EU-Urheberrechtsreform: Weitere Demonstrationen gegen "Upload-Filter" und Artikel 13 finden am 23. März statt

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Sheepwars3
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Re: EU-Urheberrechtsreform: Weitere Demonstrationen gegen "Upload-Filter" und Artikel 13 finden am 23. März statt

Beitrag von Sheepwars3 »

sphinx2k hat geschrieben: 25.03.2019 11:14
Lizenz hört sich für mich nach einem Verwaltungstechnischen Alptraum an. Für jede Popel Seite die seit 3 Jahren besteht und User Content erlaubt, einen Antrag für eine Lizenz ausfüllen ist bestimmt super und er wird schnell und ohne viel Aufwand bearbeitet werden. Ganz sicher!
Ich wüsste ehrlich gesagt nicht wieso man den Plattformbetreibern nach dem Mund reden sollte. Die juckt das ganze doch am aller wenigsten, denn die haben schon die nötige Infrastruktur um völlig Problemlos mit den neuen Vorgaben, wie auch immer sie dann genau aussehen werden, klar zu kommen.
Und ich finde es unmöglich das die Diskussion so gerne auf Memes und Co. runter gespielt wird. Das ist nur eine blödsinnige Randerscheinung des ganzen. Aber das kann man super nutzten um die Anliegen ins lächerliche zu ziehen.
Die ganzen kleinen Foren wo ich z.B. gerne aktiv bin wird das ganze aber richtig beuteln.

Und im Endeffekt soll es dann was bewirken? Illegale Seiten in Kasachstan wird es nicht interessieren und Lieschen Müller kann sich da schön weiter Illegal die neuste Folge ihrer Soap ziehen.
Die Hoffnung das mehr Geld in die Kassen der Rechteverwalter gespült wird? Jup hat man ja schon am Leistungsschutzrecht gesehen wie viel das gebracht hat...
Lizenzen sind ein verwaltungstechnischer Albtraum? Nun, dafür gibt es Gesellschaften wie die GEMA, die sich glücklicherweise gegen YouTube durchgesetzt hat. Und ja, es gibt Alternativen - oder hast du jetzt einen großen Aufwand, weil du Druckerpapier oder Rohlinge kaufst? Eher nicht, ne?

Und klar juckt es die Plattformbetreiber und diejenigen, die davon profitieren. Solche Gestalten wie LeFloid beispielsweise, der ganz, ganz wirres Zeug brabbelte, als die Richtlinie etwas konkreter wurde.

Und hier die Wirksamkeit infrage zu stellen, weil "illegale Seiten in Kasachstan" sich nicht daran halten würden, das ist doch hanebüchen. Es geht um Plattformen, die mit dem User Created Content ihre Kohle verdienen, sich aber bei der Haftung rausnehmen.

Aus "Liebesgrüße aus dem Silicon Valley" von Jaron Lanier (der dir hoffentlich was sagt):
"Wir finden es unfassbar cool und praktisch, dass die Piratenparteien die Bezahlung von Urhebern für eine Form von Zensur halten oder wie immer gerade ihr Dogma lautet. Denn kein Geld für Urheber heißt mehr Geld für uns, hier drüben in Kalifornien - Geld aus den Taschen der Zukunft Europas. Wie toll für uns! Wir werden immer reicher, und aus irgendeinem Grund findet ein Haufen progressiver Europäer das gut! Wir zahlen nicht gern für Daten, egal ob sie von Kreativen stammen oder von anderen. Und falls wir tatsächlich mal einen Kreativen für ein Video bezahlen, wollen wir selbst entscheiden, wen und wie viel. Das Letzte, was wir wollen, ist, Urheber zu stärken oder uns vom Markt sagen zu lassen, wie viel wir zahlen sollen. Wir sind so glücklich, dass wir alles unter Kontrolle haben!" (Die ZEIT, Nr. 13, 21. März 2019, S. 41. In Übersetzung von Sophie Zeitz.)
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SethSteiner
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Re: EU-Urheberrechtsreform: Weitere Demonstrationen gegen "Upload-Filter" und Artikel 13 finden am 23. März statt

Beitrag von SethSteiner »

Die Diskussion um "Gesetz" "nein es ist gar kein Gesetz!" ist nichts weiter als Korinthenkackerei. Fakt ist, wenn diese Richtlinie durch ist, müssen die Länder sie nun Mal umsetzen und sich dabei eben an dem orientieren was da drinsteht. Punkt.

Das Gespent der Uploadfilter ist real, es gibt sie schon und sie funktionieren nicht ordentlich, es führt zwangsläufig zu einem Overblocking das bereits jetzt stattfindet. Die Alternative ist die Subventionierung von Verwertungsgesellschaften. Du wirfst hier vor, nach dem Mund von großen Firmen zu reden? Dabei redest du hier nach dem Mund von GEMA, VG Wort und Co., die schon die letzten Jahrzehnte staatlich gesichert Geld kassieren können, ohne dass es dafür eine tatsächliche Rechtfertigung aka Leistung gäbe und das perfide unter dem Deckmantel des Schutzes von Künstlern. Sowohl Uploadfilter als auch der Zwangsabschluß von Lizenzen sind ein No-Go.

Btw. "wir" in dem was du von Lanier zitierst ist ebenso etwas perfide, tut es doch den unbedarften Leser implizieren, er hätte was zutun mit YouTube, Facebook und Co. und würde quasi für sie sprechen. Das ist aber gar nicht der Fall und damit ist so ein Zitat ganz schön manipulativ (was aber ja nichts neues ist von der Pro-Ecke, da kommen ja tagätlich Lügen und Manipulationsversuche).
Zuletzt geändert von SethSteiner am 25.03.2019 11:38, insgesamt 1-mal geändert.
Sheepwars3
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Re: EU-Urheberrechtsreform: Weitere Demonstrationen gegen "Upload-Filter" und Artikel 13 finden am 23. März statt

Beitrag von Sheepwars3 »

Bachstail hat geschrieben: 25.03.2019 11:31 Doch, genau der.
Lasse mich raten :

Der handelt nur seiner eigenen Interessen wegen und wettert DESWEGEN gegen Artikel 13 ?
Er handelt aus Werbeinteressen heraus und hat laut eigener Aussage ziemlich wenig Zeit für eine ordentliche Einarbeitung in die Themen. https://orange.handelsblatt.com/artikel/30345
Und Artikel 13 ist umsetzbar
In jetziger Form ?

Definitiv nicht.
Doch. Indem die nationalen Gesetzgeber Lösungen abseits der viel besprochenen Uploadfilter in die Wege leiten.
Gespenst der Uploadfilter
Was für ein Gespenst ?
Dass zwangsläufig nur Uploadfilter abhelfen. Das ist Blödsinn.
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sphinx2k
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Re: EU-Urheberrechtsreform: Weitere Demonstrationen gegen "Upload-Filter" und Artikel 13 finden am 23. März statt

Beitrag von sphinx2k »

Sheepwars3 hat geschrieben: 25.03.2019 11:23 Und Artikel 13 ist umsetzbar, wenn hier mal langsam mal von dem Gespenst der Uploadfilter zu den Alternativen geblickt wird.
Sobald einer eine gangbare Alternative auf den Tisch legt bin ich gerne bereit darüber nachzudenken. Alles was bis jetzt gekommen ist, ist nur Gewäsch und nichts konkretes.

Also was sind die Optionen für einen Forums Betreiber wenn das ganze in ein entsprechendes Gesetz gegossen wurde?
1. User Uploads/Kommentare deaktivieren -> Läuft dem Sinn eines Forum wohl entgegen.
2. Alles was gepostet wird selbst oder von Mods prüfen lassen -> geht evtl noch bis zu einer gewissen größe, aber verzögert natürlich jede Diskussion weil das Prüfen zeit kostet.
3. Das Risiko eingehen eine auf den Sack zu bekommen wenn ein User etwas geschütztes Postet -> Ja kann man machen wenn bereit ist hunderte bis tausende an Euro inkl. Ärger in kauf zu nehmen.
4. Allen Content durch einen automatischen Filter schicken, den man von dritten wie z.B. Google für eine kleine Gebühr erwerben kann. -> Man ist auf der sicheren Seite, die 10 - 20% der legalen Sachen die der Filter Falsch erkennt nimmt man halt in kauf.
5. Eine "Lizenz" beantragen/kaufen die einen auf Magische weise vor allen Rechtsansprüchen schützt. -> Cool man kann jetzt die User machen lassen was sie wollen und kann nicht mehr dafür belangt werden.
6. Die Seite zu einem Hoster außerhalb der EU verschieben und allen eine lange Nase drehen.
7. Die Seite dicht machen.
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Re: EU-Urheberrechtsreform: Weitere Demonstrationen gegen "Upload-Filter" und Artikel 13 finden am 23. März statt

Beitrag von Sheepwars3 »

sphinx2k hat geschrieben: 25.03.2019 11:38
Sheepwars3 hat geschrieben: 25.03.2019 11:23 Und Artikel 13 ist umsetzbar, wenn hier mal langsam mal von dem Gespenst der Uploadfilter zu den Alternativen geblickt wird.
Sobald einer eine gangbare Alternative auf den Tisch legt bin ich gerne bereit darüber nachzudenken. Alles was bis jetzt gekommen ist, ist nur Gewäsch und nichts konkretes.

Also was sind die Optionen für einen Forums Betreiber wenn das ganze in ein entsprechendes Gesetz gegossen wurde?
1. User Uploads/Kommentare deaktivieren -> Läuft dem Sinn eines Forum wohl entgegen.
2. Alles was gepostet wird selbst oder von Mods prüfen lassen -> geht evtl noch bis zu einer gewissen größe, aber verzögert natürlich jede Diskussion weil das Prüfen zeit kostet.
3. Das Risiko eingehen eine auf den Sack zu bekommen wenn ein User etwas geschütztes Postet -> Ja kann man machen wenn bereit ist hunderte bis tausende an Euro inkl. Ärger in kauf zu nehmen.
4. Allen Content durch einen automatischen Filter schicken, den man von dritten wie z.B. Google für eine kleine Gebühr erwerben kann. -> Man ist auf der sicheren Seite, die 10 - 20% der legalen Sachen die der Filter Falsch erkennt nimmt man halt in kauf.
5. Eine "Lizenz" beantragen/kaufen die einen auf Magische weise vor allen Rechtsansprüchen schützt. -> Cool man kann jetzt die User machen lassen was sie wollen und kann nicht mehr dafür belangt werden.
6. Die Seite zu einem Hoster außerhalb der EU verschieben und allen eine lange Nase drehen.
7. Die Seite dicht machen.
Schon mal Druckerpapier gekauft?
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Re: EU-Urheberrechtsreform: Weitere Demonstrationen gegen "Upload-Filter" und Artikel 13 finden am 23. März statt

Beitrag von Bachstail »

Sheepwars3 hat geschrieben: 25.03.2019 11:37 und hat laut eigener Aussage ziemlich wenig Zeit für eine ordentliche Einarbeitung in die Themen. https://orange.handelsblatt.com/artikel/30345
Was im Falle von Artikel 13 nicht stimmt, denn er hat sich den kompletten Artikel ebenfalls durchgelesen und demnach juristisch bewertet.
Doch. Indem die nationalen Gesetzgeber Lösungen abseits der viel besprochenen Uploadfilter in die Wege leiten.
Nur wird das nicht passieren, da werden die Verlage und Konzerne wie die GEMA schon für sorgen.
Dass zwangsläufig nur Uploadfilter abhelfen. Das ist Blödsinn.
Was würde denn sonst helfen ?

Führe das doch einmal aus.
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Re: EU-Urheberrechtsreform: Weitere Demonstrationen gegen "Upload-Filter" und Artikel 13 finden am 23. März statt

Beitrag von Sheepwars3 »

Bachstail hat geschrieben: 25.03.2019 11:42
Sheepwars3 hat geschrieben: 25.03.2019 11:37 und hat laut eigener Aussage ziemlich wenig Zeit für eine ordentliche Einarbeitung in die Themen. https://orange.handelsblatt.com/artikel/30345
Was im Falle von Artikel 13 nicht stimmt, denn er hat sich den kompletten Artikel ebenfalls durchgelesen und demnach juristisch bewertet.
Und WhatsApp für illegal erklärt und direkt mal beim falschen Gericht geklagt. Sehr kompetent.
Doch. Indem die nationalen Gesetzgeber Lösungen abseits der viel besprochenen Uploadfilter in die Wege leiten.
Nur wird das nicht passieren, da werden die Verlage und Konzerne wie die GEMA schon für sorgen.
Die GEMA ist, auch wenn es viele nicht wahrhaben wollen, kein Konzern.
Dass zwangsläufig nur Uploadfilter abhelfen. Das ist Blödsinn.
Was würde denn sonst helfen ?

Führe das doch einmal aus.
Pauschalabgaben. Und die dann nach einem bestimmten Schlüssel verteilen. Ein Blick über den Tellerrand hätte dir diese Alternative längst vor Augen geführt - WBS leider nicht.
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sphinx2k
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Re: EU-Urheberrechtsreform: Weitere Demonstrationen gegen "Upload-Filter" und Artikel 13 finden am 23. März statt

Beitrag von sphinx2k »

Sheepwars3 hat geschrieben: 25.03.2019 11:31
Lizenzen sind ein verwaltungstechnischer Albtraum? Nun, dafür gibt es Gesellschaften wie die GEMA, die sich glücklicherweise gegen YouTube durchgesetzt hat. Und ja, es gibt Alternativen - oder hast du jetzt einen großen Aufwand, weil du Druckerpapier oder Rohlinge kaufst? Eher nicht, ne?
Und wie genau kümmert das Google, Facebook und Co? Wenn man eine Pauschalabgabe von mir aus beim Internet Anschluss mitzahlen muss? Die Soll das ganze doch einbremsen und nicht den normalen Nutzer des Internets.
Und wie du im "Stadia: Cloud-basierte Game-Streaming-Plattform von Google " Thread lesen kannst ist die Gema alles andere als Problemlos. Wieso muss ich beweisen das ich Gema Freie Musik Spiele und nicht umgekehrt? Diese Beweislastumkehr ist doch nun wirklich quatsch.
Und klar juckt es die Plattformbetreiber und diejenigen, die davon profitieren. Solche Gestalten wie LeFloid beispielsweise, der ganz, ganz wirres Zeug brabbelte, als die Richtlinie etwas konkreter wurde.

Und hier die Wirksamkeit infrage zu stellen, weil "illegale Seiten in Kasachstan" sich nicht daran halten würden, das ist doch hanebüchen. Es geht um Plattformen, die mit dem User Created Content ihre Kohle verdienen, sich aber bei der Haftung rausnehmen.
Da kann man auch gerne drüber diskutieren. Mich würde nur Interessieren wieso das aktuelle Recht nicht dazu ausreichend ist? Man ist ja schon in der Pflicht einen Rechtsverstoß von dem man weiß innerhalb von 24 Stunden zu entfernen.
Aus "Liebesgrüße aus dem Silicon Valley" von Jaron Lanier (der dir hoffentlich was sagt):
"Wir finden es unfassbar cool und praktisch, dass die Piratenparteien die Bezahlung von Urhebern für eine Form von Zensur halten oder wie immer gerade ihr Dogma lautet. Denn kein Geld für Urheber heißt mehr Geld für uns, hier drüben in Kalifornien - Geld aus den Taschen der Zukunft Europas. Wie toll für uns! Wir werden immer reicher, und aus irgendeinem Grund findet ein Haufen progressiver Europäer das gut! Wir zahlen nicht gern für Daten, egal ob sie von Kreativen stammen oder von anderen. Und falls wir tatsächlich mal einen Kreativen für ein Video bezahlen, wollen wir selbst entscheiden, wen und wie viel. Das Letzte, was wir wollen, ist, Urheber zu stärken oder uns vom Markt sagen zu lassen, wie viel wir zahlen sollen. Wir sind so glücklich, dass wir alles unter Kontrolle haben!" (Die ZEIT, Nr. 13, 21. März 2019, S. 41. In Übersetzung von Sophie Zeitz.)
Da brauchen wir gar nicht drüber zu Sprechen, ich bin 100% dafür das diese großen Internetriesen ihren Teil zu Gesellschaft beitragen. Das fängt bei Steuertricks an und hört bei Geld mit den Rechten von dritten auf.
Nur das was mit Artikel 13 Passieren soll ist eine große Schrotladung auf das ganze Internet anzulegen.

Alleine dieser part hier könnte das ganze massiv entschärfen:
die Plattform ist jünger als 3 Jahre alt
sie erwirtschaftet einen Jahresumsatz von weniger als 10 Millionen Euro
sie hat weniger als 5 Millionen Nutzer pro Monat
Wenn man es so gestallt hätte das es eben nur die großen erwischt und nicht auch die ganz kleinen die eben schon seit 3 Jahren existieren. Die 3 Jahre streichen und nur punkt 2 + 3 und man hätte die dicken abgedeckt und der rest des Netzes wäre sicher.
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Re: EU-Urheberrechtsreform: Weitere Demonstrationen gegen "Upload-Filter" und Artikel 13 finden am 23. März statt

Beitrag von Kajetan »

Sheepwars3 hat geschrieben: 25.03.2019 11:47 Pauschalabgaben. Und die dann nach einem bestimmten Schlüssel verteilen. Ein Blick über den Tellerrand hätte dir diese Alternative längst vor Augen geführt - WBS leider nicht.
Pauschalabgaben sind aber nichts weiter als eine zusätzliche Internetsteuer für die Nutzer, weil diese Pauschalabgabe nicht mit entsprechenden Nutzungsrechten verbunden ist. Sprich, die Abgaben werden wie üblich auf die Nutzer umgelegt, die dafür aber nichts bekommen, sondern einfach nur mehr zahlen müssen. Siehe die Abgaben auf Leermedien.

Das ist keine Lösung, das ist der gleiche Quark wie vorher, nur eben anders.
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Re: EU-Urheberrechtsreform: Weitere Demonstrationen gegen "Upload-Filter" und Artikel 13 finden am 23. März statt

Beitrag von Bachstail »

Sheepwars3 hat geschrieben: 25.03.2019 11:47Und WhatsApp für illegal erklärt und direkt mal beim falschen Gericht geklagt. Sehr kompetent.
Und was ändert das an seiner Kompetenz bezüglich Copyright ?

Der Mann ist Fachanwalt für Medienrecht, warum sollte er nicht in der Lage sein, Artikel 13 juristisch bewerten zu können ?
Die GEMA ist, auch wenn es viele nicht wahrhaben wollen, kein Konzern.
Was kaum etwas daran ändert, dass die GEMA der vermutlich größte Profiteur von Artikel 13 ist.
Und die dann nach einem bestimmten Schlüssel verteilen.
Nach welchem Schlüssel denn ?
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Re: EU-Urheberrechtsreform: Weitere Demonstrationen gegen "Upload-Filter" und Artikel 13 finden am 23. März statt

Beitrag von SethSteiner »

Ich halte genausowenig davon nur Große anzuvisieren. Was soll das? Es ist nicht Aufgabe des Staates für irgendeine Klientel Gesetze gegen Firmen zu machen, nur weil sie groß sind. Man kann gern über einen allgemeinen Mindestlohn sprechen, über ein bedingungsloses Grundeinkommen, um grundsätzliche Bezahlung von Content-Erstellern, unabhängig der Plattform aber "hey YouTube ist groß und hin und wieder lädt da mal wer was hoch, an dem er kein Urheberrecht besitzt also soll YouTube an die GEMA zahlen!"? Das ist absurd und das ist auch dieses grundsätzliche Problem dieser Urheberrechtsreform. Es geht nicht um die Allgemeinheit von Urhebern und dafür zu Sorgen, dass sie besser bezahlt wird, in dem man bspw. sagt "vom Umsatz X, muss Prozentsatz Y an den Content-Ersteller abgegeben werden und bei Urheberrechtsverletzung muss Prozentsatz Z an den eigentlichen Urheber gehen", sondern all diese Geschichten wie Pauschalabgaben, Filterungen, seltsame Ausnahmeregelungen die auf fast niemanden zutreffen, rechtsstaatlichen Super-GAU durch Beweislastumkehr und so weiter.
Zuletzt geändert von SethSteiner am 25.03.2019 11:58, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: EU-Urheberrechtsreform: Weitere Demonstrationen gegen "Upload-Filter" und Artikel 13 finden am 23. März statt

Beitrag von sphinx2k »

Sheepwars3 hat geschrieben: 25.03.2019 11:39 Schon mal Druckerpapier gekauft?
Ja und ich Zahle dafür einen Betrag obwohl ich nur meinen selbst geschriebenen Text damit ausdrucke. Hört sich super Fair an.
Aber schwamm drüber ist halt so, ist nur ein winziger Betrag. Bei einem USB Stick nervt das erheblich mehr.

Aber all das mal beiseite.
Und wie soll dieses Modell bitte schön auf das Internet angewendet werden? Jeder Zahlt 1 Euro mehr für seinen DSL Anschluss? Wie wird dadurch z.B. Google dadurch zur Kasse gebeten? Wieso hat man ein so verkorkstes Konstrukt wie Artikel 13 (17) anstatt etwas derartiges?
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Re: EU-Urheberrechtsreform: Weitere Demonstrationen gegen "Upload-Filter" und Artikel 13 finden am 23. März statt

Beitrag von Sheepwars3 »

sphinx2k hat geschrieben: 25.03.2019 11:50
Sheepwars3 hat geschrieben: 25.03.2019 11:31
Lizenzen sind ein verwaltungstechnischer Albtraum? Nun, dafür gibt es Gesellschaften wie die GEMA, die sich glücklicherweise gegen YouTube durchgesetzt hat. Und ja, es gibt Alternativen - oder hast du jetzt einen großen Aufwand, weil du Druckerpapier oder Rohlinge kaufst? Eher nicht, ne?
Und wie genau kümmert das Google, Facebook und Co? Wenn man eine Pauschalabgabe von mir aus beim Internet Anschluss mitzahlen muss? Die Soll das ganze doch einbremsen und nicht den normalen Nutzer des Internets.
Und wie du im "Stadia: Cloud-basierte Game-Streaming-Plattform von Google " Thread lesen kannst ist die Gema alles andere als Problemlos. Wieso muss ich beweisen das ich Gema Freie Musik Spiele und nicht umgekehrt? Diese Beweislastumkehr ist doch nun wirklich quatsch.
Genau, was kümmert Google, Facebook und Co. eine französische Digitalsteuer? Was die Anwendung deutschen Rechts bei der Verbreitung von BS? Klar ist die GEMA unbequem, das ist sie aber nicht im Eigeninteresse, sondern im Sonne ihrer Mitglieder.
Und klar juckt es die Plattformbetreiber und diejenigen, die davon profitieren. Solche Gestalten wie LeFloid beispielsweise, der ganz, ganz wirres Zeug brabbelte, als die Richtlinie etwas konkreter wurde.

Und hier die Wirksamkeit infrage zu stellen, weil "illegale Seiten in Kasachstan" sich nicht daran halten würden, das ist doch hanebüchen. Es geht um Plattformen, die mit dem User Created Content ihre Kohle verdienen, sich aber bei der Haftung rausnehmen.
Da kann man auch gerne drüber diskutieren. Mich würde nur Interessieren wieso das aktuelle Recht nicht dazu ausreichend ist? Man ist ja schon in der Pflicht einen Rechtsverstoß von dem man weiß innerhalb von 24 Stunden zu entfernen.
Urheber wollen in der Regel nicht blockieren, sondern Geld mit der Verbreitung ihrer Werke verdienen, im Zweifel aber die Oberhand über den Einsatz behalten. Legitim. Das aktuelle Recht, das die Plattformen anwenden, fußt auf der Interpretation eines deutschen Urteils von 2001! Das ist gnadenlos überholt - und wenn eine Plattform fleißig Werbung schaltet, sich aber einen Dreck darum schert, ob es überhaupt zulässig ist oder wer Geld daran verdient, sollte man diesen Mechanismus ernsthaft hinterfragen.
Aus "Liebesgrüße aus dem Silicon Valley" von Jaron Lanier (der dir hoffentlich was sagt):
"Wir finden es unfassbar cool und praktisch, dass die Piratenparteien die Bezahlung von Urhebern für eine Form von Zensur halten oder wie immer gerade ihr Dogma lautet. Denn kein Geld für Urheber heißt mehr Geld für uns, hier drüben in Kalifornien - Geld aus den Taschen der Zukunft Europas. Wie toll für uns! Wir werden immer reicher, und aus irgendeinem Grund findet ein Haufen progressiver Europäer das gut! Wir zahlen nicht gern für Daten, egal ob sie von Kreativen stammen oder von anderen. Und falls wir tatsächlich mal einen Kreativen für ein Video bezahlen, wollen wir selbst entscheiden, wen und wie viel. Das Letzte, was wir wollen, ist, Urheber zu stärken oder uns vom Markt sagen zu lassen, wie viel wir zahlen sollen. Wir sind so glücklich, dass wir alles unter Kontrolle haben!" (Die ZEIT, Nr. 13, 21. März 2019, S. 41. In Übersetzung von Sophie Zeitz.)
Da brauchen wir gar nicht drüber zu Sprechen, ich bin 100% dafür das diese großen Internetriesen ihren Teil zu Gesellschaft beitragen. Das fängt bei Steuertricks an und hört bei Geld mit den Rechten von dritten auf.
Nur das was mit Artikel 13 Passieren soll ist eine große Schrotladung auf das ganze Internet anzulegen.

Alleine dieser part hier könnte das ganze massiv entschärfen:
die Plattform ist jünger als 3 Jahre alt
sie erwirtschaftet einen Jahresumsatz von weniger als 10 Millionen Euro
sie hat weniger als 5 Millionen Nutzer pro Monat
Wenn man es so gestallt hätte das es eben nur die großen erwischt und nicht auch die ganz kleinen die eben schon seit 3 Jahren existieren. Die 3 Jahre streichen und nur punkt 2 + 3 und man hätte die dicken abgedeckt und der rest des Netzes wäre sicher.
Ich denke, hier wird noch Bewegung reinkommen, aber dann darf ne Artikel-13-Demo halt kein einmaliges Happening sein, sondern sollte dazu führen, sich stärker und längerfristig einzusetzen für Alternativen. Und sorry, aber eine richtige Interessenvertretung etwa der Kreativschaffenden auf YouTube gibt es leider nicht. Die hätten ihr Gewicht durchaus in die Waagschale werfen können - aber da sind dann halt Leute wie LeFloid drunter, die von dem Ungleichgewicht profitieren.
Sheepwars3
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Re: EU-Urheberrechtsreform: Weitere Demonstrationen gegen "Upload-Filter" und Artikel 13 finden am 23. März statt

Beitrag von Sheepwars3 »

Sheepwars3 hat geschrieben: 25.03.2019 11:58
Genau, was kümmert Google, Facebook und Co. eine französische Digitalsteuer? Was die Anwendung deutschen Rechts bei der Verbreitung von BS? Klar ist die GEMA unbequem, das ist sie aber nicht im Eigeninteresse, sondern im Sonne ihrer Mitglieder.

Da kann man auch gerne drüber diskutieren. Mich würde nur Interessieren wieso das aktuelle Recht nicht dazu ausreichend ist? Man ist ja schon in der Pflicht einen Rechtsverstoß von dem man weiß innerhalb von 24 Stunden zu entfernen.
Urheber wollen in der Regel nicht blockieren, sondern Geld mit der Verbreitung ihrer Werke verdienen, im Zweifel aber die Oberhand über den Einsatz behalten. Legitim. Das aktuelle Recht, das die Plattformen anwenden, fußt auf der Interpretation eines deutschen Urteils von 2001! Das ist gnadenlos überholt - und wenn eine Plattform fleißig Werbung schaltet, sich aber einen Dreck darum schert, ob es überhaupt zulässig ist oder wer Geld daran verdient, sollte man diesen Mechanismus ernsthaft hinterfragen.
Aus "Liebesgrüße aus dem Silicon Valley" von Jaron Lanier (der dir hoffentlich was sagt):
"Wir finden es unfassbar cool und praktisch, dass die Piratenparteien die Bezahlung von Urhebern für eine Form von Zensur halten oder wie immer gerade ihr Dogma lautet. Denn kein Geld für Urheber heißt mehr Geld für uns, hier drüben in Kalifornien - Geld aus den Taschen der Zukunft Europas. Wie toll für uns! Wir werden immer reicher, und aus irgendeinem Grund findet ein Haufen progressiver Europäer das gut! Wir zahlen nicht gern für Daten, egal ob sie von Kreativen stammen oder von anderen. Und falls wir tatsächlich mal einen Kreativen für ein Video bezahlen, wollen wir selbst entscheiden, wen und wie viel. Das Letzte, was wir wollen, ist, Urheber zu stärken oder uns vom Markt sagen zu lassen, wie viel wir zahlen sollen. Wir sind so glücklich, dass wir alles unter Kontrolle haben!" (Die ZEIT, Nr. 13, 21. März 2019, S. 41. In Übersetzung von Sophie Zeitz.)
Da brauchen wir gar nicht drüber zu Sprechen, ich bin 100% dafür das diese großen Internetriesen ihren Teil zu Gesellschaft beitragen. Das fängt bei Steuertricks an und hört bei Geld mit den Rechten von dritten auf.
Nur das was mit Artikel 13 Passieren soll ist eine große Schrotladung auf das ganze Internet anzulegen.
Alleine dieser part hier könnte das ganze massiv entschärfen:
Wenn man es so gestallt hätte das es eben nur die großen erwischt und nicht auch die ganz kleinen die eben schon seit 3 Jahren existieren. Die 3 Jahre streichen und nur punkt 2 + 3 und man hätte die dicken abgedeckt und der rest des Netzes wäre sicher.
Ich denke, hier wird noch Bewegung reinkommen, aber dann darf ne Artikel-13-Demo halt kein einmaliges Happening sein, sondern sollte dazu führen, sich stärker und längerfristig einzusetzen für Alternativen. Und sorry, aber eine richtige Interessenvertretung etwa der Kreativschaffenden auf YouTube gibt es leider nicht. Die hätten ihr Gewicht durchaus in die Waagschale werfen können - aber da sind dann halt Leute wie LeFloid drunter, die von dem Ungleichgewicht profitieren.
Zuletzt geändert von Sheepwars3 am 25.03.2019 12:03, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: EU-Urheberrechtsreform: Weitere Demonstrationen gegen "Upload-Filter" und Artikel 13 finden am 23. März statt

Beitrag von Felerlos »

Kajetan hat geschrieben: 25.03.2019 11:53
Sheepwars3 hat geschrieben: 25.03.2019 11:47 Pauschalabgaben. Und die dann nach einem bestimmten Schlüssel verteilen. Ein Blick über den Tellerrand hätte dir diese Alternative längst vor Augen geführt - WBS leider nicht.
Pauschalabgaben sind aber nichts weiter als eine zusätzliche Internetsteuer für die Nutzer, weil diese Pauschalabgabe nicht mit entsprechenden Nutzungsrechten verbunden ist. Sprich, die Abgaben werden wie üblich auf die Nutzer umgelegt, die dafür aber nichts bekommen, sondern einfach nur mehr zahlen müssen. Siehe die Abgaben auf Leermedien.

Das ist keine Lösung, das ist der gleiche Quark wie vorher, nur eben anders.
Dann muss das eben mit Nutzungsrechten verbunden werden. Das ist doch der Traum: Jeder kann alles nutzen, weil die Urheber pauschal vergütet werden! Überlegt euch nur mal welche Kreativität da möglich wäre. Jeder kann neue Filme zusammenschneiden, aus alten Filmen ;) Jedes Businessmodel ist plötzlich legal, niemand bräuchte mehr auf Urheberrecht schauen. Ich kann für mein Computerspiel jede beliebige Musik verwenden ohne extra zahlen zu müssen und so weiter. Die Urheber sind trotzdem vergütet. Das wäre mein Traum. Dann gäbe es keinerlei Restriktionen für Kunst und Wirtschaft mehr und gleichzeitig eine faire Vergütung für die Urheber.

Das wäre aber natürlich irgendwo eine Revolution. Verwertungsgesellschaften braucht dann niemand mehr. Außerdem ist das natürlich auch nicht umsetzbar, wenn nur ein Land bzw. eine Region wie Europa dabei ist. Disney wird sich bedanken wenn ich Star Wars am Tag des Kinostarts legal bei YouTube reinstelle, weil das in Deutschland legal ist. Deshalb wird so was nie kommen. Aber die Freiheit, die das bringen würde klingt wahnsinnig verlockend.
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