Goodgame Studios: Mehrzahl der Mitarbeiter spricht sich gegen die Gründung eines Betriebsrats aus

[4P|BOT2]

Auf der heutigen Betriebsversammlung der Goodgame Studios hat sich eine Mehrheit (62,8% der anwesenden 1035 Mitarbeiter) gegen einen Betriebsrat ausgesprochen. Der zu wählende Wahlvorstand erhielt damit keine Mehrheit. Das Verfahren zur Gründung eines Betriebsrats wird demnach gestoppt. "Das Unternehmen wird jetzt konstruktiv bei der Ausarbeitung einer alternativen Mitarbeitervertretung mitwirken,...

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[Todesglubsch]

Das Problem an dieser Sache ist, dass jetzt niemand mehr glaubt, dass diese Abstimmung mit rechten Dingen abgelaufen ist.

[rekuzar]

Wie man auch in anderen Artikeln lesen konnte haben die auch ordentlich Druck gemacht für ihre "Alternativ" Version zu stimmen, da Betriebsräte ja total überholt sind.

[Sid6581]

"Viele Mitarbeiter befürchten offenbar, dass Kandidaten für einen Betriebsrat gekündigt werde, so ein an die Morgenpost gerichteter anonymer Brief aus der Belegschaft."

Goodgame hat es geschafft, das Arbeitsklima dort muss ja absolut Bombe sein. Mein Beileid an alle Mitarbeiter.

[Dragon-Yoshi]

Finde ich auch unglaubwürdig. Bei dem was man alles gehört hat wollen die kein Betriebsrat?

Sehr merkwürdig, da stehen doch welche mit geladener Waffe um die Ecke.

[Todesglubsch]

"Viele Mitarbeiter befürchten offenbar, dass Kandidaten für einen Betriebsrat gekündigt werde, so ein an die Morgenpost gerichteter anonymer Brief aus der Belegschaft."

Wobei Goodgame wirklich dämlich gewesen wäre, wenn sie das gemacht hätten. DA könnte man sich schlecht noch einmal rauswinden. Ich gehe eher davon aus, dass die Drohungen hinterfotziger waren.

[Jazzdude]

Ihr Tinfoilhat - Träger, natürlich ist das alles mit rechten Dingen zugegangen.

Spoiler

Show

Nur Menschen aus der Steinzeit und Gutmenschen wollen Arbeitsrechte, bäh.

[The_Outlaw]

Das Problem an dieser Sache ist, dass jetzt niemand mehr glaubt, dass diese Abstimmung mit rechten Dingen abgelaufen ist.

Sollte das hier stimmen...

''Laut Mitarbeitern durfte eine sogenannte "Retention Working Group" ihr Modell einer alternativen Mitarbeitervertretung vor allen Goodgamern vorstellen und Stimmung gegen einen Betriebsrat machen. Alle Beschäftigten seien dafür vergangenen Mittwoch mehrere Stunden lang freigestellt worden.''

... bräuchte es jedenfalls Null Fantasie, um auf den Gedanken zu kommen, dass, entgegen aller öffentlichen Aussagen, GGS-Manager eben doch ein scheinbar besonderes Interesse daran hatten, dass kein Betriebsrat zustande kommt.

Wo eventuell noch Einfluss genommen wurde in welcher Form auch immer... na ja, im kleinen Rahmen ist es wie bei Ubisoft: Es ist fast egal, was sie sagen, sie haben derzeit die Arschkarte.

[Creepwalker]

Was nützt denn ein Betriebsrat wenn er am Ende (wie bei uns) auch nur, mehr oder weniger, das ausführt was die Chefetage vorgibt.
Obwohl ich auch nicht glaube kann, dass diese Abstimmung nicht ganz koscher war...
Über 1000 Mitarbeiter kann man nur bedingt beeinflussen, sodass sie aufeinmal die "Seite" wechseln.
Was mir warscheinlicher erscheint ist, dass die Zweifel am Nutzen eines BR's schon da waren und die Mitarbeiter "nur" überedet werden mussten.
Es ist ja auch nicht so, dass man einen (gewerkschaftlichen gesteuerten) Betriebsrat bräuchte um sich gewerkschaftlich zu organisieren.
Ausserdem löst ein Betriebsrat längst nicht alle Probleme und Sorgen. Manchmal ist sogar eher das Gegenteil der Fall.

[unknown_18]

Es reicht Angst um den Arbeitsplatz zu haben, mehr braucht es ist. Es ist eine Illussion zu glauben, dass das egal wäre, dann sucht man sich halt einen neuen Job, als wenn es in der Realität oftmals wirklich so einfach wäre. Da kuscht man dann halt lieber als für seine Rechte einzustehen, das entspricht leider eher der traurigen Realität.

[trotsky]

People giving up their most important rights. Disaster.
Also, it's not true nor honest to say 62,8% voted against a WC. Only 56% did vote "no". The rest (6,8%) abstained and those who abstained didn't vote for or against the motion. Trying to inflate the numbers to convey a false idea is not intelectually honest and disrespectful for those who abstained.

In the end, the difference was made by ~100 people. Small difference.

[GrinderFX]

"Viele Mitarbeiter befürchten offenbar, dass Kandidaten für einen Betriebsrat gekündigt werde, so ein an die Morgenpost gerichteter anonymer Brief aus der Belegschaft."

Wobei Goodgame wirklich dämlich gewesen wäre, wenn sie das gemacht hätten. DA könnte man sich schlecht noch einmal rauswinden. Ich gehe eher davon aus, dass die Drohungen hinterfotziger waren.

Ähm, genau DAS haben sie gemacht und zwar bereits im November.
Das ist eben das Problem von solchen Seiten hier.
Die Berichten halbherzig über Dinge, über die rein gar nicht recherchiert wurde und verschweigen wichtige Informationen und die User hier, die eh schon eher wenig gebildet sind oder kaum Interesse an diesen Themen haben, bauen ihren Wissensschatz einzig auf den Informationen dieser fehlerhaften Artikel auf.
Good Game Empire hat nun gegen so viele Regeln und Gesetze verstoßen, ich weiß nicht, wieso da nicht eingegriffen wird oder die Betroffenen vor dem Arbeitsgericht Klage einreichen. Die Chance zu gewinnen liegt bei 99%.
Aber die Spieleindustrie ist eh zum kotzen, liegt eben auch an dem naiven Denken vieler, die dort gerne Arbeiten möchten und nicht wissen was sie dort erwartet. Das Erwachen kommt dann aber recht schnell, nur kommt man dann eben nicht mehr so schnell raus und hat vielleicht paar Jahre ins Falsche investiert.

[Kajetan]

Das ist eben das Problem von solchen Seiten hier.

Diese Seite hier hat in den letzten Wochen und Monaten recht ausführlich darüber berichtet. Ist alles sogar in der Meldung verlinkt. Wer lesen will, ist klar im Vorteil.

[janee]

Ich arbeite (noch) bei Goodgames und möchte gern ein paar Einsichten anbieten, für alle, die es interessiert.
Ich war bei der sehr langen und leider gescheiterten Wahlvorstandswahl gestern dabei und traurig über das Ergebnis. Die Angaben hier sind korrekt, tatsächlich wurde der Betriebsrat von der Mehrheit abgelehnt bzw. gar nicht gewählt oder ein leerer Zettel abgegeben. Bewusst FÜR einen BR wählte etwa ein Drittel der Anwesenden.

Niemand steht mit einer Waffe hinter uns, aber es ist schon so, dass vom Management unterschwelliger Druck ausgeübt wurde. Die 'Alternative', die bisher weder einen konkreten Vertragsentwurf noch sonstige Details vorstellen konnte, hat eine Liste stark idealisierter Ideen vorgestellt und glaubt offenbar wirklich, dass das Management so einen Vertrag unterschreiben wird, obwohl sie sich gegen einen BR so gesträubt haben. Es gab die Argumente, dass so eine Alternative besser auf uns angepasst werden, vielleicht uns sogar mehr Rechte als ein BR einräumen konnte. Leider ist es so, dass viele Mitarbeiter bei GGS sehr jung, naiv und unerfahren sind. Es wurde deutlich, dass viele sich noch gar nicht umfassend informiert hatten, da die gleichen Fragen immer wieder und wieder gestellt wurden. Leider haben Gegner des Betriebsrates die Veranstaltungen auch massiv gestört mit Hereinrufen, Anpöbeln der Befürworter, minutenlangen emotionalen Reden gegen Verdi, die als Geier und Verräter bezeichnet wurden. Es herrscht immer noch die Vorstellung, dass das Management unsere Freunde seien und dass man doch bei GGS über alles reden könne und ein BR das kaputtmachen würde. Dass wir nur Nummern sind und diese 'Freundschaft' längst zerstört ist, haben viele noch nicht begriffen. Zurück bleibt ein Haufen desillusionierter BR-Befürworter, die gekämpft und sich informiert haben, für nichts. Der Rest der Firma sieht entweder keinen Bedarf an einer Mitarbeitervertretung und attackiert stattdessen lieber die eigenen Kollegen (vor allem höher gestellte Angestellte) oder hofft auf einen internen Vertrag mit dem Management, der eventuell in einigen Monaten mal fertig sein könnte und dann noch verhandelt werden muss. Diese Mitarbeiter vergeben dem Management teilweise die gröbsten Patzer, da wir ja alle 'nur Menschen' sind, ist aber gleichzeitig bereit, Kollegen als Verräter darzustellen. Teilweise hat das ganze sekten-artige Eindrücke, wenn die Belegschaft gegen Gewerkschaften eingeschworen wird, die die 'Feinde von draußen' seien. Die ganze Atmosphäre ist völlig vergiftet.

[FlyingDutch]

Es muss ja gar nicht so etwas existentielles sein wie der Arbeitsplatz.
Ich war mal in einem Betrieb in dem der Betriebsrat aufgelöst wurde.

Überzeugendes Argument: Entweder ihr löst den Betriebsrat auf, oder ihr erhaltet kein Weihnachtsgeld mehr.
Fortan gab es keinen Betriebsrat mehr. Eine Frechheit wie die Arbeitgeber zum Teil das Abhängigkeitsverhältnis ausnutzen.