Usul hat geschrieben: ↑19.09.2018 12:16
dOpesen hat geschrieben: ↑19.09.2018 12:03und warum? die leute in gamingforen haben weder reichweite noch die möglichkeit etwas zu beeinflussen, entsprechend wäre es zwar ein mehrwert wenn deren meinungen wissenschaftlich begründet werden, es ist aber kein muss.
Es ist doch ganz einfach: Den Hay kann ich nicht fragen, zumindest nicht jetzt auf die Schnelle. Hier jedoch kann ich nachfragen, worauf der allgemeine Konsens basiert, daß es keinen nennenswerten Zusammenhang gibt.
Ich verstehe ehrlich gesagt auch nicht ganz, was du eigentlich meinst. Natürlich wäre es gut, wenn die Politiker sich ausführlicher und korrekter äußern würden, das bestreite ich doch gar nicht. Nur was hat das damit zu tun, wenn ich die Leute frage, die auf die Äußerungen der Politiker antworten? Und gerne mit Studien und Forschungsergebnissen argumentieren?
Usul, das ist schlicht ein alter Hut, der längst wiederlegt wurde.
Man konnte eine Steigerung von Adrenalin feststellen, welche zu einer kurzfristig gesteigerten Aggressivität nach dem Spielen führt. Das ist aber ein Effekt, den alle Dinge verursachen, die deinen Adrenalinpegel steigen lassen. Und speziell bei Games ist dafür nicht der Grad an Gewalt verantwortlich, sondern andere stressverursachende Faktoren.
Diese ganze unnötige Debatte war damals Unsinn, wurde widerlegt, die USK mit ihrem Haufen an Fachleuten entscheidet heute wesentlich moderater und heute ist diese (Debatte) noch unsinniger, zumal auf verlorenem Posten, denn die Spieler haben letztlich gewonnen.
Zumal man auch mal nen Punkt machen muss. Wo hört der Jugendschutz auf, wo fängt Bevormundung von Erwachsenen an. Oft wird alles nur aus Jugendschutzsicht betrachtet, dabei ist ein Spiel ab 18 Jahren eben nicht für Kinder oder Jugendliche, sondern für Erwachsene. Und ich weiß ehrlich nicht, wie der Staat hier je auf die Idee gekommen ist, so eine Art Ersatzmutti für Volljährige zu werden, die entscheidet, was wir sehen dürfen und was nicht.
Und letztlich wird in der Aussage von dem Herrn ja auch alles durcheinander gebracht. Videospiele sind mittlerweile mehr als Ballerspiele, die Sozialadäquanz Klausel kommt auch weiterhin nur zum Tragen, wenn die USK so entscheidet, und in den Fällen, wo bisher nach den neuen Richtlinien entschieden wurde, handelt es sich eindeutig nicht um Ballerspiele. Und wie man von verfassungsfeindlichen Symbolen im quasi gleichen Satz zu virtueller Gewalt kommt, muss man mir auch mal erklären.
Das Medium ist heute einfach schon recht weit entwickelt, die Phase der 80er Trash Movie Storys haben wir gerade abseits des Mainstreams längst hinter uns gelassen, und selbst wenn, werden diese Storys in einem Uncharted 4 mittlerweile auch auf einem Niveau erzählt, wie es das Mainstream Action Blockbuster Kino schon seit Jahren nur noch selten vermag.
Zumal wir auch keine Schwemme an Hakenkreuzspielen zu erwarten haben, oder dass mit verfassungsfeindlicher Symbolik jetzt plötzlich komplett harmlos umgegangen wird. Hier wurde lediglich eine unsinnige und unfaire Verfahrensweise, die Games aus unerfindlichen Gründen diesbezüglich anders behandelt hat, endlich beendet.
Die überwältigende Mehrheit der wichtigen und größeren Spiele, die in den letzten Jahren erschienen sind, und die solche Symbole beinhaltet hätten, waren antifaschistische Spiele, die sich mit den Gräueltaten der Nazis beschäftigt haben, oder mit der kompletten Verkommenheit dieser Ideologie, samt interessanter gesellschaftskritischer Ansätze wie in Wolfenstein 2, wo gezeigt wurde, dass kein Land davon geschützt ist, so einer Ideologie hinterher zu laufen.
Und all das hat erstmal überhaupt nichts mit dem Gewaltgrad in Spielen zu tun. Das einzige, was ich sagen kann, ist das solche Spiele im Normalfall ab 18 freigegeben sind, und somit nur von Menschen gespielt werden sollten, die auch solche polithistorischen Inhalte in einen richtigen Kontext setzten können.
Und bildende und stark erzählerische Spiele die weniger Gewalt enthalten und sich explizit mit dem Thema Drittes Reich beschäftigen, sollten auch nicht aus Zensurgründen um den heißen Brei reden müssen, sondern eindeutig sagen können, welches Regime die Leute da gerade wohin deportiert. Alles andere ist für mich nämlich Geschichtsrevisionismus.