Da denken wir hier zu lande aber einfach oft zu deutsch oder zu europäisch. In Amerika schließen sich Kreativität, Kunst und Geld verdienen nicht aus.Lemmiwinks hat geschrieben: ↑16.08.2018 14:37Ich bin mir sicher den meisten Filmschaffenden geht es nicht in erster Linie ums Geld verdienen. Den Geldgebern von Hollywood Produktionen allerdings schon. Im Fall von Schindlers Liste bekam Spielberg das ohnehin relativ kleine Budget von 22 Millionen $, soweit ich weis von Universal auch nur zugesprochen weil er sich im Gegenzug dafür verpflichtet hat zuerst für sie Jurassic Park zu drehen.Jondoan hat geschrieben: ↑16.08.2018 13:54Und auch ein finanziell erfolgreicher Film aus Hollywood kann eine andere Motivation als Geld haben.Lemmiwinks hat geschrieben: ↑16.08.2018 13:25
Naja also während man in Hollywood, Bollywood und co. Filme verwendet um Geld zu verdienen, verwendet man andernorts und auch speziell in Europa häufig Geld um Filme zu erschaffen.
"Spielberg hatte im Alter von 17 Jahren erfahren, dass mehrere Mitglieder seiner ukrainischen Familie in Konzentrationslagern ermordet worden waren. Als er den Entschluss fasste, einen Film über den Holocaust zu drehen, wurde sein Vorhaben belächelt, da ihm nach Filmen wie Indiana Jones und E.T. – Der Außerirdische keine gute Erfüllung eines solchen Vorhabens zugetraut wurde. Spielberg verzichtete auf die von ihm zuvor angewandten Spezialeffekte und Tricktechniken, drehte an Originalschauplätzen und schuf einen Film, der seinen Ruf wandelte und vielfach ausgezeichnet wurde. Rund 60 Millionen US-Dollar der Filmeinnahmen verwendete Spielberg zur Gründung der Shoah Foundation, deren Zweck es ist, Interviews mit Zeitzeugen zu führen und zu filmen, damit diese der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Der Spielberg-Biograph Joseph McBride schreibt in seinem Buch, dass Spielberg für Schindlers Liste überhaupt keine Bezahlung angenommen habe, da er diese für einen derartigen Film für „Blutgeld“ halte.[13]"
https://de.wikipedia.org/wiki/Schindler ... _Spielberg
Da steckt einfach eine ganz andere Mentalität hinter. Es ist überhaupt nicht schlimm, viel Geld verdienen zu wollen, und trotzdem relativ gutes Kino oder gute Musik zu machen. Christopher Nolan, Tarantino, Spielberg, etc. sind alle recht gute Beispiele dafür.
Und im Videospielsektor hast du das ja stellenweise auch. Nur, weil viel Geld verdient werden soll, heißt das ja nicht, dass man kein Anspruch an sein eigenes Produkt haben kann. Man will zwar viel Geld verdienen, aber eben auch großartig unterhalten und was einzigartiges schaffen.
In Europa und gerade Deutschland wirkt das oft fast so, als müsste Kunst unkommerziell sein, um ernst genommen zu werden, als dürften die Künstler gerade mal so ihre Kosten wieder reinkriegen. Von dieser Denkweise muss man sich aber lösen, wenn man z.B. das amerikanische Kino betrachten möchte. Oder den Videospielmarkt. Spiele wie Bioshock, TLoU, Dark Souls oder DooM sollen Geld einbringen. Viel Geld. Aber sie wollen gleichzeitig auch einzigartig sein, große Unterhaltung bieten, einfach mehr sein, als der Durchschnitt. Auch die aktuelle Wolfenstein Reihe zähle ich dazu. Natürlich ist das ein Blockbuster, der Geld einbringen soll, aber eben gleichzeitig auch eine stark antifaschistische Message verbreiten und eine tolle Geschichte erzählen möchte und das ganze mit einer sehr guten Shooter Mechanik.