr ausreichend.
... Hustlers University? ... :Blauesauge:

.. was erwartet man denn bitte anderes, wenn man für eine "Hustler Universität" zahlt. ...^.^''
Zuletzt geändert von sabienchen.unBanned am 17.03.2024 09:34, insgesamt 1-mal geändert.
Bild
Bild
Bild
Benutzeravatar
batsi84
Beiträge: 3317
Registriert: 15.02.2021 17:31
Persönliche Nachricht:

Re: Spielkultur: Spieler haben zu wenig Mitleid mit Entwicklern - und das macht mich fassungslos

Beitrag von batsi84 »

sabienchen.unBanned hat geschrieben: 17.03.2024 09:31
batsi84 hat geschrieben: 15.03.2024 10:07 Und wenn man dann vorgibt jungen Männern Orientierung zu geben und diese im selben Moment über die selbstbetitelte "Hustlers University" abzieht, dann ist selbst der Begriff "zynisch" nicht mehr ausreichend.
... Hustlers University? ... :Blauesauge:

.. was erwartet man denn bitte anderes, wenn man für eine "Hustler Universität" zahlt. ...^.^''
Fame, Bitches und viel Blinbling. Alles was dem vermeintlichen Alphamann so gefällt :P
In a Station of the Metro

The apparition of these faces in the crowd:
Petals on a wet, black bough. (Ezra Pound, 1913)
Benutzeravatar
ActuallyKindra
Beiträge: 2113
Registriert: 29.03.2021 17:34
Persönliche Nachricht:

Re: Spielkultur: Spieler haben zu wenig Mitleid mit Entwicklern - und das macht mich fassungslos

Beitrag von ActuallyKindra »

Ich will diese Tate-Verehrer und auch die incel-Bewegung, die ich für eine sehr gefährliche halte, wirklich nicht in Schutz nehmen, aber es liegt auch auf der Hand, dass es die Gesellschaft verschläft, diese perspektivlosen Menners abzuholen ...
Benutzeravatar
batsi84
Beiträge: 3317
Registriert: 15.02.2021 17:31
Persönliche Nachricht:

Re: Spielkultur: Spieler haben zu wenig Mitleid mit Entwicklern - und das macht mich fassungslos

Beitrag von batsi84 »

ActuallyKindra hat geschrieben: 17.03.2024 11:49 Ich will diese Tate-Verehrer und auch die incel-Bewegung, die ich für eine sehr gefährliche halte, wirklich nicht in Schutz nehmen, aber es liegt auch auf der Hand, dass es die Gesellschaft verschläft, diese perspektivlosen Menners abzuholen ...
Nur wie holt man Männer ab, die (vermeintlich) nicht abgeholt werden wollen oder sich zumindestens dermaßen selbst im Weg stehen, dass das Abholen nahezu unmöglich wird?
In a Station of the Metro

The apparition of these faces in the crowd:
Petals on a wet, black bough. (Ezra Pound, 1913)
Benutzeravatar
ActuallyKindra
Beiträge: 2113
Registriert: 29.03.2021 17:34
Persönliche Nachricht:

Re: Spielkultur: Spieler haben zu wenig Mitleid mit Entwicklern - und das macht mich fassungslos

Beitrag von ActuallyKindra »

Sich die Suizidraten angucken und dann überlegen, was man da machen könnte, ich weiß es nicht xD.
Weniger Verurteilung, mehr Angebote. Vor Kurzem gehört, solche Menschen scheitern oft daran, Verbindungen einzugehen. Sie versuchen also, einer Gruppe anzugehören, schreien damit mitunter sogar um Hilfe, werden aber nur ausgeschlossen und dann geht die Abwärtsspirale weiter. Don't get me wrong: Ich gehöre nicht zu den Leuten, die sagen, dass jeder schlechte Mensch (z.B. Nazis) in einer Gesellschaft zu partizipieren haben, nein, aber Auffangnetze, Systeme, die Menschen wie mit so einem Haken zurückziehen, das braucht es schon. Gesamtgesellschaftlich würde es wahrscheinlich helfen, wenn alles, was mit mental health zu tun hat, radikal reformiert würde (damit man nicht einfach irgendwo weggesperrt wird, was vielen nicht hilft, und damit man, wenn man Probleme hat, keine Ewigkeiten warten muss, bis man mal angehört werden kann).

Klar, wenn du so tief im incel-Sumpf drin bist, dass du in irgendwelchen Foren den ganzen Tag antisemitische und frauenfeindliche Scheiße von dir gibst, dann mag es wahrscheinlich zu spät sein, aber es muss ja möglich sein, diesen Absturz zu verhindern.
Zuletzt geändert von ActuallyKindra am 17.03.2024 12:37, insgesamt 2-mal geändert.
Benutzeravatar
batsi84
Beiträge: 3317
Registriert: 15.02.2021 17:31
Persönliche Nachricht:

Re: Spielkultur: Spieler haben zu wenig Mitleid mit Entwicklern - und das macht mich fassungslos

Beitrag von batsi84 »

ActuallyKindra hat geschrieben: 17.03.2024 12:29 Sich die Suizidraten angucken und dann überlegen, was man da machen könnte, ich weiß es nicht xD.
Weniger Verurteilung, mehr Angebote.

Klar, wenn du so tief im incel-Sumpf drin bist, dass du in irgendwelchen Foren den ganzen Tag antisemitische und frauenfeindliche Scheiße von dir gibst, dann mag es wahrscheinlich zu spät sein, aber es muss ja möglich sein, diesen Absturz zu verhindern.
Vielen Anhängern der "Manosphere" ist die Suizidthematik scheinbar bewusst. Nur fangen sie dann wieder an, die Schuld bei der Gesellschaft und/oder Frauen zu suchen und verlieren sich dabei im besagten "Alpha-Mindset". Und damit verhindern sie im Endeffekt die nötige Selbstreflexion, um aus diesem Sumpf herauszukommen.

Den Absturz selbst wird man oft nicht verhindern können. Aber man kann mit alternativen Rollenbildern (am besten von Geburt an) gegensteuern :)
In a Station of the Metro

The apparition of these faces in the crowd:
Petals on a wet, black bough. (Ezra Pound, 1913)
Benutzeravatar
ActuallyKindra
Beiträge: 2113
Registriert: 29.03.2021 17:34
Persönliche Nachricht:

Re: Spielkultur: Spieler haben zu wenig Mitleid mit Entwicklern - und das macht mich fassungslos

Beitrag von ActuallyKindra »

Mir ist natürlich klar, dass es an der Selbstreflexion mangelt und nicht, dass die Gesellschaft per se an allem schuld ist, was diesen Leuten passiert. Die hören "Männer sind an allem schuld" (Patriarchat) und missverstehen diese Kritik, indem sie sie auf sich beziehen statt sie auf System-Ebene zu lesen.

Aber "selbst schuld" ist keine gute Lösung gegen die Erschaffung solcher gefährlicher Subkulturen. Der Grund, warum Tate&Co so erfolgreich sind, ist, weil diese Spinner die einzigen sind, die diese Menners überhaupt ernst nehmen und ihnen eine (fehlgeleitete) Perspektive geben.
Zuletzt geändert von ActuallyKindra am 17.03.2024 12:49, insgesamt 4-mal geändert.
Benutzeravatar
batsi84
Beiträge: 3317
Registriert: 15.02.2021 17:31
Persönliche Nachricht:

Re: Spielkultur: Spieler haben zu wenig Mitleid mit Entwicklern - und das macht mich fassungslos

Beitrag von batsi84 »

Ich denke auch mit der Schuldfrage kommt man nicht weit. Auf der einen Seite müssen wie gesagt alternative Rollenbilder seitens der Gesellschaft her und auf der anderen Seite muss auch eine gewisse Bereitschaft vorhanden sein, diese anzunehmen.

Viele Männer wird man aber auch einfach nicht mehr erreichen. Zumindestens kann ich mir nicht vorstellen, dass Menschen wie Andrew Tate oder auch Karl Ess irgendwann ein Umdenken an den Tag legen werden :)
In a Station of the Metro

The apparition of these faces in the crowd:
Petals on a wet, black bough. (Ezra Pound, 1913)
Benutzeravatar
ActuallyKindra
Beiträge: 2113
Registriert: 29.03.2021 17:34
Persönliche Nachricht:

Re: Spielkultur: Spieler haben zu wenig Mitleid mit Entwicklern - und das macht mich fassungslos

Beitrag von ActuallyKindra »

Ne, die und auch Leute, die zu tief im Sumpf versunken sind, werden wohl verloren sein.
Benutzeravatar
Pingu
Beiträge: 5488
Registriert: 17.03.2023 14:24
Persönliche Nachricht:

Re: Spielkultur: Spieler haben zu wenig Mitleid mit Entwicklern - und das macht mich fassungslos

Beitrag von Pingu »

Ich denke, da wird einfach schon viel über die Erziehung gemacht. Wenn die schon vorgibt, dass der Mann wichtiger ist, dann fühlt man sich von solchen Ansichten leichter angezogen. Nicht umsonst sind es ja in der Regel junge Männer mit alten Weltbildern und "Traditionen" unabhängig von der Herkunft.

Wenn ihnen von der Jugend an gesagt wird, dass sie wichtiger sind, wenn es ihnen vorgelebt wird, wie soll man das von außen durchbrechen? Dafür müssten sie aus dem Umfeld raus, also in der Regel der Familie. Und das ist ja eher unwahrscheinlich.

Ich hab dafür keine Lösung, nur Pessimismus, dass das nichts wird und immer mehr Zuwachs bekommt.
Antworten