Red Dead Redemption 2: Rockstar-Mitarbeiter leisteten mehrere 100-Stunden-Wochen in diesem Jahr

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Hyeson
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Re: Red Dead Redemption 2: Rockstar-Mitarbeiter leisteten mehrere 100-Stunden-Wochen in diesem Jahr

Beitrag von Hyeson »

FuerstderSchatten hat geschrieben: 16.10.2018 23:22
Hyeson hat geschrieben: 16.10.2018 21:14
Also ich mach das ja schon gerne.. auch mal 12h am Tag. Aber auch nur dann, wenn ich grad im Flow bin und es einfach voran geht.
Wenn dann ein Tag zwischendrin ist an dem ich überhaupt nicht konzentriert arbeiten kann.. und ich zwinge mich wenigstens 8 Stunden zu arbeiten, dann kann ich den nächsten Tag damit verbringen das zu korrigieren... oder teilweise komplett neu schreiben weil's nicht korrigierbar ist :P .

"Nur 2 Wochen lang" klingt ja erstmal verkraftbar, es ist aber nunmal nicht so, dass die Herrschaften vorher Monate lang garnichts gemacht haben.
12 Stunden mal 5 sind aber gerade mal 60 Stunden, da musst du aber noch ne Schippe drauflegen. ^^
Das können auchmal 7 Tage sein. Je nach dem ob mich meine Frau zwingt mal nen Tag nix zu machen :P
Ich hab aber keinen Chef der mich dazu zwingt zu arbeiten... hätte ich den, würde es mich wahrscheinlich nerven.
Ich persönlich finde aber auch nicht, dass es das irgendwie wertiger für mich machen würde, nur weil es ein Computerspiel ist. Ich spiele gerne, aber schreiben würde mir denke ich mal, auch wenn ich darin besser (oder wenigstens gut wäre) macht da ungleich weniger Spaß, wobei das vielleicht auch Geschmackssache ist.

Aber eine Schleife zu schreiben ist dort sicher auch nicht soo viel anders als bei einem Programm für z.B. eine Maschine. Besonders weil man ja auch nicht ganzheitlich arbeitet, sondern immer nur einen Teil zu sehen bekommt.

Bei Design Sachen mag das anders sein, aber 16 Stunden mal 6 Tage und das 2 Wochen lang, da wird man vermutlich derbe Kopfschmerzen haben. So sehr man auch Designen mag.
Also mir macht es Spaß. Ich hab aber keine Ahnung wie es in nem Studio so aussieht. Wenn ich was schreibe, kann ich das sofort ausprobieren und sehe sofort das Ergebnis. Das kann motivieren weiter zu machen.
Ich kann mir vorstellen, dass man wenn man in nem Großen Team an nur einem Teil des Spiels programmiert das Ergebnis erst später sieht (wie gesagt, ich weiß nicht wie die arbeiten).

Ich kann/muss aber auch, zwischendrin immer wieder mal zu was anderem wechseln (3D Models, Grafiken, Musikauswahl). Also hab ich jeden Tag Abwechslung.
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Xyt4n
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Re: Red Dead Redemption 2: Rockstar-Mitarbeiter leisteten mehrere 100-Stunden-Wochen in diesem Jahr

Beitrag von Xyt4n »

Liesel Weppen hat geschrieben: 16.10.2018 20:54 Keine Ahnung, in welchem Deutschland du lebst, aber in meinem Deutschland sieht das anders aus. Viel Arbeiten wird hier keinesfalls auch mit "viel Leistung" gleichgesetzt, eher sogar im Gegenteil.
Das erinnert mich an die Griechenland Zeit, wo man häufiger gehört hat, dass die Griechen faule Schmarotzer sind und das Deutschland für andere arbeiten muss.

Im Ausland sind deutsche Arbeitskräfte beliebt, weil sie gewissenhaft ihre Arbeit ausführen. In anderen Länder, wie zum Beispiel Griechenland, wird häufiger das Thema faul angegangen und wenig passiert. Die Info habe ich von einem griechischen Freund der seine Erfahrung von den kulturellen Unterschieden mir dargelegt hat. Pünktlichkeit und Arbeit sind auch nach meiner Auslandserfahrung Werte, die den Deutschen von anderen Nationalitäten differieren.

Viel Arbeit = viel Leistung sieht man doch z.B. auch in Klausuren und Schularbeiten. Schreiben ellenlang irgendein Quatsch, weil es nach "mehr" aussieht, statt gewissenhaft pointiert sein Wissen dar zu legen.

Wenn du es aber nicht so wahrnimmst, auch ok.
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Eifelquelle
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Re: Red Dead Redemption 2: Rockstar-Mitarbeiter leisteten mehrere 100-Stunden-Wochen in diesem Jahr

Beitrag von Eifelquelle »

SethSteiner hat geschrieben: 16.10.2018 18:17 Am Ende des Tages bleibt Ausbeutung krank und zwar im wahrsten Sinne des Wortes und es wird Zeit, dass die Gesetzgeber überall mehr für den Arbeitnehmerschutz machen.
Die Frage die sich stellt ist, was der Gesetzgeber denn noch alles machen soll?
Wir haben mit den Arbeitszeitgesetzen und dem Betriebsverfassungsgesetz zwei sehr scharfe Schwerter in Deutschland wobei letzteres praktisch einmalig ist. Die Mittel sich gegen Ausbeutung zu wehren und dabei auch noch das Gesetz auf seiner Seite zu haben, sind also durchaus vorhanden. Man muss sie nur nutzen.

Letztendlich sind meiner Erfahrung nach die meisten Arbeitnehmer in Betrieben in denen sie massiv ausgebeutet werden (zumindest im Deutschland) selber Schuld. Es gibt keinen Betriebsrat und die Gewerkschaftsabdeckung krebst irgendwo im einstelligen Bereich rum usw.

Ausreden, warum man keinen BR braucht und warum man keine ca. 1% seines Gehaltes für Gewerkschaften opfern will, gibt es dann aber ohne Ende.

Der Gesetzgeber gibt jedem Arbeitnehmer in Deutschland alle Mittel in die Hand um unter fairen und vernünftigen Bedingungen zu haben und sogar ein gewisses Maß an Mitbestimmungsrechten. Wenn er diese Mittel aber nicht nutzt, weil er zu faul, zu feige oder teilweise auch zu egoistisch ist, ist das sein eigenes Problem.
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Re: Red Dead Redemption 2: Rockstar-Mitarbeiter leisteten mehrere 100-Stunden-Wochen in diesem Jahr

Beitrag von Eifelquelle »

Können oder wollen? Wenn du nicht gerade in einem Betrieb mit weniger als 5 ständigen Beschäftigten arbeitest, gibt es keinen Grund, warum es keinen BR gibt. Dazu braucht es eventuell Mut und Kampfeswillen, aber das obliegt den Arbeitnehmern da ihr Recht durchzusetzen.

Und einer Gewerkschaft beizutreten ist auch eine Sache die jeder für sich selber entscheidet.
Doc Angelo
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Re: Red Dead Redemption 2: Rockstar-Mitarbeiter leisteten mehrere 100-Stunden-Wochen in diesem Jahr

Beitrag von Doc Angelo »

So, wie es jetzt ist, ist es auf jeden Fall kein Wunder das die Bedingungen immer schlechter werden. Das letzte Mittel ist die Kündigung. Hört sich hart an, aber wenn allen Arbeitnehmern die Arbeit wichtiger ist als fairer Lohn und gute Behandlung, dann ist klar das die beiden Dinge ins Hintertreffen geraten.

Ich kenn einen jungen Menschen, der wollte doch nicht studieren und ins Handwerk. Dann die große Freude: Man ist bei einer Traditions-Konditorei in der Altstadt als Azubi genommen worden. Dann der große Schreck: Zwei Drittel der Belegschaft sind Azubis - günstige und wehrlose Arbeiter. Viel Zeit zum Ausbilden ist da nicht. Die Pralinen kommen größtenteils schon halb fertig oder ganz fertig an. Vorbereiten und Aufräumen zählen nicht zur Arbeitszeit. Pausen sind so kurz wie es nur geht. Das muss man sich mal vorstellen: Man muss um 5 Uhr schon da sein und dann wird man für die erste halbe Stunde nicht mal bezahlt.

Der Junge Mensch ist nun fast fertig mit der Ausbildung und..... hofft auf eine Übernahme. Für die neue Generation sind ganz andere Bedingungen "normal". Ich finds echt mies was in manchen Firmen so abläuft.
Wenn man bis zum Hals in der Scheiße steckt, sollte man nicht den Kopf hängen lassen.
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RVN0516
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Re: Red Dead Redemption 2: Rockstar-Mitarbeiter leisteten mehrere 100-Stunden-Wochen in diesem Jahr

Beitrag von RVN0516 »

Es gibt in Deutschland sogar Unternehmen mit mehr als 1000 Angestellten und ohne Betriebsrat und auch da funktioniert es.
Im übrigen wehren kann sich jeden dazu ist kein BR nötig, denn die Gesetze gelten für alle Unternehmen nicht nur für solche mit BR oder Gewerkschaft. Das es natürlich einfacher mit BR ist werde ich nicht anzweifeln.
Das Problem vorallem bei IT Unternehmern ist das es keine dazu passende Gewerkschaft gibt, bei BR sind die meisten BR Mitglieder in der IG Metall, da die eben so hilfreich waren mit der Einrichtung und Vorbereitung eines BR bei uns in der Firma.
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Halueth
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Re: Red Dead Redemption 2: Rockstar-Mitarbeiter leisteten mehrere 100-Stunden-Wochen in diesem Jahr

Beitrag von Halueth »

Eifelquelle hat geschrieben: 17.10.2018 09:02 Können oder wollen? Wenn du nicht gerade in einem Betrieb mit weniger als 5 ständigen Beschäftigten arbeitest, gibt es keinen Grund, warum es keinen BR gibt. Dazu braucht es eventuell Mut und Kampfeswillen, aber das obliegt den Arbeitnehmern da ihr Recht durchzusetzen.

Und einer Gewerkschaft beizutreten ist auch eine Sache die jeder für sich selber entscheidet.
Nicht immer ist ein Betriebsrat wünschenswert. Es gibt Betriebsräte, die wirklich gut mit dem Arbeitsgeber zusammenarbeiten, hand in hand, dann ist ein Betriebsrat gut und bringt auch den Beschäftigten was. Ein Betriebsrat ist nämlich nicht NUR da um Forderungen der Arbeitnehmer durchzuboxen. Ein Betriebsrat der immer nur gegen den Arbeitgeber arbeitet verlangsamt alle Prozesse, macht teilweise Personalgewinnung unmöglich und führt zu einem sehr schlechten Arbeitsklima. Wenn ich sehe, was in unserer Schwesternfirma los ist nur wegen dem Betriebsrat bin ich froh, dass wir keinen haben.
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Ultimatix
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Re: Red Dead Redemption 2: Rockstar-Mitarbeiter leisteten mehrere 100-Stunden-Wochen in diesem Jahr

Beitrag von Ultimatix »

Spiritflare82 hat geschrieben: 16.10.2018 11:57
Ultimatix hat geschrieben: 15.10.2018 21:08 Weniger ist manchmal mehr. Durch erschöpfte Mitarbeiter sinkt die Qualität der Spiele Entwicklung. Aber heutzutage muss ja alles "schnell schnell" gehen -.-
Darüberhinaus wurde das Thema mal wieder dicker aufgeblasen als es ist, zwingt keiner den anderen mit der Knarre "und du arbeitest nun 100h die Woche!" ist freie Entscheidung, genau wie die Entscheidung sich dazu bereit zu erklären. Sollense alle gerne machen wenn sie meinen das verkraften zu können.
Schönes Halbwissen. Es wurde schon längst bestätigt das es eben genauso ist. Die Mitarbeiter müssen dort Überstunden machen um Deadlines zu erfüllen.
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danke15jahre4p
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Re: Red Dead Redemption 2: Rockstar-Mitarbeiter leisteten mehrere 100-Stunden-Wochen in diesem Jahr

Beitrag von danke15jahre4p »

Ultimatix hat geschrieben: 17.10.2018 09:56Die Mitarbeiter müssen dort Überstunden machen um Deadlines zu erfüllen.
ist relativ normal in der softwarebranche diesen fachbereiches und dieser größenordngung, jeder der diesen berufsweg einschlägt und sich für einen job im gamingbereich entscheidet. sollte das wissen, und wer es nicht weiß hat jederzeit die möglichkeit den job zu wechseln, es wird niemand gezwungen softwareentwickler zu werden und niemand wird gezwungen hörig dem arbeitgeber gegenüber zu sein.

ich entscheide mich doch auch nicht in einer pommesbude zu arbeiten und beschwer mich dann jeden abend, dass meine haare nach fett riechen.

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johndoe711686
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Re: Red Dead Redemption 2: Rockstar-Mitarbeiter leisteten mehrere 100-Stunden-Wochen in diesem Jahr

Beitrag von johndoe711686 »

RVN0516 hat geschrieben: 17.10.2018 09:22 Es gibt in Deutschland sogar Unternehmen mit mehr als 1000 Angestellten und ohne Betriebsrat und auch da funktioniert es.
Im übrigen wehren kann sich jeden dazu ist kein BR nötig, denn die Gesetze gelten für alle Unternehmen nicht nur für solche mit BR oder Gewerkschaft. Das es natürlich einfacher mit BR ist werde ich nicht anzweifeln.
Das Problem vorallem bei IT Unternehmern ist das es keine dazu passende Gewerkschaft gibt, bei BR sind die meisten BR Mitglieder in der IG Metall, da die eben so hilfreich waren mit der Einrichtung und Vorbereitung eines BR bei uns in der Firma.
Ich glaube Verdi deckt auch IT Unternehmen mit ab, zumindest aber IT Abteilungen von Firmen in deren Branche, so ist es bei uns. Zudem ist der Unterschie ddarin, dass sich der BR um die Belange aller Kollegen kümmert. Gibt es den nicht, muss jeder für sich selber kämpfen. Manch einer mag das bevorzugen, aber gemeinsam ist immer stärker, daher lasse ich die Aussage "ohne BR geht genauso gut" nicht so stehen.
Halueth hat geschrieben: 17.10.2018 09:32 Nicht immer ist ein Betriebsrat wünschenswert. Es gibt Betriebsräte, die wirklich gut mit dem Arbeitsgeber zusammenarbeiten, hand in hand, dann ist ein Betriebsrat gut und bringt auch den Beschäftigten was. Ein Betriebsrat ist nämlich nicht NUR da um Forderungen der Arbeitnehmer durchzuboxen. Ein Betriebsrat der immer nur gegen den Arbeitgeber arbeitet verlangsamt alle Prozesse, macht teilweise Personalgewinnung unmöglich und führt zu einem sehr schlechten Arbeitsklima. Wenn ich sehe, was in unserer Schwesternfirma los ist nur wegen dem Betriebsrat bin ich froh, dass wir keinen haben.
Da gibt es ja glücklicherweise die Möglichkeit alle 4 Jahre einen neuen BR zu wählen. Und wenn die Arbeitgeber nur Mist machen, dann sollte der BR auch ständig dagegen vorgehen. Dieses Schimpfen auf den BR, weil dadurch Prozesse oder Personalentscheidungen verlangsamt werden ist so hanebüchen, wie falsch. Ein guter BR (auf den man wie gesagt Einfluss hat durch seine Wahl) handelt immer im Wohle aller Angestellter. Und wenn sich ein Prozess dadurch verlangsamt, dann war der entweder einfach nicht gut oder aber es hat Sinn und Zweck diesen zu hinterfragen um die Mitarbeiter zu schützen. Ich kann wirklich nicht verstehen, wie man auf den Arbeitnehmervertreter schimpfen kann.

Als Beispiel war neulich bei uns der Fall, dass am Wochenende etwas umgesetzt werden musste, also war es nötig, dass der Chef zum BR geht und das abklärt, denn es handelt sich um Sonntagsarbeit. Leider gab es Probleme und die Umsetzung schlug fehl. Und dann hat sich der Chef beschwert, dass der Betriebsrat untersagt hat direkt am nächsten Wochenende das Ganze zu wiederholen, damit nicht erneut ein ganzes Wochenende für die Mitarbeiter ausfällt. Obendrein fand es der Mitarbeiter selbst auch blöd...kann ich echt nicht nachvollziehen.

@über mir
Niemand zwingt dich zu den Überstunden, du hast einen Vertrag für 40h und dann kannst du 40h machen. Wenn das Projekt nur mit 60h klappt, ist das ein Fehler in der Personaldecke, die ist dann nämlich zu dünn, genauso, wenn alles zusammenfällt, weil ein Mitarbeiter mal länger ausfällt. In gewissem Maße macht sicher jeder mal mehr um zu helfen, aber niemand ist dazu verpflichtet. Und ich halte es für ein Gerücht, dass man gefeuert werden kann weil man seine Arbeitszeit einhält. Zumindest in Deutschland.
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SethSteiner
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Re: Red Dead Redemption 2: Rockstar-Mitarbeiter leisteten mehrere 100-Stunden-Wochen in diesem Jahr

Beitrag von SethSteiner »

Eifelquelle hat geschrieben: 17.10.2018 08:23
SethSteiner hat geschrieben: 16.10.2018 18:17 Am Ende des Tages bleibt Ausbeutung krank und zwar im wahrsten Sinne des Wortes und es wird Zeit, dass die Gesetzgeber überall mehr für den Arbeitnehmerschutz machen.
Die Frage die sich stellt ist, was der Gesetzgeber denn noch alles machen soll?
Wir haben mit den Arbeitszeitgesetzen und dem Betriebsverfassungsgesetz zwei sehr scharfe Schwerter in Deutschland wobei letzteres praktisch einmalig ist. Die Mittel sich gegen Ausbeutung zu wehren und dabei auch noch das Gesetz auf seiner Seite zu haben, sind also durchaus vorhanden. Man muss sie nur nutzen.

Letztendlich sind meiner Erfahrung nach die meisten Arbeitnehmer in Betrieben in denen sie massiv ausgebeutet werden (zumindest im Deutschland) selber Schuld. Es gibt keinen Betriebsrat und die Gewerkschaftsabdeckung krebst irgendwo im einstelligen Bereich rum usw.

Ausreden, warum man keinen BR braucht und warum man keine ca. 1% seines Gehaltes für Gewerkschaften opfern will, gibt es dann aber ohne Ende.

Der Gesetzgeber gibt jedem Arbeitnehmer in Deutschland alle Mittel in die Hand um unter fairen und vernünftigen Bedingungen zu haben und sogar ein gewisses Maß an Mitbestimmungsrechten. Wenn er diese Mittel aber nicht nutzt, weil er zu faul, zu feige oder teilweise auch zu egoistisch ist, ist das sein eigenes Problem.
Wenn man aktiv Schwarzarbeit von staatlicher Seite bekämpft, kann man selbiges auch mit Ausbeutung tun. Gibt ja auch genug unternehmen, wo man die Arbeitszeiten festhält. Darauf zu setzen, dass ja der Arbeitnehmer sich schon selbst gegen Ausbeutung verteidigt, nach dem uns die Geschichte lehrt, dass Menschen so ziemlich unfähig sind sich aus ausbeuterischen Situationen zu befreien (bis zu dem Moment, wo sie es schaffen dem König den Kopf von den Schultern zu trennen). Es funktioniert halt nicht einfach nur Mittel in die Hand zu geben und dann Tschüss zu sagen, ohne aktiv zu kontrollieren und die Schwerter selbst zu schwingen. Siehst du doch hier im Thread selbst wieviele diese Situation für ganz selbstverständlich halten.
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raithon
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Re: Red Dead Redemption 2: Rockstar-Mitarbeiter leisteten mehrere 100-Stunden-Wochen in diesem Jahr

Beitrag von raithon »

Einfach nur Wow!

Wie man hier versucht was schön zureden was in meinen Augen schon eine Straftat ist, und sogar auch sein könnte.

Denn es gilt... Es sind beide Partein an einen Vertrag gebunden! Wenn einer der Partein von dem Vertag abweicht muss man sich gegenseitig darauf Aufmerksam machen und die Unstimmigkeiten beseitigen.

Beispiel: Ich arbeite im Handwerk und muss als Vorgesetzter dafür sorgen das die Pausen eingehalten werden. Nach dem Feierabend hat jeder die Werkstatt zu verlassen! Wenn einer länger machen möchte, weil er gerade bock hat... keine Chance! Er braucht seine Ruhe.

Was da bei Rockstar passiert ist moderne Sklavarei und Ausnutzung passiven druckes... Weil es wird 100% so sein, dass indirekt mit Kündigung da gedrohnt wird bei den meisten!

Wenn ihr mich Fragt, gehoert die Geschaeftsfuehrung von Rockstar Games vor ein amerikanisches Gericht und das ist mein voller ernst! Und lass das mal nicht das Finanzamt mitbekommen :) Steuerlich ist das auch fraglich.
MfG, raithon
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danke15jahre4p
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Re: Red Dead Redemption 2: Rockstar-Mitarbeiter leisteten mehrere 100-Stunden-Wochen in diesem Jahr

Beitrag von danke15jahre4p »

raithon hat geschrieben: 17.10.2018 12:56Was da bei Rockstar passiert ist moderne Sklavarei und Ausnutzung passiven druckes...
soso... du kennst also die mitarbeiterverträge und die persönlichen einstellungen und motivationen der mitarbeiter zu den arbeitsverhältnissen?

erstens können überstunden vertraglich geregelt werden und zweitens, ob du es glaubst oder nicht, es gibt arbeitnehmer die gehen in ihrer arbeit auf, da spielt das ergebnisse eine wichtigere rolle als eine stundengenaue abrechnung der arbeitszeit.
Weil es wird 100% so sein, dass indirekt mit Kündigung da gedrohnt wird bei den meisten!
:lol:

reine vermutung deinerseits.

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casanoffi
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Re: Red Dead Redemption 2: Rockstar-Mitarbeiter leisteten mehrere 100-Stunden-Wochen in diesem Jahr

Beitrag von casanoffi »

Ryan2k6 hat geschrieben: 16.10.2018 21:06 Was mich noch dazu interessieren würde, wenn ihr dann alle 2 Monate frei habt, weil ja alle grad 2 Monate 100h Wochen hatten. Wer hat dann gearbeitet? Habt ihr den Laden dann so lange dicht gemacht? Was wenn plötzlich der nächste Großkunde kam oder das nächste Projekt, das man aus Existenzgründen machen musste? Wars dann vorbei mit Urlaub und wieder 100h arbeiten?
Wir hatten mehrere Kundenbereiche, die von unterschiedlichen Teams bedient wurden.
Und jeder Kunde hatte andere Termine, deshalb war das Unternehmen mehr oder weniger das ganze Jahr ausgelastet.

Die Teams waren unterschiedliche geschult - mit anderen Worten, Spezialisten (oder, besser gesagt, Fach-Idioten).
Deshalb war es auch schwierig, die Teams zu vereinen, so dass man die Arbeit auf alle verteilen konnte.

Es war unterm Strich nicht gut organisiert, keine Frage.
Aber diese Zeiten sind ja ohnehin vorbei ^^

Ryan2k6 hat geschrieben: 16.10.2018 21:06 Und ich wiederhole mich auch gerne, das ist nicht in Ordnung. Vater Staat musste sich nämlich erst dazu überreden lassen, damit es so läuft und das hat seine guten Gründe! Wenn manche das aus den Arbeitnehmerreihen torpedieren ist das ein fatales Zeichen an die Arbeitgeber, die dann denken, ah cool, die Leute haben ja doch Bock auf Samstagsarbeit und 60h Woche.

Das ist genauso wie Leute die auf ihren Betriebsrat schimpfen.
Auf einen Betriebsrat (den ich leider nie hatte), würde ich niemals schimpfen, ganz im Gegenteil.
Sollte ausnahmslos jede Firma haben.

Du hast Recht - bei den Arbeitgebern bleibt dieser Eindruck, dass die Leute gerne bis zum Umfallen arbeiten, hängen.
Aber damals wurde es halt königlich bezahlt, deshalb haben die Leute es auch gerne gemacht!

Heute, wo kein Geld mehr da ist, arbeitet kein Schwein mehr so, ist doch logisch.
Die Chefs würden es natürlich gerne sehen - aber wenn sie nicht zahlen, dann können sie das sehen, wie sie wollen.

Dass es in manchen Betrieben deshalb zu Problemen kommt, ist auch logisch.


Trotzdem bleibe ich dabei: wenn es unterm Strich für den Arbeitnehmer passt, kann ich daran nichts schlimmes sehen.
No cost too great. No mind to think. No will to break. No voice to cry suffering.
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Re: Red Dead Redemption 2: Rockstar-Mitarbeiter leisteten mehrere 100-Stunden-Wochen in diesem Jahr

Beitrag von xKepler-186f (f*ck marquard) »

dOpesen hat geschrieben: 17.10.2018 13:04
raithon hat geschrieben: 17.10.2018 12:56Was da bei Rockstar passiert ist moderne Sklavarei und Ausnutzung passiven druckes...
soso... du kennst also die mitarbeiterverträge und die persönlichen einstellungen und motivationen der mitarbeiter zu den arbeitsverhältnissen?

erstens können überstunden vertraglich geregelt werden und zweitens, ob du es glaubst oder nicht, es gibt arbeitnehmer die gehen in ihrer arbeit auf, das spielt das ergebnisse eine wichtigere rolle als eine stundengenaue abrechnung der arbeitszeit.
Weil es wird 100% so sein, dass indirekt mit Kündigung da gedrohnt wird bei den meisten!
:lol:

reine vermutung deinerseits.

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Und du kennst die Verträge und weißt, dass die Arbeitnehmer bei Rockstar gerne länger arbeiten? Und es ist natürlich so, dass die meisten Firmen darauf achten, das alles dem Recht nach vonstatten geht? Wach mal aus deiner Traumwelt auf! Überall wird von den Arbeitnehmer verlangt, dass sie gefälligst zu kuschen haben. Wer den Mund aufmacht, der fliegt über kurz oder lang raus. Warum willst du das nicht einsehen? Frag einfach mal im Bekanntenkreis nach oder suche im Internet nach Erfahrungsberichten. Dass Arbeitnehmer ausgenutzt werden ist leider der Normalfall. Das gilst selbstverständlich nicht für jeden, aber es gibt genug Arbeit, die eben nicht korrekt bezahlt oder kompensiert wird. Alleine deshalb sollte man sich dafür einsetzen, dass Arbeitnehmern in solchen Verhältnissen mehr Gehör geschenkt wird.
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