Bethesda - Klage und Ärger: Der problematische Privatverkauf eines gebrauchten Spiels als "Neuware"

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SethSteiner
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Re: Bethesda - Klage und Ärger: Der problematische Privatverkauf eines gebrauchten Spiels als "Neuware"

Beitrag von SethSteiner »

Drachenfuchs hat geschrieben: 13.08.2018 14:28 Ich habe auch keine Grundlage und habe nicht mal etwas mit dem Produkt zu tun. Trotzdem bin ich dafür, dass eine Privatperson keine Neuware anbietet. Wer bin ich schon?
Es ist egal wer du bist, der Punkt ist, dass es keine Grundlage gibt. Es ist schon vom rein logischen, rationalen Verständnis her Unsinn zu behaupten, eine Privatperson dürfe keine Neuware anbieten. Es ist widersinnig, denn das was Privatpersonen anbieten sind eben sehr wohl Neuwaren. Nur weil man etwas aus dem Geschäft herausträgt, wird es nicht auf ein Mal gebraucht oder noch genauer, es wird nicht gebraucht nur weil ein Kassierer gerade das Geld in die Hand genommen hat.

Witziges Beispiel. Ich habe letztens ein Buch gekauft, das habe ich eine Minute später zurückgegeben, weil ich gemerkt habe, dass ich das falsche gegriffen hatte. Verkauft der Laden jetzt Neuware die eigentlich Gebrauchtware ist oder ist aus Neuware zu Gebrauchtware und wieder zu Neuware geworden? Also wenn man hierdran nicht erkennt, wie unsinnig das Ganze ist weiß ich auch nicht.
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Dafuh
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Re: Bethesda - Klage und Ärger: Der problematische Privatverkauf eines gebrauchten Spiels als "Neuware"

Beitrag von Dafuh »

So wie große Unternehmen mit Wortverdrehern es schaffen Rechtslagen auszuhebeln, schafft es der Konsument auch.
Einfach statt "neu", "originalverpackt" draufschreiben und schon kann die Rechtsabteilung von Bethesda nicht mehr wirklich was tun (zumindest, wenn es nach ihrer Argumentation geht).
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sabienchen.banned
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Re: Bethesda - Klage und Ärger: Der problematische Privatverkauf eines gebrauchten Spiels als "Neuware"

Beitrag von sabienchen.banned »

Dafuh hat geschrieben: 13.08.2018 14:44 So wie große Unternehmen mit Wortverdrehern es schaffen Rechtslagen auszuhebeln, schafft es der Konsument auch.
Einfach statt "neu", "originalverpackt" draufschreiben und schon kann die Rechtsabteilung von Bethesda nicht mehr wirklich was tun (zumindest, wenn es nach ihrer Argumentation geht).
Wieso?
Bethesda kann doch nicht garantieren, dass es sich um die "Originalverpackung" handelt... :Häschen:
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Drachenfuchs
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Re: Bethesda - Klage und Ärger: Der problematische Privatverkauf eines gebrauchten Spiels als "Neuware"

Beitrag von Drachenfuchs »

Kajetan hat geschrieben: 13.08.2018 14:29
Drachenfuchs hat geschrieben: 13.08.2018 13:58 Eventuell gibt es keine Rechtsgrundlage. Aber dann wird eben eine geschaffen.
Weil Bethesda das so will? Nein, so funktioniert das nicht :)

Es gibt bereits eine Rechtsgrundlage in den USA. Die nennt sich First-Sale-Doctrin. Sie besagt mehr oder minder, dass das Recht des Herstellers über die Ware zu befinden nach dem Verkauf der Ware erloschen ist. Die First-Sale-Doctrin ermöglicht es dem Käufer die Ware weiterzuverkaufen, ohne dass der ursprüngliche Hersteller dieser Ware etwas dagegen tun kann. Deswegen sind gerade Inhalteanbieter so scharf auf DRM, weil sie dann in der Lage sind die First-Sale-Doctrin für Daten auszuhebeln. Bei physikalischen Gütern wie einer Verpackung und einem Spieledatenträger darin geht das aber nicht.
Über den Hebel, wer überhaupt Neuware verkaufen darf kann ich mir eine klare Rechtsprechung gut vorstellen. Egal wie sie dann ausgeht. Ich persönlich sehe das nämlich wie Bethesda. Für mich ist Ware von Privatpersonen höchstens verpackt und neuwertig.
Du darfst das gerne sehen wie Bethesda, aber die geltende Rechtslage entspricht nicht dieser Sichtweise. Bethesda kann dagegen gerne klagen (was sie nicht tun, sie drohen nur), aber wirklich große Chancen so einen Prozess zu gewinnen sehe ich nicht. Um es mal höflich auszudrücken. Weil die Rechtslage nichts hergibt. Bei solchen Geschichten freuen sich nur die Anwälte, weil das die einzigen sind, die hier etwas gewinnen.
Jup. Das ist schon teilweise eine Rechtsgrundlage für den Fall. Sie gibt dem Privatverkäufer grundsätzlich das Recht das Ding zu verkaufen. Die fehlende Gesetzesgrundlage bezog ich immer auf die Deklaration von Zuständen von Ware beim Verkauf. Und da bewegen wir uns glaube ich in einem sehr definitions armen Bereich. Was bedeutet es wenn ein Produkt im Zustand "neu", "neuwertig", "gut", "gebraucht" ist und was muss passieren damit es seinen Zustand verändert?
SethSteiner hat geschrieben: 13.08.2018 14:43
Drachenfuchs hat geschrieben: 13.08.2018 14:28 Ich habe auch keine Grundlage und habe nicht mal etwas mit dem Produkt zu tun. Trotzdem bin ich dafür, dass eine Privatperson keine Neuware anbietet. Wer bin ich schon?
Es ist egal wer du bist, der Punkt ist, dass es keine Grundlage gibt. Es ist schon vom rein logischen, rationalen Verständnis her Unsinn zu behaupten, eine Privatperson dürfe keine Neuware anbieten. Es ist widersinnig, denn das was Privatpersonen anbieten sind eben sehr wohl Neuwaren. Nur weil man etwas aus dem Geschäft herausträgt, wird es nicht auf ein Mal gebraucht oder noch genauer, es wird nicht gebraucht nur weil ein Kassierer gerade das Geld in die Hand genommen hat.

Witziges Beispiel. Ich habe letztens ein Buch gekauft, das habe ich eine Minute später zurückgegeben, weil ich gemerkt habe, dass ich das falsche gegriffen hatte. Verkauft der Laden jetzt Neuware die eigentlich Gebrauchtware ist oder ist aus Neuware zu Gebrauchtware und wieder zu Neuware geworden? Also wenn man hierdran nicht erkennt, wie unsinnig das Ganze ist weiß ich auch nicht.
Du hast schon recht. :-)
Das ganze ist sicher auch ein Grund warum es bisher nicht klar ist. Der Grund warum ich eher dagegen bin ist wahrscheinlich ein Stück Naivität. Drei Gründe:
Bei einem Händler kommt die unverpackte Ware im besten Fall aus einem ordentlichen Lager. Bei einer Privatperson kann ich mir eben nicht sicher sein wo das Ding war während er es hatte? Das Produkt hatte eben eine Reiße durch einen privaten Haushalt hinter sich. Kann ich damit rechnen, dass Händler und Spediteure mit der Ware immer gut umgehen? Nein. Aber ich hoffe es einfach ein Stück mehr als bei der Privatperson. :-P
Was ich bei Neuware eben auch noch gerne hätte ist die gesetzliche Gewährleistung. Gegen wen richtet die sich? Gegen die Privatperson die als Händler auftritt. Hat die nach vielleicht 16 Monaten noch Bock sich um meine Ansprüche zu kümmern? Und wie sieht der Umgang mit einer Privatperson aus auf die ich als Kunde jetzt zukomme und irgendwelche Ansprüche geltend machen will? Ok, ein normaler Händler kann pleite gehen, eventuell nicht mehr auffindbar sein und von Umgang mit Kunden eher nicht so viel halten. Trotzdem stelle ich mir die Ansprüche gegen eine Privatperson einfach grundsätzlich schwieriger vor.
Das dritte ist, dass ich beim Privatverkauf kein Recht auf eine Rechnung habe. Das sehe ich als generelles Problem bei einem Privatverkauf. Aber bei Neuware wäre es halt toll die Garantie vom Hersteller annehmen zu können wenn ich sie brauche.

Ich habe diese persönlichen Gründe, warum ich eher nicht bei einer Privatperson kaufen würde, über die von dir so schön vorgetragenen Merkmale von Neuware gestellt. Für mich sind das aber eher Gründe darauf zu achten bei Privatpersonen nicht Neuware zum Vollpreis zu kaufen. Daher hätte ich aber auch nichts dagegen, wenn Privatpersonen einfach von vornherein keine Neuware anbieten dürfen. :-P Warum Bethesda das will war mit in dem Fall egal. Es sind aber sicher nicht die gleichen Gründe. :-)
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Kajetan
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Re: Bethesda - Klage und Ärger: Der problematische Privatverkauf eines gebrauchten Spiels als "Neuware"

Beitrag von Kajetan »

Drachenfuchs hat geschrieben: 13.08.2018 15:26 Die fehlende Gesetzesgrundlage bezog ich immer auf die Deklaration von Zuständen von Ware beim Verkauf. Und da bewegen wir uns glaube ich in einem sehr definitions armen Bereich. Was bedeutet es wenn ein Produkt im Zustand "neu", "neuwertig", "gut", "gebraucht" und was muss passieren damit es seinen Zustand verändert?
Ok. Aber dazu gibt es (zumindest was Deutschland betrifft) einige Urteile, die zwar keine allgemeine Definition, was NEU, NEUWERTIG usw. geben, aber es gibt Urteile, welche zumindest Einschränkungen definieren. Einschränkung im Sinne von "Wann ist eine spezifische Ware nicht mehr neu, sondern maximal noch neuwertig". Da wurden dann Fragen wie Produktalter, Lagerung, Haltbarkeit usw. berührt und entsprechend für den Einzelfall geklärt. Es gibt also schon abgesteckte Felder, die einen rechtlichen Rahmen bilden können.

Ich nehme an, dass es vergleichbare Prozesse und Urteile auch in den USA gibt, die ja wesentlich größer sind und solche Fälle viel öfter aufgetreten sein müssen. Sprich, kann ein noch original verschweißtes Bethesda-Spiel NEU sein, wenn es nicht von einem lizensierten Händler verkauft wird? Ja, es kann. Wenn es sich nicht um ein 30 Jahre altes Spiel handelt, wo vielleicht durch falsche Lagerung die CD nicht mehr lesbar sein könnte. Bei Spielen der letzten Jahre aber ... natürlich ist das Neuware. Es macht keine Unterschied, ob das Spiel ein Jahr bei einem Privatmann in der Schublade herumlag oder bei einem Händler. Es findet kein meßbarer Materialverfall statt, die Produktqualität von Verpackung und Datenträger ist unbeeinträchtigtim Vergleich zur Neupressung. Dat Ding is NEU!

Wenn Bethesda also auf diese Weise argumentieren wollen würde ... keine Chance.

Und wenn der Privatmann die Verpackung mitten aufs Fensterbrett legt und mal einen Sommer draufbacken lässt ... dann ist das wahrscheinlich nicht mehr NEU. Vielleicht nicht einmal mehr neuwertig. Vielleicht sogar schadhaft, kaputt, unbrauchbar. Trotz Folie. Aber das ist dann das Problem zwischen Käufer und Verkäufer. Bethesda hat weiterhin kein Recht sich hier einzumischen. Siehe First-Sale-Doctrin.

Ehrlich, entweder ist der Vorstand von Zenimax bescheuert oder die Hausjuristen sind gröbst unfähig. Gut, vielleicht auch beides, wenn man sich diverse Geschichten der letzten Jahre (Scrolls, unnötige Regionalsperren bei Wolfenstein) anschaut :)
Zuletzt geändert von Kajetan am 13.08.2018 15:50, insgesamt 1-mal geändert.
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SethSteiner
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Re: Bethesda - Klage und Ärger: Der problematische Privatverkauf eines gebrauchten Spiels als "Neuware"

Beitrag von SethSteiner »

Du hast doch die Möglichkeit in einem Geschäft zu kaufen, mir ist nicht klar wieso du dann willst, dass ein Bürger nicht in ein Geschäft gehen, und nach Kauf befinden kann dass er an einer Ware kein Interesse mehr hat, diese weiterveräußert und als das deklariert was es ist. Neuware nämlich. Dass du bei einer Privatperson nicht dieselben Voraussetzungen hast wie bei einem Händler weißt du doch im Vorfeld. Mehr noch, so Dinge wie Rechnung bekommst du mittlerweile schon lange nicht mehr überall (und im Ausland schon gar nicht). Und dann sind da noch so Fälle wie den schon genannten, nämlich Rückgaben in Geschäften (inkl. Onlinehandel), wo selbstverständlich die Ware auch wieder verkauft wird - sogar geöffnete. Also wie manes auch dreht und wendet, sich sowas zu wünschen ist Blödsinn, wenn du längst die Option hast doch zu wählen wo du einkaufst und selbst da nicht absolut pikobello 100%ige gerade vom Band gelaufende Fabrikware kriegst.
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Dafuh
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Re: Bethesda - Klage und Ärger: Der problematische Privatverkauf eines gebrauchten Spiels als "Neuware"

Beitrag von Dafuh »

sabienchen hat geschrieben: 13.08.2018 14:52
Dafuh hat geschrieben: 13.08.2018 14:44 So wie große Unternehmen mit Wortverdrehern es schaffen Rechtslagen auszuhebeln, schafft es der Konsument auch.
Einfach statt "neu", "originalverpackt" draufschreiben und schon kann die Rechtsabteilung von Bethesda nicht mehr wirklich was tun (zumindest, wenn es nach ihrer Argumentation geht).
Wieso?
Bethesda kann doch nicht garantieren, dass es sich um die "Originalverpackung" handelt... :Häschen:
Ich habe mir eh Gedanken darüber gemacht, würde Bethesda in diesem Fall auch eingreifen?
Ich wollte nur anmerken, dass seit Jahren über ebay, Amazon und Co. ungeöffnete Artikel, einfach als originalverpackt verkauft werden...und da scheint sich offensichtlich keiner daran zu stören.
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Re: Bethesda - Klage und Ärger: Der problematische Privatverkauf eines gebrauchten Spiels als "Neuware"

Beitrag von Mr. Eko »

Kajetan hat geschrieben: 12.08.2018 18:26
Xyt4n hat geschrieben: 12.08.2018 18:16 Es gibt genügend Unternehmen die keine Arschlöcher sind. Frosch, Allnatura, Nintendo, Adobe, Capgemini, ...
Nintendo verhält sich in Sachen Youtube ziemlich arschlöchig und scheisst auf das Urheberrecht der Videoersteller.

Adobe dominiert den Software-Markt für professionelle Bildbearbeitung so sehr, dass Creative-Produkte als Abo verkauft werden konnten, dass die Produkte selbst ein grauenvolles, unperformantes Stück Mist sind, welche man aber leider verwenden muss, weil es der Standard ist.

Allnatura verkauft mittlerweile minderwertige Produkte zum hohen Preis und geht den Weg vieler Markenhersteller, die irgendwann der Gier nachgeben.

Beim Rest gibt es bestimmt auch Leichen im Keller, von denen ich aber nichts weiß.

Es gibt so gut wie keine Unternehmen, die sich nicht auf die eine oder andere Art arschlöchig benehmen. Und zwar nicht nur hin und wieder als Ausrutscher, sondern konsequent und bewusst. Ich selbst habe das Glück mittlerweile in einer Firma gelandet zu sein, wo die Leichen im Keller nur klein und eh kurz vor dem Abnippeln waren ... dennoch hat jede Firma Dreck am Stecken. Die einen mehr, die anderen weniger. Weil wir Menschen keine Engel sind, weil wir fehlerhaft sind, weil wir leicht verführbar sind.

Und Bethesda ... scheiss auf Bethesda :)
Quelle? Ich fuer meinen Teil kann das so nicht stehen lassen. Das Bioprodukte mehr kosten, ist ja wohl verstaendlich und minderwertig ist da gar nichts. Vielleicht verwechselst du aber auch Alnatura mit Nestle. Da hast du minderwertige Qualitaet und der Mainstream unterstuetzt es ja noch. Davon abgesehen ist Alnatura ein recht ansehlicher Arbeitgeber. (Verdienst liegt bei 17 Euro die stunde und sehr Familienfreundlich)

Ich will ja nichts sagen aber das letzte woran man sparen sollte, sind gute Lebensmittel. Dann eher mal die 5 Euro an einem Spiel sparen statt an vollwertigeren Lebensmitteln, welche dazu auch noch dein KFA bestimmen. Es ist ja nicht ohne Grund so, dass es zu viel Uebergewichtige gibt. Und mir ist nun mal ein BIO Ei mit Eistufe 0 lieber, als ein Ei mit Eistufe 2. Dafuer gebe ich dann auch gerne den 1 euro mehr aus.
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Kajetan
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Re: Bethesda - Klage und Ärger: Der problematische Privatverkauf eines gebrauchten Spiels als "Neuware"

Beitrag von Kajetan »

Mr. Eko hat geschrieben: 13.08.2018 15:54 Quelle?
Eigene Erfahrung mit Soja-, Kokos- und Mandeldrinks. Und Produkttests zu Speiseölen, wo es zum Testurteil "Mangelhaft" kam. Muss ich mal raussuchen ...
Davon abgesehen ist Alnatura ein recht ansehlicher Arbeitgeber. (Verdienst liegt bei 17 Euro die stunde und sehr Familienfreundlich)
Ich kenne Leute dort. Das ist kein schlechter Arbeitgeber. Ich sage ja auch nicht, dass das eine schlechte Firma ist. Nur hat man auch dort Leichen im Keller, laufen die Dinge nicht so, wie sie nach Firmencredo laufen sollten. Das ist keine Hippie-Kommune, hier wird knallhart Business gemacht. Mit allen Folgen, die das hat, wenn Mitarbeiter wegen Bonis laxe Kontrollen zulassen und wegschauen, anstatt weniger Warenumsatz wegen mangelnder Produktqualität zu haben, dann aber auf Boni verzichten zu müssen.

Der Familienkrach zwischen Allnatura und DM hat Spuren hinterlassen. Die Mitarbeiter haben direkt vorgelebt bekommen, dass Geld wichtiger ist als alles andere, wurden auch teilweise massiv unter Druck gesetzt, um schnell wieder alte Umsatzzahlen erreichen zu können, nachdem man bei den DM-Märkten rausgeworfen wurde.

Ansonsten bin ich voll bei Dir. Lebensmittel sind kein Billigscheiss, den man sich wegen drei gesparten Euro reinpfeifft.
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muecke-the-lietz
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Re: Bethesda - Klage und Ärger: Der problematische Privatverkauf eines gebrauchten Spiels als "Neuware"

Beitrag von muecke-the-lietz »

Kajetan hat geschrieben: 13.08.2018 15:47
Drachenfuchs hat geschrieben: 13.08.2018 15:26 Die fehlende Gesetzesgrundlage bezog ich immer auf die Deklaration von Zuständen von Ware beim Verkauf. Und da bewegen wir uns glaube ich in einem sehr definitions armen Bereich. Was bedeutet es wenn ein Produkt im Zustand "neu", "neuwertig", "gut", "gebraucht" und was muss passieren damit es seinen Zustand verändert?
Ok. Aber dazu gibt es (zumindest was Deutschland betrifft) einige Urteile, die zwar keine allgemeine Definition, was NEU, NEUWERTIG usw. geben, aber es gibt Urteile, welche zumindest Einschränkungen definieren. Einschränkung im Sinne von "Wann ist eine spezifische Ware nicht mehr neu, sondern maximal noch neuwertig". Da wurden dann Fragen wie Produktalter, Lagerung, Haltbarkeit usw. berührt und entsprechend für den Einzelfall geklärt. Es gibt also schon abgesteckte Felder, die einen rechtlichen Rahmen bilden können.

Ich nehme an, dass es vergleichbare Prozesse und Urteile auch in den USA gibt, die ja wesentlich größer sind und solche Fälle viel öfter aufgetreten sein müssen. Sprich, kann ein noch original verschweißtes Bethesda-Spiel NEU sein, wenn es nicht von einem lizensierten Händler verkauft wird? Ja, es kann. Wenn es sich nicht um ein 30 Jahre altes Spiel handelt, wo vielleicht durch falsche Lagerung die CD nicht mehr lesbar sein könnte. Bei Spielen der letzten Jahre aber ... natürlich ist das Neuware. Es macht keine Unterschied, ob das Spiel ein Jahr bei einem Privatmann in der Schublade herumlag oder bei einem Händler. Es findet kein meßbarer Materialverfall statt, die Produktqualität von Verpackung und Datenträger ist unbeeinträchtigtim Vergleich zur Neupressung. Dat Ding is NEU!

Wenn Bethesda also auf diese Weise argumentieren wollen würde ... keine Chance.

Und wenn der Privatmann die Verpackung mitten aufs Fensterbrett legt und mal einen Sommer draufbacken lässt ... dann ist das wahrscheinlich nicht mehr NEU. Vielleicht nicht einmal mehr neuwertig. Vielleicht sogar schadhaft, kaputt, unbrauchbar. Trotz Folie. Aber das ist dann das Problem zwischen Käufer und Verkäufer. Bethesda hat weiterhin kein Recht sich hier einzumischen. Siehe First-Sale-Doctrin.

Ehrlich, entweder ist der Vorstand von Zenimax bescheuert oder die Hausjuristen sind gröbst unfähig. Gut, vielleicht auch beides, wenn man sich diverse Geschichten der letzten Jahre (Scrolls, unnötige Regionalsperren bei Wolfenstein) anschaut :)
Ach, ich finde es witzig. Ich hoffe, dass der Verkäufer das auf ne Abmahnung oder Klage ankommen lässt.

Was ich mich aber wirklich frage - wenn Zenimax doch so klagegeil sind, und das sind sie, warum haben die niemals gegen dieses dämlichen Hakenkreuzverbot in deutschen Videospielen geklagt, bzw. sind juristisch gegen eine mögliche Klage vorgegangen. Die USK hat ja zwischendurch gebettelt, dass sich bitte mal ein Publisher erbarmen möge, Einspruch gegen so eine Klage zu erheben, weil er zu fast hundert Prozent Recht bekommen hätte, da dieses angebliche Verbot explizit für Games ja nie interessiert hat.

Bisher hat man das immer mit möglicher schlechter Publicity gerechtfertigt, oder dass der deutsche Markt womöglich nicht SO wichtig ist, um so einen Rechtsstreit zu beginnen. Diese Argumentation hält für mich in Anbetracht solcher Aktionen aber nicht mehr unbedingt stand.

Die Anwälte von denen gammeln scheinbar auf Amazon rum, um Privatverkäufern aufgrund von fragwürdigen Produktbeschreibungen vor den Karren zu pissen. Denen ist langweilig. Warum hat man diese Energie nicht Ausnahmsweise mal für etwas sinnvolles verwendet. Oder steht bei denen im Arbeitsvertrag, bitte nur besonders sinnlose Abmahnklagen gegen alles und jeden raus zu schicken?

Obwohl ich durchaus dabei bleibe, dass sie in diesem Fall nicht unbedingt unrecht haben, es geht sie nur einfach nichts an.
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Raskir
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Re: Bethesda - Klage und Ärger: Der problematische Privatverkauf eines gebrauchten Spiels als "Neuware"

Beitrag von Raskir »

Er [der Privatverkäufer aus Philadelphia] versucht nicht, ein gebrauchtes Spiel zu verkaufen, er versucht, ein neues Spiel zu verkaufen. Er stellte das Produkt so rein, als wäre es neu. Alles, was wir sagen, ist, wenn es sich um ein gebrauchtes Produkt handelt, muss man es als ein gebrauchtes Produkt verkaufen - man kann es nicht als neu reinstellen, weil wir keine Möglichkeit haben, zu überprüfen, ob das, was da verkauft wird, wirklich neu ist. (...) Man hätte es auch aufmachen, fünf Stunden spielen und was immer in der [Verpackung] war herausnehmen können und es dann wieder einschweißen können, um zu sagen: 'Hey, das ist neu!' Es ist nicht neu. Jemand hat es schon gekauft und besessen, also stellt man es als Gebrauchtware rein. Das war's, das ist das Ende des Streits."
Was ist denn das für ein Schwachsinn...
Gebraucht bzw used kommt von gebrauchen und nicht besitzen. Wäre ja noch schöner...
Wenn er es als neu reintut dann muss es auch neu sein. Im originalzustand, ohne Mängel und unverändert, praktisch identisch mit neuware aus dem Laden. Wenn das Gesetz keine weitere Unterteilung vorsieht, und das tut es meines Wissens nach weder in Deutschland noch Amerika (ein Händler kann sehr wohl von einem anderen Händler wäre kaufen und sie als neuware verkaufen), dann hat Bethesda hier absolut nichts zu melden. Wenn Sie nicht beweisen können dass es keine neuware ist, dann sollen die bitte die fresse halten
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Jondoan
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Re: Bethesda - Klage und Ärger: Der problematische Privatverkauf eines gebrauchten Spiels als "Neuware"

Beitrag von Jondoan »

Schon frech von einer Firma, die seit bald sieben Jahren dasselbe Spiel immer wieder zum "Neupreis" verkauft :lol:
Haha, now wasn't that a toot'n a holla, haha!
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Re: Bethesda - Klage und Ärger: Der problematische Privatverkauf eines gebrauchten Spiels als "Neuware"

Beitrag von Todesglubsch »

Raskir hat geschrieben: 13.08.2018 17:02
Er [der Privatverkäufer aus Philadelphia] versucht nicht, ein gebrauchtes Spiel zu verkaufen, er versucht, ein neues Spiel zu verkaufen. Er stellte das Produkt so rein, als wäre es neu. Alles, was wir sagen, ist, wenn es sich um ein gebrauchtes Produkt handelt, muss man es als ein gebrauchtes Produkt verkaufen - man kann es nicht als neu reinstellen, weil wir keine Möglichkeit haben, zu überprüfen, ob das, was da verkauft wird, wirklich neu ist. (...) Man hätte es auch aufmachen, fünf Stunden spielen und was immer in der [Verpackung] war herausnehmen können und es dann wieder einschweißen können, um zu sagen: 'Hey, das ist neu!' Es ist nicht neu. Jemand hat es schon gekauft und besessen, also stellt man es als Gebrauchtware rein. Das war's, das ist das Ende des Streits."
Was ist denn das für ein Schwachsinn...
Gebraucht bzw used kommt von gebrauchen und nicht besitzen. Wäre ja noch schöner...
Wenn er es als neu reintut dann muss es auch neu sein. Im originalzustand, ohne Mängel und unverändert, praktisch identisch mit neuware aus dem Laden. Wenn das Gesetz keine weitere Unterteilung vorsieht, und das tut es meines Wissens nach weder in Deutschland noch Amerika (ein Händler kann sehr wohl von einem anderen Händler wäre kaufen und sie als neuware verkaufen), dann hat Bethesda hier absolut nichts zu melden. Wenn Sie nicht beweisen können dass es keine neuware ist, dann sollen die bitte die fresse halten
Kinners. Das ist alles vollkommen egal. Es wurde auf Amazon Marketplace verkauft. D.h. es gelten die Richtlinien vom Amazon Marketplace.
New:

Just like it sounds. A brand-new, unused, unopened item in its original packaging, with all original packaging materials included. Original protective wrapping, if any, is intact. Original manufacturer's warranty, if any, still applies, with warranty details included in the listing comments.
Solange es also noch eingeschweißt ist, isses neu. Ja, der Verkäufer hätte das Spiel auspacken und selbst wieder einschweißen können - etwas, womit Bethesda argumentiert - aber genausogut kann dir das bei einem echten Händler passieren. Ich weiß aus erster Hand, dass z.B. Media Markt Rückläufer einfach wieder einschweißt, wenn sie noch in Ordnung sind.
Khrimm
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Re: Bethesda - Klage und Ärger: Der problematische Privatverkauf eines gebrauchten Spiels als "Neuware"

Beitrag von Khrimm »

Nachtklingen hat geschrieben: 12.08.2018 16:55 Bethesda sollte sich aufpassen das ihren Status bei den fans nicht verspielen mit so nen quatsch
Wer Bethesda immernoch als Heilsbringer sieht ist eh verloren.
Wacht auf. Sie veröffentlichen seit Jahren das gleiche Spiel und ihr kauft es.
stefan251
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Re: Bethesda - Klage und Ärger: Der problematische Privatverkauf eines gebrauchten Spiels als "Neuware"

Beitrag von stefan251 »

Irgendwie is das wieder mal so ne typische Sommerlochnews. Im negativsten Sinn des Wortes dens gibt. So eine, die bei leicht erregbaren Leuten wie mir, das ebenso typische Sommerlochnewsmagengeschwür entstehen lässt.

Vl kann mir das ja mal wer erklären. Kajetan scheint ja rechtlich ganz sattelfest zu sein. Woran liegt es, dass ich ein subjektives Missempfinden und das Gefühl der Benachteiligung habe, wenn (große) Firmen dieselben Rechte haben, wie Einzelpersonen? Oder anders ausgedrückt: wieso haben natürliche Personen, die ein echtes Einzelschicksal sind, dieselben Rechte wie juristische Personen, die im Fall des Falles womöglich ein Konglomerat aus Vorständen, Aktionären, etc... mit einem Gesamtvermögen von unüberschaubaren Mengen an Geld sind, die jeder natürlichen Person das Weiße aus den Augen klagen können, egal ob sie im Recht sind oder nicht. Etwas, das 0815 Einzelperson sich weder in USA, noch hierzulande leisten kann.

Ich hab - selbst wenn das Verhalten Bethesdas da rechtmäßig wäre - dennoch kein Verständnis dafür, weil es einfach Arschlochverhalten um des Arschlochseins ist, was im Recht ja nahezu schon die Norm ist und vor allem weil sie halt einfach wissen, dass der Eine, dem sie da mit Abmahnung oder was auch immer sonst gedroht haben, es wohl nicht auf einen kostspieligen Prozess ankommen lassen wird, wegen eines 60 Dollar Spiels... Und durch diese krasse Verteilung von Möglichkeiten (Geld, Zeit, Energie) zwischen Einzelpersonen und Firmen ist die Gleichheit vor dem Recht einfach durch die Grundbedingungen FÜR das Recht nicht gegeben... Das is das typische equality vs equity Problem, das sich irgendwie nicht in unserem Rechts- und auch im Wirtschaftssystem durchsetzen zu können scheint...
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