Rockstar Games: Social-Media-Richtlinien angepasst: Mitarbeiter sprechen über Arbeitsbedingungen & Erfahrungen

Hier findet ihr die entsprechenden Kommentare - inkl. Link zur News!

Moderatoren: Moderatoren, Redakteure

Benutzeravatar
Usul
Beiträge: 11398
Registriert: 13.06.2010 06:54
Persönliche Nachricht:

Re: Rockstar Games: Social-Media-Richtlinien angepasst: Mitarbeiter sprechen über Arbeitsbedingungen & Erfahrungen

Beitrag von Usul »

Doc Angelo hat geschrieben: 18.10.2018 21:42 Sieh an. Die "Kommunikations-Sperre" wird aufgehoben, und jetzt dürfen alle treuen Mitarbeiter ganz öffentlich twittern, wie wundervoll die Firma ist. Vorher war das total verboten auf Twitter zu sagen, das die Arbeit bei Rockstar Spaß macht, deswegen hat sich auch kaum einer getraut das zu sagen. Aber jetzt darf man endlich! Natürlich immer schön mit dem Hashtag #iloverockstar, damit der HR-Abteilung auf keinen Fall entgeht wer von seinem neuen "Recht" gebrauch gemacht hat.

Das muss denen doch klar sein das man das nicht so ganz einfach und naiv schluckt.

Was für eine bekloppte Sperre muss das denn gewesen sein, wenn es sie überhaupt gab. Ich vermute ja viel mehr das es einfach nur irgendeine Standard-Klausel im Vertrag gab die nie zum Tragen kam oder sogar nichtig ist - wie hierzulande immer noch in den Verträgen steht, das man niemanden verraten darf wie viel man verdient (man darfs). Wäre mir unbekannt das man nicht frei über seine Arbeit reden darf. Hier geht es immerhin um Themen die keine Betriebsgeheimnisse betreffen. Also um was für ein abgefahrenes "Kommunikationsverbot" hat es sich hier bitte gehandelt? Alleine das Vorhandensein von so einem Verbot wäre für mich ein ziemliches Negativkriterium für den Arbeitgeber.

Sorry, aber das wird echt immer durchgeknallter.
Also, damit ich das richtig verstehe:
Wenn sich jemand negativ über Rockstar äußerst, ist das glaubhaft... Aber wenn jemand was Positives schreibt - als aktueller Angestellter mit Privataccount auf Twitter und co., was vorher vermutlich aufgrund von Vertragsabsprachen nicht gewünscht bzw. erlaubt war -, ist es nicht glaubhaft?
Benutzeravatar
PickleRick
Beiträge: 2565
Registriert: 21.11.2004 14:23
Persönliche Nachricht:

Re: Rockstar Games: Social-Media-Richtlinien angepasst: Mitarbeiter sprechen über Arbeitsbedingungen & Erfahrungen

Beitrag von PickleRick »

traceon hat geschrieben: 18.10.2018 16:10 Die Social-Media-Sperre ist sicher mit Kalkül gefallen. Kaum jemand wird sich wohl negativ äußern. Es sollte nicht schwer nachvollziehbar sein, dass Mitarbeiter, die durch negative Äußerungen auffallen, sich auf Glatteis begeben und ihre Karriere in der Firma gefährden.
Ich mach mir die Welt, widiwidi wie sie mir gefällt.
...but you do as you wish.
Benutzeravatar
NomDeGuerre
Beiträge: 7342
Registriert: 08.11.2014 23:22
Persönliche Nachricht:

Re: Rockstar Games: Social-Media-Richtlinien angepasst: Mitarbeiter sprechen über Arbeitsbedingungen & Erfahrungen

Beitrag von NomDeGuerre »

Woher weißt du, ob du nicht selbst diesem Fehler aufgesessen bist und gerade deine Interpretation bestätigt hast?
Rabatz, Rambazamba, Remmidemmi, Rummel und Radau
johndoe1904612
Beiträge: 1304
Registriert: 09.08.2017 15:07
Persönliche Nachricht:

Re: Rockstar Games: Social-Media-Richtlinien angepasst: Mitarbeiter sprechen über Arbeitsbedingungen & Erfahrungen

Beitrag von johndoe1904612 »

Na Hauptsache es werden keine sexistischen Witze gemacht und alle tragen politisch korrekte Kleidung. Dann ist doch alles in Butter.
Benutzeravatar
muecke-the-lietz
Beiträge: 6060
Registriert: 08.12.2005 13:08
Persönliche Nachricht:

Re: Rockstar Games: Social-Media-Richtlinien angepasst: Mitarbeiter sprechen über Arbeitsbedingungen & Erfahrungen

Beitrag von muecke-the-lietz »

Usul hat geschrieben: 19.10.2018 09:01
Doc Angelo hat geschrieben: 18.10.2018 21:42 Sieh an. Die "Kommunikations-Sperre" wird aufgehoben, und jetzt dürfen alle treuen Mitarbeiter ganz öffentlich twittern, wie wundervoll die Firma ist. Vorher war das total verboten auf Twitter zu sagen, das die Arbeit bei Rockstar Spaß macht, deswegen hat sich auch kaum einer getraut das zu sagen. Aber jetzt darf man endlich! Natürlich immer schön mit dem Hashtag #iloverockstar, damit der HR-Abteilung auf keinen Fall entgeht wer von seinem neuen "Recht" gebrauch gemacht hat.

Das muss denen doch klar sein das man das nicht so ganz einfach und naiv schluckt.

Was für eine bekloppte Sperre muss das denn gewesen sein, wenn es sie überhaupt gab. Ich vermute ja viel mehr das es einfach nur irgendeine Standard-Klausel im Vertrag gab die nie zum Tragen kam oder sogar nichtig ist - wie hierzulande immer noch in den Verträgen steht, das man niemanden verraten darf wie viel man verdient (man darfs). Wäre mir unbekannt das man nicht frei über seine Arbeit reden darf. Hier geht es immerhin um Themen die keine Betriebsgeheimnisse betreffen. Also um was für ein abgefahrenes "Kommunikationsverbot" hat es sich hier bitte gehandelt? Alleine das Vorhandensein von so einem Verbot wäre für mich ein ziemliches Negativkriterium für den Arbeitgeber.

Sorry, aber das wird echt immer durchgeknallter.
Also, damit ich das richtig verstehe:
Wenn sich jemand negativ über Rockstar äußerst, ist das glaubhaft... Aber wenn jemand was Positives schreibt - als aktueller Angestellter mit Privataccount auf Twitter und co., was vorher vermutlich aufgrund von Vertragsabsprachen nicht gewünscht bzw. erlaubt war -, ist es nicht glaubhaft?
Ich frage mich gerade ernsthaft, warum du dich für R* so stark machst. Das sah neulich bei CDPR und Sapkowski noch ganz anders aus.

Es ist eine Firma mit guten und schlechten Seiten, wie jede andere Firma auch.

Es wird in solchen Momenten immer Kritik geben. Das heißt doch aber nicht, dass alle Mitarbeiter dieser Firma jetzt ihren Job und ihr Leben hassen, sondern nur, dass nicht alle auf den krassen Crunch stehen, der in der Spieleindustrie bei AAA Titeln zum Teil leider normal ist.

Amy Hennig, die Autorin von der Soul Reaver und Uncharted Reihe, hat sich auch schon mal negativ über diesen Zustand geäußert.

Es kann sich ja auch keiner so richtig rein waschen von diesem Vorwurf, aber schön ist das halt nicht. Und dann wird das eben ab und zu mal zum Thema gemacht. Wieso musst du da so extrem gegen argumentieren? Was ist deine Motivation dahinter, die Kritik am krassen Crunch so stark zu hinterfragen?

Ja, es gibt es viele glaubhafte positive Meldungen. Aber das hebt doch die negativen nicht auf.
Bild
Benutzeravatar
danke15jahre4p
Beiträge: 16763
Registriert: 21.04.2006 16:18
User ist gesperrt.
Persönliche Nachricht:

Re: Rockstar Games: Social-Media-Richtlinien angepasst: Mitarbeiter sprechen über Arbeitsbedingungen & Erfahrungen

Beitrag von danke15jahre4p »

muecke-the-lietz hat geschrieben: 19.10.2018 09:57Ja, es gibt es viele glaubhafte positive Meldungen. Aber das hebt doch die negativen nicht auf.
behauptet er ja doch auch nicht, im gegenteil, er ist wie du um ausgeglichenheit bemüht, anders als wie Doc Angelo, für ihn ist die sache doch klar, rockstar muss dreck am stecken haben.

greetingz
dOpesen has quit IRC (Connection reset by beer)
Benutzeravatar
muecke-the-lietz
Beiträge: 6060
Registriert: 08.12.2005 13:08
Persönliche Nachricht:

Re: Rockstar Games: Social-Media-Richtlinien angepasst: Mitarbeiter sprechen über Arbeitsbedingungen & Erfahrungen

Beitrag von muecke-the-lietz »

dOpesen hat geschrieben: 19.10.2018 10:06
muecke-the-lietz hat geschrieben: 19.10.2018 09:57Ja, es gibt es viele glaubhafte positive Meldungen. Aber das hebt doch die negativen nicht auf.
behauptet er ja doch auch nicht, im gegenteil, er ist wie du um ausgeglichenheit bemüht, anders als wie Doc Angelo, für ihn ist die sache doch klar, rockstar muss dreck am stecken haben.

greetingz
Ja, gut, stimmt auch wieder. Ich kann ja auch verstehen, dass Usul versucht, da ein bisschen Balance in die Diskussion zu bringen. Ist auch tatsächlich recht einseitig gerade, vor allem, weil das für die Branche nicht so ungewöhnlich ist, und es ja auch viele Mitarbeiter gibt, die dass jetzt nicht so schlimm finden und sich ja eigentlich auch die meisten dieser Tatsache bewusst sind, und sich trotzdem für die Arbeit in diesen Firmen entscheiden.

Trotzdem wirkt die Aufhebung der Sperre für mich gerade recht aufgesetzt, aber andererseits haben sich R* da jetzt wohl auch gezwungen gesehen, einfach mal ne andere Darstellung der Situation zu ermöglichen.

Es ist ja letztlich auch nur ein Sturm im Wasserglas. Von mir bekommen die Leute, die solche Leistungen stemmen, auf jeden Fall einen Haufen Anerkennung. Fast egal welche Branche.
Bild
Kalesh
Beiträge: 28
Registriert: 26.06.2014 21:34
Persönliche Nachricht:

Re: Rockstar Games: Social-Media-Richtlinien angepasst: Mitarbeiter sprechen über Arbeitsbedingungen & Erfahrungen

Beitrag von Kalesh »

Was ich an dieser Diskussion hier so lustig finde ist, dass die ganzen Beispiele von Leuten, die erzählen 50 bis 70 Stunden die Woche zu arbeiten, plötzlich als nicht schlimm angesehen werden. Im Gegenteil, man vermutet R* Games hätten ihre Mitarbeiter genötigt etwas Positives zu erzählen. Das nennt sich Anchoring Effect. Verglichen mit 100h/Woche ist das natürlich nicht schlimm. In dem Sinne ein wirklich cleverer Schachzug.

Ein Gedanke kam mir allerdings noch bei der Geschichte: Der Zeitpunkt, die Social Media Sperre aufzuheben, ist für R* Games eigentlich etrem unpassend. Das Spiel ist fertig und die ganzen befristet angestellten Mitarbeiter sind bald wieder auf dem Jobmarkt, oder gar schon für das nächste Projekte wo ganz anders gebucht. Es gibt für sie keinen Grund - ob anynom oder mit Klarnamen - sich mit Kritik zurück zu halten. Im Gegenteil: Jeder der keine Verlängerung bekommen hat, wird jetzt erst recht kritisieren, womöglich noch übertreiben.

Seltsam finde ich hingegen diese Beamteneinstellung "Wie kann man seinen Job lieben, wenn man viel arbeiten muss?" die hier so gern propagiert wird. Sorry, aber Überstunden sind halb so wild, wenn man seinen Job mag. Bei meinem vorherigen Arbeitgeber hab ich als 3D Artist extrem Überstunden geschrubbt, auch mal eine Woche von Mo bis Sa von 8 bis 0 Uhr gearbeitet. Das waren extreme Ausnahmesituationen. Aber es hat Spaß gemacht, weil das Team super war. Weil die Arbeit spannend war. Nicht zuletzt auch, weil das Endergebnis gerockt hat, und man stolz drauf sein konnte.
Benutzeravatar
danke15jahre4p
Beiträge: 16763
Registriert: 21.04.2006 16:18
User ist gesperrt.
Persönliche Nachricht:

Re: Rockstar Games: Social-Media-Richtlinien angepasst: Mitarbeiter sprechen über Arbeitsbedingungen & Erfahrungen

Beitrag von danke15jahre4p »

muecke-the-lietz hat geschrieben: 19.10.2018 10:19...
eben, ich denke crunchtime ist einfach sehr komplex und da wird es ausreisser, positive als auch negative in beide richtungen geben, sowohl vom arbeitgeber als auch vom arbeitnehmer.

greetingz
dOpesen has quit IRC (Connection reset by beer)
Benutzeravatar
Usul
Beiträge: 11398
Registriert: 13.06.2010 06:54
Persönliche Nachricht:

Re: Rockstar Games: Social-Media-Richtlinien angepasst: Mitarbeiter sprechen über Arbeitsbedingungen & Erfahrungen

Beitrag von Usul »

muecke-the-lietz hat geschrieben: 19.10.2018 09:57Ich frage mich gerade ernsthaft, warum du dich für R* so stark machst. Das sah neulich bei CDPR und Sapkowski noch ganz anders aus.
Mal ganz davon abgesehen, daß die eine Sache mit dem anderen nichts zu tun hat:

Bei der CDPR-Sache habe ich nichts Schlechtes über CDPR gesagt. Ich habe nur gesagt, daß möglicherweise ein Rechtsanspruch besteht und es Sapkowskis RECHT ist, diesen prüfen zu lassen. Nicht ich war es, der in der Frage Moral und Ethik udgl. ins Spiel gebracht hat. Darüber hinaus habe ich noch Verständnis dafür aufgebracht, daß es auch Stimmen geben mag, die CDPR - nachdem so viel Geld mit Witcher verdient wurde - gerne etwas mehr Geld an den Autor abtreten sehen würden.

So... jetzt mußt du mir mal ganz kurz erläutern, was an dieser Sicht so außergewöhnlich ist, daß dir das nicht nur um Gedächtnis geblieben ist, sondern du das hier in diesem Thread auch noch als Vergleich heranziehst.

Hier in diesem Thread habe ich gesagt: Es ist noch nicht automatisch Ausbeutung und (moderne) Sklaverei, wenn es Arbeitnehmer gibt, die Unmengen an Überstunden anhäufen. Zudem habe ich gefragt, warum negative Äußerungen über Rockstar glaubhafter sein sollten als jetzt die positiven.

Ganz gleich, wie ich das alles betrachte, ich finde, du hast in allen Belangen, die du in dem hier von dir Zitierten schreibst, schlichtweg unrecht.

Nur zur Klarstellung: Mit keinem Wort habe ich gesagt, daß diese Crunchtime immer und überall gut ist und gut umgesetzt wird. Auch nicht, daß alle Angestellten darauf stehen. Selbst Jörg, der das Ganze ja offenbar ebenfalls kritisch sieht, sagt in seinem Video-Kommentar dazu nicht, daß Crunchtime per se etwas Schlechtes ist - sondern erst die Umsetzung und Realisierung Licht in das Dunkel bringt.

Und von daher gerne noch einmal: Nur aus der Tatsache, daß ein oder mehrere Angestellte 100 Stunden über mehrere Wochen ableisten, kann ich nicht ablesen, daß es sich um Ausbeutung oder moderne Sklaverei handelt. Meines Erachtens auch nicht aus "wenigen" Wortmeldungen von ehemaligen Angestellten. Umgekehrt auch nicht aus wenigen Wortmeldungen aktueller Angestellter. Alles, was ich zu tun gewagt habe, war die die Bitte um Differenzierung und um den Verzicht auf die pauschale Vorverurteilung.

Und offensichtlich ist das schon für den einen oder anderen hier zu viel.
johndoe711686
Beiträge: 15758
Registriert: 23.12.2007 19:02
Persönliche Nachricht:

Re: Rockstar Games: Social-Media-Richtlinien angepasst: Mitarbeiter sprechen über Arbeitsbedingungen & Erfahrungen

Beitrag von johndoe711686 »

Usul hat geschrieben: 19.10.2018 09:01 Also, damit ich das richtig verstehe:
Wenn sich jemand negativ über Rockstar äußerst, ist das glaubhaft... Aber wenn jemand was Positives schreibt - als aktueller Angestellter mit Privataccount auf Twitter und co., was vorher vermutlich aufgrund von Vertragsabsprachen nicht gewünscht bzw. erlaubt war -, ist es nicht glaubhaft?
Du lässt dabei nur völlig den Kontext außer Acht, und genau das ist der Fehler. Wenn diese positiven Äußerungen und das Fallenlassen dieser "Ihr dürft nicht schreiben" in 3 Monaten passiert wäre, würde sich wohl kaum jemand daran stören.

Aber dieser Ablauf innerhalb weniger Tage, dass erst jemand sagt es gäbe massiv Crunchtime, dann die Führung sagt das stimmt so nicht und dann plötzlich, aus heiterem Himmel die Blockade von Social Media Kommentaren auflöst und direkt positive Gegenmeldungen kommen. Die zwar auch sagen, dass es mal Crunchtime gibt, ansonsten aber alles super dufte und tuti fruti ist.

Dieser zeitliche Zusammenhang und wie passend das alles für R* aussieht macht dich nicht im geringsten stutzig? Da kann ich leider nur zustimmen, das ist naiv.

Und ich bleibe dabei, dass es bei der Thematik 100h Woche keine Differenzierung geben kann. Es ist ganz einfach nicht tragbar. Zu keiner Zeit, an keinem Ort. Wenn sich Selbständige das antun wollen, kann man dagegen wenig tun, wenn aber ein Arbeitgeber das von den Angestellten erwartet, nein, eigentlich schon wenn er es nicht unterbindet, ist es fahrlässig und Ausbeutung. So ist eben mein Standpunkt dazu.
Zuletzt geändert von johndoe711686 am 19.10.2018 11:29, insgesamt 1-mal geändert.
Benutzeravatar
SethSteiner
Beiträge: 11871
Registriert: 17.03.2010 20:37
User ist gesperrt.
Persönliche Nachricht:

Re: Rockstar Games: Social-Media-Richtlinien angepasst: Mitarbeiter sprechen über Arbeitsbedingungen & Erfahrungen

Beitrag von SethSteiner »

Kalesh hat geschrieben: 19.10.2018 10:21Seltsam finde ich hingegen diese Beamteneinstellung "Wie kann man seinen Job lieben, wenn man viel arbeiten muss?" die hier so gern propagiert wird. Sorry, aber Überstunden sind halb so wild, wenn man seinen Job mag.
Es ist erträglicher aber sicher nicht halb so wild. Das ist auch keine Beamteneinstellung, sondern eine gesunde Einstellung. Das Gegenteil, sich die vielen Überstunden, bis dahin. Dass man keine Freizeit mehr hat und nur noch arbeitet und schläft (lustigerweise geht es eigentlich kaum noch näher an einen Sklavenzustand) ist extrem ungesund, das noch zu verteidigen ist im Gegenteil eine Untertanenmentalität. Und genau die ist das Problem. Wenn diese um sich greift, muss man Mitarbeiter zu ihrem Glück zwingen (sprich, Strom abschalten und Zugang zum Gebäude schliessen) und darf es nicht ausnutzen.
johndoe711686
Beiträge: 15758
Registriert: 23.12.2007 19:02
Persönliche Nachricht:

Re: Rockstar Games: Social-Media-Richtlinien angepasst: Mitarbeiter sprechen über Arbeitsbedingungen & Erfahrungen

Beitrag von johndoe711686 »

SethSteiner hat geschrieben: 19.10.2018 11:29
Kalesh hat geschrieben: 19.10.2018 10:21Seltsam finde ich hingegen diese Beamteneinstellung "Wie kann man seinen Job lieben, wenn man viel arbeiten muss?" die hier so gern propagiert wird. Sorry, aber Überstunden sind halb so wild, wenn man seinen Job mag.
Es ist erträglicher aber sicher nicht halb so wild. Das ist auch keine Beamteneinstellung, sondern eine gesunde Einstellung. Das Gegenteil, sich die vielen Überstunden, bis dahin. Dass man keine Freizeit mehr hat und nur noch arbeitet und schläft (lustigerweise geht es eigentlich kaum noch näher an einen Sklavenzustand) ist extrem ungesund, das noch zu verteidigen ist im Gegenteil eine Untertanenmentalität. Und genau die ist das Problem. Wenn diese um sich greift, muss man Mitarbeiter zu ihrem Glück zwingen (sprich, Strom abschalten und Zugang zum Gebäude schliessen) und darf es nicht ausnutzen.
Danke. Wenigstens einer der sich nicht im Turbo-Kapitalismus suhlt und auch mal die Ressource Mensch im Kopf hat.
Benutzeravatar
Usul
Beiträge: 11398
Registriert: 13.06.2010 06:54
Persönliche Nachricht:

Re: Rockstar Games: Social-Media-Richtlinien angepasst: Mitarbeiter sprechen über Arbeitsbedingungen & Erfahrungen

Beitrag von Usul »

Ryan2k6 hat geschrieben: 19.10.2018 11:25Und ich bleibe dabei, dass es bei der Thematik 100h Woche keine Differenzierung geben kann. Es ist ganz einfach nicht tragbar. Zu keiner Zeit, an keinem Ort. Wenn sich Selbständige das antun wollen, kann man dagegen wenig tun, wenn aber ein Arbeitgeber das von den Angestellten erwartet, nein, eigentlich schon wenn er es nicht unterbindet, ist es fahrlässig und Ausbeutung. So ist eben mein Standpunkt dazu.
Dein Standpunkt ist dein Standpunkt, mein Standpunkt ist mein Standpunkt. Ich gehe aber z.B. nicht hin und werfe dir Naivität vor. Oder einem anderen hier den inneren Zwang, immer gegen den Strom schwimmen zu müssen. Oder Beamten- respektive Untertaneneinstellung. Nur um mal ein Beispiele zu nennen, die an dieser "Diskussion" nicht so toll laufen teilweise.
johndoe711686
Beiträge: 15758
Registriert: 23.12.2007 19:02
Persönliche Nachricht:

Re: Rockstar Games: Social-Media-Richtlinien angepasst: Mitarbeiter sprechen über Arbeitsbedingungen & Erfahrungen

Beitrag von johndoe711686 »

Usul hat geschrieben: 19.10.2018 11:34
Ryan2k6 hat geschrieben: 19.10.2018 11:25Und ich bleibe dabei, dass es bei der Thematik 100h Woche keine Differenzierung geben kann. Es ist ganz einfach nicht tragbar. Zu keiner Zeit, an keinem Ort. Wenn sich Selbständige das antun wollen, kann man dagegen wenig tun, wenn aber ein Arbeitgeber das von den Angestellten erwartet, nein, eigentlich schon wenn er es nicht unterbindet, ist es fahrlässig und Ausbeutung. So ist eben mein Standpunkt dazu.
Dein Standpunkt ist dein Standpunkt, mein Standpunkt ist mein Standpunkt. Ich gehe aber z.B. nicht hin und werfe dir Naivität vor. Oder einem anderen hier den inneren Zwang, immer gegen den Strom schwimmen zu müssen. Oder Beamten- respektive Untertaneneinstellung. Nur um mal ein Beispiele zu nennen, die an dieser "Diskussion" nicht so toll laufen teilweise.
Das stimmt, die Naivität verbinde ich ja auch mit dem Punkt, dass dieses Fallen der Social Media Sperre in Verbindung mit den jetzt auftauchenden "eher positiv anmutenden" Tweets sehr konstruiert und für R* "wie gerufen" wirken.

Wie du zu 100h stehst ist ne andere Sache, verbinde ich aber nicht mit naiv.
Antworten