Streamingdienst Netflix dominiert Emmy-Nominierungen

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Usul
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Re: Streamingdienst Netflix dominiert Emmy-Nominierungen

Beitrag von Usul »

lovestar hat geschrieben: 15.07.2018 14:13und das deutsche kino bzw deutsche serien sind doch fast komplett scheisse. alleine dass die oben stehende auflistung bis zur goldenen zeit zurückreicht, zeigt gut auf, wo das problem ist. der deutsche film war mal super, dann kam hitler und hat es komplett für probaganda genutzt. seitdem ist das deutsche kino eigtl nur müll. die richtig guten filme kann man an einer hand abzählen (vlt auch an 1,5 händen). das ist mal richtig traurig für das bereitstehende budget.
Wenn dir nix gefällt, ist das zwar ein Problem - aber ganz bestimmt nicht das Problem des deutschen Films.

Nur mal so als erster Anlaufpunkt: https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_bed ... cher_Filme
Da habe ich alleine von 1990 bis heute über 50 gute Filme zusammengezählt - also gut nach meinem Empfinden, das mag für jeden anders sein. Aber die generelle Aussage, daß das fast komplett Scheiße sei, halte ich für ausgemachten Blödsinn.

Letztlich gehen solchte Aussagen - meiner Erfahrung nach - in vielen Fällen darauf zurück, daß das Kritisierte überhaupt gar nicht erst konsumiert wird... was aber die Grundlage für eine sinnvolle Kritik wäre.
Ich kann ja auch nicht hergehen und sagen, daß das tschechische Kino voll Scheiße sei - ganz einfach, weil ich kaum tschechische Filme anschaue. Nur aus einem dumpfen Gefühl heraus alles schlecht zu finden, kommt mir doch recht kindisch vor.

P.S: Ich rede hier übrigens vom Film. Nicht von Serien - die verfolge ich nicht, von daher kann ich dazu nix sagen.
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Kajetan
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Re: Streamingdienst Netflix dominiert Emmy-Nominierungen

Beitrag von Kajetan »

Usul hat geschrieben: 15.07.2018 14:36 Aber die generelle Aussage, daß das fast komplett Scheiße sei, halte ich für ausgemachten Blödsinn.
Nenn mal einen guten deutschen Superhelden-Film! Na, siehste?

:wink:
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James Dean
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Re: Streamingdienst Netflix dominiert Emmy-Nominierungen

Beitrag von James Dean »

lovestar hat geschrieben: 15.07.2018 14:13
und das deutsche kino bzw deutsche serien sind doch fast komplett scheisse. alleine dass die oben stehende auflistung bis zur goldenen zeit zurückreicht, zeigt gut auf, wo das problem ist. der deutsche film war mal super, dann kam hitler und hat es komplett für probaganda genutzt. seitdem ist das deutsche kino eigtl nur müll, bis auf den Neuen Deutschen Film in den 70ern.
ftfy


dazu werden eigtl fast auschließlich seit jahren die gleichen gestalten durchgefüttert (schweiger, senta berger usw.) und junge aufstrebende sieht man viel zu selten.
Das ist amüsant, meine Mutter beschwert sich immer über den anhaltenden Jugendwahn im TV, dass man in deutschen Filmen nur noch junge Leute sieht, da ist dann die Forensikerin geschätzte 23 Jahre alt, während ältere Leute kaum noch auf der Leinwand vertreten sind. So unterschiedlich können Wahrnehmungen sein.


@Usul: Die Liste taugt nichts, da ist ja nicht einmal Ballermann 6 drin, der für die jüngere deutsche Kultur ja nun wirklich eine große Bedeutung aufwies, die sich noch heute auf Mallorca erleben lassen (leider) :ugly:
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Raskir
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Re: Streamingdienst Netflix dominiert Emmy-Nominierungen

Beitrag von Raskir »

JeffreyLebowski hat geschrieben: 15.07.2018 13:36
Raskir hat geschrieben: 14.07.2018 14:02
JeffreyLebowski hat geschrieben: 14.07.2018 13:53

Tzja das könnten die sich bestimmt leisten aber das ist eben der Preiß dafür das sie Investoren reinholen. Da wird man teilweise fremdbestimmt und alles was nicht mega läuft wird abgesägt
Wie kommste drauf? Netflix hat nicht mal ein Dutzend Serien abbestellt aber Hunderte gestartet. Sowas wie sense eight wurde eingestellt weil es ihre teuerste serie war, aber dafür kaum Quoten hatte. Wenn es sich nicht gerade um ein finanzielles Mammutprojekt handelt, dürfen die schon ruhig weniger eroflgreich sein. Was die da alles an Schund haben, der dennoch fortgesetzt wird, das ist gleichermaßen erfreulich wie befremdlich :D
na ja..
Unbreakable Kimmy Schmidt Da kommt doch noch eine Staffel nächstes Jahr...
Seven Seconds Die Handlung ist abgeschlossen und es hieß von anfang an, falls überhaupt was kommt, wäre es ein neuer Fall
Everything Sucks Jup, hier wurde es abgesetzt sogar mit Cliffhanger
Disjointed Comedy Sendung ohne dass von vornherein eine feste Anzahl an Staffeln geplant war, aber ok, kann mann als abgesetzt zählen.
Lady Dynamite Jo wurde abgesetzt
Love Die Serie wurde offizielle beendet und nicht wirklich eingestellt. Selbst der Producer sagte, die Serie sei zuende (wenngleich Fans eine letzte Staffel hätten sehen wollen)
Haters Back Off Eine never Ending Story wie eine Show über die Kardashians, jede Staffel nach Staffel 1 ist ein künstliches am Leben erhalten.
House of Cards Wie erwähnt, sollte House of Cards nach Staffel 6 beendet werden, selbst wenn die Spacey Affäre nicht gewesen wäre. GOT wird nach der achten Staffel auch nicht abgesetzt sondern beendet...
Chelsea Eine Talkshow, jo wurde abgesetzt. Aber komm, eine Talkshow
Gypsy Klassisch abgesetzt, zweite Staffel war ja in Planung
Sense8 Habe ich erwähnt, eines ihrer größten Projekte. Wurde zwar abgesetzt, hat aber einen Abschlussfilm bekommen, was sehr cool ist
Girlboss Auch klassisch abgesetzt
The Get Down Habe ich auch erwähnt, klassisch abgesetzt
Marco Polo Auch abgesetzt
Longmire Wurde beendet, vor der letzten staffel verkündet dass die sechste Staffel die letzte ist
Bloodline klassisch abgesetzt
Lilyhammer Es ist unklar warum die Serie abgesetzt wurde und ob es die Entscheidung von Netflix war, war auch eine CoProduktion. Lediglich der Macher meinte er hätte sie gerne fortgesetzt, mehr weiß man leider nicht.
Hemlock Grove wurde offiziell beendet und hat auch ein richtiges Ende bekommen
The Killing Genau wie eines darüber
usw.

..check zuerst die Fakten Dude :wink:
So, Fakten gecheckt und ich stelle fest, du hast sie ebenso wenig gecheckt :) Viel mehr als ein Dutzend wurde nicht abgesetzt, sondern auch einfach mal beendet. Gibt es immer mal wieder :)
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Re: Streamingdienst Netflix dominiert Emmy-Nominierungen

Beitrag von Doc Angelo »

Usul hat geschrieben: 15.07.2018 14:36 Nur mal so als erster Anlaufpunkt: https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_bed ... cher_Filme
Ich hab die Liste mal von 2018 bis so ungeführ 2008 gecheckt. 90% der Filme sind entweder historische Aufarbeitung (Nationalsozialismus, DDR, sonstige Historie) oder Komödien. Da kann man über den Geschmack streiten wie man will, das ist schon eine Sache, die auffällig ist. Das ist das Problem mit dem "sich selbst ernst nehmen", wie es ja schon angesprochen wurde. Entweder, alles ist total albern (Komödie), oder man dreht über eine Zeit oder Dinge, die einem doch sehr fern sind. Normale und trotzdem interessante Charaktere aus dem Jetzt und Hier gibt es so gut wie gar nicht. Es ist irgendwie alles so befremdlich entrückt... per Definition bei der Komödie, und per zeitlichem Abstand bei der Historie. Gerade Filme über den Nationalsozialismus sind derart übertrieben, das es auf mich eher wie eine Comic-Verfilmung wirkt. Hitler immer wieder als schwitzendes und spuckendes Schwein darzustellen zeugt nicht gerade von historischer Akkuratesse, und vielleicht auch ein bisschen davon, das seine bewusste Propaganda und sein gezieltes Auftreten sogar noch bis heute die angepeilte Wirkung haben. Wer mal hören will, wie sich der Herr Hitler im normalen Leben angehört hat, mit welcher Stimme er gesprochen hat, wenn kein Mikrofon in der Nähe war (damals noch 99,9% der Zeit, selbst für Hitler :Häschen: ), der kann hier mal hinhören: Youtube Wikipedia (Oh mann... es gibt weder eine deutsche Seite zu dem Thema in der Wikipedia, noch einen Hinweis.)

Über die 10% die nicht dazu zählen, freu ich mich trotzdem. Manches davon klang interessant.
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James Dean
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Re: Streamingdienst Netflix dominiert Emmy-Nominierungen

Beitrag von James Dean »

Doc Angelo hat geschrieben: 15.07.2018 16:16 Hitler immer wieder als schwitzendes und spuckendes Schwein darzustellen zeugt nicht gerade von historischer Akkuratesse, und vielleicht auch ein bisschen davon, das seine bewusste Propaganda und sein gezieltes Auftreten sogar noch bis heute die angepeilte Wirkung haben. Wer mal hören will, wie sich der Herr Hitler im normalen Leben angehört hat, mit welcher Stimme er gesprochen hat, wenn kein Mikrofon in der Nähe war (damals noch 99,9% der Zeit, selbst für Hitler :Häschen: ), der kann hier mal hinhören: Youtube Wikipedia (Oh mann... es gibt weder eine deutsche Seite zu dem Thema in der Wikipedia, noch einen Hinweis.)
Das ist wirklich verdammt interessant zu hören, aus militärhistorischer Sicht, auch seine Ansichten über den Kriegsverlauf. Schade, dass es da nicht mehr von gibt.
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Usul
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Re: Streamingdienst Netflix dominiert Emmy-Nominierungen

Beitrag von Usul »

Doc Angelo hat geschrieben: 15.07.2018 16:16Ich hab die Liste mal von 2018 bis so ungeführ 2008 gecheckt. 90% der Filme sind entweder historische Aufarbeitung (Nationalsozialismus, DDR, sonstige Historie) oder Komödien. Da kann man über den Geschmack streiten wie man will, das ist schon eine Sache, die auffällig ist.
Mal abgesehen davon, daß ich 90% für etwas übertrieben halte, ist es meines Erachtens nachvollziehbar, daß in solch einer Liste von "bedeutenden deutschen Filmen" - und das ist nur eine sehr begrenzte Auswahl - dann auch solche Filme vorkommen, die eine gewisse Relevanz haben... und in dem Fall entsprechend entweder besonders erfolgreich waren (etwa Til Schweigers Komödien) oder eben für Deutschland besonders wichtige Ereignisse thematisieren. Wie schon mehrfach gesagt, muß man das alles auch überhaupt nicht mögen... aber pauschal als Scheiße darzustellen, ist schlicht falsch. Darum geht es mir.

Mit anderen Worten: Wer wirklich Interesse hat, wird auch deutsche Filme finden, die ihm gefallen. Egal ob aktuell oder alte Klassiker. Egal ob Komödie oder ernstes Drama. Eben ganz wie auch im amerikanischen, französischen, britischen, italienischen, sowjetisch-russischen etc. Kino.
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Re: Streamingdienst Netflix dominiert Emmy-Nominierungen

Beitrag von HulkHodn »

Wer meint es gibt keine guten deutschen Filme kennt wohl nicht die Abenteuer von Nick Tschiller...
Doc Angelo
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Re: Streamingdienst Netflix dominiert Emmy-Nominierungen

Beitrag von Doc Angelo »

Usul hat geschrieben: 15.07.2018 16:51 Mal abgesehen davon, daß ich 90% für etwas übertrieben halte
Wenn ich mich damit irre, wäre ich über eine Korrektur dankbar.
Usul hat geschrieben: 15.07.2018 16:51 ist es meines Erachtens nachvollziehbar, daß in solch einer Liste von "bedeutenden deutschen Filmen" - und das ist nur eine sehr begrenzte Auswahl - dann auch solche Filme vorkommen, die eine gewisse Relevanz haben... und in dem Fall entsprechend entweder besonders erfolgreich waren (etwa Til Schweigers Komödien) oder eben für Deutschland besonders wichtige Ereignisse thematisieren.
Die Aufnahme-Kriterien in dieser Liste sind in dem Artikel selbst aufgeführt. Das filmische Aufarbeiten von wichtigen Ereignissen ist nicht als solches genannt.
Usul hat geschrieben: 15.07.2018 16:51 Wie schon mehrfach gesagt, muß man das alles auch überhaupt nicht mögen... aber pauschal als Scheiße darzustellen, ist schlicht falsch. Darum geht es mir.
Das weiß ich, daher meinte ich ja, das es vom persönlichen Geschmack ganz unabhängig ist.
Wenn man bis zum Hals in der Scheiße steckt, sollte man nicht den Kopf hängen lassen.
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James Dean
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Re: Streamingdienst Netflix dominiert Emmy-Nominierungen

Beitrag von James Dean »

Usul hat geschrieben: 15.07.2018 16:51

Mit anderen Worten: Wer wirklich Interesse hat, wird auch deutsche Filme finden, die ihm gefallen. Egal ob aktuell oder alte Klassiker. Egal ob Komödie oder ernstes Drama. Eben ganz wie auch im amerikanischen, französischen, britischen, italienischen, sowjetisch-russischen etc. Kino.
Alles, was darüber hinausgeht, ist dann aber auch nicht mehr findbar: Science-Fiction, Fantasy, Mystery, Thriller, Abenteuer, Horror vielleicht noch, aber auch da stagniert die deutsche Filmindustrie seit 20 Jahren größtenteils. Sogar die Sowjets hatten ihr Solaris. Gut, Lem war ja auch Russe.
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Usul
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Re: Streamingdienst Netflix dominiert Emmy-Nominierungen

Beitrag von Usul »

Doc Angelo hat geschrieben: 15.07.2018 17:07Wenn ich mich damit irre, wäre ich über eine Korrektur dankbar.
Ich fürchte, wenn ich jetzt eine Gegendarstellung bringe, wird das zu einem Hin-und-Her hinsichtlich der Einstufung der Filme führen... aber ich versuche es dennoch:
Von 2008 bis 2018 sind in der Liste insgesamt 49 Filme aufgeführt. Davon würde ich persönlich die folgenden weder als Komödie bezeichnen noch als einen Versuch der historischen Aufarbeitung betrachten:
Spoiler
Show
3 Tage in Quiberon
Toni Erdmann
Victoria
Honig im Kopf
Who Am I – Kein System ist sicher
Das finstere Tal
Die Frau des Polizisten
Der Medicus
Barbara
Cloud Atlas
Oh Boy
Anonymus
Pina
Schlafkrankheit
Drei
Die Fremde
Konferenz der Tiere
Poll
Vincent will Meer
Alle anderen
Soul Kitchen
Jerichow
Kirschblüten – Hanami
Die Welle
Wolke 9
Das sind 25 Titel. Man kann sicher über die eine oder andere Einteilung streiten... aber die von dir in den Raum geworfenen 10% von 49 wären ca. 5 Filme.

Usul hat geschrieben: 15.07.2018 16:51Die Aufnahme-Kriterien in dieser Liste sind in dem Artikel selbst aufgeführt. Das filmische Aufarbeiten von wichtigen Ereignissen ist nicht als solches genannt.
Du hast recht, das, was ich genannt habe, steht nicht in den Auswahlkriterien. Gleichwohl ist die Annahme nicht an den Haaren herbeigezogen, daß das, was ich genannt habe, indirekt dazu führen dürfte, daß ein Film diese Kritierien erfüllt. Mal abgesehen davon, daß ja eben nicht so viele Film in der Liste vertreten sind, in denen es hauptsächlich um die Aufarbeitung eines historischen Themas geht.
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Re: Streamingdienst Netflix dominiert Emmy-Nominierungen

Beitrag von Doc Angelo »

Usul hat geschrieben: 15.07.2018 17:43 Ich fürchte, wenn ich jetzt eine Gegendarstellung bringe, wird das zu einem Hin-und-Her hinsichtlich der Einstufung der Filme führen... aber ich versuche es dennoch: Von 2008 bis 2018 sind in der Liste insgesamt 49 Filme aufgeführt. Davon würde ich persönlich die folgenden weder als Komödie bezeichnen noch als einen Versuch der historischen Aufarbeitung betrachten: [...]
Da hast Du natürlich recht, manchmal ist es schwer die passende Kategorie zu finden. Toni Erdmann wäre vielleicht ein Grenzfall, aber selbst Wikipedia nennt diesen Film "komödiantisches Familiendrama". Das kann vieles bedeuten, und nachdem ich den Trailer gesehen habe, baut der Film doch schon sehr darauf, das der Typ ziemlich schrullig ist - und auf "deutsch-typische" Peinlichkeits-Situations-Komik.

Ich hab absolut nichts gegen Tragikomödien - immerhin ist "Renn wenn Du kannst" einer meiner Lieblingsfilme aus Deutschland. Aber die Art des Humors ist oft - zumindest meiner Meinung nach - doch eher aus der Kategorie "Furz-Witze". Oder wie man das auch immer beschreiben mag. Wie dem auch sei... der simple Anblick eines Pimmels erheitert mich nicht übermäßig.

Davon abgesehen war meine Liste ein kleines bisschen kürzer, weil ich "deutsche Produktionen" wo eigentlich nur das Geld aus Deutschland kommt und der gesamte Film auf Englisch gedreht wird (z.B. Cloud Atlas, Anonymous, Der Medicus) persönlich nicht dazu zähle.

Usul hat geschrieben: 15.07.2018 17:43 Gleichwohl ist die Annahme nicht an den Haaren herbeigezogen, daß das, was ich genannt habe, indirekt dazu führen dürfte, daß ein Film diese Kritierien erfüllt.
Das ist ja irgendwie Teil des Problems. Momentan ist es so: Wenn Du einen erfolgreichen Film machen willst, der gute Kritiken einheimst oder an der Kasse funktioniert - dann mach entweder eine Komödie mit Schweiger, oder dreh irgendwas mit Nazis oder Stasi.
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Re: Streamingdienst Netflix dominiert Emmy-Nominierungen

Beitrag von Usul »

Doc Angelo hat geschrieben: 15.07.2018 18:05Da hast Du natürlich recht, manchmal ist es schwer die passende Kategorie zu finden. Toni Erdmann wäre vielleicht ein Grenzfall, aber selbst Wikipedia nennt diesen Film "komödiantisches Familiendrama". Das kann vieles bedeuten, und nachdem ich den Trailer gesehen habe, baut der Film doch schon sehr darauf, das der Typ ziemlich schrullig ist - und auf "deutsch-typische" Peinlichkeits-Situations-Komik.
Schau dir den Film mal an... denn er ist alles andere deutsch-typische Peinlichkeits-Situations-Komik. Nicht zuletzt daran zu erkennen, daß er auch international Anklang gefunden hat und offenbar ein Hollywood-Remake mit Jack Nicholson geplant ist. Bei dem Film wiegt das Drama bzw. die Tragödie deutlich mehr als die Komödie - finde ich.

Aber das ist auch das, was ich meine: Man muß einen Film schon gesehen habe, um ihn eindeutig aburteilen zu können.
Banales Beispiel: Fack ju Göhte. An sich eine typisch deutsche Schenkelklopf-Komödie mit Gags unter der Gürtellinie. So dachte ich auch - vor allem nach den Trailern und der Berichterstattung. Aber erst als ihn dann gesehen habe, wurde mir klar, daß der Film zwar natürlich letztlich eine Komödie bleibt... aber eben nicht so klischeehaft deutsch-tumb, wie man sich das vorstellen könnte. Stattdessen hat er sogar etwas Subversives - wenn man sich denn darauf einläßt.

Honig im Kopf... mit Til Schweiger, "Tragikomödie", Didi spielt auch noch mit - alles klar. Mitnichten. Stattdessen - vor allem dank Hallervorden - eine erstaunlich feinfühlige und bewegende Tragödie.

Soul Kitchen... bei Wikipedia als "Filmkomödie" bezeichnet... und dann auch noch mit Moritz Bleibtreu - alles klar. Aber für mich ist der Film alles andere als eine seichte, typisch deutsche Komödie, sondern gehört zu Fatih Akins besten Werken überhaupt... bei dem das Komische lediglich ein Vehikel ist, um die zugrundeliegenden Themen wie Familie, Freunde, Liebe und das Leben an sich zu transportieren.

Und so könnte man noch lange weitermachen, denke ich. Manche Filme muß man sehen, um sie richtig einschätzen zu können. Ob zum Positiven oder Negativen, spielt dabei nur eine untergeordnete Rolle.

Und genau deswegen hake ich ja immer wieder so nervig ein, wenn jemand so verallgemeinernd daherredet. Es gibt nun einmal auch - aber beim besten Willen nicht nur (siehe auch James Deans korrekte Genre-Kritik) - gute deutsche Filme. Und wenn du diejenigen Filme, in denen tatsächlich historische Themen aufbereitet werden, nicht kategorisch ausschließt, dann sogar noch mehr. "Das Leben der Anderen" z.B. würde sonst unter den Tisch fallen - dabei ist er halt schon geil.
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James Dean
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Re: Streamingdienst Netflix dominiert Emmy-Nominierungen

Beitrag von James Dean »

Usul hat geschrieben: 15.07.2018 18:23
Aber das ist auch das, was ich meine: Man muß einen Film schon gesehen habe, um ihn eindeutig aburteilen zu können.
Banales Beispiel: Fack ju Göhte. An sich eine typisch deutsche Schenkelklopf-Komödie mit Gags unter der Gürtellinie. So dachte ich auch - vor allem nach den Trailern und der Berichterstattung. Aber erst als ihn dann gesehen habe, wurde mir klar, daß der Film zwar natürlich letztlich eine Komödie bleibt... aber eben nicht so klischeehaft deutsch-tumb, wie man sich das vorstellen könnte. Stattdessen hat er sogar etwas Subversives - wenn man sich denn darauf einläßt.
Da möchte ich widersprechen. Ich dachte zuvor auch, es wäre eine typisch deutsche Komödie mit all ihren Begleiterscheinungen: Peinliches Overacting, unlustige Witze, schlechtes Pacing und schlechte Witzpräsentation, garniert mit Emotionen. Und so war es dann auch. Immerhin gab es eine einzige Stelle im Film, wo ich wirklich gelacht habe. In der Gesamtsumme ist es für eine Komödie doch ziemlich traurig. Aber mal davon abgesehen war ich auch nicht die Zielgruppe, Teenager mögen sich darüber sicherlich beömmeln wie sonst was. Und Leute mit kulturell bedingtem Soziolekt sicherlich auch.
Jeannele85
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Re: Streamingdienst Netflix dominiert Emmy-Nominierungen

Beitrag von Jeannele85 »

Verdient. Netflix hat die beste Preis Leistung, Na gut einige großen Serien gibt es nicht. Also Netflix ist nicht wirklich zu vergleichen mit z.b maxdome etc. Außerdem ist die Qualität gut und sie versuchen es dem Kunden immer recht zu machen. Gut ich hatte nur einmal probleme mit denen . Meine Schuld ganz klar.Außer Frage. Und Netflix schenkt mir 10 Tage gratis :D
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