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Re: EU-Urheberrechtsreform: Verhandlungen zu Artikel 13 stehen bevor; Kritiker warnen erneut vor Upload-Filtern

Verfasst: 12.02.2019 17:13
von Sir Richfield
Kajetan hat geschrieben: 12.02.2019 16:52Ist es daher nicht an der Zeit, dass wir allmählich beginnen in einer simplen und ansonsten folgenlosen Urheberrechtsverletzung nicht mehr den Untergang sämtlicher Zivilisation zu sehen?
Ich wandle mal ab zu:
Da sind wir uns eigentlich alle einig, dass die Nutzung unlizensierter Kopien grundsätzlich keine nette Sache ist.
Ansonsten klingst du mir bei der Herleitung zu esoterisch.
Ich würde grundsätzlich in die gleiche Richtung argumentieren, aber halt anders:
Nachweislich ist der "Kampf" gegen unlizensierte Kopien eine Verschwendung von Ressourcen und ist ebenso nachweislich eher schädlich für den KUNDEN und die Nachhaltigkeit der Kunstform.
Man sollte sich daher lieber auf den tatsächlichen KUNDEN konzentrieren. Also der, der einem Geld gibt. Freiwillig. Obschon er gar nicht (in dem Sinne) muss.

War das nicht der nicht so schlanke Mann mit Brille, der sowas ähnliches gesagt hat? Der, der nicht bis 3 zählen kann? Dem man den Besitz eines Monopols im Bereich Videospiel-Verkauf nachsagt?

Re: EU-Urheberrechtsreform: Verhandlungen zu Artikel 13 stehen bevor; Kritiker warnen erneut vor Upload-Filtern

Verfasst: 12.02.2019 22:01
von CritsJumper
Ultimatix hat geschrieben: 12.02.2019 16:58 Wären illegale Kopien so schädlich, dann wäre der Gewinn auch niedriger.
Ich bin da zwie gespalten. Zum einen finde ich das man bei Kindern ein Auge zudrücken sollte. Vielleicht durch Schnupperversionen in der Schule oder eine Gratis-Arcade-Halle in den Schulen, für nach dem Unterricht.

Aber drehen wir die Situation doch einmal komplett um tauschen die Hersteller/Publisher/Aktionären Perspektive mit denen der Spieler.

Wie wäre euer Kaufverhalten, wenn jedes mal gewürfelt wird, ob der Hersteller sich dran hält das euer Spiel dem Account hinzu gefügt wird und gespielt werden kann, oder alternativ bei Konsolen-Spielen mit Datenträger. Ob euch eine Leerhülle verkauft wird?

Das kann jetzt relativ klein sein, so ein Großteil der gekauften Spiele sind drin... oder landen in eurem Account und sind spielbar. Bei anderen wäre einfach nur das Geld weg und ihr seht das nie wieder.

Sicher es ist ähnlich zu einem Flopp. Doch genau wie wir uns informieren und uns das Spiel ansehen, um zu beweretn ob es gut ist oder nicht. Wägen wir als Kunden das Risiko ab ob wir zum Release und Vollpreis kaufen, oder gar vor Bestellen oder ob es später günstiger gekauft wird.

Jetzt könnte man noch so witzige Effekte einbauen wie: Wenn es Günstiger wird steigt die Chance das es eine Niete ist und wir nichts erhalten.

Ich fände alles schlecht. Da bleib ich lieber bei der 100% Zusage und auch das ein Spiel gekauft wurd. Mich ärgert das Terminieren des Gebrauchtmarktes oder das nachrüsten von Ingame-Shops oder Glücks-Boxen im Spiel. Was bei meiner Bewertung immer ein weing dazu führt das ich mich auch ein wenig über den Tisch gezogen fühle.

Doch letztlich geht es da wohl allen Parteien gleich. Für meinen Geschmack war das mit dem Gebrauchtmarkt halt noch das beste System, da muste der Hersteller durch Qualität und Umfang überzeugen das ein Titel nicht so schnell vergriffen war... dieses Preis-Dumping ist meines Erachtens genauso schlimm wie die Seuche dieser F2P und Insert Coin oder sinnlose Spielzeit im Shop.

Re: EU-Urheberrechtsreform: Verhandlungen zu Artikel 13 stehen bevor; Kritiker warnen erneut vor Upload-Filtern

Verfasst: 13.02.2019 01:34
von Kobba
Doc Angelo hat geschrieben: 11.02.2019 10:13
Kobba hat geschrieben: 11.02.2019 06:44 Also wenn man für jede Internetseite ne eigene App bräuchte, boah... da hat man entweder ne Menge Apps oder ne ganz ganz kleine Filterblase...
Eine App für jede einzelne Internet-Webseite? Wie kommst Du denn darauf? 8O
Mag daran liegen, das Chris Jumper davon gesprochen hat, das der Browser irgendwann verschwindet und alles nur noch über Apps funktioniert, worauf hin du gefragt hast, warum er dagegen eine Abneigung hat. Aber nen Browser ist halt auch ne App, "die Standards benutzt", damit "es deutlich aufgeräumter und einfacher" ist. Wenn jetzt der Browser wegfällt und Seiten wie 4P und Facebook nur noch als App gibt, was Jumpers Szenario war, dann brauch jede Internetseite ihre eigene App, wenn du Standards benutzt um viele Seiten mit einer App anzuzeigen, dann ist das nen Browser.

Aber ich hab da wohl was missverstanden.

Re: EU-Urheberrechtsreform: Verhandlungen zu Artikel 13 stehen bevor; Kritiker warnen erneut vor Upload-Filtern

Verfasst: 13.02.2019 08:30
von Dr.Bundy
Bis dahin bin ich hoffentlich wieder raus der Diktatur names Europas Untergang.

Re: EU-Urheberrechtsreform: Verhandlungen zu Artikel 13 stehen bevor; Kritiker warnen erneut vor Upload-Filtern

Verfasst: 13.02.2019 09:46
von Kajetan
Sir Richfield hat geschrieben: 12.02.2019 17:13 War das nicht der nicht so schlanke Mann mit Brille, der sowas ähnliches gesagt hat? Der, der nicht bis 3 zählen kann? Dem man den Besitz eines Monopols im Bereich Videospiel-Verkauf nachsagt?
Das haben viele seiner Mitanteilseigner auch gesagt. Wichtig ist nur der Kunde, der Geld bezahlen will und nicht derjenige, der nie Geld bezahlen möchte.

Steam hat nur deswegen DRM, weil es sonst keine Möglichkeit gab die Majors für die komische Idee einer rein digitalen Vertriebsplattform zu interessieren. Und aus genau diesem Grund ist das Steam-DRM seit dem Start von Steam auch nie mehr technisch weiterentwickelt worden. Steam's DRM ist so vollständig bekannt, durchleuchtet und geknackt, dass die "coolen" Warez-Gruppen fast keine Steam-Releases mehr veröffentlichen und dieses "Geschäft" den Möchtegerns überlassen, die auch nur auf den Button eines Tools klicken, um die entsprechenden Aufrufe in der Exe in eine DLL umzuleiten.

Denuvo, da ist NOCH ein wenig Ruhm zu ernten, aber auch Denuvo wird langsam schal und langweilig, so schnell wie die jeweils neuesten Versionen wieder geknackt werden :)

Re: EU-Urheberrechtsreform: Verhandlungen zu Artikel 13 stehen bevor; Kritiker warnen erneut vor Upload-Filtern

Verfasst: 13.02.2019 09:51
von Doc Angelo
Kobba hat geschrieben: 13.02.2019 01:34 Aber nen Browser ist halt auch ne App, "die Standards benutzt", damit "es deutlich aufgeräumter und einfacher" ist. Wenn jetzt der Browser wegfällt und Seiten wie 4P und Facebook nur noch als App gibt, was Jumpers Szenario war, dann brauch jede Internetseite ihre eigene App, wenn du Standards benutzt um viele Seiten mit einer App anzuzeigen, dann ist das nen Browser.
Das stimmt schon, wenn es keinen Browser gäbe und der Rest der Software so ist wie jetzt, dann müsste man erst für jeden Scheiß was installieren. Das wäre mehr als blöde.

Auf dem Handy hab ich zum Beispiel die Wikipedia-App installiert. Die bietet mehr Funktionen, ist schlanker was RAM betrifft und läuft performanter. Da gibt es für mich keinen Grund die nicht zu benutzen.

Re: EU-Urheberrechtsreform: Verhandlungen zu Artikel 13 stehen bevor; Kritiker warnen erneut vor Upload-Filtern

Verfasst: 13.02.2019 11:38
von CritsJumper
Zum Thema Browser und App.

Ich bin darauf gekommen weil in vielen Ländern schon Facebook als das Internet gilt. Beobachtet man dann halt das immer mehr neue Nutzer, sowohl Senioren, die auch erst mit WhatsApp überhaupt erst das internet kennen gelernt haben, als auch viele ganz junge Menschen die das Internet über die Konsole, Tablet oder noch schlimmer, den SMART-TV und Alphabets Vido-App, kennen lernen.

Die kommen wahrscheinlich gar nicht merh da raus. Die verstehen nicht was das Interent eigentlich ist. Jede App.. verschärft das Verhalten indirekt. Ein wenig wie jeder der etwas mit Internet machen möchte bei einem der Großen Player ein Konto haben muss sonst hat man de Fakto fast keine Möglichekit mehr die Masse an Menschen zu erreichen.

Es ist für viele zu kompliziert eine URL aufzurufen oder eine Domain. Sie fragen einfach den digitalen Assistenten nach der Telefon-Nummer für X, Y oder nach den Öffnungszeiten und der nährt sich aus Crawlern oder den Datenbanken dieser großen IT Unternehmen. Die wenigsten prüfen da ob es sich bei der Infomation wahrscheinlich wirklich um den selben dienst handelt oder der nur Namensgleich ist und Regional überlappt mit einem anderen. Wenn dann das Navi automatisch auch noch diese Adresse setzt ist das für die meisten schon gehalten.

Ich denke das wird weg brechen. Apple drängt ja schon die Verleger über eine Newsflattrate und 10 Euro Gebühr nachzudenken, damit die Nutzer auf Appel-Geräten bequem "Nachrichten zugestellt und bezahlt" bekommen. Dahin geht unser Netz leider und das nur weil diese Platzhirsche zu viel Macht haben und die Nutzer zu bequem ist.

Aber ich hab gut reden, bin ja selber zu bequem die Angebote diser Riesen zu nutzen.. ;)

Re: EU-Urheberrechtsreform: Verhandlungen zu Artikel 13 stehen bevor; Kritiker warnen erneut vor Upload-Filtern

Verfasst: 13.02.2019 15:34
von BMTH93
Es wird nicht mehr lange dauern, dann wird Orwells Zukunftsvision zur bitteren Realität. Wir haben bereits eine NSA die theoretisch alles und jeden überwacht. Eine CIA die unangenehme Regierungen einfach wegputscht, ein FBI welche ohne Genehmigung Häuser durchsuchen :D und Personen festnehmen kann, Foltergefängnisse auf Guantanamo, Gesetzte welche für die Elite keine Geltung besitzen.

Das einzige was ihnen noch gefährlich werden kann ist das Internet, da man unterschätzt hat, welche Möglichkeiten und Dynamiken sich durch das WWW entwickeln. Das haben sie erkannt und werden langsam, aber sicher dafür sorgen, dass es zu einer überwachten Zone wird.

Re: EU-Urheberrechtsreform: Verhandlungen zu Artikel 13 stehen bevor; Kritiker warnen erneut vor Upload-Filtern

Verfasst: 13.02.2019 16:25
von Kajetan
BMTH93 hat geschrieben: 13.02.2019 15:34 ... ein FBI welche ohne Genehmigung Häuser und Personen festnehmen kann, ...
Häuser festnehmen? Oh Gott!!! Da fehlt wohl ein "durchsuchen"? :)

Nein, ich weiß schon, was Du meinst. IMHO ist das aber nicht Grund für depressives Zusammensacken, weil "man kann ja eh nix machen", sondern eher Grund für leises Lächeln.

Denn man darf nicht ausser Acht lassen, dass die Reichen und Mächtigen all diese Systeme nur deswegen aufbauen, damit sie nachts besser schlafen können, weil sie glauben damit diese komische Bevölkerung besser im Griff haben.

Sie bauen sich eine Kontrollillusion auf, die auf dem Papier total geil wirkt, sobald aber genug Menschen die Faxen dick haben und einfach aufhören das System zu unterstützen, nützt Dir die dollste Überwachung nämlich gar nix. Weil diese sich nur gegen Leute richtet, die sich aktiv wehren und sich organisieren wollen. Gegen eine träge Masse, die keinen Finger krümmt, wenn das System in eine Schieflage gerät (und JEDES System gerät irgendwann in eine Schieflage), kannst Du nichts tun. Du kannst sie nicht zwingen das System zu stützen, wenn sie jeden Gedanken aufgegeben haben vom System profitieren zu können.

Siehe das Ende der DDR. Da wusste die Stasi über alles, was in der Bürgerbewegung vorging, vollständig Bescheid. NICHTS war verborgen, überall saßen Informanten, alles war bekannt. Hat es ihnen etwas genützt? Nope. Weil genug DDR-Bürger einfach die Faxen dick und somit keine Lust hatten dieses System weiter zu unterstützen. Die DDR ist ansatzlos kollabiert, weil genug DDR-Bürger nicht mehr DDR-Bürger sein wollten und innerlich längst ausgewandert waren.

Ich lächle, weil dieses perfide Überwachungssystem zu nichts anderem beiträgt als zu einer Kontrollillusion, welche die Reichen und Mächtigen in Sicherheit wiegt, während all das, von dem sie profitieren, Stück für Stück unter ihnen wegbricht, weil sie ja keine Notwendigkeit für Reformen und Teilhabe sehen, weil sie glauben alles fest im Griff zu haben! Lächle mit mir :)

Re: EU-Urheberrechtsreform: Verhandlungen zu Artikel 13 stehen bevor; Kritiker warnen erneut vor Upload-Filtern

Verfasst: 13.02.2019 16:38
von Zinssm
Meine liebe Güte :lol:

Re: EU-Urheberrechtsreform: Verhandlungen zu Artikel 13 stehen bevor; Kritiker warnen erneut vor Upload-Filtern

Verfasst: 13.02.2019 22:55
von James Dean
Uploadfilter sind ja keine Zensur. Hier wird nur Hausrecht umgesetzt, also regt euch mal nicht so auf. Zensieren können nur Staaten.