cM0 hat geschrieben: ↑07.10.2017 17:50
Die Anti-Kriegs-Definitionen finde ich teilweise sehr interessant
Ich verstehe durchaus dass man in so einem Spiel eine gewisse Entscheidungsfreiheit will aber wie sollte das Spiel einem dann die Schrecken des Krieges nahebringen? Wenn ich im Extremfall niemanden töten muss, sehe ich doch gar nicht was für Auswirkungen das Gegenteil hätte.
Wer redet denn davon niemanden zu töten? Es geht nicht darum, den "Guten" zu spielen oder ohne Gewalt durch das Game zu kommen, sondern darum, dass das Spiel dich eben zwingt Entscheidungen zu treffen und dir dann ihre Konsequenzen vor Augen führt (positiv wie negativ)
Nehmen wir die Phosphor-Szene.
Du hast eine gegnerische Basis, sie ist befestigt und du bist zahlenmäßig unterlegen. Du findest einen Mörser mit weißen Phosphor.
Was tust du? Suchst du den Häuserkampf oder wählst du den Mörser?
Ein blutiger Nahkampf ist nicht angenehmer als ein Bombardement mit Phosphor. Eher im Gegenteil, das Bombardement ist eigentlich die einfachere Variante und genau da müsste ein gutes Anti-Kriegsspiel ansetzten.
Es muss dich dazu verleiten den einfacheren, für dich und dein Trupp risikofreieren Weg der Bombadierung zu wählen und dir dann zeigen was du da angerichtet hast oder wenn du dich dagegen entscheidest, dir eben einen höllischen, blutigen und ggf. verlustreichen Kampf liefern. (Dazu müsste das Gameplay allerdings wieder ausgereifter sein, als es hier der Fall ist)
Stattdessen gibt es zwar eine Diskussion innerhalb deines Teams ob man das machen sollte, aber du hast keine Möglichkeit da irgendwie steuernd einzugreifen. Dadurch verliert die Szene für mich aber ihren Schrecken, denn ich habe es nicht befohlen und ich war auch nicht durch eine höhere Instanz (sprich Vorgesetzter) gezwungen, denn ich bin ja der Befehlshaber vor Ort.
Es ist ja nicht so, dass das Spiel nicht auch solche Momente hat. Man wird ja öfters gewzungen eine Wahl zu treffen. (Was mache ich mit dem Agenten, wie löse ich das Problem mit den Aufgeknüpften und den Scharfschützen, die diversen Endsequenzen)
Siehe auch The War of Mine : Du entscheidest dich (guten Gewissens) für irgendwas und musst dann mit den Konsequenzen leben.
Daher ist das Spiel für mich auch wesentlich grausamer gewesen als ein Spec Ops, eben weil fast alle Tode, Verletzungen und andere Dinge durch meine Entscheidungen verursacht wurden.