Hallo Jörg.
Die "Headline" ist nur auf der Hauptseite zu finden. Geht man auf News, also die News-Übersicht, so liest man nur "devcom 2018: Cory Barlog (God of War): "So etwas werde ich wohl nie wieder tun!"
Und selbst auf der Hauptseite ist die "Headline " gefühlt Fontgröße 10 und die Punshline mit "Das werde ich wohl nie wieder tun!" gut sechs Nummern größer.
Ich würde das fast schon als Argument sehen, extra einen Clickbait-Titel zu nutzen, damit die Zugriffszahlen steigen.Dass wir überhaupt als eines der wenigen deutschen Spielemagazine seit Jahren (!) über die Entwicklerkonferenzen berichten, obwohl die Zugriffszahlen extrem bescheiden sind, sollte den Clickbait-Vorwurf ebenfalls ad absurdum führen.
Und ehrlich gesagt sehe ich als Leser die Zugriffszahlen zu einem Artikel nicht und ist mir auch nicht wichtig aus meiner Sicht. Ich möchte einen interessanten Artikel lesen und da sind Zugriffzahlen für mich unwichtig.
Dem stimme ich zu, aber die Headline sollte eben nicht Dinge suggerieren, die der Artikel so nicht hergibt.Was viele vergessen ist zudem die Tatsache, dass Überschriften schon immer eine plakative Funktion innerhalb einer Nachricht oder eines Berichtes hatten - sie sind dazu da, auf den Artikel aufmerksam und neugierig zu machen.
Eine Punshline wie "E3-Reveal-Demo mit Orchester...nie wieder". Das entspricht dem Inhalt des Artikels und ist trotzdem interessant.
Als ich den Artikel gelesen hatte mit der Punshline "Das werde ich wohl nie wieder tun!", fühlte ich mich an entsprechender Stelle im Text einfach verschaukelt. Es war nämlich nur ein eher unwichtiger Teil des Artikels, denn das interessante war eigentlich der Kampf des Directors gegen innere Strömungen des Studios, die mit dem Design des neuen GoW Probleme hatten. Denn das ist doch auch etwas, was einen Spieleentwickler motivieren kann wenn er hört, dass andere größe Game-Directors für neue Ideen kämpfen müssen und diese neuen Ideen schlussendlich auch wieder inspirierend sind. Ich erinner mich an deinen großen Lobgesang im GoW-Videoreview. Und genau dieser Teil des Artikels ist doch der entscheidende gewesen, der das finale Game so gut gemacht hat.
Die E3-Demo mit Orchester war ursprünglich ja nur als Spass gemeint, und hatte auf das finale Design ja keinen Einfluss. Ein Entwickler auf dieser Entwicklerkonferenz dürfte ersteres wohl um Welten interessanter sein, wenn es um Designentscheidungen geht und wie man intern mit solchen Konflikten im Team umgeht. Sollte man neue Dinge wagen? Wie wird die Fanbase darauf reagieren?
Das wirkt die Punshline "Das werde ich wohl nie wieder tun!" sprichwörtlich wie ein Schlag in die Magengrube der Leser, zumindest für mich.
Und die Headlines von SZ, FAZ & Co. sind auch nicht besser geworden. Die Nachrichtenseiten haben sich mehr Buzzfeed und Co. angenähert als andersherum. Dort zählen ja auch nur noch die Zugriffszahlen, die du auch erwähnt hast.
Ich denke es ist keine Wahrnehmungsstörung der breiten Öffentlichkeit, wenn die Qualität des Journalismus heute als schlechter empfunden wird. In Zeiten von Twitter und Co. zählt nicht der Inhalt, sondern ein schneller Tweet / Artikel, der dann möglichst in einem Aggregator weit oben zu finden ist und viele Zugriffszahlen generiert.