Chinesische Regierung beschränkt Spielzeit und Ausgaben von Minderjährigen in Online-Spielen

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SethSteiner
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Re: Chinesische Regierung beschränkt Spielzeit und Ausgaben von Minderjährigen in Online-Spielen

Beitrag von SethSteiner »

Sorry Doc, hast Recht. Hatte überlegt ob ich es kürze, es dann aber gelassen aber eigentlich kann sich den Kram auch jeder beim hochscrollen selbst durchlesen. Habe es also mal reduziert.^^
CritsJumper
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Re: Chinesische Regierung beschränkt Spielzeit und Ausgaben von Minderjährigen in Online-Spielen

Beitrag von CritsJumper »

Ich versuche mich in meiner Antwort mal kürzer zu fassen, damit es nicht so Textwände werden. Auch wenn ich nicht auf jeden Satz/Absatz regiere Seth, hab ich den Gelesen und dem wahrscheinlich auch so nachvollziehen.
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SethSteiner hat geschrieben:Nein, es ist nicht dasselbe. Wenn ich personalisierte Werbung bekomme, was ja nicht mal wirklich der Fall ist aber angenommen wenn, sehe ich maßgeblich Dinge die mich interessieren. Oder sagen wir es mal richtiger, ich sehe Werbung für Produkte die mich potentiell eher interessieren könnten. Das ist etwas völlig anderes als ein Staatsapparat der Informationen unterdrückt, Sanktionen erteilt und Ausführt. Und machen wir es mal noch deutlicher, es ist etwas völlig anderes als die faschistoiden Systeme die wir in Deutschland schon hatten, in denen ein Warenmangel herrschte, in denen die Kunst bis zum Maximum reglementiert wurde, in denen es Berufsverbote gab, in denen Eltern die Kinder weggenommen wurden, Menschen gefoltert und ermordet wurden.
Du musst das aus dem anderen Blickwinkel betrachte. Zuerst woher kommen die Informationen, nach denen die Unternehmen diese Dinge personalisieren. Es geht gar nicht um die Werbung welche dir angezeigt wird, sondern darum das diese Informationen erhoben werden. Das sie ein Vielfaches an Informationen über dich darstellen - die dann an Unternehmen verkauft werden, welche dann versuchen dich mit diesen Informationen zu bewerben oder ihre Produkte für dich personalisieren. Mir geht es da noch nicht mal um die Werbung, sondern auch um die angepassten Produkte.

Im Informationszeitalter, ist das für mich dann eine umgedrehte Zensur. Weil man eben nur Inhalte bekommt, von denen der Algorithmus denkt das du das magst. Er sortiert alles andere raus. Vielleicht führt das auch dazu das man eher fettigere Nahrung bekommt und Dick wird etc.. das ist nur ein Beispiel zum drüber nach denken, keine Verschwörungstheorie, ich sag es nicht das es so ist. Aber vielleicht fält eine Bandbreite an Infos und möglichen Dienstleistungen hinten runter.

Es ist als streicht die Suchmaschine alle Inhalte die dich jetzt interessieren könnten auf einen kleinen Prozentsatz zusammen. Quasi mit der selben Macht mit der dir hilfreiche Suchergebnisse angezeigt werden können, kann man dich beglücken damit du bestimmte Dinge, Produkte, Geschäfte, Menschen oder Informationen konsumierst.

Schlimm finde ich unter dem Gesichtspunkt das es sich halt anders verhält und der einzelne oft nicht sieht was das mit seinen Mitmenschen macht. Es ist ein wenig, wie wenn Eltern ihre Kinder schützen wollen, aber trotzdem in der Schule nur mit anderen Neonazis spielen dürfen. Nicht weil es keine anderen Menschen oder Inhalte dort gibt, sondern weil Maschinen finden es ist eine gute Idee.
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SethSteiner hat geschrieben:Du scheinst nicht zu wissen, dass Hongkong sehr wohl einen Sonderstatus hat, einen den man unter anderem derzeit verteidigt.
Oh ich dachte es ist eben beschlossen Wurden das dieser Sonderstatus nach 20 Jahren endet, und dieser Entschluss wurde zwischen England und China vor Jahren politisch beschlossen und läuft jetzt eben in den nächsten Jahren aus. Wogegen sich die jüngeren Menschen wehren weil sie dort zwar aufgewachsen sind, aber an der Abstimmung nicht Beteilligt waren.
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SethSteiner hat geschrieben:Es gab wohl noch nie soviele alternative Medien wie heute. Noch nie konnten Menschen sich so sehr in verschiedenen Meinungen verlieren und dabei war die Auswahl schon vor dem Internet riesig gewesen, sowohl in den 90ern als auch davor - zumindest im Westen.
Gut es gibt mehr Menschen, Verlage usw. die Inhalte produzieren. Aber ich hab mich da im zweiten Absatz selber verschrieben. Statt Medien hätte ich besser Medium schreiben sollen. Heute ist überwiegend digital und bei einem Monopol von Informations-Providern. Sicher man kann auf den Youtube-Kanälen die Inhalte finden und das ist auch noch besser als, damals wo ein Inhalt, den man verpasste, einfach nicht mehr da war.

Doch heutzutage muss man mehr Zeit investieren wenn man Inhalte finden will. Sich in die Channels klicken und die Inhalte direkt suchen, ansonsten wird man auf dem Weg dorthin von Süßigkeiten abgelenkt. Gerade für jüngere ist das schwieriger. Es endet in dem Effekt das man "plötzlich 3 Stunden Online war, und ganz vergessen hat warum man das Internet eigentlich eingeschaltet hat." Dem gegenüber steht halt eine gezieltes suchen, finden verstehen in einem kurzen Zeitraum.

Wegen der Personalisierung ist das für viele schon schwieriger geworden, weil Inhalte ausgeblendet, werden oder ihnen gar nicht vorgeschlagen werden oder eben auf Seite 3. Zudem gehen Jugendliche nicht über eine Playliste zum Thema X, sondern sie suchen danach, beispielsweise wie bei einer Hash-Tag Funktion und die Inhalte sind ohne Lesezeichen oft andere.

Zudem kommt in Zukunft das Debakel der Löschung, auch wegen dem Copyright welches unsere Politiker diskutierten, als auch die Sache das sich Youtube jetzt schon vorbehalten hat, Kanäle die sich nicht rechnen runter zu nehmen.
Und offen ist Politik auch heute noch.
Na ja. Politiker sind auch nur Menschen. Und in etwa wie Trumb seine Infos aus Fox News bezieht, von seinem Beraterstab und auch von Twitter. Scheint es unseren Politikern nun mal auch so zu gehen. Achte mal darauf wie oft diese in Blasen Informationen und Diskussionen gefangen sind. Ich habe die Theorie das die SPD und CDU nur deswegen so massiv erodiert weil sie nicht mehr mit bekommen was da draußen wirklich passiert. Klar auch das gab es schon immer, aber ich denke es ist stärker geworden. Jüngere Menschen und Politiker sind da ein bisschen besser Aufgestellt.

Aber der Effekt ist das es keinen Konsens mehr gibt, die Parteien scheinen untereinander weniger zu sprechen, als auch ihrer Opposition nicht mehr zuzuhören. Es gibt keine Diskurs und keine wirkliche Debatte mehr, welche Offline statt findet (frisst ja auch zu viel Zeit.) aber mit einem Positionspapier und einem Chat auf Twitter oder über Berater, lassen sich die Probleme nicht mehr wirklich gut lösen.
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Eine Demokratie ist besser als eine Autokratie. Und dass wir es geschafft haben, geradezu Saudi-Arabische Verhältnisse in Deutschland zu überwinden, halte ich für ein recht deutliches Zeichen wie eine gute Demokratie wirken kann.
Ich sehe halt nicht mehr das wir eine Demokratie, eine Herrschaft des Volkes haben. Wir sind so abhängig von diesen Technologien und dieser Art der Kommunikation. Das wir eine Technokratie geworden sind.
Technokratie
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(griechisch) die, zumeist in kritischer Absicht gebrauchte Bezeichnung für eine Gesellschaft, deren Handeln mit der Absicht der Förderung des (technischen) Fortschritts vorrangig beziehungsweise ausschließlich Gesichtspunkten technischer Effizienz untergeordnet ist und deren Eliten (idealtypisch) durch Experten (Technokraten) gebildet werden. Im Zentrum der Kritik technokratischen Denkens und Handelns steht eine Betrachtungsweise von Gesellschaft, die diese als ein quasitechnisches System ansieht, dessen Probleme grundsätzlich auch technisch (sachbezogen-wertfrei) zu lösen seien und demokratische Strukturen und Kontrollmechanismen sowie übergeordnete gesellschaftliche (z.B. soziale) Wertorientierungen nicht selten als störend, zum Teil auch als entbehrlich empfindet.
Von mir aus auch eine Symbiose, eine technokratische Demokratie wobei aber die Menschen eher ihren digitalen Beratern glauben schenken als ihren eigenen Beobachtungen, Erfahrungen, Empfindungen, Erlebnissen.
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Es gibt kein Zuckerberg-Todesschwadron oder eine Jeff Bezos Schutzstaffel. Die Unternehmen bieten Services und Produkte an und sie sind nicht dafür verantwortlich, wie sie genutzt werden. Ich kann mir auf Amazon sicherlich problemlos alles besorgen, was ich für eine Bombe brauche, das macht Amazon nicht zu einem Bombenlieferanten. Ich kann über Facebook genug Informationen über einen Menschen sammeln, um ihn irgendwann ein Messer in die Seite zu stechen und wie eine Sau verbluten zu lassen aber das macht Facebook nicht zum Spitzel.
Tritt mal einen Schritt zurück. Diese Unternehmen gestalten ein Produkt. Für das es oft noch keine Reglementierung gibt weil die Gesellschaft sich noch nicht auf Regeln geeinigt hat.

Nimm dir mal die Tabak-Industrie vor, die Zucker-Industrie, damals Standard-Oil usw.. Die Geschichte ist Voll mit solchen Ereignissen. Ebenso mit Dokumenten die es schon vorher gab, von Wissenschaftlern beauftragt, wo die Unternehmen diese Folgen ganz genau einschätzen konnten. Bestes Beispiel war so die Temperatur Erhöhung, gut es war glaube ich Exxon Mobil und nicht Standard Oil. Aber mit dem selben perfiden Handeln, verstecken diese modernen IT Unternehmen natürlich den Zugang zu diesen Informationen. Genau wie China es macht, mit den in Chinas Augen unliebsamen Themen.

Ich sehe es halt als bedrohlicher wenn es ein Computer macht, der wesentlich mehr Informationen auch zeitgleich bewerten und verarbeiten kann, als wenn es ein Mensch oder Grenzbeamter macht. Von diesen Menschen, gibt es in China noch mehrere.

In etwa so, wie die Menschen die in der DDR noch auf der Mauer standen und selber schießen mussten. Gegenüber vollautomatischen Computersystemen mit Bilderkennungssoftware. Vielleicht sehe ich an der Stelle aber den Cyberwar zu sehr und die Bedrohung durch die Vernetzung. Schau dir unbedingt mal die Killerrobots Entwicklung an.
Ich kann über Facebook genug Informationen über einen Menschen sammeln, um ihn irgendwann ein Messer in die Seite zu stechen und wie eine Sau verbluten zu lassen aber das macht Facebook nicht zum Spitzel.
Du interpretierst es immer noch falsch. Du gehst davon aus was du auf diesen Netzwerken beobachtest und skalierst das vielleicht auf alle Menschen hoch das es bei ihnen so ähnlich ist. Ich meine immer noch das es am Design dieser Systeme liegt. Klar, wenn es mal einen Hacker-Angriff gab ist das schlimm. Aber wenn jemand sein Geschäftsmodell darauf aufbaut, dir eine LED-Birne zu verkaufen welche Online Ditten (gegen Gebühr) mitteilt wann du zu hause bist und wann nicht. Oder ein Thermostat oder Feuermelder, der heimlich nebenbei deine Schlafgewohnheiten aufzeichnet, vermerkt wann du erkältet bist und wann nicht und wie oft du fremden Besuch in deinem Schlafzimmer hast etc, um fest zu stellen wie viele Personen in deinem Haushalt wohnen. Wobei das ganze dann nicht mal auf die Verpackung gedruckt wird und so weiter.. ja dann mache ich diese Unternehmen die ihr Geschäftsmodell darauf aufbauen, sehr wohl zum Spitze. Eben weil später vielleicht dritte die Informationen kaufen um damit den entsprechenden Personen zu schaden.

Edit: Mir fällt gerade noch ein gutes Beispiel ein: Da gab es Kleinanzeigen die nur der Zielgruppe angezeigt wurden. Das konnte der Inserent fest legen, obwohl sowohl Frauen als auch Männer ein Anrecht haben sich auf eine Wohnung oder Stelle zu bewerben. Diese Vorauswahl - oder wie ich das als Zensur angedeutet hat, sehen die meisten nicht. Weil es halt im Hintergrund abläuft. Das macht es umso bedrohlicher. Jemand der solche Produkte Gestaltet die das Zulassen und fördern. Der hat schon eine Verantwortung dafür zu tragen.

Es ist bisschen wie bei dem Trolley Problem. Es gibt in manchen Dingen keine gute Entscheidung. Dann ist es besser das ein System, oder ein Mensch niemals diese Art der Entscheidung treffen muss und das es höchste Priorität haben sollte, das diese Situation niemals eintritt.
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Eieieiei, was soll man dazu sagen? Soll ich dich darauf hinweisen, dass Videospiele eben nicht wie Drogen wirken, weil sie ja gar keine physikalisch existierenden Stoffe sind, die dementsprechend gar nicht die Möglichkeit haben auf dieselbe Art und Weise auf einen menschlichen Körper zu wirken?
Videospiele sind hier vielleicht ein schlechtes Beispiel. Generell eher Anwendungen, Anwendungs-Design oder wie man es jetzt nennt: Apps
Es sind auch nicht alle, aber manche.

Wahrscheinlich nutzt du diese nicht so ausgiebig, wie zum Beispiel die Jugend.. Es ist halt was anders, ob man ihnen etwas gesundes, anbietet oder etwas unwiderstehliches mit Zucker. Nimm Candy Crush oder die Uber App, es nimmt halt ganz neue Formen an. Auch wenn man selber nicht anfällig ist - dann hat man Glück weil man wahrscheinlich nicht in das Beuteschema fällt. Gibt es halt Anwendungen wo viele intelligente Menschen ihren Hirnschmalz investiert haben. Aber statt zum Mond, geht es dann nur darum Geld in die Kasse zu spielen und da ist dann egal ob es Nachteile für Menschen hat. Bisschen so wie beim Tabak oder eben jenen die echte Drogen gewissenlos strecken um mehr Geld heraus zu holen. Letztlich daher auch eher der Vergleich zu der Szene, auch weil sie eben gewissenlos über Nachteile für ihre Kunden gehen oder aus Gier hinweg sehen.
"Ich gewinne aber lieber den Informationskrieg als einen Moralwettstreit." Tara Mcgowan
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