Red Dead Redemption 2: Über die Darstellung von Frauen im Wilden Westen

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Nuracus
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Re: Red Dead Redemption 2: Über die Darstellung von Frauen im Wilden Westen

Beitrag von Nuracus »

Die Wahrscheinlichkeit, dass RDR 2 ein absolutes Überspiel wird, online wie offline, dürfte so hoch sein wie die Wertungen, die eingefahren werden.
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greenelve
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Re: Red Dead Redemption 2: Über die Darstellung von Frauen im Wilden Westen

Beitrag von greenelve »

AkaSuzaku hat geschrieben: 16.10.2018 18:53Das ist in gewisser Weise aber auch nichts weniger als ihre Geschäftsgrundlage. Hab es gestern noch gelesen: Ubisoft Montreal hat seit RDR1 21 Spiele auf den Markt geworfen. Da ist es doch klar, dass sich um RDR2 ein größerer Hype aufbaut, als um den elften Assassin's Creed-Ableger.
Ubisoft Montreal hat über 3.500 Mitarbeiter. :Blauesauge:

Der Hype bei RDR2 entsteht doch aber nicht durch die geringe Zahl an Titeln des Studios? Oder wird bei RDR2 wirklich mit Rockstar San Diego hantiert?

Ob ein neues Splinter Cell, wenn es nach mehreren Jahren Pause erscheint - oder Prince of Persia - ebenfalls einen solchen Hype wie RDR2 erzeugt, weil gab lange keinen Teil mehr....ich glaube nicht.
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Bachstail
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Re: Red Dead Redemption 2: Über die Darstellung von Frauen im Wilden Westen

Beitrag von Bachstail »

Nuracus hat geschrieben: 16.10.2018 19:23 Die Wahrscheinlichkeit, dass RDR 2 ein absolutes Überspiel wird, online wie offline, dürfte so hoch sein wie die Wertungen, die eingefahren werden.
Das mag sogar stimmen (wobei das wie immer Ansichtssache ist, was ein Überspiel ist und was nicht) aber wenn man heutzutage schon kritisiert wird, nur weil man das Spiel NICHT vor Erscheinen als Überspiel abfeiert, sondern ziemlich neutral und schlicht sagt "warten wir doch einfach mal ab", kann das schon ein wenig nerven.

Es ist also weniger eine Kritik an Rockstar und RDR 2 an sich, sondern eine Kritik an einen gewissen Teil der Fans aber dieses Problem hat nicht nur RDR 2, sondern eigentlich jedes Spiel eines beliebten Publishers/Entwicklers.

Im Übrigen beziehe ich mich damit nicht auf das Forum hier, sondern auf andere Plattformen.
johndoe1904612
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Re: Red Dead Redemption 2: Über die Darstellung von Frauen im Wilden Westen

Beitrag von johndoe1904612 »

VaniKa hat geschrieben: 16.10.2018 18:29 Rockstar sitzt diese Debatte aus, während bei anderen Studios Diversität schon längst normal geworden ist, wenn man z.B. mal zu BioWare rüber schaut. Das vermittelt mir auch einen ganz anderen Vibe als das, was mir Rockstar vermittelt.

Dafür müssen die Sexistenschweine 100 Stunden in der Woche schuften. Ausgleichende Gerechtigkeit.
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Nuracus
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Re: Red Dead Redemption 2: Über die Darstellung von Frauen im Wilden Westen

Beitrag von Nuracus »

Bachstail hat geschrieben: 16.10.2018 19:30
Nuracus hat geschrieben: 16.10.2018 19:23 Die Wahrscheinlichkeit, dass RDR 2 ein absolutes Überspiel wird, online wie offline, dürfte so hoch sein wie die Wertungen, die eingefahren werden.
Das mag sogar stimmen (wobei das wie immer Ansichtssache ist, was ein Überspiel ist und was nicht) aber wenn man heutzutage schon kritisiert wird, nur weil man das Spiel NICHT vor Erscheinen als Überspiel abfeiert, sondern ziemlich neutral und schlicht sagt "warten wir doch einfach mal ab", kann das schon ein wenig nerven.

Es ist also weniger eine Kritik an Rockstar und RDR 2 an sich, sondern eine Kritik an einen gewissen Teil der Fans aber dieses Problem hat nicht nur RDR 2, sondern eigentlich jedes Spiel eines beliebten Publishers/Entwicklers.

Im Übrigen beziehe ich mich damit nicht auf das Forum hier, sondern auf andere Plattformen.
Okay, aber ganz realistisch betrachtet, sich bei RDR 2 hinzustellen und zu sagen “warten wir doch erstmal ab“ ... das ist nun echt weltfremd.

Das ist wie .......
Brasilien führt gegen die Färöer Inseln zur Halbzeit 4:0. Und der Fan in der Menschenmenge sagt: “Warten wir doch erstmal ab ...“
Dem zeigen doch auch alle den Vogel.

Ich bitte dich :mrgreen:

Nachtrag:
Vanika, die Bioware Diversität ist nun wirklich eine Katastrophe und völliger Selbstzweck. Gerade DA: I, ganz schlimm.
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AkaSuzaku
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Re: Red Dead Redemption 2: Über die Darstellung von Frauen im Wilden Westen

Beitrag von AkaSuzaku »

greenelve hat geschrieben: 16.10.2018 19:23
AkaSuzaku hat geschrieben: 16.10.2018 18:53Das ist in gewisser Weise aber auch nichts weniger als ihre Geschäftsgrundlage. Hab es gestern noch gelesen: Ubisoft Montreal hat seit RDR1 21 Spiele auf den Markt geworfen. Da ist es doch klar, dass sich um RDR2 ein größerer Hype aufbaut, als um den elften Assassin's Creed-Ableger.
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Der Hype bei RDR2 entsteht doch aber nicht durch die geringe Zahl an Titeln des Studios? Oder wird bei RDR2 wirklich mit Rockstar San Diego hantiert?

Ob ein neues Splinter Cell, wenn es nach mehreren Jahren Pause erscheint - oder Prince of Persia - ebenfalls einen solchen Hype wie RDR2 erzeugt, weil gab lange keinen Teil mehr....ich glaube nicht.
Leider kann man vieles nur vermuten, aber es scheinen ca. 1000 Leute seit acht Jahren (natürlich nicht alle ununterbrochen) an RDR2 gearbeitet zu haben. Dagegen sind 3500 für ca. zwei Spiele pro Jahr gar nicht mehr so viele.

Ansonsten ist es nicht nur die Zeit, die zwischen den einzelnen Ablegern liegt, sondern einfach auch - wie du ja eigentlich schon schreibst - die sehr geringe Anzahl an Spielen die Rockstar (als Publisher) im Allgemeinen so auf den Markt bringt. RDR2 wird jetzt das vierte Spiel seit 2010 sein. Würde mich nicht wundern, wenn Ubisoft im gleichen Zeitraum im dreistelligen Bereich veröffentlicht hat.

Das Besondere daran ist eben, dass die Leute offensichtlich die langen Entwicklungszeiten zu schätzen wissen. Und wie ich schon schrieb, ist man bei Rockstar darauf angewiesen, da ein Spiel ein Einspielergebnis für 20 haben muss.
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Nuracus
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Re: Red Dead Redemption 2: Über die Darstellung von Frauen im Wilden Westen

Beitrag von Nuracus »

Ich mag mir übrigens gar nicht vorstellen, was passiert, wenn ein zukünftiges GTA/RDR ausschließlich eine oder mehrere weibliche Protagonistin hat - und “floppt“ (im Vergleich zu den Vorgängern).

Wie gesagt, an mir soll es nicht liegen. Tatsächlich freu ich mich auch irgendwie fast mehr auf den Online-Modus, ich hoffe wirklich, einen kleinen dicken Mexikaner mit Sombrero auf dem Esel spielen zu können. Völlig egal, ob der Rest meiner Crew vor jeder Mission auf mich warten muss!
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Bachstail
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Re: Red Dead Redemption 2: Über die Darstellung von Frauen im Wilden Westen

Beitrag von Bachstail »

Nuracus hat geschrieben: 16.10.2018 19:47Okay, aber ganz realistisch betrachtet, sich bei RDR 2 hinzustellen und zu sagen “warten wir doch erstmal ab“ ... das ist nun echt weltfremd.
Inwiefern ist das weltfremd, wenn Rockstar es in meiner Welt bisher nicht geschafft hat, mich mit einem ihrer Produkte vollends zu überzeugen (auch mit RDR 1 nicht) ?

Hier spielen eben die persönlichen Sichtweisen eine Rolle, ich kann guten Gewissens sagen, dass ich erst einmal abwarten würde, andere scheinen gleich von einem absoluten Top-Spiel auszugehen.

Beides ist in Ordnung, solange man dem anderen seine Meinung lässt.
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greenelve
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Re: Red Dead Redemption 2: Über die Darstellung von Frauen im Wilden Westen

Beitrag von greenelve »

AkaSuzaku hat geschrieben: 16.10.2018 19:52
greenelve hat geschrieben: 16.10.2018 19:23 Ubisoft Montreal hat über 3.500 Mitarbeiter. :Blauesauge:

Der Hype bei RDR2 entsteht doch aber nicht durch die geringe Zahl an Titeln des Studios? Oder wird bei RDR2 wirklich mit Rockstar San Diego hantiert?

Ob ein neues Splinter Cell, wenn es nach mehreren Jahren Pause erscheint - oder Prince of Persia - ebenfalls einen solchen Hype wie RDR2 erzeugt, weil gab lange keinen Teil mehr....ich glaube nicht.
Leider kann man vieles nur vermuten, aber es scheinen ca. 1000 Leute seit acht Jahren (natürlich nicht alle ununterbrochen) an RDR2 gearbeitet zu haben. Dagegen sind 3500 für ca. zwei Spiele pro Jahr gar nicht mehr so viele.

Ansonsten ist es nicht nur die Zeit, die zwischen den einzelnen Ablegern liegt, sondern einfach auch - wie du ja eigentlich schon schreibst - die sehr geringe Anzahl an Spielen die Rockstar (als Publisher) im Allgemeinen so auf den Markt bringt. RDR2 wird jetzt das vierte Spiel seit 2010 sein. Würde mich nicht wundern, wenn Ubisoft im gleichen Zeitraum im dreistelligen Bereich veröffentlicht hat.

Das Besondere daran ist eben, dass die Leute offensichtlich die langen Entwicklungszeiten zu schätzen wissen. Und wie ich schon schrieb, ist man bei Rockstar darauf angewiesen, da ein Spiel ein Einspielergebnis für 20 haben muss.
Rockstar Games ingesamt hat ca. 900 Mitarbeiter. Un die verteilen sich auf mehrere Studios, von denen Rockstar San Diego nur eines ist. Da müssten Leute in den 1.000 sein, die im Laufe der Zeit gefeuert wurden und über Fluktuation in acht Jahren ergibt sich dann 1.000. Aber selbst wenn alle von Rockstar an RDR2 arbeiten würde dies erklären, warum in den letzten Jahren nicht wirklich was neues kam. Portierungen gab es haufenweise und GTA Online bekommt ständig neuen Inhalt.
Hab neben der Aussage, es hätten über 1.000 Leute von Rockstar an RDR2 gearbeitet, auch eine Meldung gefunden, wonach über 1.000 Synchronsprecher beteiligt wären. Da stellt sich mir die Frage, welches Budget hat dieses Spiel? oO

Warum ist es für den Spieler oder die Qualität eines Spieles wichtig, wie viele Spiele eine Firma veröffentlicht? Leiden Sonyspiele an Qualität, weil sie in den letzten Jahren mehrer Hochkaräter herausgebracht haben? Wäre Horizon Zero Dawn besser, wenn es God of War nicht gegeben hätte? Microsoft müsste ja irre Spiele haben, bei der Anzahl, die sie veröffentlichen.
Rockstar Tischtennis ist jetzt auch nicht von überragender Qualität, weil irgendwas viel oder wenig Spiele veröffentlichen. Oder Blizzard, deren Spiele die Qualität früherer Zeiten abgesprochen wird. Wenn es dabei noch um Verkaufszahlen geht, CoD ist das Paradebeispiel für jährlich und verkauft sich. Klar gibt es immer Ausnahmen, dass ein Spiel nicht genügend Ressourcen hatte und deswegen schlecht ist. Und es hilft einer Reihe auch, Abstand zwischen Veröffentlichungen zu haben, um einem Verbrennen vorzubeugen. Viel Entwicklungszeit bzw. wenig veröffentlichte Spiele ist aber auch keine Garantie für Qualität, siehe Duke Nukem Forever. Es lassen sich immer Beispiele Pro und Kontra finden, letztlich scheint ein wichtiger Gradmesser eine durchgehende Entwicklung mit klarem Ziel zu sein.

Ubisoft bringt viele Spiele...und dennoch werden mehr verlangt. Wie eben Splinter Cell und Prince of Persia. Rockstar Games hat übrigens in den letzten Jahren noch diverse Ports älterer Spiele rausgebracht. Man sollte vielleicht auch nicht vergessen, sie sind eine Tochterfirma von Take2, die ihrerseits genügend in den letzten Jahren veröffentlicht haben. Rockstar ist dadurch nicht komplett auf eigene Spiele angewiesen und sie können sich mehr Zeit lassen.
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NewRaven
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Re: Red Dead Redemption 2: Über die Darstellung von Frauen im Wilden Westen

Beitrag von NewRaven »

VaniKa hat geschrieben: 16.10.2018 18:29 @NewRaven: Es geht ja gar nicht darum, ein bestehendes Konzept nachträglich über den Haufen zu werfen, sondern von vornherein mehr Diversität zu berücksichtigen. Das hätte bei Rockstar eigentlich spätestens bei GTA 5 passieren müssen. Insofern unterstelle ich da auch Absicht. Die wollen einfach nicht. Ich will da jetzt auch nicht zu viel interpretieren, aber meine Gedanken mache ich mir darüber schon, woran das liegen könnte.

Der Punkt ist halt, dass ich mich genau so repräsentiert und als Kundin wertgeschätzt fühlen möchte wie andere. Es hinterlässt einfach einen bitteren Beigeschmack, wenn das partout nicht passiert und im Falle von GTA regelrecht noch mit einem Arschtritt begleitet wird. Für einen Mann ist das auch nicht das gleiche Problem. Da geht es lediglich darum, vielleicht auch mal eine Frau spielen zu wollen, oder dass man lieber auf einen Frauenhintern schaut. Aber für Frauen hat das auch eine politische Dimension und dass man sich als Mensch zweiter Klasse fühlt, der weniger wichtig ist. Da bettet sich das Thema auch in einen gesamtgesellschaftlichen Kontext ein. Rockstar sitzt diese Debatte aus, während bei anderen Studios Diversität schon längst normal geworden ist, wenn man z.B. mal zu BioWare rüber schaut. Das vermittelt mir auch einen ganz anderen Vibe als das, was mir Rockstar vermittelt.
Na na... ganz so einfach kommst du aus der Nummer jetzt aber nicht raus. ;) Deine Aussage war, dass man, wenn man die Geschichte, die man erzählen will so nicht auch mit Frauen erzählen kann, man eine andere Geschichte erzählen sollte. Und vermutlich entsteht die Geschichte ja sogar noch vor dem genauerem Konzept - also doch, im Prinzip ging es dir in deiner Aussage genau darum. Ob oder ob nicht Rockstar beispielsweise auch mit einer Frauenrolle GTA5s Story erzählen könnte? Meiner Meinung nach sicherlich. Ihrer Meinung nach nicht. Ob das eine Ausrede ist oder die das so wirklich glauben, liegt nicht an mir zu beurteilen - kann ich auch gar nicht. Trotzdem möchte ich, dass sie eben am Ende weitestgehend ihre geplante Geschichte erzählen - nicht eine irgendwie dann Zusammenimprovisierte, nur um "politisch korrekten Anteil" einzuhalten. Wenn sie von vornherein Geschichten im Kopf hätten, die auch nach ihrer eigenen Ansicht problemlos mit Männern und Frauen ablaufen kann, wäre das sicher ideal, keine Frage. Geht das aber, aus welchen Gründen auch immer in der Form nicht, dann ist das meiner Meinung nach keineswegs ein Grund, dass Spiel, dessen Story oder Konzept in den Mülleimer zu werfen um dann etwas "sozial faireres" in der Mittagspause zu ersinnen. Es ist nicht die Aufgabe eines Spiels, schon gar nicht die Primäre, mit seinem Inhalt die sozialen oder politischen Begebenheiten, Ideale oder Wünsche der realen Welt im aktuellen Zeitgeschehen zu reflektieren.

Ja... und genau diese politische Dimension ist auch das Problem. Es geht hier nämlich gar nicht mehr darum, ob einzelne Bestandteile in der Spielwelt glaubhaft (und sei es nur aus Entwicklersicht) sind, nein, sie müssen den aktuellen Gesellschaftsnormen der realen Welt entsprechen, es muss eine politische Botschaft, ein Statement dahinter stecken. Ob nun ein KC:D keine Charaktere mit dunkler Hautfarbe beinhaltet oder einem ein RDR2 keinen weiblichen Spielcharakter ermöglicht - es geht hier leider primär nicht darum, dass das eine willkommene Abwechslung und erweiterte Möglichkeiten in spielerischer Form wäre, die vielleicht auch die inneren Strukturen der Spielwelt glaubhafter und abwechlungsreicher macht ("Immersion") - nein, es geht hier mittlerweile verdammt oft um ein politisches Signal von denen man aus welchen Gründen auch immer erwartet, dass Spiele es für die Außenwelt setzen müssen (während quasi alle anderen Medien übrigens oft um solche Diskussionen herum kommen... bei Filmen flammt das manchmal, aber deutlich seltener als bei Spielen, noch auf... und das wars). Dabei sollte es doch völlig klar sein, dass man Akzeptanz für solche Dinge eher verspielt als gewinnt, wenn man sie einzig des Vorhandenseins wegen versucht in Dinge zu pressen, wo sie einfach nicht rein passen.
Natürlich kann es sein, dass bei Rockstar nur Maskulinisten rum sitzen und das alles eine böse Absicht ist... es kann aber eben genauso sein - und das halte ich für fast wahrscheinlicher - dass sie eben wirklich glauben, ihre "rauen" Geschichten funktionieren nicht mit Frauen als Protagonisten. Und wenn letzteres der Fall ist, kann man entweder hoffen, dass ihnen irgendwann auch andere Geschichten einfallen oder es einfach so akzeptieren ohne das als Angriff zu sehen, denn Spiele können, müssen aber keineswegs, inhaltlich eine politische Message vermitteln und wenn man selbige da nachträglich reinzwingen will, wird das ganz sicher nicht zugunsten der Qualität des Produkts sein.
Der Markt breitet sich immer mehr aus... wenn einem also die realpolitische Message oder das Fehlen einer solchen in einem Videospiel nicht gefällt, hat man ja durchaus eine stetig wachsende Menge an Alternativen zur Auswahl. Die meisten Spiele bzw. deren Hauptcharaktere sollen und wollen den Spieler inhaltlich nicht repräsentieren, sondern ihm bestenfalls eine Geschichte erzählen, oft aber auch nur seinen spielerischen Ehrgeiz, seinen Endeckerdrang oder einfach nur Spaß wecken und ich vermute, ganz unabhängig von Hautfarbe, Religion, Geschlecht, Sprache oder Herkunft sehen sich die wenigsten Menschen durch Protagonisten in Video-Games repräsentiert - nicht einmal dann, wenn sie "privilegierte, weiße, heterosexuelle Männer" sind und die Spielfigur auch. Politische oder soziale Dinge in einem Spiel anzusprechen ist völlig okay - wenn sie zur erdachten Welt und Story passen. Aber eben nicht zum reinen Selbstzweck, um eine realpolitische Message an die Spieler zu vermitteln.
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Nuracus
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Re: Red Dead Redemption 2: Über die Darstellung von Frauen im Wilden Westen

Beitrag von Nuracus »

Bachstail hat geschrieben: 16.10.2018 20:23
Nuracus hat geschrieben: 16.10.2018 19:47Okay, aber ganz realistisch betrachtet, sich bei RDR 2 hinzustellen und zu sagen “warten wir doch erstmal ab“ ... das ist nun echt weltfremd.
Inwiefern ist das weltfremd, wenn Rockstar es in meiner Welt bisher nicht geschafft hat, mich mit einem ihrer Produkte vollends zu überzeugen (auch mit RDR 1 nicht) ?

Hier spielen eben die persönlichen Sichtweisen eine Rolle, ich kann guten Gewissens sagen, dass ich erst einmal abwarten würde, andere scheinen gleich von einem absoluten Top-Spiel auszugehen.

Beides ist in Ordnung, solange man dem anderen seine Meinung lässt.
Wenn du sagst, “warten WIR mal ab“, forderst du andere auf, deine Meinung zu teilen.
Okay, jetzt geht's nur um sprachliche Spitzfindigkeiten.

Es war so, ist so und wird immer so sein - auch ein absolutes Überspiel (Zelda BotW, God of War, GTA V, The Last of us, Jagged Alliance 2, TIE Fighter, Final Fantasy 3/6, Baldurs Gate, Secret of Monkey Island ...) wird nicht 100% der Leute überzeugen und begeistern.
Aber wenn ich mich als einer der 4% Gegenstimmen hinstelle und sage “Ja naja, Überspiel, ich weiß nicht, bleibt mal locker, ICH finde es nur meh“ ...

weißt, worauf ich hinaus will, schätze ich?
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Jazzdude
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Re: Red Dead Redemption 2: Über die Darstellung von Frauen im Wilden Westen

Beitrag von Jazzdude »

Doc Angelo hat geschrieben: 16.10.2018 14:02
Ivan1914 hat geschrieben: 16.10.2018 13:33 Wenn ich im Spiel keine Liebesbeziehung mit einem schwulen, asiatischen Transgender haben kann kaufe ich es eh nicht.
Außerdem sollten in Bordellen selbstverständlich auch Männer arbeiten. Und in der Waschküche. Und als Stay-Home-Dad.
MrLetiso hat geschrieben: 16.10.2018 13:47 Wenn man immernoch explizit darauf hinweisen muss, wie gut die Darstellung der Frauen im eigenen Spiel ist, hat man es unter Umständen noch nicht richtig verstanden.
Amen.
Beides unnötige Kommentare wie nur was.

Was hat die Rolle der Frau mit Genderwahn zu tun? Es war ein Interview, er wurde gefragt und hat natürlich so geantwortet, dass es PR-mäßig gut vertretbar ist. Kein Grund da wieder die (Anti-)Whiteknight-Keule zu schwingen.

Ich bin auch gegen den total krassen Genderwahn mit Quoten und fluiden Gesinnungsschwankungen, aber alleine der Thread hier zeigt warum das Thema Feminismus an sich nach wie vor nicht so überflüssig ist, wie manche es gerne abtun. Was für ein Trauerspiel.
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Re: Red Dead Redemption 2: Über die Darstellung von Frauen im Wilden Westen

Beitrag von Bachstail »

Nuracus hat geschrieben: 16.10.2018 20:38weißt, worauf ich hinaus will, schätze ich?
Ja, nur ist das nicht meine Aussage, ich sage nicht "warten wir mal ab", weil ich es doof finde und es andere deswegen auch doof finden müssen, ich sage das, weil es faktisch so ist, dass noch keiner das Spiel kennt und man abwarten muss, wie man das Spiel letztlich subjektiv aufnehmen wird.

Ich bestreite nicht, dass das Spiel SEHR vielen Leuten gefallen wird aber ein Restzweifel bleibt möglichst objektiv betrachtet dennoch bestehen, denn man kann schlicht nicht wissen, wie das Spiel wird.
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Re: Red Dead Redemption 2: Über die Darstellung von Frauen im Wilden Westen

Beitrag von AkaSuzaku »

greenelve hat geschrieben: 16.10.2018 19:23 Warum ist es für den Spieler oder die Qualität eines Spieles wichtig, wie viele Spiele eine Firma veröffentlicht? Leiden Sonyspiele an Qualität, weil sie in den letzten Jahren mehrer Hochkaräter herausgebracht haben? Wäre Horizon Zero Dawn besser, wenn es God of War nicht gegeben hätte? Microsoft müsste ja irre Spiele haben, bei der Anzahl, die sie veröffentlichen.

Ich weiß worauf du hinaus willst, aber ich glaube schon, dass auch die Masse zwischen Guerilla Games und Sony Santa Monica zu unterscheiden weiß, selbst wenn man vielleicht die Namen nicht kennt. Bei Sony funktioniert das deshalb doch nach einem ganz ähnlichen Muster. Würde Uncharted zumindest im Zweijahresrhythmus erscheinen, wäre der Hype, den es bislang vor jedem Release gab, doch schnell dahin.
Rockstar Tischtennis ist jetzt auch nicht von überragender Qualität, weil irgendwas viel oder wenig Spiele veröffentlichen.

Das kennt halt auch kein Mensch. Wenn Rockstar aber in aller Regelmäßigkeit mittelprächtige Großproduktionen wie L.A. Noire veröffentlicht, würde sich das mit Sicherheit nachhaltig negativ auswirken. Das bekommt MS doch abseits von Forza zu spüren.
Viel Entwicklungszeit bzw. wenig veröffentlichte Spiele ist aber auch keine Garantie für Qualität, siehe Duke Nukem Forever. Es lassen sich immer Beispiele Pro und Kontra finden, letztlich scheint ein wichtiger Gradmesser eine durchgehende Entwicklung mit klarem Ziel zu sein.
Es geht auch nicht um irgendwen. Die Leute wissen, oder meinen zu wissen, dass zumindest hinter RDR und GTA Qualität ist. Wobei man an dieser Stelle vielleicht auch mal anmerken sollte, dass Ersteres im Vergleich zu GTA ein kleines Licht ist.
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Mein Gefühl ist, dass die Meisten einfach nur ein Splinter Cell oder ein Prince of Persia wollen, ihnen aber relativ egal ist, von wem es kommt. GTA würde aber ohne Rockstar dahinter wohl nicht halb so gut aufgenommen.
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Nuracus
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Re: Red Dead Redemption 2: Über die Darstellung von Frauen im Wilden Westen

Beitrag von Nuracus »

Bachstail hat geschrieben: 16.10.2018 21:42
Nuracus hat geschrieben: 16.10.2018 20:38weißt, worauf ich hinaus will, schätze ich?
Ja, nur ist das nicht meine Aussage, ich sage nicht "warten wir mal ab", weil ich es doof finde und es andere deswegen auch doof finden müssen, ich sage das, weil es faktisch so ist, dass noch keiner das Spiel kennt und man abwarten muss, wie man das Spiel letztlich subjektiv aufnehmen wird.

Ich bestreite nicht, dass das Spiel SEHR vielen Leuten gefallen wird aber ein Restzweifel bleibt möglichst objektiv betrachtet dennoch bestehen, denn man kann schlicht nicht wissen, wie das Spiel wird.
Die Sache ist doch ganz klar.
GTA 3 war zu seiner Zeit ein Knüller, völlig bahnbrechend. Ein Überspiel? Weiß ich nicht (mehr).
Aber danach hast du mit GTA VC, SA, IV, V und RDR so ziemlich das, was man Überspiele nennt.
Jetzt nicht davon auszugehen, dass RDR 2 genauso ein Überspiel wird, halte ich für völlig sinnlose Schwarzmalerei.

Natürlich ist es völlig legitim zu sagen “Ich weiß nicht, vielleicht gefällt es mir nicht, mit dem Vorgänger konnte ich auch nichts anfangen“ - aber was bringt dich oder jemand anderen dazu, zu sagen “ach wartet doch ab, vielleicht wird es nicht so toll“?
Was ist der Anlass? Welche Negativmeldungen gab es, die einen zu dem Gedanken bringen?

Ich finde es völlig natürlich zu sagen “R* bringt ein neues GTA/RDR, das wird ganz sicher geil“.

Weil das Gegenteil irgendwie absurd unwahrscheinlich ist.
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