Ferox21 hat geschrieben: ↑18.07.2018 17:28Auch bei den immer wieder gerne hervorgeholten Beispielen mit dem Handy Laden oder dem Pfandbon gibt es eine Vorgeschichte. Kein Arbeitnehmer, der gute Arbeit leistet wird wegen so eine Lappalie gefeuert, es sei den es gab eine Vorgeschichte und der Chef ist heilfroh, endlich einen Anlass gefunden zu haben, einen unbequemen oder faulen oder sonstwie aufsässigen Mitarbeiter loszuwerden.
Ja, das dachte ich in den Fällen auch.
Wobei eine der Möglichkeiten auch sein kann, dass der jeweilige Vorgesetzte schlicht ein Arschloch war.
Aber - folgenden Streit vor dem Arbeitsgericht mal ausser acht - von Außen betrachtet sind das alles "Lappalien", unterscheiden sich die Fälle nicht so.
Ging mir ja um das "Die spinnen, die Amis!" (Übertriebene Darstellung)
Ich kenne die Situation in den USA natürlich nicht, aber mich würde schon interessieren, was ein deutsches Arbeitsgerricht zu einem Kündigungsgrund a la "Vertrauensverlust auf Grund unprofessioneller Aussagen im privaten Umfeld." sagen würde.
Das kann uns nur ein Arbeitsgericht sagen, wenn ein solcher Fall mal vor einem landet.
Meine Vermutung ist, dass das ganz enorm von der Vorgeschichte abhängt. Und ob die Richter dem Argument "Der wollte nur einer Frau einen reinwürgen, das mysogyne Schwein" folgen wollen.
Und die US of A sind schon ein klein wenig stolz auf ihre "Hire and Fire" Mentalität. Also so als Masse betrachtet.
Zumal der Schaden für die Firma bestenfall doch arg abstrakt sein dürfte, wenn sich die Mitarbeiterin über die sozialen Medien mit einer anderen Privatperson zofft...
Du übersiehst hier allerdings ein paar Punkte:
1) Soziale Medien sind Öffentlichkeit. KEIN Arbeitgeber würde es gerne sehen, wenn du ÖFFENTLICHWIRKSAM seine Kunden beschimpfst.
2) Das war nicht "eine andere Privatperson", das war ein "Partner" des AG.
3) Siehe 1). Du scheinst das gewaltig zu unterschätzen, dass es einen Unterschied gibt zwischen "Erzähle ich meinem Kumpel beim Bierchen" und "Kreische ich mit Twitter hinaus".
Was glaubst du denn, warum hier in diesem Forum niemand konkret von seiner Arbeit erzählt? Also mal abgesehen davon, dass einige sicher während der Arbeit hier sind.
Wenn ich hier über irgendwelche Interna sprechen oder meine Kunden identifizierbar beleidigen würde, dann steht's vor dem o.a. Arbeitsgericht nicht sonderlich gut für mich.
[Editierted Addendum]
Ich müsste jetzt recherchieren, aber soweit mir bekannt, wird von Gerichten regelmäßig bejaht, dass von allen einsehbare Nachrichten in "Sozialen Netzwerken" NICHT "Privat" sind. Und wenn man "Arbeitet bei $Firma im Profil stehen hat und seinen Chef beleidigt, dass das schon ein Grund für eine Abmahnung sein kann.
[Aus einer anderen Blase lese ich, dass bestimmte Personen, deren Namen und AGs öffentlich bekannt sind, noch so oft "HIER SCHREIBE ICH PRIVAT!!! ins Profil schreiben können, die geäußerten Meinungen bleiben halt teilweise auch am AG kleben. Meist aus der Abt. "SO einen lasst ihr für euch schreiben? Igitt!" Da isses dann auch egal, was Gerichte schreiben. DAS ist die "Schädigung", die man als Firma hat, wenn ein MA in der Öffentlichkeit austickt]
[/Editierted Addendum]
Sir Richfield hat geschrieben: ↑18.07.2018 14:53DAS war nicht die Aussage.
Die Aussage war eher "Die erzählen mir, wie ich meinen Job zu machen habe, WEIL ich eine Frau bin!!"
Das mag wie ein kleiner Unterschied aussehen, ist aber in dem ganzen Kontext ein ziemlich großer.
Finde ich jetzt nicht. Aber in den USA kann das mit solchen Aussagen mitunter ein echtes Minenfeld sein.
Da bin ich echt froh in Deutschland zu arbeiten.
Ach, frag mal die Piraten, ob dir sowas in D nicht passieren kann.
Soweit ich das lese, ist das hier schon relevant, was *genau* gesagt wird.
Denn, aber ich müsste die Quellen lesen, allem Anschein nach ist das Thema Geschlecht erst mit und durch diesen Tweet zu einem gemacht worden.
Sprich, das ist sehr, sehr offensichtlich ein Versuch, die Kritik am Spiel (bzw. seiner Story) mittels beinhartem Derailing abzuwehren.
Da sollte aus "Du hälst also meine Story für Scheisse" ein "Du bist ein Frauenhasser!!!!" werden.
Aller Gleichberechtigung zu Ehren, aber sowas geht gar nicht.
Also ich sehe das immer noch nicht so ganz ein. Die Dame hat ihre Meinung im privaten Umfeld und nicht im Rahmen ihrer Funktion als Mitarbeiterin von Arena Net getätigt. Auch vermag ich immer noch nicht zu erkennen, wo da der große Schaden für die Firma sein soll.
Ich wiederhole mich gerne:
Sie hat ÖFFENTLICH, darauf hinweisend, dass sie für Arenanet arbeitet, einen Partner von Arenanet, der über die Story eines Arenanet Produkts sprechen wollte, versucht als Frauenhasser darzustellen.
Die standen nicht in der Disco und haben sich unterhalten, die hat das suchmaschinenfindbar in die Öffentlichkeit geschrieben.
Twitter. Ist. Nicht. Privat!
Wie gesagt, schön und höflich geht anders, aber ich würde hier doch sehr privates Umfeld von Arbeit trennen.
Es ging um die Arbeit.
Bitte versteh wenigstens das.
Für mich wird hier aus einer Mücke ein Elefant gemacht
Aus meiner Sicht der Dinge hat der genannte Pierce eben das verhindert.
Wenn der nicht gleich beide rausgeworfen hätte, dann hätte Arenanet jetzt sehr wahrscheinlich eine ganz andere und noch viel häßlichere Diskussion am Bein.