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Indie-Entwickler tinyBuild klagt über unauthorisierte Key-Verkäufer und ausbleibende Zahlungen

Verfasst: 21.06.2016 13:49
von 4P|BOT2
Alex Nichiporchik, CEO des Indie-Entwicklers tinyBuild, hat sich in einem Blog-Beitrag öffentlich über die Praktiken des Key-Resellers G2A beschwert und neben anderen Redaktionen auch uns per E-Mail darauf hingewiesen. Er gibt an, dass die Spiele des Studios, genauer gesagt SpeedRunners, Party Hard und Punch Club, im Wert von 450.000 Dollar über die Plattform verkauft wurden, die Entwickler davon ...

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Re: Indie-Entwickler tinyBuild klagt über unauthorisierte Key-Verkäufer und ausbleibende Zahlungen

Verfasst: 21.06.2016 13:56
von Todesglubsch
Ist doch nichts neues? Aber das hält die Geiz-Ist-Geil-Generation nicht davon ab, neue Releases bei diesen Händlern für weit unter Ladenpreis zu kaufen. Aber groß ist das Geschrei, wenn dann mal ein Hersteller wie Ubisoft anfängt die verkauften Keys zu sperren.

Re: Indie-Entwickler tinyBuild klagt über unauthorisierte Key-Verkäufer und ausbleibende Zahlungen

Verfasst: 21.06.2016 14:04
von Kajetan
Todesglubsch hat geschrieben:Ist doch nichts neues? Aber das hält die Geiz-Ist-Geil-Generation nicht davon ab, neue Releases bei diesen Händlern für weit unter Ladenpreis zu kaufen. Aber groß ist das Geschrei, wenn dann mal ein Hersteller wie Ubisoft anfängt die verkauften Keys zu sperren.
Wenn alles in dieser Kette legal ist, hat niemand ein Recht darauf Keys zu sperren. Und G2A ist legal. Man hat "nur" keinen Bock Kreditkartendaten zu prüfen oder sich um entsprechende Vorfälle zu kümmern.

Von daher die Frage ... hat ein Indie-Entwckler die Möglichkeit solche Massenaufkäufe von Keys seiner Spiele zu kontrollieren? Kann ein Entwickler folgende Forderung durchsetzen: "Meine Spiele gibt es NUR bei Plattform X und werden NUR einzeln abgegeben!"?

Re: Indie-Entwickler tinyBuild klagt über unauthorisierte Key-Verkäufer und ausbleibende Zahlungen

Verfasst: 21.06.2016 14:11
von Cheraa
Wenn man nicht aufpasst wird es genau darauf irgendwann hinauslaufen und dann wird jeder die von Steam oder welcher Service auch immer bestimmten Preise zahlen müssen.

Aber das ein Release Spiel für 50€ auf anderem Wege für 20€ gekauft werden kann, nicht wirklich in der Beschaffungskette zu 100% Legal ist, ist eigentlich auch JEDEM Käufer der dort kauft bewusst.

Re: Indie-Entwickler tinyBuild klagt über unauthorisierte Key-Verkäufer und ausbleibende Zahlungen

Verfasst: 21.06.2016 14:36
von Kajetan
Cheraa hat geschrieben:Aber das ein Release Spiel für 50€ auf anderem Wege für 20€ gekauft werden kann, nicht wirklich in der Beschaffungskette zu 100% Legal ist, ist eigentlich auch JEDEM Käufer der dort kauft bewusst.
Der Preis sagt nichts über die Legalität einer Ware aus. Es ist zudem nicht die Aufgabe des Kunden die Legalität von Keys nachzuprüfen. Sicher, es schützt ihn nicht davor, dass seine erworbenen Keys eventuell gesperrt werden. Aber der Kunde kann grundsätzlich von einem legalen Erwerb ausgehen, solange dies auf legalen Seiten erfolgt.

Anders sieht es aus, wenn man Keys über irgendein halblebiges Forum total formlos, ohne Kaufvertrag et all, ersteht. Das ist dann das Äquivalent zum Kauf eines günstigen Notebook von der Ladefläche eines LKWs in irgendeinem Hinterhof. Hier kann man von Kunden schon erwarten, dass sie die Situation halbwegs korrekt einschätzen können. Hier kann der Kunde auch der Hehlerei mitangeklagt werden. Kauft er das Notebook aber in einem normalen Ladengeschäft und es ist Hehlerware, ist er nur verpflichtet das Teil zurückzugeben. Mehr passiert ihm nicht.

Re: Indie-Entwickler tinyBuild klagt über unauthorisierte Key-Verkäufer und ausbleibende Zahlungen

Verfasst: 21.06.2016 14:39
von Socke81
Also wenn die Keys mit gestohlenen Karten gekauft werden dann werden die doch gesperrt. Und wenn die gesperrt werden hat man nichts verkauft. Wo ist da der Verlust auf Seiten der Entwickler? Die gestohlenen Keys sind doch schlicht nicht verkaufte Keys.

Der Schaden entsteht beim Kunden.

Und wenn die Keys nicht gesperrt werden dann sind diese entweder legal oder es gibt ein anderes Problem. Dann ist der Entwickler selber schuld.

Ich denke hier will einer einfach auf sich aufmerksam machen. Eine News bei 4P hat es ja schonmal gebracht.

Re: Indie-Entwickler tinyBuild klagt über unauthorisierte Key-Verkäufer und ausbleibende Zahlungen

Verfasst: 21.06.2016 14:40
von Nuracus
Cheraa hat geschrieben:Aber das ein Release Spiel für 50€ auf anderem Wege für 20€ gekauft werden kann, nicht wirklich in der Beschaffungskette zu 100% Legal ist, ist eigentlich auch JEDEM Käufer der dort kauft bewusst.
Man kanns auch auf Globalisierung schieben.
Vor kurzem in Sri Lanka gewesen, da krieg ich 10 Mangos zum Preis einer Durchschnittsmango in Deutschland.
Letztes Jahr Dominikanische Republik - für 2 Dollar hätte ich 100 Bananen bekommen.

Warte, bei Videospielen ist es automatisch "nicht 100% legal"? Kapier ich nicht.

Re: Indie-Entwickler tinyBuild klagt über unauthorisierte Key-Verkäufer und ausbleibende Zahlungen

Verfasst: 21.06.2016 14:40
von tacc
Dann rückt die Keys doch nur gegen Geld raus...

Ein Supermarkt kauft doch auch Ware, die er dann weiterverkauft. Wenn was geklaut wird ist es das Problem vom Markt, nicht des Lieferanten oder Herstellers.

Re: Indie-Entwickler tinyBuild klagt über unauthorisierte Key-Verkäufer und ausbleibende Zahlungen

Verfasst: 21.06.2016 14:45
von y0gH
Kajetan hat geschrieben:
Cheraa hat geschrieben:Aber das ein Release Spiel für 50€ auf anderem Wege für 20€ gekauft werden kann, nicht wirklich in der Beschaffungskette zu 100% Legal ist, ist eigentlich auch JEDEM Käufer der dort kauft bewusst.
Der Preis sagt nichts über die Legalität einer Ware aus. Es ist zudem nicht die Aufgabe des Kunden die Legalität von Keys nachzuprüfen. Sicher, es schützt ihn nicht davor, dass seine erworbenen Keys eventuell gesperrt werden. Aber der Kunde kann grundsätzlich von einem legalen Erwerb ausgehen, solange dies auf legalen Seiten erfolgt.

Anders sieht es aus, wenn man Keys über irgendein halblebiges Forum total formlos, ohne Kaufvertrag et all, ersteht. Das ist dann das Äquivalent zum Kauf eines günstigen Notebook von der Ladefläche eines LKWs in irgendeinem Hinterhof. Hier kann man von Kunden schon erwarten, dass sie die Situation halbwegs korrekt einschätzen können. Hier kann der Kunde auch der Hehlerei mitangeklagt werden. Kauft er das Notebook aber in einem normalen Ladengeschäft und es ist Hehlerware, ist er nur verpflichtet das Teil zurückzugeben. Mehr passiert ihm nicht.
Ist der Laden also auch nicht Verpflichtet seine Ware zu prüfen ob diese vielleicht durch Diebstahl beschafft wurde?

Um bei deiner analogie von oben zu bleiben :)

Ich persönlich finde schade, dass RBTV sich von Ihnen sponsoren lässt. Für mich jedenfalls, persönlich, ein No-Go

Re: Indie-Entwickler tinyBuild klagt über unauthorisierte Key-Verkäufer und ausbleibende Zahlungen

Verfasst: 21.06.2016 14:55
von Captain Obvious
Socke81 hat geschrieben:Also wenn die Keys mit gestohlenen Karten gekauft werden dann werden die doch gesperrt. Und wenn die gesperrt werden hat man nichts verkauft. Wo ist da der Verlust auf Seiten der Entwickler? Die gestohlenen Keys sind doch schlicht nicht verkaufte Keys.

Der Schaden entsteht beim Kunden.

Und wenn die Keys nicht gesperrt werden dann sind diese entweder legal oder es gibt ein anderes Problem. Dann ist der Entwickler selber schuld.

Ich denke hier will einer einfach auf sich aufmerksam machen. Eine News bei 4P hat es ja schonmal gebracht.
Nein, wenn ein Chargeback einer KK durcgeführt wird, wird dem Händler nicht nur das Geld entzogen sondern auch noch eine Chargeback Gebühr aufgebrummt, er verdient also nicht nur kein Geld, er zahlt noch drauf.
Darüberhinaus wird einem auch ab einer gewissen Chargeback-Quote mitgeteilt, dass das Kreditkarteninstitut nichtmehr mit dem Händler zusammenarbeitet - aka du kannst den Laden zumachen.
Das hat der Typ aber auch erwähnt, dass ihm das mit seinem Shop passiert ist.

Re: Indie-Entwickler tinyBuild klagt über unauthorisierte Key-Verkäufer und ausbleibende Zahlungen

Verfasst: 21.06.2016 14:56
von Pioneer82
Wie hier einige schon schreiben. G2A macht nichts illegales.

Re: Indie-Entwickler tinyBuild klagt über unauthorisierte Key-Verkäufer und ausbleibende Zahlungen

Verfasst: 21.06.2016 15:08
von LeKwas
Captain Obvious hat geschrieben:
Socke81 hat geschrieben:Also wenn die Keys mit gestohlenen Karten gekauft werden dann werden die doch gesperrt. Und wenn die gesperrt werden hat man nichts verkauft. Wo ist da der Verlust auf Seiten der Entwickler? Die gestohlenen Keys sind doch schlicht nicht verkaufte Keys.

Der Schaden entsteht beim Kunden.

Und wenn die Keys nicht gesperrt werden dann sind diese entweder legal oder es gibt ein anderes Problem. Dann ist der Entwickler selber schuld.

Ich denke hier will einer einfach auf sich aufmerksam machen. Eine News bei 4P hat es ja schonmal gebracht.
Nein, wenn ein Chargeback einer KK durcgeführt wird, wird dem Händler nicht nur das Geld entzogen sondern auch noch eine Chargeback Gebühr aufgebrummt, er verdient also nicht nur kein Geld, er zahlt noch drauf.
Darüberhinaus wird einem auch ab einer gewissen Chargeback-Quote mitgeteilt, dass das Kreditkarteninstitut nichtmehr mit dem Händler zusammenarbeitet - aka du kannst den Laden zumachen.
Das hat der Typ aber auch erwähnt, dass ihm das mit seinem Shop passiert ist.
Yep, Indiegamestand hat das vor einiger Zeit in einem ähnlich gelagerten Artikel angesprochen. Ihnen entstand durch Rückbuchungsgebühren und co. ein Schaden von über $12.000:
http://blog.indiegamestand.com/featured ... ttle-guys/

Re: Indie-Entwickler tinyBuild klagt über unauthorisierte Key-Verkäufer und ausbleibende Zahlungen

Verfasst: 21.06.2016 15:09
von EvilReaper
y0gH hat geschrieben:
Ist der Laden also auch nicht Verpflichtet seine Ware zu prüfen ob diese vielleicht durch Diebstahl beschafft wurde?

Um bei deiner analogie von oben zu bleiben :)

Ich persönlich finde schade, dass RBTV sich von Ihnen sponsoren lässt. Für mich jedenfalls, persönlich, ein No-Go
Ist er nicht. Jeder, der mal im Einzelhandel gearbeitet hat, wird dir bestätigen, dass es keinen Prozess gibt, bei dem überprüft wird, ob die Ware vom Lieferanten gestohlen bzw. Hehlerware ist. Man geht einfach davon aus, dass der Lieferant die Ware legal beschafft hat und fertig. Keiner verfolgt z.B. jede einzelne Kaffee-Bohne bis nach Afrika zurück und guckt nach, ob diese nicht in irgendeinem Zwischenschritt nicht bezahlt wurde. Von daher verstehe nicht, wieso man das von Key-Verkäufern erwartet. Oder fang doch bei dir selbst an: Ist es deine Aufgabe vor einem Kauf bei eBay nachzuweisen (!), dass der Verkäufer die Ware nicht vorher gestohlen hat? Und wie willst du das tun? Da müsste man sehr sensible Daten vom Verkäufer erfassen um z.B. zu schauen, dass eine Transaktion vorher über sein eigenes Bankkonto erfolgte usw. und nicht über die eines anderen. Das wäre auch gar nicht mit den Datenschutzgesetzen hierzulande vereinbar und DAS wäre wirklich illegal, im Gegensatz zu dem, gegen was hier geklagt wird, denn das ist komplett und zu 100% legal. G2A trifft keine Schuld (solange sie auch nicht wussten, dass die Ware gestohlen war - was sie nie wissen könnten).

Die meisten Keys sind aus Ländern, wo die Spiele weniger kosten, aus Bundles, Promos und sogar von Steam-Sales (die werden dann einfach in Massen als Geschenk-Version gekauft, um sie später etwas teuerer weiterzuverkaufen).
Todesglubsch hat geschrieben:Ist doch nichts neues? Aber das hält die Geiz-Ist-Geil-Generation nicht davon ab, neue Releases bei diesen Händlern für weit unter Ladenpreis zu kaufen. Aber groß ist das Geschrei, wenn dann mal ein Hersteller wie Ubisoft anfängt die verkauften Keys zu sperren.
Die Geiz-ist-geil-Generation ist in den Führungsetagen der meisten Spiele-Publisher beschäftigt. Spiele mit immer weniger Inhalt für immer mehr Geld verkaufen. Spiele zerstückeln und dann als überteuerte DLCs verkaufen usw. Der Content-Geiz wird immer größer, die Geld-Geilheit steigt ins unermessliche (Ausnahmen wie CDPR gibt es natürlich). Und du richtest deinen Zeigefinger auf den Jugendlichen, der von Taschengeld lebt, den Azubi und die schlecht Verdienenden, die sich ein paar wenige Euros sparen möchten und gegen die, die es satt haben, sich von Unternehmen verarschen zu lassen.

Re: Indie-Entwickler tinyBuild klagt über unauthorisierte Key-Verkäufer und ausbleibende Zahlungen

Verfasst: 21.06.2016 15:20
von johndoe1740845
Vielleicht sollte G2A einfach seine Händler ein wenig gründlicher, oder überhaupt (?) prüfen. Das es immer ein paar faule Eier geben wird, sieht man auch gut an Ebay. Indie-Entwickler könnten sich aber auch überlegen, ihre Spiele exklusiv bei den bekannten Distributionsplattformen anzubieten (GoG, Steam, Origin, Uplay etc.) und ihre potenziellen Kunden entsprechend darauf hinweisen.

Ich persönlich verwende nur selten Key-Shops, wobei ich G2A noch nie verwendet habe (meist MMOGA bzw. CDKeys.com). Aber die Preise sind natürlich gerade bei neuen Titeln mehr als verlockend, aber viele Shops machen mich schon wegen ihrer unprofessionellen Webseite stutzig.

Nun, es ist natürlich für die Wiederverkäufer und Entwickler ein Problem, aber ob G2A direkt der Unhold ist, bezweifle ich.

Re: Indie-Entwickler tinyBuild klagt über unauthorisierte Key-Verkäufer und ausbleibende Zahlungen

Verfasst: 21.06.2016 15:22
von Easy Lee
Ich frag mich eh immer wie die so niedrige Preise anbieten können. Und seriös sehen solche Anbieter auch nicht wirklich aus, wenngleich es beim Ablauf selten Probleme gibt.

Leider wächst Geld nicht auf Bäumen und ein Mad Max bspw.für 17 Euro ist halt was anderes als für 50.-