Vorab: Aus Zeitmangel kann ich leider nicht im PSYNDEX oder auf PsycINFO z.B. recherchieren, sondern verweise der Einfachheit halber grundsätzlich auf
https://en.wikipedia.org/wiki/Video_gam ... fic_debate - wohlwissend, daß Wikipedia nicht der Weisheit letzter Schluss ist.
dOpesen hat geschrieben: ↑18.09.2018 21:26hier wird der bock zum gärtner gemacht, denn nicht der kleine gamer der seine these in foren ohne reichweite kund tut muss diese untermauern, sondern der vorsitzende des medienrates, welcher reichweite und einfluss besitzt muss seine thesen untermauern.
aus diesem grund frage ich mich usul, wieso setzt du hier die rohrzange an und nicht da wo es angebrachter wäre? denn der medienrat sollte eindeutig aufgeklärt und wissenschaftlich fundiert agieren, aber sicherlich kein gamingforum.
Es geht mir - wie bereits gesagt - darum zu erfahren, wie WIR, also die Leute, die sich in Gamingforen z.B. äußern, auf ihre Meinung kommen. Was der Hay von sich gibt und was er belegt oder nicht belegt, spielt dabei keine besondere Rolle, finde ich. Offensichtlich besteht eine Art Konsens darüber, daß es einen Zusammenhang zwischen aggressiven Spielen und aggressivem Verhalten gibt - oder daß dieser Zusammenhang wenn überhaupt dann minimal ist - oder daß dieser Zusammenhang wenn dann von Medien als Gesamtes ausgeht.
Bei einer Forschungslage, in der sich selbst die Wissenschaftler nicht einig sind, wie und welche Effekte vorhanden sind, fand ich das schon immer sehr erstaunlich und wollte das diesmal auch mal gefragt haben.
Todesglubsch hat geschrieben: ↑18.09.2018 21:28Die Forschung auf der das zugrunde liegt, kam AFAIK zum Ergebnis, dass a) der Geist von Anfang an nen Knacks haben muss, damit er beeinflusst wird und b) die Beinflussung von aggressiven MEDIEN geschieht, nicht nur von Spielen. Hay klammert hier mal wieder absichtlich Filme und Co aus und meint aggressive Ballerspiele wären die einzigen Computerspiele da draußen.
Das Problem mit der Forschung ist, daß es nicht eine oder nicht die Forschung gibt, sondern zig Untersuchungen, vor allem im Bereich der Gewalt in Medien und Computerspielen. Folglich gibt es offensichtlich AUCH Ergebnissem die deine genannten Punkte nahelegen. Aber eben auch andere. Daher ja die Aussage, daß das alles nicht eindeutig ist.
Dass es erzählerische Spiele gibt, weiß er nicht.
Dass die USK keinen Hakenkreuz-Freifahrtschein erlaubt, sondern die Spiele händisch und nach prüfung auswählt, weiß er auch nicht.
DAS regt auf.
WENN jemanden das aufregt, dann OK. Denn arg differenziert betrachtet der Mann das Ganze in der Tat nicht. Allerdings sei auch hier noch einmal gesagt, daß er nur "Diese Praxis soll nun geändert werden." schreibt - daraus geht nicht hervor, daß er die Neuregelung nicht kennt.
Danilot hat geschrieben: ↑18.09.2018 21:351. Er wird ja nicht deswegen kritisiert, weil er auf die bestehende Studienlage zum Thema Gewalt in Videospielen aufmerksam macht, sondern weil er die Darstellung von Hakenkreuzen in Videospielen als besonders schädlich darstellt.
Dich interessiert einfach nur gerade das Thema Studien.
Ja, siehe oben.
2. Mein Beispiel mit der roten Farbe haut nicht ganz hin, weil rote Farbe ja kein Verstärker ist, sondern selbst schon Mittel zur Tat. Ich will aber darauf hinaus, dass er die Relevanz der Gewaltdarstellung in Videospielen nicht beschreibt sondern nur den Zusammenhang zur realen Gewalt in den Raum stellt.
Aber die entscheidende Frage ist ja, ob dieser Zusammenhang besteht oder nicht, und wenn ja wie stark er ausgeprägt ist.
Ein möglicher Argumentationsweg wäre hier: Der Zusammenhang ist vllt. nicht sehr stark ausgeprägt, aber die Tatsache, daß es so viele Spieler gibt, sorgt letztlich dennoch dafür, daß ein signifikanter Effekt zustandekommt.
Aus rein psychologisch-statistischer Sicht fände ich solch eine Argumentation schwach, aber von der Hand zu weisen ist sie nicht so einfach.
Das ist schonmal nicht aussagekräftig. Noch übler wird es, wenn man bedenkt, dass die Phänomene Gewalt und ideologische Einflussnahme nicht identisch sind, zudem darf angenommen werden, dass Kinder und Erwachsene unterschiedlich für Medieninhalte sensibel sind. Hakenkreuze in Videospielen würden aber primär einer erwachsenen Zielgruppe präsentiert werden.
Er verwendet verschiedene Argumentationsstränge in seinem Text, ja. Aber ich lese nicht, daß er Gewalt ind ideologische Einflussnahme gleichsetzen würde. Auch hinsichtlich der "Anfälligkeit" von Kindern und Erwachsenen gibt es offensichtlich unterschiedliche Ansichten bzw. Untersuchungen.
All diese Gedanken kann ich bei seinen Äußerungen nicht erkennen. Er findet Hakenkreuze in Games nur nicht gut.
Ganz genau das ist eigentlich seine Hauptaussage: Hakenkreuze und andere verfassungsfeindlichen Symbole sollen nur unter bestimmten Auflagen in Unterhaltungsmedien erlaubt sein - hier kommt wieder seine recht lückenhafte Differenzierung ins Spiel, da er offenbar alle Spiele in einen Topf wirft.
5Finger hat geschrieben: ↑18.09.2018 21:37Korrigiere mich bitte wenn ich falsch liege, denn ich habe die Studien nicht mehr zur Hand. Aber (fast) alle Untersuchungen sind doch afair zu dem Schluß gekommen, dass die gesteigerte Aggressivität etc. nur während des spielens auftreten und die Effekte normalerweise nach 10-20 Minuten wieder vollständig abgeklingen.
So lese ich die Zusammenfassungen leider nicht.
sabienchen hat geschrieben: ↑19.09.2018 01:32Das ist aber eben nicht korrekt.
Es gibt einige Studien, die zeigen, dass es einen KURZFRISTIGEN Anstieg in aggressiven Verhalten gibt, und gleichwohl gibt es Studien, die zeigen, dass es LANGFRISTIG NICHT die Aggresivität steigert.
Auch hier: Die Lage ist nicht eindeutig. Auch wenn sie sich in letzter Zeit eher positiv entwickelt, wenn ich das richtig überblicke.
Doc Angelo hat geschrieben: ↑19.09.2018 00:46Ich spiel haufenweise "Killerspiele". Damit hab ich kein Problem, weils mir bei PUBG um das Teamplay und den Nervenkitzel geht. Es würde mir genau so viel Spaß machen, wenn es sich um Wasserbomben handeln würde anstatt von Granaten. Es würde wortwörtlich nichts an dem Spaß ändern.
Das Problem ist, daß Einzelfallbetrachtungen in der psychologischen Forschung nichts bringen (also bei solch allgemeinen Fragen). Ich z.B. habe weder mit "Killerspielen" noch mit Gewalt in Film und Literatur keine Probleme. Aber zum einen sagt das nichts darüber aus, welche inneren (und damit nicht-bewußten) Prozesse bei mir selbst von diesen Dingen betroffen sind, zum anderen stellt sich die Frage, wie sich solche - auch minimalen Effekte - bei Abermillionen Spielern dann im Gesamten auswirken, sowohl statistisch als auch im realen Leben.