Vielfalt als Chance: Xbox-Chef über Inklusion, Repräsentation und toxisches Verhalten

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Chibiterasu
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Re: Vielfalt als Chance: Xbox-Chef über Inklusion, Repräsentation und toxisches Verhalten

Beitrag von Chibiterasu »

dOpesen hat geschrieben: 23.02.2018 15:47
Chibiterasu hat geschrieben: 23.02.2018 15:44Stummschweigend abwarten bringt nichts und ich persönlich finde es naiv zu glauben, dass das ausreicht um große Veränderungen zu bewirken.
vielleicht habe ich in den letzten jahren irgendwas an debatten oder aufschreien verpasst, nur welche große veränderung muss denn innerhalb des gamings herbeigeführt werden?

greetingz
Also Gaming Online-Communities sind nicht selten sowas von rassistisch, homophob und frauenfeindlich, dass einem ganz anders wird. Ich halte mich daher auch meistens raus aber man braucht ja nur Youtube Kommentare unter Let's Plays etc. schmökern.

Und die #metoo Debatte hat Videospiele ja durchaus auch erreicht (NeoGAF etc.).
Anita Sarkeesian wird auch immer sehr hitzig diskutiert etc.

Ich will da jetzt auch nicht einzeln Stellung beziehen (ist ja eine komplexe Angelenheit und ich kann auf "beiden Seiten" der Argumentation mal mehr mal weniger mit) - aber es zeigt doch, dass Diskussionbedarf herrscht.

Ich persönlich finde stereotype Charaktere langweilig und versetze mich gerne in die Rolle von allen möglichen Protagonisten.
Es gibt schon ein paar gute Beispiele aber die Vielfalt ist jetzt nicht seehr groß und nicht selten werden eben abweichende Charaktere von einer lautstarken Gruppe kritisch angenommen.
Doc Angelo
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Re: Vielfalt als Chance: Xbox-Chef über Inklusion, Repräsentation und toxisches Verhalten

Beitrag von Doc Angelo »

Meine Güte, das sind hier wieder nur Grabenkämpfe, und man schmeißt dem "Gegner" geistige Verwirrtheit, willige Borniertheit und was weiß ich noch vor. Kann man nicht einfach unterschiedlicher Meinung sein? Muss die "Opposition" immer gleich auf der ganzen menschlichen Bandbreite diskreditiert werden? Wie Serious Lee hier geschrieben hat: "Weil es uns alle im Umgang miteinander hemmt und belastet. Weil wir verhärten und Argwohn statt Offenheit aufbauen."

Und genau das sehe ich hier leider auch. Find ich echt schade. Da will man weniger Toxizität im Leben und der Gesellschaft haben, und um das zu erreichen schmeißt man direkt mit Dreck auf Leute, die vermeintlich anderer Meinung sind. Da kommen mir persönlich doch Zweifel an der Authentizität der Intention auf. Aber das ist nicht nur bei solchen Themen der Fall. Auch bei Rassismus schmeißen die Leute manchmal dermaßen mit Dreck auf andere Mitmenschen, das sie gar nicht sehen, wie sehr sie am Ziel vorbei schießen und teilweise die gleichen Fehler begehen, die es eigentlich zu vermeiden gilt.

(Mit Chibiterasu hab ich mich gut unterhalten, finde ich. Auch wenn wir in Details anderer Meinung sind, hatte ich doch das angenehme Gefühl, das auf meine Argumente eingegangen wurde, und sie nicht nur in den Dreck gezogen wurden. Also nur das es da kein Missverständnis gibt: Du bist nicht gemeint. :) )
Wenn man bis zum Hals in der Scheiße steckt, sollte man nicht den Kopf hängen lassen.
Heruwath
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Re: Vielfalt als Chance: Xbox-Chef über Inklusion, Repräsentation und toxisches Verhalten

Beitrag von Heruwath »

Chancengleichheit? Bin ich sofort dafür. Igendwelche Quoten? Das ist faktisch ein direkter Widerspruch zu Chancengleichheit, denn es forciert eine Seite und mindert die Chancen der anderen.

Diversity? Klar, immer her damit, aber dann bitte auch gut überlegt und auf eine natürliche und glaubwürdige Art und Weise, nicht erzwungen, wie bei der Quote. Wenn du eine mittelalterliche Welt so Realitätsnah darstellen willst, wie möglich, dann gibt es Restriktionen, ohne die diese Welt an Glaubwürdigkeit verlieren würde.
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Balla-Balla
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Re: Vielfalt als Chance: Xbox-Chef über Inklusion, Repräsentation und toxisches Verhalten

Beitrag von Balla-Balla »

NewRaven hat geschrieben: 22.02.2018 22:25
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Ach Leute... echt jetzt... kommen wir zuerst einmal zu den Firmen:

Ich bin dafür, dass jeder bei gleicher Qualifikation auch das gleiche Geld und die gleichen Chancen bekommt. Gibt es einen Job zu erledigen, soll ihn die Person erledigen, die es am besten kann - völlig egal, welches Geschlecht sie hat, welche Hautfarbe sie hat, welcher Religion sie angehört oder welche sexuelle Orientierung sie hat - nicht die, die besser in eine Quote passt. Ganz einfach... eigentlich. Wenn man nicht aus allem eine politische Agenda machen wollen würde. Irgendwie wird hier vergessen, dass Diversität nur dann "erfolgreicher" ist, wenn sie eben nicht erzwungen wird, sondern sich dynamisch entwickelt.

Und bei den Spielwelten ist das ganz ähnlich: wenn ein Entwickler entscheidet, dass in seinem mittelalterlichen Böhmen eben bestimmte Ehtnien nicht vorhanden sein sollen, ist das so. Wenn ein anderer Entwickler entscheidet, dass sein Hexer eben nicht auf Männer stehen soll, ist das eben so. Wenn Lara für den Geschmack von Susi zu große Brüste hat - dann ist das eben so. Wenn ein elfischer Bogenschütze nur auf Männer steht... ist das eben so. Wenn Lara jetzt kleinere Brüste hat, dann hätte man sie vielleicht konsequenterweise samt Spiel gleich umbenennen sollen - aber insgesamt: dann ist das eben so. Wenn Chloe nen Girlcrush für Rachel hat und sich folglich nicht für Kerle interessiert... dann ist das eben so. Wenn Ryder zwar eine Beziehung mit einem Mann führt, aber nebenbei noch die nervige Reporterin flachlegt, dann ist das eben so. Wenn in dem Stripclub der Saints nur Frauen an den Stangen rumturnen - ist das eben so. Wenns in einem AddOn zu einem RPG-Klassiker plötzlich einen Transgender gibt, dann ist das eben so (allerdings darf man sich dann halt auch ein bisschen Mühe bei dem Charakter geben, sonst bekommt man halt dafür dann berechtigte Kritik - was keineswegs heißt, dass der damalige Shitstorm berechtigt war).

Es gibt keinen Grund, es immer allen recht machen zu wollen. Es gibt keinen Grund, jede Strömung in jedem Spiel zu vertreten. Das ist eben KEINE Diversität, dass ist politisches Anbidern auf Kosten des Produktes. Es ist keine Diverität, wenn man gezielt weniger klassisch-attraktive Charaktere entwirft, es ist keine Diversität, wenn man unbedingt eine Person mit dunkler Hautfarbe ins Spiel bauen muss, einfach und allein aus dem Grund, weil es "politisch korrekt" ist, wenn man unbedingt einen homosexuellen Charakter wegen der Quote haben muss oder 3 Asiaten oder 4 Christen oder sonst IRGENDWAS. Man sollte das in sein Spiel einbauen, was zum Setting und der eigenen Vision passt. Fertig. Diversität ist es, wenn es für jeden etwas gibt - aber nicht um jeden Preis zwangsläufig im gleichen Produkt. Diverität ist es, wenn man viele unterschiedliche Facetten bei Charakteren, Story und so weiter deshalb implementiert, weil sie einfach gut hinein passen - nicht weil man es muss, um irgendeine Agenda zu verfolgen. Und wenns halt mal nicht passt, weil es nicht zur eigenen Vision passt - ja, dann soll und darf man die Freiheit haben, es eben auch einfach draußen zu lassen. Dafür gibts dann halt wieder andere Spiele, wo es wieder passt. DAS ist Diversität. Und der Drang von Entwicklern genau diese "Vielfalt" eben zu erzwingen, statt einfach gute Spiele zu entwickeln ohne gezielt irgendwelchen ideologischen Leitmotiven hinterherzurennen hat ja letztlich auch erst zu einem guten Maß zu dem - zu recht kritisierten - mittlerweile oft toxischem Verhalten geführt. Das geht natürlich in großen Teilen (Morddrohungen, Vergewaltigungswünsche, Verleumdung...) gar nicht - aber man kann nicht so tun, als würde man seine Hände da gänzlich in Unschuld waschen und die bösen Gamer drehen nur einfach gerade durch. Ihr wolltet mit euren Produkten politische Statements setzen und um jeden Preis durchdrücken - und viele Spieler möchten eben einfach nur gute Spiele ohne Agenda. Das es da irgendwann ein wenig kracht, war wohl abzusehen.
Respekt für deine nichtideologische Weltsicht. Und auch Respekt für die Arbeit, die du machst, diese hier differenziert dazulegen.
Mir selbst vergehen langsam die Worte und die Lust, an dieser Diskussion hier und woanders teilzunehmen. Die Fronten scheinen so festgefahren zu sein, dass kaum jemand noch aus seinem ideologischen Schneckenhaus herauskommt. Am Rande warten die Radikalen auf ihre Chance, manche haben sie schon genutzt. Rechte, Linke und Religiöse.
Die Geschichtsbücher sowie die heutigen Nachrichten sind voll davon. Lernt irgendjemand daraus? Ich kann das nicht sehen.
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Re: Vielfalt als Chance: Xbox-Chef über Inklusion, Repräsentation und toxisches Verhalten

Beitrag von danke15jahre4p »

Chibiterasu hat geschrieben: 23.02.2018 15:57Also Gaming Online-Communities sind nicht selten sowas von rassistisch, homophob und frauenfeindlich, dass einem ganz anders wird. Ich halte mich daher auch meistens raus aber man braucht ja nur Youtube Kommentare unter Let's Plays etc. schmökern.
ja okay, wenn spiele ohne eine ausgewogene balance von gender, ethnie und sexuellen vorlieben dazu führen, dass menschen zu rassisten, homophobe oder zu frauenfeinde werden, würde ich sagen, okay, stoppt diesen wahnsinn, nur irgendwie bin ich der meinung, dass spiele nicht dazu führen, sondern das die ursachen woanders liegen. bildung, erziehung, lebenserfahrungen, oder macht counter strike schüler zu amokläufern?

wenn spiele also nicht dazu führen, das jemand rassistisch wird, wie sollen sie dann dazu beitragen, dass ein rassist zum nichtrassisten wird?

das problem der von dir angesprochenen communities wird doch nur durch solchen papiertigeraktionismus, wie dies der liebe phil hier im feinstem pr gewäsch proklamiert, übertüncht.

wenn du was gegen rassismus in der gesellschaft machen willst, musst du woanders ansetzen.

greetingz
Zuletzt geändert von danke15jahre4p am 23.02.2018 16:13, insgesamt 1-mal geändert.
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HerrRosa
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Re: Vielfalt als Chance: Xbox-Chef über Inklusion, Repräsentation und toxisches Verhalten

Beitrag von HerrRosa »

@Chibiterasu

In NeoGaf Affären, Youtube Kommentaren und Sarkessian sehe ich keine Legitimation für Quoten.
Die Waren eigentlich mal dafür gedacht eine Verteilungsdiskrepanz glattzubügeln.

Meines Wissens nach besteht kein Gefälle zwischen weiblichen Absolventen und Berufseinsteigern in der IT-Branche, oder Mint im Allgemeinen. Ene Quote sorgt in diesen Fällen lediglich für eine Einstellungsgarantie für die eine Demographie und eine Stellenverknappung für die andere.
*kein Anspruch auf Vollständigkeit

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NewRaven
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Re: Vielfalt als Chance: Xbox-Chef über Inklusion, Repräsentation und toxisches Verhalten

Beitrag von NewRaven »

Chibiterasu hat geschrieben: 23.02.2018 15:44
Und der fett markierte Satz ist doch genau das was ich meine und was zb Phil hier versucht. Und parallel dazu müssen eben die rechtlichen Rahmenbedingungen geschaffen werden.
Nein, was Phil hier versucht, ist diese Dinge zu erzwingen. Der rechtliche Rahmen sollte es, wie schon geschrieben, jedem bei gleicher Eignung auch die gleichen Chancen und unter gleichen Bedingungen einräumen. Der rechtliche Rahmen sollte eben explizit nicht favorisieren, dass jemand eine höhere Chance bekommt, weil er eine Eigenschaft mitbringt, die mit der Sache an sich gar nichts zu tun hat. Genau deshalb sind Quoten ja schlecht, weil sie auf Dauer eben gar nichts ändern. Wie ich auch schon ausführte - und du sogar indirekt selbst, indem du sagtest, dass diese betroffenen "Minderheiten" sich oft gar nicht so wohl dabei fühlen, diese Rollen eben nicht aufgrund ihrer Eignung bekommen zu haben.
Chibiterasu hat geschrieben: 23.02.2018 15:44 Es müssen Bedürfnisse geäußert werden, auf Mißstände hingewiesen werden, Leute mit der Nase direkt drauf gestoßen werden, durch Aktionismus oder durch Reden wie die von Phil. Egal wie.
Stummschweigend abwarten bringt nichts und ich persönlich finde es naiv zu glauben, dass das ausreicht um große Veränderungen zu bewirken.
Natürlich muss das alles passieren, aber: Das "Egal wie" funktioniert eben auf breiter Front nicht. Genau das führt uns ja dahin, wo wir jetzt sind. Es macht, und hier verweise ich gern noch einmal auf meinen anderen Beitrag einen riesigen Unterschied, ob du den Menschen die Chance gibst, Probleme selbst zu erkennen, zu verstehen und zu lösen - oder ob du sie in diese Richtung prügeln willst. Die breite Masse wird sich schlicht nicht prügeln lassen - egal wie gut die Absicht dahinter ist. Du musst nicht "stillschweigend abwarten", keineswegs... da liegen noch eine Menge Graustufen dazwischen, eh man beim Zwang ist. Da man die aber nicht nutzen will, weil man wie du glaubt, dass man solch tiefgreifende Änderungen von Dingen, die sich teilweise hunderte Jahre entwickelt haben, jetzt innerhalb von 15 Jahren doch bitte durch haben sollte, wird man am Ende gar nichts erreichen und den betroffenen Menschen einen Bärendienst erweisen.

Das Problem bei uns beiden ist auch gar nicht, dass wir hier unterschiedliche Ziele oder Ansichten über das Resultat haben, glücklicherweise - das Problem ist, dass wir uns nur über die Methoden bis dahin nicht einig sind. Das "naiv" würde also einfach zurück prallen ;)
Kajetan hat geschrieben: 23.02.2018 15:49
Da gibt es keine Zwangsläufigkeit, keinen Automatismus. Denn von all den Dingen, die im Rahmen eines Projekts an Inhalten "aufgezwungen" werden, bekommst Du in der Regel nie etwas mit, weil die Umsetzung gut genug geworden ist, damit es eben NICHT zu sichtbaren Bruchlinien kommt.

Wie gesagt, ich habe den Eindruck, dass hier über Dinge geredet wird, die weniger etwas mit der faktisch existierenden Wirklichkeit, sondern viel mehr mit dem Hirnfick im Kopf der Diskuonkel und -tanten zu tun hat. Denn denkbar ist vieles, möglich so einiges, aber relevant ist davon nur selten etwas.
Da kann ich nicht mal wirklich widersprechen. In der Praxis sieht bzw. bemerkt man sowas in der Tat nur selten. Allerdings ist die ganze Diskussion ja deshalb von Theorie geprägt, weil auch der gute Phil letztlich nur eine theorethische PR-Ansprache gehalten hat. So wie der also seinen "Hirnfick" zum Besten gibt, geht man halt auch - idealerweise möglichst argumentativ - drauf ein.
Balla-Balla hat geschrieben: 23.02.2018 16:10
Respekt für deine nichtideologische Weltsicht. Und auch Respekt für die Arbeit, die du machst, diese hier differenziert dazulegen.
Mir selbst vergehen langsam die Worte und die Lust, an dieser Diskussion hier und woanders teilzunehmen. Die Fronten scheinen so festgefahren zu sein, dass kaum jemand noch aus seinem ideologischen Schneckenhaus herauskommt. Am Rande warten die Radikalen auf ihre Chance, manche haben sie schon genutzt. Rechte, Linke und Religiöse.
Die Geschichtsbücher sowie die heutigen Nachrichten sind voll davon. Lernt irgendjemand daraus? Ich kann das nicht sehen.
Danke. Ich finde, im Vergleich geht das hier noch wirklich gesittet zu. Und ich versteh das ja auch in einem bestimmten Rahmen... es geht um eine "gute Sache"... ganz objektiv... man weiß das selbst, man ist vermutlich in einem Umfeld, dass das genauso sieht (Filter-Bubble) und es ist schwer, da dann noch irgendwie zu berücksichtigen, dass "andere" noch nicht so weit sind. Man will der Welt etwas Gutes tun - und das am Besten sofort. Ich versteh das, ich versteh das wirklich. Nur kannst du eben andere Menschen nicht ändern... du kannst sie beeinflussen, du kannst ihnen helfen sich selbst zu ändern... das wars. Mehr Macht hat man nicht. Willst du also eine soziale Evolution, kannst du den Weg dahin aufzeigen, du kannst die rechtlichen/sozialen Rahmenbedingungen dahin schaffen (und solltest das auch tun!) - du kannst es den Leuten aber nicht in den Kopf prügeln. Entwicklung braucht Zeit. Daran ändert auch die Tatsache nichts, dass man diese Zeit eigentlich nicht hat. Gibt man ihr diese Zeit nicht und versucht, solche grundlegenden Dinge mit Druck zu erzwingen, gibts am Ende nur einen riesigen Knall, aber keinen Erfolg.
Zuletzt geändert von NewRaven am 23.02.2018 16:29, insgesamt 1-mal geändert.
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Kajetan
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Re: Vielfalt als Chance: Xbox-Chef über Inklusion, Repräsentation und toxisches Verhalten

Beitrag von Kajetan »

dOpesen hat geschrieben: 23.02.2018 15:54 niemand außer mir?

viewtopic.php?p=5083989#p5083989

;)

genau dort habe ich mich eingeklinkt.
Nirgendwo rede ich von einer allgemein gültigen Quote, geschweige denn fordere eine.
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Kajetan
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Re: Vielfalt als Chance: Xbox-Chef über Inklusion, Repräsentation und toxisches Verhalten

Beitrag von Kajetan »

NewRaven hat geschrieben: 23.02.2018 16:20 Allerdings ist die ganze Diskussion ja deshalb von Theorie geprägt, weil auch der gute Phil letztlich nur eine theorethische PR-Ansprache gehalten hat. So wie der also seinen "Hirnfick" zum Besten gibt, geht man halt auch - idealerweise möglichst argumentativ - drauf ein.
Ja, man kann sich auf die Theorie-Ebene begeben. Dieses Faß hat er aufgemacht, richtig. Man kann es aber auch sein lassen und den guten Phil einfach schwätzen lassen, weil er als Mouthpiece von MS eh keinen substanziellen, konstruktiven Beitrag zum Thema liefern kann :)

Vielleicht würde die Privatperson Phil Spencer das gerne tun, aber dazu war er zu lange und zu eifrig das willfährige Mouthpiece von MS, um bei solchen Themen noch irgendeine Glaubwürdigkeit zu haben.
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Re: Vielfalt als Chance: Xbox-Chef über Inklusion, Repräsentation und toxisches Verhalten

Beitrag von Sharkie »

ronny_83 hat geschrieben: 23.02.2018 12:03 Letztendlich sind die Spieler doch mittlerweile so empfindlich, dass jeglicher Charakter, der ne andere Hautfarbe oder Sexualität hat, mittlerweile als Quotencharakter oder gestelzt wahrgenommen wird. Sei er noch so gut geschrieben oder in den Spielverlauf integriert. Kommen viele weiße Charaktere in nem Spiel vor und taucht das mal ein schwarzer Charakter auf, bricht ne Diskussion darüber auf, dass doch irgendeine Minderheitenquote erfüllt werden wollte. Egal, welchen Part der Charakter im Spiel einnimmt.
Temeter hat geschrieben: 23.02.2018 12:49 Der Witz an der Sache ist ja, dass der gute Phil das ebenfalls nicht tut. Er sagt ein par völlig harmlose, Ziellose Aussagen. Sagt, es soll keinen Sexismus geben (den es in der Industrie nunmal gibt). Spiele sollen allen Spaß machen und jedem etwas bieten. Nettes, harmloses Gesülze. Er sagt nichtmal, dass sie mehr Frauen einstellen müssen, so weit ich das sehe, oder sei es sonst irgendetwas zu erzwingen.

Aber im Kommentarbereicht gehts bei einigen sofort wieder um Quotencharachtere, Genderwahn und politische Korrektheit in Spielen, etc. Diese überzogene Unsicherheit ist mittlerweile auch nur noch ein Witz.
Kajetan hat geschrieben: 23.02.2018 15:49 Wie gesagt, ich habe den Eindruck, dass hier über Dinge geredet wird, die weniger etwas mit der faktisch existierenden Wirklichkeit, sondern viel mehr mit dem Hirnfick im Kopf der Diskuonkel und -tanten zu tun hat.
Den oben zitierten Beiträgen stimme ich zu 100% zu. Auch der hier ebenfalls gefallene Vorwurf des Verfolgungswahns ist zwar überspitzt, aber alles andere als falsch. Es scheint leider tatsächlich so, dass sich in Teilen der "Gamerkultur" mittlerweile eine reflexhafte Hysterie hinsichtlich solcher Thematiken etabliert hat, die jede Äußerung im Sinne von Diversität und jegliche Spielinhalte, die möglicherweise einem solchen Geiste entsprechen, direkt zur regulativen Repressalie wider die Freiheit des Menschen aufblasen.

Mal im Ernst, Leute: Warum wird hier über Quoten diskutiert? Es geht im diskutierten Artikel schlichtweg nicht um Quoten. Mir sind auch keinerlei Quotenregelungen innerhalb der Spieleindustrie bekannt, die besagen "So und so viel Prozent der fiktionalen Charaktere haben Geschlecht X, sexueller Orientierung Y und Ethnizität Z anzugehören". Kann mir diese Designdokumente, Statute oder Manifeste, in denen sowas angeblich festgeschrieben ist, mal jemand zeigen? Falls nein, könnt Ihr natürlich gerne weiter über Eure Abneigung gegen bestimmte diskursive Strömungen diskutieren. Aber bitte stellt nicht den Strohmann einer vermeintlich vorliegenden, quasi-autoritären Regulierung auf, wenn es sich tatsächlich nur um ein ganz banales Kundtun eigener Ansichten (wahlweise auch um harmloses PR-Gelaber) handelt.
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Re: Vielfalt als Chance: Xbox-Chef über Inklusion, Repräsentation und toxisches Verhalten

Beitrag von Raskir »

Passend zum Thema, ein bisschen Comedy :)
Show
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Eine Welt ohne mich? In so einer Welt möchte ich nicht leben! - Gene Belcher


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Re: Vielfalt als Chance: Xbox-Chef über Inklusion, Repräsentation und toxisches Verhalten

Beitrag von Rabidgames »

Solange es wie bei Mafia 3 noch Leute gibt, die sagen "warum muss ich mit einem Schwarzen spielen?", solange es Leute gibt, die sagen "mir egal, wie gut Tomb Raider ist, eine Frau spielen kann ich nicht", solange Frauen beruflich immer noch diskriminiert werden, solange muss man diese Debatte führen.

Spencer sagt doch eigentlich nur "bei uns sollen sich alle wohlfühlen".
Tja, das ist aber beispielsweise bei Onlinespielen nicht immer der Fall als Frau. Fragt doch mal Frauen, die online zocken, was die sich da so alles anhören müssen.
Oder fragt mal Homosexuelle, die sich dann Sachen wie "ey du Schwutte, ich mach dich kalt" anhören müssen - glücklicherweise nicht gegen sie selbst gerichtet, sondern "nur" als Beleidigung gegen einen Avatar.
Haben Frauen und Schwule nicht das Recht, nicht beleidigt zu werden?

Und dass in einem Forum, wo wohl zu 90 % weiße Männer sind (die auch in geschätzt über 50 % der Videospiele die Protagonisten sind), niemand sich über fehlende was-weiß-ich-was beklagt, finde ich nicht verwunderlich.

Aber - eigentlich ist das alles Käse.
Ob ich jetzt Geralt oder Lara oder Lincoln Clay (Mafia 3) spiele, ist mir doch egal, solange das Spielerlebnis stimmt.
Gleiches bei homosexuellen Charakteren in Spielen - muss man das echt noch kommentieren? Sollte es langsam nicht einfach Teil der Normalität sein?
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SethSteiner
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Re: Vielfalt als Chance: Xbox-Chef über Inklusion, Repräsentation und toxisches Verhalten

Beitrag von SethSteiner »

Heruwath hat geschrieben: 23.02.2018 16:02 Chancengleichheit? Bin ich sofort dafür. Igendwelche Quoten? Das ist faktisch ein direkter Widerspruch zu Chancengleichheit, denn es forciert eine Seite und mindert die Chancen der anderen.

Diversity? Klar, immer her damit, aber dann bitte auch gut überlegt und auf eine natürliche und glaubwürdige Art und Weise, nicht erzwungen, wie bei der Quote. Wenn du eine mittelalterliche Welt so Realitätsnah darstellen willst, wie möglich, dann gibt es Restriktionen, ohne die diese Welt an Glaubwürdigkeit verlieren würde.
Chancengleichheit heißt aber auch, Umgebungen zu schaffen, damit diese Chancengleichheit stattfinden kann. Das vergisst man denke ich ganz gern beim Thema Quote bzw. Bevorzugung. Das kommt ja nicht aus einer Laune heraus. Man darf einfach nicht vergessen, es gibt einfach viele Branchen oder Berufsfelder wo schlichtweg lange oder immer noch nahezu niemand anderes da ist außer eine einzige Gruppe wie Frauen oder Männer. Damit man sich dort überhaupt erst mal etablieren kann, damit sowohl innerhalb der jeweiligen Branche als auch gesellschaftlich Vorurteile abgebaut werden, damit es zur Normalität wird, gibt es Quoten oder Bevorzugung. Das ist eine Vorbereitungsphase.

Was Fiktion angeht, so würde ich da auch eine von einem Studio diktierte Quote nicht als grundsätzlich falsch oder verkehrt ansehen. Wie lange hat es in Hollywood geaduert schwarze ganz selbstverständlich in Filmen zu haben? Oder Frauen? Dabei meine ich gar nicht zwingend in Hauptrollen, sondern auch in Nebenrollen oder Statisten. Man denke da bspw. auch an Antagonisten, wie oft sind die namenlosen Gegner, das Kanonenfutter der Bösen weiße Männer? Ich habe es da schon sehr gern gesehen, dass bei Bioware scheinbar ein genereller Anspruch herrschte, dass man nicht einfach einer Tradition folgt, sondern auch 0815 Gegner-NPCs sowohl weiblich als auch männlich, sowohl schwarz als auch weiß präsentiert. Natürlich funktioniert das nicht alles allgemeingültig, wobei man selbst bei historischen Szenarien wohl sicherlich zwei Mal hinschauen kann und auch sollte, wenn man sich schon auf die Realität fokussieren möchte.
johndoe1904612
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Re: Vielfalt als Chance: Xbox-Chef über Inklusion, Repräsentation und toxisches Verhalten

Beitrag von johndoe1904612 »

Rabidgames hat geschrieben: 23.02.2018 18:56
Haben Frauen und Schwule nicht das Recht, nicht beleidigt zu werden?
Wieso das denn? Gleichberechtigung heisst dann auch Beleidigungen hinnehmen zu müssen. Oder sind die bösen weißen Männer davon befreit? Da warst du noch nie online unterwegs.
billy coen 80
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Re: Vielfalt als Chance: Xbox-Chef über Inklusion, Repräsentation und toxisches Verhalten

Beitrag von billy coen 80 »

Rabidgames hat geschrieben: 23.02.2018 18:56 Solange es wie bei Mafia 3 noch Leute gibt, die sagen "warum muss ich mit einem Schwarzen spielen?", solange es Leute gibt, die sagen "mir egal, wie gut Tomb Raider ist, eine Frau spielen kann ich nicht", solange Frauen beruflich immer noch diskriminiert werden, solange muss man diese Debatte führen.
Sorry, aber Schmarrn! Es wird immer Individuen geben, die irgendwelche Haltungen haben, die anderen nicht passen. Damit immerzu irgendwelche moralinversäuert aufgeladenen Debatten zu legitimieren, ist blödsinniges sich selbst krampfhaft relevant Halten.

Zumal du, wie auch der eine oder andere hier schon, die Kausalkette um nahezu 180° verkehrst. Sind es nicht komischerweise immer eher die Diversity-Kräher, die sich permanent aufregen, mal wieder nur nen weißen, heterosexuelln Cis-Mann zu spielen? Hier im Forum lese ich eigentlich nur sehr selten, dass sich jemand nicht mit einem Protagonisten anderen Geschlechts und / oder Hautfarbe identifizieren kann. Und selbst wenn: was ist daran dann falsch, wenn es von der anderen Seite doch so berechtigt und so progressiv ist???

Und wo werden speziell Frauen beruflich in solch signifikanter Weise diskriminiert???
Spencer sagt doch eigentlich nur "bei uns sollen sich alle wohlfühlen".
Tja, das ist aber beispielsweise bei Onlinespielen nicht immer der Fall als Frau. Fragt doch mal Frauen, die online zocken, was die sich da so alles anhören müssen.
Gab es da nicht mal so Studien, die rausgefunden haben, dass 1.) Männer wesentlich häufiger und heftiger Online beleidigt und bedroht werden und 2.) die meisten vor allem auf das Geschlecht bezogenen Herabwürdigungen ("du gehörst mal vergewaltigt" und so) die Frauen erhalten haben, von anderen Frauen kamen?
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