Red Dead Redemption 2: Rockstar-Mitarbeiter leisteten mehrere 100-Stunden-Wochen in diesem Jahr

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Doc Angelo
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Re: Red Dead Redemption 2: Rockstar-Mitarbeiter leisteten mehrere 100-Stunden-Wochen in diesem Jahr

Beitrag von Doc Angelo »

dOpesen hat geschrieben: 17.10.2018 14:41 der hauptpunkt auf den ich hinaus will ist, softwareentwicklung ist ein arbeitsumfeld was nicht so leicht mit anderen tätigkeiten verglichen werden kann weil das arbeiten dort nicht strikt und homogen nach schema f verlaufen kann, sondern durchaus in wellenformen die sich mal auftürmen können, dies meißtens zum ende hin und da die arbeit auf einander aufbaut kannst du nicht mal eben skalieren.
Das klingt so als wäre es bekannt, nach welchem Muster Software-Entwicklung verläuft. Natürlich will niemand behaupten, das es immer zu 100% voraussehbar ist, wie lange etwas dauert. Allerdings kann man sich auch fragen, warum es bei allen anderen Bereichen besser klappt. Es ist ja nicht so als wäre Software-Entwicklung der einzige Bereich, wo es zu unvorhergesehenen Problemen kommen kann. Maschinenbau und Entwicklung neuer Maschinen ist genau so. Daher wird das auch entsprechend mit eingeplant. Wer bei jedem Projekt am Ende ins Schwitzen kommt, der hat bei jedem Projekt falsch geplant. Anders kann man das nicht formulieren. Spätestens beim dritten oder vierten Projekt müsste man den Projektplaner fragen, ob er nicht mal seine Herangehensweise hinterfragen möchte.

dOpesen hat geschrieben: 17.10.2018 14:41 deswegen sag ich noch immer, jemand der sich bei rockstar bewirbt und das wohlmöglich auf eine stelle hin welche mit red dead redemption 2 zu tun hat, darf sich nicht wundern wenn seine benötigte arbeitsleistung mal über 08/15 40 stunden woche, vorallem in der crunchtime welche softwareentwicklungen mitsich bringen, hinausgeht.
Wie gesagt - der Großteil sind keine Softwareentwickler. Bei weitem nicht. Jeder kann sich die Credits angucken. Gerade bei AAA-Titels sind die Software-Entwickler in der ziemlich deutlichen Unterzahl. Ich rechne Skripter mal nicht dazu, denn die entwickeln keine Software sondern nutzen sie.
Wenn man bis zum Hals in der Scheiße steckt, sollte man nicht den Kopf hängen lassen.
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Peter__Piper
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Re: Red Dead Redemption 2: Rockstar-Mitarbeiter leisteten mehrere 100-Stunden-Wochen in diesem Jahr

Beitrag von Peter__Piper »

dOpesen hat geschrieben: 17.10.2018 14:29
Peter__Piper hat geschrieben: 17.10.2018 14:10Stimmt, Gewerkschaften waren ja auch nur eine Modeerscheinung :roll:
die bloße existenz von gewerkschaften beweist eine ausbeutung bei rockstar?

die brücke musst du mir erklären.

greetingz
Nein, es beweist das deine vorangegangene Aussage unhaltbar ist :wink:
dOpesen hat geschrieben: 17.10.2018 13:25
xKepler-186f hat geschrieben: 17.10.2018 13:16 Überall wird von den Arbeitnehmer verlangt, dass sie gefälligst zu kuschen haben. Wer den Mund aufmacht, der fliegt über kurz oder lang raus.
was ein blödsinn.
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winkekatze
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Re: Red Dead Redemption 2: Rockstar-Mitarbeiter leisteten mehrere 100-Stunden-Wochen in diesem Jahr

Beitrag von winkekatze »

Ein Arbeitsvertrag mit ner Überstundenregelung, die 100 Stunden pro Woche zulässt wäre, zumindest in Deutschland, rechtlich nicht zulässig. Und das ist auch gut so.

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danke15jahre4p
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Re: Red Dead Redemption 2: Rockstar-Mitarbeiter leisteten mehrere 100-Stunden-Wochen in diesem Jahr

Beitrag von danke15jahre4p »

Doc Angelo hat geschrieben: 17.10.2018 14:49Wer bei jedem Projekt am Ende ins Schwitzen kommt, der hat bei jedem Projekt falsch geplant. Anders kann man das nicht formulieren. Spätestens beim dritten oder vierten Projekt müsste man den Projektplaner fragen, ob er nicht mal seine Herangehensweise hinterfragen möchte.
kann sein, muss aber nicht.

softwareentwicklung kann immer unvorhersehbare probleme bringen, wäre dies nicht so, könnte man sich das bugfixing sparen.

klar kannst du sagen "bei 500 mio. zeilen code muss ich aus erfahrung mit 6 monaten bugfixing a 50 mann rechnen", eine garantie ist das dennoch nicht denn keine software, sofern nicht kopiert, gleicht einer anderen.

natürlich geht es bei rockstar um eine menge geld welches versucht wird mit deadlines zu kalkulieren und jeder der bei rockstar anfängt muss um den druck wissen.

was meinst du was los wäre wenn die entwicklung von red dead redemption komplett in die hose geht und zum jetzigen zeitpunkt gecancelled werden muss, dann stehen arbeitsplätze auf dem spiel, genau dieser druck muss nun ausgehalten werden.

softwareentwicklung im 2 bis 3 stelligen millionenbereich ist kein zuckerschlecken und das sollte jeder wissen der sich dort beteiligen möchte.
dOpesen hat geschrieben: 17.10.2018 14:41Wie gesagt - der Großteil sind keine Softwareentwickler. Bei weitem nicht. Jeder kann sich die Credits angucken. Gerade bei AAA-Titels sind die Software-Entwickler in der ziemlich deutlichen Unterzahl. Ich rechne Skripter mal nicht dazu, denn die entwickeln keine Software sondern nutzen sie.
und unter denen sind welche die die arbeitsbedingungen kritisieren?

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Peter__Piper
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Re: Red Dead Redemption 2: Rockstar-Mitarbeiter leisteten mehrere 100-Stunden-Wochen in diesem Jahr

Beitrag von Peter__Piper »

dOpesen hat geschrieben: 17.10.2018 14:57
Doc Angelo hat geschrieben: 17.10.2018 14:49Wer bei jedem Projekt am Ende ins Schwitzen kommt, der hat bei jedem Projekt falsch geplant. Anders kann man das nicht formulieren. Spätestens beim dritten oder vierten Projekt müsste man den Projektplaner fragen, ob er nicht mal seine Herangehensweise hinterfragen möchte.
kann sein, muss aber nicht.

softwareentwicklung kann immer unvorhersehbare probleme bringen, wäre dies nicht so, könnte man sich das bugfixing sparen.

klar kannst du sagen "bei 500 mio. zeilen code muss ich aus erfahrung mit 6 monaten bugfixing a 50 mann rechnen", eine garantie ist das dennoch nicht denn keine software, sofern nicht kopiert, gleicht einer anderen.

natürlich geht es bei rockstar um eine menge geld welches versucht wird mit deadlines zu kalkulieren und jeder der bei rockstar anfängt muss um den druck wissen.

was meinst du was los wäre wenn die entwicklung von red dead redemption komplett in die hose geht und zum jetzigen zeitpunkt gecancelled werden muss, dann stehen arbeitsplätze auf dem spiel, genau dieser druck muss nun ausgehalten werden.

softwareentwicklung im 2 bis 3 stelligen millionenbereich ist kein zuckerschlecken und das sollte jeder wissen der sich dort beteiligen möchte.
dOpesen hat geschrieben: 17.10.2018 14:41Wie gesagt - der Großteil sind keine Softwareentwickler. Bei weitem nicht. Jeder kann sich die Credits angucken. Gerade bei AAA-Titels sind die Software-Entwickler in der ziemlich deutlichen Unterzahl. Ich rechne Skripter mal nicht dazu, denn die entwickeln keine Software sondern nutzen sie.
und unter denen sind welche die die arbeitsbedingungen kritisieren?

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Deine Ausführungen lassen sich 1 : 1 auf viele andere Wirtschaftszweige übertragen.
Ich glaube du redest dir hier etwas schön.
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danke15jahre4p
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Re: Red Dead Redemption 2: Rockstar-Mitarbeiter leisteten mehrere 100-Stunden-Wochen in diesem Jahr

Beitrag von danke15jahre4p »

Peter__Piper hat geschrieben: 17.10.2018 14:51Nein, es beweist das deine vorangegangene Aussage unhaltbar ist :wink:
dafür brauche ich aber keine gewerkschaft, da reicht ein einziger anruf beim bundesamt für arbeit, da das arbeitsverhältnis eh ab dem zeitpunkt gestört ist sobald dir mit kündigung bei nicht erfüllung nicht vertragsmäßig vereinbarter arbeit gedroht wird.

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Halueth
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Re: Red Dead Redemption 2: Rockstar-Mitarbeiter leisteten mehrere 100-Stunden-Wochen in diesem Jahr

Beitrag von Halueth »

Peter__Piper hat geschrieben: 17.10.2018 14:26
Halueth hat geschrieben: 17.10.2018 14:22
Peter__Piper hat geschrieben: 17.10.2018 14:10 Schräge Ansichten hier
Das stimmt, aber von beiden Seiten :wink:
Na dann erhelle mich doch mal, was an meinen Ansichten so schräg ist ?
Ich habe jetzt nich konkret deine gemeint.

Jeder hat seine eigenen Erfahrungen gemacht und es gibt Arbeitgeber, die halten die Vorschriften ein und machen sogar noch viel mehr für ihre Arbeitnehmer und es gibt eben auch Arschgeigen. Genauso wie es Betriebsräte gibt, die sich für die Belange der Belegschaft einsetzt und auch mit dem Arbeitgeber Hand in Hand arbeitet und dann gibt es aber auch Betriebsräte die einfach nur scharf auf Macht aus sind oder einfach nur Stunk machen wollen. Von Außen berachtet ist das alles immer nicht so eindeutig Einsehbar und man sollte da mit äußerster Vorsicht urteilen. Auch Arbeitnehmer sind teilweise nur auf den eigenen Vorteil aus und wollen beim Arbeitgeber so viel wie möglich rausschlagen.

Ich arbeite in der Pflegebranche, Intensivpflege. Überstunden sind hier an der Tagesordnung. Das kann man auch nicht Planen und die Patienten kann man auch nicht einfach liegen lassen, wenn ein Kollege krank wird. Der Dienst muss gemacht werden komme was da wolle. Als Leitungskraft kann ich da nur die Mitarbeiter fragen, ob sie den Dienst machen und wenn nicht muss ich eben ran, aber mehr als arbeiten kann ich ja dann auch nicht...

Wenn ich so sehe, was bei unserer Schwesterfirma mit dem Betriebsrat los ist, bin ich froh, dass wir keinen haben. Und das sage ich nicht nur weil ich in der Leitungsebene sitze (für uns wäre der Betriebsrat ja auch da) sondern auch in hinblick auf unsere Mitarbeiter...
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danke15jahre4p
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Re: Red Dead Redemption 2: Rockstar-Mitarbeiter leisteten mehrere 100-Stunden-Wochen in diesem Jahr

Beitrag von danke15jahre4p »

Peter__Piper hat geschrieben: 17.10.2018 15:00Deine Ausführungen lassen sich 1 : 1 auf viele andere Wirtschaftszweige übertragen.
zum beispiel?

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Peter__Piper
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Re: Red Dead Redemption 2: Rockstar-Mitarbeiter leisteten mehrere 100-Stunden-Wochen in diesem Jahr

Beitrag von Peter__Piper »

dOpesen hat geschrieben: 17.10.2018 15:02
Peter__Piper hat geschrieben: 17.10.2018 14:51Nein, es beweist das deine vorangegangene Aussage unhaltbar ist :wink:
dafür brauche ich aber keine gewerkschaft, da reicht ein einziger anruf beim bundesamt für arbeit, da das arbeitsverhältnis eh ab dem zeitpunkt gestört ist sobald dir mit kündigung bei nicht erfüllung nicht vertragsmäßig vereinbarter arbeit gedroht wird.

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Und wohin wende ich mich in den Vereinigten Staaten ? :wink:
Das hier in Europa, der Wiege der Gewerkschaften,heutzutage noch mehr möglichkeiten bestehen, mag sein.
Aber dennoch kann man nicht in Abrede stellen das der Arbeitgeber, eine viel größere Machtposition innehatt als der Arbeitnehmer.
Und die Geschichte zeigt das diese Macht auch gerne und häufig ausgenutzt wird.
Daher sehe ich es äußerst kritisch, beim hier vorligenem Fall, R* pauschal als Arbeitnehmerfreundliches Unternehmen zu sehen :wink:
dOpesen hat geschrieben: 17.10.2018 15:06
Peter__Piper hat geschrieben: 17.10.2018 15:00Deine Ausführungen lassen sich 1 : 1 auf viele andere Wirtschaftszweige übertragen.
zum beispiel?

greetingz
Baubranche.
Und andere könnten dir aus Ihrem Arbeitszweig sicher ähnlich Geschichten erzählen.
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xKepler-186f (f*ck marquard)
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Re: Red Dead Redemption 2: Rockstar-Mitarbeiter leisteten mehrere 100-Stunden-Wochen in diesem Jahr

Beitrag von xKepler-186f (f*ck marquard) »

dOpesen hat geschrieben:
Weißt du eigentlich wie teuer es ist zu klagen? Vor allem gegen ein milliardenschweres Unternehmen? Recht haben und vor einem Gericht bekommen sind zwei gänzlich unterschiedliche Dinge. Blöder Spruch, aber leider wahr.
ändert nichts daran, dass du die möglichkeit hast zu klagen, in einer sklaverei hingegen hast du keine chance zu klagen. ;)
Deswegen hieß es ja auch "moderne Sklaverei", da es natürlich Rechte gibt, aber die Wirklichkeit / Arbeitsrealität anders aus. ;)

Und ja, es wird bestimmt ein paar Leute geben, die komplett im Job aufgehen, aber wie viele sind das denn? Glaubst du wirklich, dass die Mehrheit der Arbeitnehmer so sehr in ihrer Arbeit aufgeht, dass sie regelmäßig unfreiwillige Überstunden machen wollen? Die Mehrheit der Arbeitnehmer hat keinen so spannenden Beruf, als dass sie dafür ihr Privatleben opfert. Ich glaube, das es viele gibt (wahrscheinlich sogar die meisten), die gerne arbeiten gehen. Aber niemand lässt sich gerne ausbeuten, ergo unbezahlte Überstunden oder 100 Stunden Wochen. Und das ist leider noch Alltag. In Industrienationen natürlich weniger als in Schwellenländern usw.
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muecke-the-lietz
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Re: Red Dead Redemption 2: Rockstar-Mitarbeiter leisteten mehrere 100-Stunden-Wochen in diesem Jahr

Beitrag von muecke-the-lietz »

dOpesen hat geschrieben: 17.10.2018 14:41
Doc Angelo hat geschrieben: 17.10.2018 14:31...
jo, wir verzetteln uns hier jetzt grad nur in details, der hauptpunkt auf den ich hinaus will ist, softwareentwicklung ist ein arbeitsumfeld was nicht so leicht mit anderen tätigkeiten verglichen werden kann weil das arbeiten dort nicht strikt und homogen nach schema f verlaufen kann, sondern durchaus in wellenformen die sich mal auftürmen können, dies meißtens zum ende hin und da die arbeit auf einander aufbaut kannst du nicht mal eben skalieren.

deswegen sag ich noch immer, jemand der sich bei rockstar bewirbt und das wohlmöglich auf eine stelle hin welche mit red dead redemption 2 zu tun hat, darf sich nicht wundern wenn seine benötigte arbeitsleistung mal über 08/15 40 stunden woche, vorallem in der crunchtime welche softwareentwicklungen mitsich bringen, hinausgeht.

jemand dessen haare nicht nach fett stinken sollen werden auch nicht pommesverkäufer, oder?

greetingz
Da ich in einem mittelständigen Software Unternehmen arbeite, kann ich sagen, nein, Crunchtimes in der extremen Form amerikanischer Firmen sind nicht unbedingt nötig. Ja, es gibt auch bei uns Zeiten mit Mehrarbeit und Wochenendarbeit, aber die sind sehr selten, immer freiwillig und wenn wirklich Einflussfaktoren auftreten, die man nicht erwarten konnte, z.B. gesetzliche Regelungen, die ein dringendes Update oder ein neues Feature erforderlich machen. Die sind mit dem Betriebsrat abgesprochen und bringen auch immer kleine Boni mit sich. Und vor allem werden sie von niemanden über Monate erwartet. Wir hatten letztes Jahr ne Phase, in der für 2 Monate auch Wochenendarbeit ermöglicht wurde, und da konnte dann jeder entscheiden, wie und ob er die Möglichkeit nutzt. Da ging es auch darum, diese krassen 15 Stunden Tage zu vermeiden, weil man sich einfach klar darüber ist, dass du niemanden über einen längeren Zeitraum sinnvoll mehr 9 - 10 Stunden arbeiten lassen kannst. Diese Möglichkeit am WE zu arbeiten, wurde halt immer von unterschiedlichen Leuten genutzt, die gerade Zeit und Lust hatten, und von vielen gar nicht, weil sie eben Familie und Verpflichtungen außerhalb der Arbeit haben.

Aber grundsätzlich ist vieles durchaus planbar. Leerläufe in bestimmten Abteilungen hast du ja in jeder Firma, egal, ob sie nun Software entwickelt, oder Dinge produziert. Dafür gibt es ja Fertigungspläne, in denen man sowas mit berücksichtigt. Ggf. sogar Urlaub für bestimmte Abteilungen zu bestimmten Zeiten zu empfehlen, oder einfach die Möglichkeit bietet, Überstunden abzubummeln, die man ja ganz automatisch in der täglichen Arbeit aufbaut. Letztlich versucht man mit sinnvollen Plänen natürlich allzu krasse Leerlaufzeiten zu vermeiden.

Aber klar gibt es Flaschenhalssituationen, die sich nicht immer vermeiden lassen, dass kann man aber nicht mit stellenweise fast monatelanger Crunchtimes ausgleichen, wie es in der Spieleentwicklung immer wieder üblich ist. Wir bekommen hier ja nur die Spitze des Eisbergs zu sehen.

Ich bin überrascht, für wie viele hier das scheinbar ne normale Situation zu sein scheint. Denn sowas lässt sich mit guter und sinnvoller Planung durchaus vermeiden oder zumindest abmildern. Dass man manchmal auch bis 4 Uhr nachts noch programmiert, ist ja nicht sonderlich ungewöhnlich, wenn man gerade nen Run hat, aber sowas muss jeder für sich persönlich entscheiden, und man sollte da von der Firma auch immer ne unkomplizierte Möglichkeit bekommen, sowas auszugleichen. Aber über Monate hinweg mit teilweise drakonischen Maßnahmen solche Arbeitszeiten zu erwarten und mehr oder weniger auch zu erzwingen, halte ich für grundlegend falsch. Da sollte dann grundsätzlich anders und besser geplant werden. Denn wenn die einen gehen, kommen die anderen nach, aber an der grundsätzlich falschen Situation ändert sich ja nichts.

Aber gibt schon gute Gründe, warum gute Programmierer selten in die Spieleentwicklung gehen.

Es kann immer und überall zu unvorhersehbaren Situationen kommen, die Mehrarbeit unumgänglich machen. Aber entweder schaut man dann, wie man das ausgleichen kann für die Mitarbeiter, oder man schaut eben, ob man für diesen kurzfristigen Mehrbedarf eben zusätzliches Personal akquiriert. Da gibt es ja auch Möglichkeiten, gerade und auch die Deutschland. Gerade wenn man weiß, dass für einen bestimmten Zeitraum Mehrarbeit anfallen wird. Es gibt viele Möglichkeiten auch mit unvorhersehbaren Situation klar zu kommen, ohne solche Mittel, wie wir sie häufiger aus der Spieleentwicklung mitbekommen.

Die Welt ist nicht so schlecht, wie einige sie hier versuchen zu machen. Aber es gibt eben sehr viele schwarze Schafe. Und da hilft es nicht, sich einfach einen anderen Job zu suchen, sondern, dass sich diese schwarzen Schafe einfach bessern. Es kann und vor allem will sich ja nicht jeder auch immer gleich nen anderen Job suchen und bei projektbezogenen Tätigkeiten gibt es ja auch immer Klauseln in den Arbeitsverträgen, die eine frühzeitige Beendigung oft gar nicht so einfach machen.
Zuletzt geändert von muecke-the-lietz am 17.10.2018 15:26, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Red Dead Redemption 2: Rockstar-Mitarbeiter leisteten mehrere 100-Stunden-Wochen in diesem Jahr

Beitrag von danke15jahre4p »

Peter__Piper hat geschrieben: 17.10.2018 15:08Aber dennoch kann man nicht in Abrede stellen das der Arbeitgeber, eine viel größere Machtposition innehatt als der Arbeitnehmer.
klar, derjenige der das geld gibt ist automatisch in der größeren machtposition und gewerkschaften können da ein gutes, soziales gegengewicht bilden.
Und die Geschichte zeigt das diese Macht auch gerne und häufig ausgenutzt wird.
auch richtig, nur ist das natürlich eine pauschale aussage und man muss immer den einzelfall betrachtet.
Daher sehe ich es äußerst kritisch, beim hier vorligenem Fall, R* pauschal als Arbeitnehmerfreundliches Unternehmen zu sehen :wink:
sehe ich ja auch nicht, nur sollte man nicht pauschal bei "100 stunden woche" direkt in die ausbeutungs- oder gar moderne sklaverei hysterie verfallen.

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Re: Red Dead Redemption 2: Rockstar-Mitarbeiter leisteten mehrere 100-Stunden-Wochen in diesem Jahr

Beitrag von Heruwath »

xKepler-186f hat geschrieben: 17.10.2018 13:16 Überall wird von den Arbeitnehmer verlangt, dass sie gefälligst zu kuschen haben. Wer den Mund aufmacht, der fliegt über kurz oder lang raus. Warum willst du das nicht einsehen? Frag einfach mal im Bekanntenkreis nach oder suche im Internet nach Erfahrungsberichten. Dass Arbeitnehmer ausgenutzt werden ist leider der Normalfall. Das gilst selbstverständlich nicht für jeden, aber es gibt genug Arbeit, die eben nicht korrekt bezahlt oder kompensiert wird. Alleine deshalb sollte man sich dafür einsetzen, dass Arbeitnehmern in solchen Verhältnissen mehr Gehör geschenkt wird.
Komisch, ich habe einen normalen Arbeitstag, darf mein feedback geben. Es wird sogar nach feedback verlangt. Ich darf "nein" sagen, wenn Leute mich fragen etwas mehr zu arbeiten. Ehrlich gesagt passiert das noch nicht mal, denn ich werde erst gar nicht gefragt, ob ich mehr arbeiten möchte, sondern wie wir den scope anpassen, damit der Aufwand stimmt.

Ich finde es ist nicht der Normalfall, dass Mitarbeiter ausgenutzt werden und es ist noch lange nicht "überall". Du fragst dich, warum Leute es nciht einsehen? Vielleicht, weil es eine übertriebene Darstellung ist?

Mir geht es nicht darum irgendwas zu rechtfertigen, mir geht es nur um das Klarstellen der Fakten.

Darüberhinaus geht es mir um persönlcihe praktische Ansätze. Was für eine Möglichkeit habe ich als Person? Da gibt es drei: Finde dich damit ab, ändere es oder kündige. Diese Möglichkeiten habe ich als Person und ich muss mich für eine entscheiden. Wenn ich diese Entscheidung nicht treffe, dann werde ich mein ganzes Leben lang nicht glücklich werden.

Es ist lobenswert es für andere Menschen angenehmer und besser zu machen, aber vielleicht sollte man erst bei sich selbst starten und seine eigene Situation verbessern, bevor man sich um die Probleme anderer kümmert. Wie sagt Jordan Peterson immer wieder: "Life is suffering, so get your act together"
Change it! Love it! or Leave it!
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Re: Red Dead Redemption 2: Rockstar-Mitarbeiter leisteten mehrere 100-Stunden-Wochen in diesem Jahr

Beitrag von danke15jahre4p »

muecke-the-lietz hat geschrieben: 17.10.2018 15:16Ich bin überrascht, für wie viele hier das scheinbar ne normale Situation zu sein scheint.
es ist keine normale situation, aber es ist eine situation die bei einem arbeitgeber wie rockstar auftreten kann und dann muss man gucken wer was warum beklagt.

ich kann halt nicht verstehen, dass ich mich bewusst für etwas entscheide und dann hinterher überrascht bin wenn gewisse dinge eintreten.
Aber gibt schon gute Gründe, warum gute Programmierer selten in die Spieleentwicklung gehen.
eben.

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Re: Red Dead Redemption 2: Rockstar-Mitarbeiter leisteten mehrere 100-Stunden-Wochen in diesem Jahr

Beitrag von muecke-the-lietz »

dOpesen hat geschrieben: 17.10.2018 15:26
muecke-the-lietz hat geschrieben: 17.10.2018 15:16Ich bin überrascht, für wie viele hier das scheinbar ne normale Situation zu sein scheint.
es ist keine normale situation, aber es ist eine situation die bei einem arbeitgeber wie rockstar auftreten kann und dann muss man gucken wer was warum beklagt.

ich kann halt nicht verstehen, dass ich mich bewusst für etwas entscheide und dann hinterher überrascht bin wenn gewisse dinge eintreten.
Aber gibt schon gute Gründe, warum gute Programmierer selten in die Spieleentwicklung gehen.
eben.

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Naja, aber dann muss man das halt ändern. Was ist denn das für eine Sichtweise? Sowas kann man verhindern. Wenn die Spielebranche in der gesamten Branche seriöser wahrgenommen werden möchte, dann muss diese naive Einstellung in dieser Branche ein Ende haben. Spieleentwicklung ist nichts lebensnotwendiges, und Softwareentwicklung im allgemeinen ist nicht soviel anders als andere produzierende Industrie. Diese Besonderheiten und Notwendigkeiten redet man sich und allen anderen ein, um bestimmte Situationen zu rechtfertigen.

Die Amerikaner haben da aber eine grundsätzlich andere und manchmal komische Haltung. Da ist es leider auch bei anderen Projekten nicht unüblich, dass monatelang gepennt wird, und dann alles plötzlich hauruck gehen muss und dann völlig überzogene Arbeitszeiten notwendig werden. Jeder, der mal ne Weile dort gelebt und gearbeitet hat, wird das auf die eine oder andere Weise miterlebt haben. Extremsituationen treten da durchaus öfter aus, als ich das aus dem heimischen Arbeitsmarkt kenne, und die Leute ziehen dann auch immer alle mit. Aber dass das zum Teil einfach nur an unfassbar schlechter Planung liegt, will keiner hören. Das ist zum Haare raufen. Denn dann kommen wieder die Zeiten, wo die lächerlich unproduktiv am Arbeitsplatz sind und man sich fragt, wozu die überhaupt gerade auf Arbeit rumsitzen und das ja im Normalfall auch länger als bei uns.

An dem Sprichwort, die Deutschen schaffen in der Hälfte der Zeit das Doppelte, ist zum Teil erschreckend viel dran, auch wenn es natürlich komplett übertrieben ist. Und natürlich würden bei einem direkten Vergleich beide Firmen wohl zum gleichen Zeitpunkt fertig werden, im Einzelfall würden wohl sogar die Amerikaner schneller fertig sein, aber die Zeit dazwischen wird sich grundsätzlich unterscheiden. Das ist aber nur meine persönliche Erfahrung, dass kann sich wohl von Fall zu Fall durchaus unterscheiden.
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