Das Ende des "Kuchentages": Bericht über prekäre Arbeitsbedingungen in der Spiele-Industrie bei Team Bondi

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4P|BOT2
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Das Ende des "Kuchentages": Bericht über prekäre Arbeitsbedingungen in der Spiele-Industrie bei Team Bondi

Beitrag von 4P|BOT2 »

Die Debatte um prekäre Arbeitsbedingungen in der Spiele-Industrie geht weiter, obwohl Dan Houser von Rockstar Games gestern versucht hatte, die Wogen rund um die 100-Stunden-Woche im Zuge der Story-Finalisierung von Red Dead Redemption 2 zu glätten (wir berichteten). Nun meldete sich Jenn Sandercock (Game Designerin) in einer Tweet-Serie zu Wort und gab einen Einblick in die Arbeitsbedingungen bei...

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Xyt4n
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Re: Das Ende des "Kuchentages": Bericht über prekäre Arbeitsbedingungen in der Spiele-Industrie bei Team Bondi

Beitrag von Xyt4n »

Mir wurde gesagt, dass ich meine Karriere gefährde, indem ich weiterhin Kuchen für das Büro backen würde
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Sympathische Frau. Solche negative PR wird starke Folgen tragen für die Branche. Man erreicht am meisten Druck beim Arbeitgeber durch Geldverlust - PR, Streiks, ... Das größte Machtutensil, welche die Arbeitnehmer besitzen.
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dx1
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Re: Das Ende des "Kuchentages": Bericht über prekäre Arbeitsbedingungen in der Spiele-Industrie bei Team Bondi

Beitrag von dx1 »

Immer wenn ich sowas lese wird mir wieder bewusst, wie gut ich es jetzt habe. Kein Berufspendeln; keine Zeitvorgaben – es gibt immer noch was anderes zu tun, falls ich meine Hauptaufgaben schneller erledigen kann/will, also auch kein Bore-Out; der Betriebsrat setzt sich aus so gut wie allen Abteilungen und geographischen Bereichen zusammen, es gibt keine "freigestellten Betriebsräte", sondern alle arbeiten noch richtig mit; 14 Gehälter im Jahr, Betriebsausflug (zweitägig) und Weihnachtsfeier; jeden Freitag Currywurst-/Döner-/Metbrötchen-/etc.-Essen mit den unmittelbaren Kollegen – und danach Feierabend (so gegen 11 Uhr); geregelte Urlaubsvertretung und spezialisierte Leute am Servicetelefon (ab und zu verbesserungswürdig, aber …); kurze Dienstwege und flache Hierarchie.

Könnte ich woanders oder in einer anderen Branche mehr verdienen? Klar, aber nicht mehr mit nur knapp über 32 Arbeitsstunden pro Woche und maximal zwei Minuten Fußweg zwischen Arbeit und Wohnung.
Xyt4n hat geschrieben: 17.10.2018 01:18 Sympathische Frau. Solche negative PR wird starke Folgen tragen für die Branche. Man erreicht am meisten Druck beim Arbeitgeber durch Geldverlust - PR, Streiks, ... Das größte Machtutensil, welche die Arbeitnehmer besitzen.
Oh, oh! Politik. :wink: Kräfte, die sich (wieder) gegen Arbeitnehmerrechte wenden, scheinen momentan auf dem Vormarsch zu sein.

Ich selber störe mich schon lange an den Begrifflichkeiten "Arbeitgeber" und "Arbeitnehmer". In der Betriebswirtschaftslehre, so habe ich es in BWL in der Sekundarstufe 2 gelernt und später nochmal für meinen Berufsabschluss, gibt es die drei Produktionsfaktoren: Arbeit, Boden und Kapital. Teilweise können sie sich gegenseitig ersetzen. Egal …

Also sehr vereinfacht: Jemand steuert zur Produktion das Geld bei – das ist der Kapitalgeber. Mit dem Geld baut man auf einem Boden eine Fabrik. Und dann kommen Arbeiter und produzieren auf dem Boden der Fabrik mit dem Geld des Kapitalgebers Waren. Und diese Arbeiter, obwohl sie wie der Kapitalgeber Etwas beitragen, werden Arbeitnehmer genannt.

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C64Delta
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Re: Das Ende des "Kuchentages": Bericht über prekäre Arbeitsbedingungen in der Spiele-Industrie bei Team Bondi

Beitrag von C64Delta »

Ich weiß nicht, was immer dieses Gejammer soll...
Rockstar produziert nicht im Kongo oder einer Diktatur ohne Menschenrechte.
Wenn sich die Mitarbeiter in der "freien Welt" solche Arbeitsbedingungen gefallen lassen, sind sie selbst schuld.
Da bleibt doch immer die Frage: Gibt es bei uns oder z.B. den USA wirklichen Zwang?
Ich glaube kaum.
Das ist auch das, was mich an der #metoo Debatte immer gestört hat: Zuerst lässt man, ich drück das mal vorsichtig aus, eine Annäherung zu, um z.B. keine beruflichen Nachteile zu haben und später lästert man dann ab (natürlich erst nachdem man die Vorteile eingeheimst hat).
Nicht falsch verstehen: wirkliche Gewalt, wo man keine Wahl hat, ist falsch.
Aber da gibt es doch Abstufungen: Hätte man nein sagen können? Und ich glaube in den meisten Fällen ist das auch so.
Boelgstoff
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Re: Das Ende des "Kuchentages": Bericht über prekäre Arbeitsbedingungen in der Spiele-Industrie bei Team Bondi

Beitrag von Boelgstoff »

Ich sehe das ein wenig anders.

Der Kuchentag ist wöchentlich und geht von einer Person aus - bei 30 Leuten mit 60 USD Gehalt macht das einen Firmenverlust von 50k USD im Jahr.

Bei 30 Leuten sollten genug Geburtstage anfallen um den Kuchentag unregelmäßig stattfinden zu lassen.

So ist die Arbeitsunterbrechung ähnlich hoch und es fällt nicht auf, dass eigentlich nur ein Mitarbeiter zu einem jährlichen Verlust in der Höhe seines Bruttogehalts beiträgt, der in Deutschland noch in der Probezeit wäre.

Ich hätte diesen Mitarbeiter auch abgemahnt. Wenn jede Woche ein anderer Mitarbeiter zu 30 min Unterbrechung beiträgt, ist es etwas anderes (meiner Meinung).
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Arkatrex
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Re: Das Ende des "Kuchentages": Bericht über prekäre Arbeitsbedingungen in der Spiele-Industrie bei Team Bondi

Beitrag von Arkatrex »

Boelgstoff hat geschrieben: 17.10.2018 05:50 Ich sehe das ein wenig anders.

Der Kuchentag ist wöchentlich und geht von einer Person aus - bei 30 Leuten mit 60 USD Gehalt macht das einen Firmenverlust von 50k USD im Jahr.

Bei 30 Leuten sollten genug Geburtstage anfallen um den Kuchentag unregelmäßig stattfinden zu lassen.

So ist die Arbeitsunterbrechung ähnlich hoch und es fällt nicht auf, dass eigentlich nur ein Mitarbeiter zu einem jährlichen Verlust in der Höhe seines Bruttogehalts beiträgt, der in Deutschland noch in der Probezeit wäre.

Ich hätte diesen Mitarbeiter auch abgemahnt. Wenn jede Woche ein anderer Mitarbeiter zu 30 min Unterbrechung beiträgt, ist es etwas anderes (meiner Meinung).
Ein Mitarbeiter schafft es alle anderen zu motivieren und an den Tagen sogar die Arbeitsleistung zu steigern. Und Du mahnst ihn ab?

Ich hoffe Du musst keine Menschen führen, diese würden mir richtig Leid tun. Alles aufs Geld runter zubrechen ist immer eine Fehlkalkulation und Milchmädchen Rechnung.
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4P|Benjamin
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Re: Das Ende des "Kuchentages": Bericht über prekäre Arbeitsbedingungen in der Spiele-Industrie bei Team Bondi

Beitrag von 4P|Benjamin »

Boelgstoff hat geschrieben: 17.10.2018 05:50Der Kuchentag ist wöchentlich und geht von einer Person aus - bei 30 Leuten mit 60 USD Gehalt macht das einen Firmenverlust von 50k USD im Jahr.
Du kannst ein gutes Firmenklima doch nicht gegen das nackte Rechenbeispiel aufwiegen. Natürlich erreichst du eine Zeitlang mit Peitsche mehr als mit einem Team, dessen Mitglieder sich auch menschlich verwirklichen und am Arbeitsplatz sozial gut aufgehoben fühlen - auf lange Sicht gilt allerdings das Gegenteil und so weit ich weiß, haben das viele Arbeitgeber auch längst verstanden. Nicht umsonst stehen in vielen großen Entwicklerstudios z.B. Billiardtische und andere Erholungsmöglichkeiten.
BStramke
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Re: Das Ende des "Kuchentages": Bericht über prekäre Arbeitsbedingungen in der Spiele-Industrie bei Team Bondi

Beitrag von BStramke »

Das passiert wenn man bei "Zuckerbrot und Peitsche" das Zuckerbrot verbietet.
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The-Last-Of-Me-X
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Re: Das Ende des "Kuchentages": Bericht über prekäre Arbeitsbedingungen in der Spiele-Industrie bei Team Bondi

Beitrag von The-Last-Of-Me-X »

Xyt4n hat geschrieben: 17.10.2018 01:18
Mir wurde gesagt, dass ich meine Karriere gefährde, indem ich weiterhin Kuchen für das Büro backen würde
Lachflash :mrgreen:
Sympathische Frau. Solche negative PR wird starke Folgen tragen für die Branche. Man erreicht am meisten Druck beim Arbeitgeber durch Geldverlust - PR, Streiks, ... Das größte Machtutensil, welche die Arbeitnehmer besitzen.
Falsch - zumindest bei Rockstar! Schaue dir doch die ganzen hier umherlaufenden blinden Kühe an - Massen werden sich das Spiel kaufen und gleichzeitig Rockstar verteidigen - bis zum Äußersten. Wenn jemand etwas ändern kann, sind es die potentiellen Käufer. Aber wer will schon ein RDR 2 auslassen wollen? Will man wirklich ein "Politikum" starten? Den meisten ist es doch egal, wie im Hintergrund gearbeitet wird... oder beklagt sich jemand bzgl. der Textilbranche (Kinderarbeit, Ausbeutung, fehlende Sicherheit etc.)?
Rixas
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Re: Das Ende des "Kuchentages": Bericht über prekäre Arbeitsbedingungen in der Spiele-Industrie bei Team Bondi

Beitrag von Rixas »

Alle Jahre wieder...
Das es bei Rockstar alles andre als rosig zugeht weiß man hört man nun schon seit 10 Jahren, hat sich was geändert? anscheinend nicht und es wird sich wohl auch nichts ändern außer die (amerikanische) Politik macht was.
Man erreicht am meisten Druck beim Arbeitgeber durch Geldverlust - PR, Streiks, ... Das größte Machtutensil, welche die Arbeitnehmer besitzen.
Nun spätestens mit dem Release eines Spiel wird eh alles wieder vergessen, bei Rockstar sowieso.
Wahrscheinlich wird es trotz dieser Meldungen sogar einen (Verkaufs)Rekord nach dem andren brechen.
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drfontaine92
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Re: Das Ende des "Kuchentages": Bericht über prekäre Arbeitsbedingungen in der Spiele-Industrie bei Team Bondi

Beitrag von drfontaine92 »

Boelgstoff hat geschrieben: 17.10.2018 05:50 Ich sehe das ein wenig anders.

Der Kuchentag ist wöchentlich und geht von einer Person aus - bei 30 Leuten mit 60 USD Gehalt macht das einen Firmenverlust von 50k USD im Jahr.

Bei 30 Leuten sollten genug Geburtstage anfallen um den Kuchentag unregelmäßig stattfinden zu lassen.

So ist die Arbeitsunterbrechung ähnlich hoch und es fällt nicht auf, dass eigentlich nur ein Mitarbeiter zu einem jährlichen Verlust in der Höhe seines Bruttogehalts beiträgt, der in Deutschland noch in der Probezeit wäre.

Ich hätte diesen Mitarbeiter auch abgemahnt. Wenn jede Woche ein anderer Mitarbeiter zu 30 min Unterbrechung beiträgt, ist es etwas anderes (meiner Meinung).
Wenn du in der Fabrik arbeitest, wo man die Abwesenheit in fehlenden Durchsatz umrechnen kann, gebe dir Recht.

Ich arbeite seit wenigen Jahren als Ingenieur im Büro und leiste dort geistige Arbeit. Zumindest von meiner Seite aus kann ich behaupten, dass ich mit kleineren Pausen und netten Unterhaltungen zwischendurch produktiver bin, als wenn ich 8h durchpauken würde.

Zumal man als Arbeitgeber auch etwas langfristiger denken soll. Von Mitarbeitern, die auf 110% laufen hat auf Dauer kein Arbeitgeber was; die melden sich nämlich nach ein paar Jahren krank und sind ausgebrannt.
listrahtes
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Re: Das Ende des "Kuchentages": Bericht über prekäre Arbeitsbedingungen in der Spiele-Industrie bei Team Bondi

Beitrag von listrahtes »

Boelgstoff hat geschrieben: 17.10.2018 05:50 Ich sehe das ein wenig anders.

Der Kuchentag ist wöchentlich und geht von einer Person aus - bei 30 Leuten mit 60 USD Gehalt macht das einen Firmenverlust von 50k USD im Jahr.

Bei 30 Leuten sollten genug Geburtstage anfallen um den Kuchentag unregelmäßig stattfinden zu lassen.

So ist die Arbeitsunterbrechung ähnlich hoch und es fällt nicht auf, dass eigentlich nur ein Mitarbeiter zu einem jährlichen Verlust in der Höhe seines Bruttogehalts beiträgt, der in Deutschland noch in der Probezeit wäre.

Ich hätte diesen Mitarbeiter auch abgemahnt. Wenn jede Woche ein anderer Mitarbeiter zu 30 min Unterbrechung beiträgt, ist es etwas anderes (meiner Meinung).
In einer normalen Arbeitsumgebung stimme ich dem zu, hier wird jedoch eine Ausnahmesituation mit massiv überarbeiteten Mitarbeitern beschrieben die offensichtlich schon am ausbrennen waren. Abgesehen davon ist nicht ganz klar ob das nicht eine normale Kaffeepause war, zu der sich alle getroffen haben. Ansonsten wäre das ja nicht derart lange toleriert worden. Die direkte Arbeitsleitung hat es offensichtlich befürwortet.

Es war wohl erst ein Problem als der Publisher "Rockstar" Druck gemacht hat, was imo sehr schön den perfiden menschenverachtenden Druck aufzeigt den Rockstar aufbaut.

Wobei man hier nicht nur Rockstar an den Pranger stellen muss. CD Projekt RED etc. sind um keinen Deut besser.
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Skabus
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Re: Das Ende des "Kuchentages": Bericht über prekäre Arbeitsbedingungen in der Spiele-Industrie bei Team Bondi

Beitrag von Skabus »

laduke123 hat geschrieben: 17.10.2018 03:52 Wenn sich die Mitarbeiter in der "freien Welt" solche Arbeitsbedingungen gefallen lassen, sind sie selbst schuld.
Solche Kommentare kommen, meiner Erfahrung nach, meistens nur von Leuten, die (noch?) keine Ahnung davon haben, wie es in der realen Arbeitswelt abläuft. Natürlich hat jeder die Freiheit den Arbeitsplatz zu kündigen oder sich gegen die Arbeitsbedingungen zu stellen. Das bestreitet ja niemand.

Aber wir existieren als Menschen und als Mitarbeiter in einem Unternehmen nicht in einem Vakuum. Du bist immer auf das Wohlwollen deiner Kollegen angewiesen und auch auf das Wohlwollen deines Chefs. Natürlich kannst du Mehrarbeit, Überstunden, etc. auch ablehnen, aber das hat immer Konsequenzen, die mal härter und mal weniger hart treffen.

Es ist nicht so einfach wie du es hier darstellst: Gesellschaftlicher Druck ist immer und überall vorhanden. Freiheit hin oder her.

MfG Ska
Bye Bye 4Players. War ne schöne Zeit! :)
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MrLetiso
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Re: Das Ende des "Kuchentages": Bericht über prekäre Arbeitsbedingungen in der Spiele-Industrie bei Team Bondi

Beitrag von MrLetiso »

listrahtes hat geschrieben: 17.10.2018 08:28 Wobei man hier nicht nur Rockstar an den Pranger stellen muss. CD Projekt RED etc. sind um keinen Deut besser.
Das betrifft leider einen Großteil der "Majors". Naughty Dog spielt da auch ganz vorn mit. Nur verhält es sich beim Thema Crunch-Time bei Rockstar ähnlich wie beim Thema Lootboxen und EA: alle mischen mit, bis es einer übertreibt und derart in die negative Kritik gerät, bis sich die Öffentlichkeit oder staatliche Authoritäten einschalten.

p.s.: Ich habe auch bereits in einem Unternehmen gearbeitet, in dem ich blöd von der Seite angeschaut wurde, wenn ich eine Mittagspause gemacht habe. Und nur, weil ich die Situation kenne, stelle ich mich auch noch nicht hin und sage "aber mir gings damals auch so - was gibt ihr das Recht zu jammern". Was bei diesem Thema teilweise für absurde Kommentare kommen, lässt mich wirklich schaudern.
Skabus hat geschrieben: 17.10.2018 09:39 Solche Kommentare kommen, meiner Erfahrung nach, meistens nur von Leuten, die (noch?) keine Ahnung davon haben, wie es in der realen Arbeitswelt abläuft.
Generell stimmt es: wenn Dir Dein Arbeitsplatz nicht gefällt, such Dir langfristig etwas neues. Allerdings muss man dabei die aktuelle Lage auf dem Arbeitsmarkt berücksichtigen bzw. wie es sich in der Branche generell verhält. "Einfach mal den Job wechseln" funktioniert nirgends - mal abgesehen davon, dass damit das Problem nicht behoben wird. Und nach der Logik "wenn die Firma ihre Mitarbeiter schlecht behandelt werden sie sich noch wundern, wenn keiner mehr da arbeiten will" wären Firmen wir Nestle, Amazon, etc. bereits ausgestorben.
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Kajetan
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Re: Das Ende des "Kuchentages": Bericht über prekäre Arbeitsbedingungen in der Spiele-Industrie bei Team Bondi

Beitrag von Kajetan »

Skabus hat geschrieben: 17.10.2018 09:39 Solche Kommentare kommen, meiner Erfahrung nach, meistens nur von Leuten, die (noch?) keine Ahnung davon haben, wie es in der realen Arbeitswelt abläuft.
Leider, wirklich LEIDER ... nein. Solche Kommentare kommen oft von Leuten, die das alles am eigenen Leib erlebt haben. Aber weil sie sich nicht vorstellen können (oder gar wollen), an solchen Bedingungen etwas zu ändern, betrachtet man Leute, die sich dagegen wehren, als Störer des Status Quo, als Unruhestifter. Man erwartet, dass auch andere stillschweigend das erdulden, was man selbst erduldet hat.

Ich kenne Geschäftsführungen, wo das mittlere Management nur mit Leuten besetzt wird, die genau diese Sklavenmentalität mitbringen.
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