CD Projekt RED: Kritik an Arbeitsbedingungen und Unternehmensführung; Stellungnahme der Studioleitung

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SethSteiner
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Re: CD Projekt RED: Kritik an Arbeitsbedingungen und Unternehmensführung; Stellungnahme der Studioleitung

Beitrag von SethSteiner »

Ich finde es ja schon etwas absurd, wenn man die Verantwortung von Firmen auf die Kunden schiebt. Man stelle sich vor, man lässt ein Haus bauen und einer der Bauarbeiter wird von seinem Chef mit einer Nagelpistole attackiert und auf den Einspruch des Kunden käme dann ein "Das ist deine Schuld, du könntest ja eine andere Firma beauftragen oder mehr Geld bezahlen können oder aber du baust überhaupt kein Haus, jawoll!".
eigentlichegal
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Re: CD Projekt RED: Kritik an Arbeitsbedingungen und Unternehmensführung; Stellungnahme der Studioleitung

Beitrag von eigentlichegal »

Ryan2k6 hat geschrieben: 17.10.2017 16:06 So wie ihr behauptet, dass der Gewinn keine Auswirkung auf die Entwickler hat, behaupte ich, bei mehr Einnahmen haben sie auch die Möglichkeit mehr zu zahlen.
Das bestreitet keiner, dass das Unternehmen dann die Möglichkeit hat mehr zu zahlen. Es wird nur bestritten, dass das dann auch geschieht. Denn die Personen, die davon profitieren, dass sie ihre Mitarbeiter schlecht behandeln, sind dieselben Personen, die darüber entscheiden, ob und wieviel ihre Mitarbeiter von den Mehreinnahmen bekommen. Wieso sollte sich da auf einmal ein Gesinnungswechsel anbahnen?
Ryan2k6 hat geschrieben: 17.10.2017 16:06 Und da spricht er zum Beispiel von Spenden, oder bringt das ja auch alles nichts, weil hey, das Geld kommt ja nie da an wo man spendet?
Das mag ein ehrenwerter Gedanke sein, aber für mich wirkt er doch sehr abstrus. Kam irgendwer auf die Idee die schlecht bezahlten und schlecht behandelten Lidl-Mitarbeiter mit Spenden zu unterstützen? Und das obwohl die Leute schon bei Lidl eingekauft haben? Vielleicht ist der Schritt einfach zu radikal selbstlos, als dass ich den Gedanken erfassen kann, aber die Idee, dass ich jemandem Geld gebe aus Dankbarkeit für eine Leistung, die ich ja aber bereits vergütet habe kommt mir komisch vor.

Edit: Bedeutet das auch, dass eine Firma einfach ihre Mitarbeiter gar nicht mehr bezahlen muss, weil das die Kunden schon zusätzlich zum Preis des Produkts erledigen werden? Bzw. wer verhindert denn, dass die Spenden, die an die Belegschaft gehen nicht einfach 1:1 vom regulären Gehalt abgezogen werden von der Führungsetage?
Ryan2k6 hat geschrieben: 17.10.2017 16:06 Komplette Schwarzseherei um sich selbst besser im Spiegel sehen zu können. "Ich würde ja, aber..."
Das kannst du wem anders erzählen, weil ich, wie bereits erwähnt, fast alle Spiele zum Vollpreis zahle. Und die einzigen Spiele, die nicht Vollpreis sind, sind so alt, dass sie günstiger geworden sind auch ohne Sale. Also tue ich bereits das, was Raskir fordert, nur aus anderen Gründen.
johndoe711686
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Re: CD Projekt RED: Kritik an Arbeitsbedingungen und Unternehmensführung; Stellungnahme der Studioleitung

Beitrag von johndoe711686 »

Wenn überhaupt, war mein Beitrag an wigggenz gerichtet, also nicht immer gleich persönlich nehmen, wenn kein @ dabei steht :)
johndoe711686
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Re: CD Projekt RED: Kritik an Arbeitsbedingungen und Unternehmensführung; Stellungnahme der Studioleitung

Beitrag von johndoe711686 »

SethSteiner hat geschrieben: 17.10.2017 16:12 Ich finde es ja schon etwas absurd, wenn man die Verantwortung von Firmen auf die Kunden schiebt. Man stelle sich vor, man lässt ein Haus bauen und einer der Bauarbeiter wird von seinem Chef mit einer Nagelpistole attackiert und auf den Einspruch des Kunden käme dann ein "Das ist deine Schuld, du könntest ja eine andere Firma beauftragen oder mehr Geld bezahlen können oder aber du baust überhaupt kein Haus, jawoll!".
Ich finde es absurd, wenn man als Kunde immer sagt, mit meinem Verhalten habe ich keinen Einfluss, das ist Sache der Firma. Ich will nur alles haben, aber nichts dafür zahlen. Aber die Mitarbeiter bekommen bitte alle 10k € im Monat, netto.
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Wigggenz
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Re: CD Projekt RED: Kritik an Arbeitsbedingungen und Unternehmensführung; Stellungnahme der Studioleitung

Beitrag von Wigggenz »

Ryan2k6 hat geschrieben: 17.10.2017 16:06
eigentlichegal hat geschrieben: 17.10.2017 15:55 Ich kann Wigggenz, wenn auch mit weniger drastischen Worten, nur zustimmen. Du behauptest(!), dass wenn ich Spiele zum Vollpreis kaufe (was ich übrigens sowieso schon fast immer mache), dass der arme Programmierer davon nachher mehr in der Tasche hat. Und das obwohl wir jeden einzelnen Tag sehen, dass das nicht der Fall ist, weil ICH kriege auch nicht automatisch mehr Gehalt, nur weil mein Unternehmen soundso viele Millionen mehr verdient hat. Also wieso sollte das in der Spielebranche anders laufen? Aber hey, wenn ich nur dann meine Verantwortung in der Welt übernehme, indem ich wirkungslose Dinge tue, dann zünde ich ab jetzt für jedes Spiel das ich kaufe eine Kerze an und stelle mir ganz fest vor, dass der heilige Geist den geknechteten Programmierern schon helfen wird.
So wie ihr behauptet, dass der Gewinn keine Auswirkung auf die Entwickler hat, behaupte ich, bei mehr Einnahmen haben sie auch die Möglichkeit mehr zu zahlen.

Und jetzt? Behaupten kann jeder. Was Raskir meint ist, anstatt zu behaupten es bringt ja alles nichts, kannst du aktiv etwas tun. Und da spricht er zum Beispiel von Spenden, oder bringt das ja auch alles nichts, weil hey, das Geld kommt ja nie da an wo man spendet?

Komplette Schwarzseherei um sich selbst besser im Spiegel sehen zu können. "Ich würde ja, aber..."
Komplette bewusst naive optimistische Rosamalerei, um sich moralisch über andere stellen zu können.
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SethSteiner
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Re: CD Projekt RED: Kritik an Arbeitsbedingungen und Unternehmensführung; Stellungnahme der Studioleitung

Beitrag von SethSteiner »

Ryan2k6 hat geschrieben: 17.10.2017 16:17
SethSteiner hat geschrieben: 17.10.2017 16:12 Ich finde es ja schon etwas absurd, wenn man die Verantwortung von Firmen auf die Kunden schiebt. Man stelle sich vor, man lässt ein Haus bauen und einer der Bauarbeiter wird von seinem Chef mit einer Nagelpistole attackiert und auf den Einspruch des Kunden käme dann ein "Das ist deine Schuld, du könntest ja eine andere Firma beauftragen oder mehr Geld bezahlen können oder aber du baust überhaupt kein Haus, jawoll!".
Ich finde es absurd, wenn man als Kunde immer sagt, mit meinem Verhalten habe ich keinen Einfluss, das ist Sache der Firma. Ich will nur alles haben, aber nichts dafür zahlen. Aber die Mitarbeiter bekommen bitte alle 10k € im Monat, netto.
Niemand sagt, das Verhalten der Kundschaft hätte gar keinen Einfluss aber es ist ein immenser Unterschied zwischen Einfluss und direkter Verantwortung. Wenn jemand seine Mitarbeiter schlecht behandelt (und das ist immer noch das Hauptthema), dann ist der auch direkt schuld. Sein Verhalten auf die Kundschaft zu schieben, nur weil die Produkte kauft ist absurd und zu behaupten, dass ja die Kunden mehr bezahlen sollen sowieso. Das kann man sehr gerne sagen, wenn die Industrie keine Profite mehr machen würde aber bis es soweit ist, zahlen Gamer wohl mehr als genug.
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Raskir
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Re: CD Projekt RED: Kritik an Arbeitsbedingungen und Unternehmensführung; Stellungnahme der Studioleitung

Beitrag von Raskir »

SethSteiner hat geschrieben: 17.10.2017 16:12 Ich finde es ja schon etwas absurd, wenn man die Verantwortung von Firmen auf die Kunden schiebt. Man stelle sich vor, man lässt ein Haus bauen und einer der Bauarbeiter wird von seinem Chef mit einer Nagelpistole attackiert und auf den Einspruch des Kunden käme dann ein "Das ist deine Schuld, du könntest ja eine andere Firma beauftragen oder mehr Geld bezahlen können oder aber du baust überhaupt kein Haus, jawoll!".
Naja es ist aber eben auch so dass sich Publisher an der Nachfrage orientieren. Nehmen wir einfach mal witcher 3. Es war ein gewaltiges Projekt, hat komplett auf kleine dlc und mt verzichtet und kam zu einem guten Preis raus. Qualitativ war es sehr gut und auch auf technischer Seite hat es Maßstäbe gesetzt. Ein RPG auf das viele Leute sehnlichst gewartet haben. Die Gewinne wurden vermutlich überwiegend in die nächsten Projekte gesteckt. Um so ein Werk zu erschaffen haben scheinbar die Arbeitsbedingungen etwas (oder etwas mehr) gelitten. Was wäre die alternative gewesen? Ein höherer Preis damit auch die normalen mA mehr Geld bekommeb wäre super. Aber ansonsten? Weniger budget ins neue Projekt? 2 jahre mehr Entwicklungszeit und währenddessen keine Einnahmen von Games? Am Spiel selber einsparen? Mt einbauen? Es ist auf jeden Fall verzwickt, man kann in der Branche nur schwer alle Parteien zu 100% fair behandeln. Ich finde immer noch, Games sollten teurer und preisstabiler werden. Aber eben auch nur um Projekte und mA zu finanzieren.
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Re: CD Projekt RED: Kritik an Arbeitsbedingungen und Unternehmensführung; Stellungnahme der Studioleitung

Beitrag von eigentlichegal »

Raskir hat geschrieben: 17.10.2017 16:38 Was wäre die alternative gewesen? Ein höherer Preis damit auch die normalen mA mehr Geld bekommeb wäre super. Aber ansonsten?
Na das wäre doch aber eine faire Sache gewesen. Wenn man den Leuten einfach sagt: "Hey, wir können das einfach nicht für 70€ verkaufen, wir müssen 80€ nehmen", dann hätte ich es genauso gekauft. Und die Preissetzung ist ebenfalls die Verantwortung des Unternehmens. Sie(!) müssen sich überlegen zu welchem Preis sie ihr Angebot machen. Und dazu gehört halt auch die Überlegung, wie man seine Mitarbeiter anständig bezahlt und wie man zukünftige Projekte finanzieren will. Aber das ist integraler Bestandteil der Konzernleitung! Wieso sollte ich mir darüber den Kopf zerbrechen? Das Unternehmen macht ein Angebot und ich muss entscheiden, ob ich es annehme unter der Voraussetzung meiner Information wie das Produkt entstanden ist. Wenn ich jetzt aber noch zusätzlich mir Gedanken darüber machen soll, ob und wie man an der Preisschraube drehen soll, dann möchte ich auch ein Gehalt von dem Unternehmen bekommen! :P
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Raskir
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Re: CD Projekt RED: Kritik an Arbeitsbedingungen und Unternehmensführung; Stellungnahme der Studioleitung

Beitrag von Raskir »

Jup du und ich auch wären bereit 10-30 Euro mehr zu zahlen. Aber wie sieht das die breite Masse? Wie sehen es die key Käufer? Ich behaupte mal ganz frech, dass man mit einem Preis von 80 Euro ganz böse auf die Schnauze geflogen wäre. Aber lassen wir das, zu viele was wäre wenn :)
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Re: CD Projekt RED: Kritik an Arbeitsbedingungen und Unternehmensführung; Stellungnahme der Studioleitung

Beitrag von eigentlichegal »

Raskir hat geschrieben: 17.10.2017 16:51 Jup du und ich auch wären bereit 10-30 Euro mehr zu zahlen. Aber wie sieht das die breite Masse? Wie sehen es die key Käufer? Ich behaupte mal ganz frech, dass man mit einem Preis von 80 Euro ganz böse auf die Schnauze geflogen wäre. Aber lassen wir das, zu viele was wäre wenn :)
Das ist alles Teil der Kalkulationen, die das Unternehmen wohl hoffentlich selbst durchführt. Darüber muss ich mir, wie gesagt, gar keine Gedanken machen. Ich gehe doch schwer davon aus, dass solche Kalkulationen regelmäßig angestellt werden um herauszubekommen, welchen Preis man verlangen kann und welchen nicht. Übrigens geschieht das bei den Sales ja auch. Oder glaubt hier wirklich irgendwer ernsthaft, dass Entwickler aus reiner Herzensgüte an Sales teilnehmen? Ich hab letztens einen Interview gelesen, indem ein Entwickler ganz klar gesagt hat, dass sie nicht begeistert sind von den Sales, aber es sich für sie immer noch mehr rechnet, als wenn sie nicht an den Sales teilnehmen.

Für mich ist der entscheidene Punkt folgender: All diese Überlegungen, Kalkulatione, etc. sorgen nicht dafür, dass ein Projekt, so wie es geplant ist, finanzierbar ist? Dann mach es nicht!! Denn auch das ist Teil der Verantwortung der Führungsriege, dass sie nicht ihr Unternehmen wissentlich gegen die Wand fahren.

Davon ab denke ich hat CDProject Red einen ganz guten Schnitt mit The Witcher 3 gemacht, sodass es auch möglich gewesen wäre zumindest weitere Bonuszahlungen auszuschütten (falls das nicht geschehen ist).
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Raskir
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Re: CD Projekt RED: Kritik an Arbeitsbedingungen und Unternehmensführung; Stellungnahme der Studioleitung

Beitrag von Raskir »

eigentlichegal hat geschrieben: 17.10.2017 17:00
Raskir hat geschrieben: 17.10.2017 16:51 Jup du und ich auch wären bereit 10-30 Euro mehr zu zahlen. Aber wie sieht das die breite Masse? Wie sehen es die key Käufer? Ich behaupte mal ganz frech, dass man mit einem Preis von 80 Euro ganz böse auf die Schnauze geflogen wäre. Aber lassen wir das, zu viele was wäre wenn :)
Das ist alles Teil der Kalkulationen, die das Unternehmen wohl hoffentlich selbst durchführt. Darüber muss ich mir, wie gesagt, gar keine Gedanken machen. Ich gehe doch schwer davon aus, dass solche Kalkulationen regelmäßig angestellt werden um herauszubekommen, welchen Preis man verlangen kann und welchen nicht. Übrigens geschieht das bei den Sales ja auch. Oder glaubt hier wirklich irgendwer ernsthaft, dass Entwickler aus reiner Herzensgüte an Sales teilnehmen? Ich hab letztens einen Interview gelesen, indem ein Entwickler ganz klar gesagt hat, dass sie nicht begeistert sind von den Sales, aber es sich für sie immer noch mehr rechnet, als wenn sie nicht an den Sales teilnehmen.

Für mich ist der entscheidene Punkt folgender: All diese Überlegungen, Kalkulatione, etc. sorgen nicht dafür, dass ein Projekt, so wie es geplant ist, finanzierbar ist? Dann mach es nicht!! Denn auch das ist Teil der Verantwortung der Führungsriege, dass sie nicht ihr Unternehmen wissentlich gegen die Wand fahren.

Davon ab denke ich hat CDProject Red einen ganz guten Schnitt mit The Witcher 3 gemacht, sodass es auch möglich gewesen wäre zumindest weitere Bonuszahlungen auszuschütten (falls das nicht geschehen ist).
Hast absolut recht. Aber das ist ja was ich meine. Die Unternehmen kalkulieren sicher diese ganzen Punkte. Hier hat man den Kunden genau das geboten was sie wollten. Aber vielleicht sind lootboxen und mt eben auch notwendig. Der Hexer wurde ja gefeiert wegen der Spielerfreundlichkeit. Evtl aber zu Lasten der Arbeiter. Wollte nir verdeutlichen, dass unser aller Konsumverhalten eben auch die Konzerne beeinflusst. Deswegen stehen auch wir in der Verantwortung, jeder von uns.
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Re: CD Projekt RED: Kritik an Arbeitsbedingungen und Unternehmensführung; Stellungnahme der Studioleitung

Beitrag von Heruwath »

Ryan2k6 hat geschrieben: 17.10.2017 15:13
Heruwath hat geschrieben: 17.10.2017 14:34 Das ist gut. Ich habe schon zum Release von Witcher 3 die Leute darüber informiert, dass das so hoch gelobte Spiel eventuell zu einem Teil auf dem Rücken der Mitarbeiter ausgetragen wurde. Diese sind ja motiviert an so einem riesigen Projekt wie Witcher oder Cyberpunk zu arbeiten.
Also bei aller Motivation und Leidenschaft, wenn eine Fachkraft quasi täglich gequält wird, wie es hier von manchen unterstellt wird. Dann geht sie! Sonst bleibt man doch nur, wenn man Angst hat nirgendwo sonst noch eine Stelle zu finden (und hinterlässt dann eher selten ne schlechte Bewertung) oder eben, weil es gar nicht so verheerend ist wie manch einer meint.
Wird es denn so dargestellt? Wird hier Quälerei dargestellt? Wird es so verheerend dargestellt, oder klingt das nur in den Ohren der Zuhörer so? Implikation passiert auch beim Zuhörer und nicht nur beim Sprecher. Das ist der erste Punkt.

Der nächste Punkt ist die Realität. Ja Leute haben Angst den Job loszulassen, weil das große Veränderungen bedeutet. Einfach so gehen ist wenn es wirklich keinen anderen Ausweg mehr gibt, bis dahin werden in schweren Situationen die Zähne zusammengebissen und hier hilft Motivation und Leidenschaft.

Wir sollten aufhören uns gegenseitig Extremismus vorzuwerfen und versuchen uns in der Mitte zu treffen. Diese Mitte sieht wie folgt aus. Gibt es Beschwerden? Ja. Sind diese Berechtigt? Ja. Sollte CD Project was dagegen tun? Ja. Das statement in der news hat rein gar nichts mehr mit Transparenz zu tun. Und es ist egal wie transparent andere Entwickler oder Publisher sind. Wir sollten keine Vergleiche ziehen, das hilft nicht es besser zu machen sondern nur nach einer Rechtfertigung zu suchen.

"So ist es in der branche, nun mal" ist weder komplett korrekt, noch nützlich. "Leute müssen damit leben" ist auch weder komplett korrekt, noch nützlich.

Ich möchte mal eine kurze Milchmädchen Rechnung machen. Die letzten Daten besagen einen Umsatz von 250 Mio. für Witcher 3. Damit lassen sich 400 Leute bei den durchschnittlichen Ausgaben von 10.000 pro Person über 5 Jahre lang halten. Und die 10K werden tatsächlich als der Richtwert genommen. Selbst wenn da Team auf 500 anwachsen sollte beträgt der Zeitraum immer noch 4 Jahre. Das bedeutet, allein mit dem Umsatz aus Witcher 3 läßt sich Cyberpunkt unter ziemlich guten Bedingungen für die Mitarbeiter 4 Jahre lang finanzieren. Mit dem Umsatz ließe sich ein GTA V machen und die Leute bei Rockstar verdienen bestimmt ein wenig besser. Einege Schritte zu einer Verbesserung sind finanzierbar und richtig. Es gibt keinen Grund die aktuelle Situation bei CD Project nicht zu verbessern.
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Re: CD Projekt RED: Kritik an Arbeitsbedingungen und Unternehmensführung; Stellungnahme der Studioleitung

Beitrag von NewRaven »

Euch ist aber schon klar, dass wahrscheinlich 70% aller Firmen aus egal welcher Branche diese typischen 10% (Ex-)Mitarbeiter haben, die sich dann auf solchen Bewertungsportalen wie Kununu oder Glassdoor "auskotzen", oder? Ob oder ob nicht an dieser Sache viel dran ist, wird man aus dieser Art der "Zufriedenheitsbefragung" wohl eher nicht erfahren, weil man dort eben vorwiegend auf Leute trifft, die was loswerden wollen, in denen es also auf positive oder negative Art schon irgendwie kocht. Folglich ist das Feedback zu der Sache von CDPR auch eher unspezifisch und distanziert, was nachvollziehbar sein sollte. Ganz grundlegend hast du in jeder Firma, die über 5-Personen-Familienbetrieb hinaus geht, immer den ein oder anderem, den das ein oder andere nicht passt, teils völlig zurecht, teils aus eigener Befindlichkeit heraus - da wird schon auch mal "Job" mit Karibikurlaub" verwechselt, was die Annehmlichkeiten angeht. Und in jeder solchen Firma gibts Dinge, die selbstverständlich verbesserungswürdig sind. Kann man als Außenstehender freilich kritisieren, aber ehrlich: wer da jetzt aufgrund der bisherigen Faktenlage von "ausbeuterischen, menschenverbrennenden Arbeitsbedingungen" spricht, der ist nicht nur "etwas" vorschnell, Dinge abzuurteilen, in die er kaum Einsichten hat - er hat vermutlich auch noch nie in einer Firma mit Deadlines egal welcher Natur gearbeitet. Auch wenn es selbstverständlich immer etwas zu verbessern gibt, sollte man dir Kirche bei den raren Details, die man derzeit kennt, als Außenstehender ganz ruhig im Dorf lassen. Ein wenig Bezug zur Realität da draußen (und nicht nur der Games-Branche, völlig allgemein) sollte man schon wahren. Oder ist das wieder so ein Internet-Shitstorm-Aus-Prinzip-Ding und ich hab 4Players mit Reddit/4Chan verwechselt?
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johndoe1904612
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Re: CD Projekt RED: Kritik an Arbeitsbedingungen und Unternehmensführung; Stellungnahme der Studioleitung

Beitrag von johndoe1904612 »

So sieht es aus. Dem ein oder anderen hier täte mal etwas Berufserfahrung da draussen gut, bevor hier große Reden geschwungen werden. Das ist alles kein Ponyhof und unzufriedene MA hat mal überall. Ganz normal. Nur heute kann sich gleich jeder im Netz ausheulen.
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Re: CD Projekt RED: Kritik an Arbeitsbedingungen und Unternehmensführung; Stellungnahme der Studioleitung

Beitrag von SethSteiner »

Man könnte fast meinen, du findest nicht gut, wenn Unzufriedenheit geäußert wird.
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