Spieleindustrie: Mangelt es an guten Autoren?

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4P|BOT2
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Spieleindustrie: Mangelt es an guten Autoren?

Beitrag von 4P|BOT2 »

elektronaut
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Autoren für Gameentwicklung

Beitrag von elektronaut »

Man sollte aber auch erwähnen, das es auch an vernünftigen Autoren mangelt die einen Plot schreiben können für eine interaktive Erzählweise.
Die meisten Autoren kommen aus dem Film- oder Radiobereich und führen Ihre lineare Erzählweise mit kleinen abstrichen fort.
Das es besser laufen kann zeigt "Fahrenheit"... ist halt noch Neuland die Games-Branche :)
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Mango Man
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Beitrag von Mango Man »

Dieser Mann spricht mir aus der Seele. :)
Are you gonna bark all day little doggy.. or are you gonna bite?
Blue_Ace
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Re: Autoren für Gameentwicklung

Beitrag von Blue_Ace »

elektronaut hat geschrieben:Man sollte aber auch erwähnen, das es auch an vernünftigen Autoren mangelt die einen Plot schreiben können für eine interaktive Erzählweise.
Die meisten Autoren kommen aus dem Film- oder Radiobereich und führen Ihre lineare Erzählweise mit kleinen abstrichen fort.
Das es besser laufen kann zeigt "Fahrenheit"... ist halt noch Neuland die Games-Branche :)
Fahrenheit war nur ein nur bis zum 2. Drittel gelungener Versuch der im letztden Drittel vieles wieder zunichte machte.

Es gibt aber sehr wenige Spiele die mit ihren Plot punkten konnten, erinnere mich an Max Payne 1+2, Mafia aber auch die letztden zwei GTAs (Vice City, San Andreas) hatten gute Autoren am Werk.
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Mo-2
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Beitrag von Mo-2 »

Act of War hat auch eine geile Story. Ist zwar kurz, aber man kommt sich wie in einem Bruckheimer-Film vor.
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Daddelkönig
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Beitrag von Daddelkönig »

Die MGS-Reihe vor allen Dingen...
Sprachkürze gibt Denkweite.

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SchmalzimOHR
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Beitrag von SchmalzimOHR »

Beyond Good & Evil und Advent Rising.
TNT.sf
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Beitrag von TNT.sf »

muss man erst alle rpg´s aufzählen die eine gute und auch gut erzählte story haben?

also ich denke es gibt genug hervorragende geschichten was videospiele angeht. man sollte sich doch erstmal gedanken zu gameplay innovationen machen, bevor man arbeitslose hollywood schreiberlinge angagiert ^^
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Kajetan
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Beitrag von Kajetan »

TNT.sf hat geschrieben:muss man erst alle rpg´s aufzählen die eine gute und auch gut erzählte story haben?
Könnte nicht schaden, weil ...
also ich denke es gibt genug hervorragende geschichten was videospiele angeht. man sollte sich doch erstmal gedanken zu gameplay innovationen machen, bevor man arbeitslose hollywood schreiberlinge angagiert ^^
Gameplay-Innovationen zwar von einer lautstarken Minderheit immer wieder gefordert werden, der Markt Innovationen aber nur sehr zögerlich annimmt.

Gerade das Beispiel Rollenspiele zeigt deutlich, dass hier niemand Innovationen im Gameplay haben möchte (allenfalls kosmetische Änderungen). Vor allem bei Nippon-RPGs wird dies deutlich. Innovationen? Tolles Gameplay? Quatsch, diese Spiele überzeugen in erster Linie auf Grund ihrer überzeugenden Charaktere und der Story, welche den Spieler emotional anspricht und eine Bindung zu den handelnden Charakteren aufbaut.

Zudem überzeugen viele Nippon-RPGs, dass sie (m Gegensatz zu vielen westlichen Produktionen) ein vernünftiges Ende aufweisen, mit dem eine Story sauber und zT. sehr ausführlich zu Ende gebracht wird. Was habe ich mich so zB. letztlich über Geheimakte Tunguska aufgeregt, welches Dir eine Ende, bestehend aus drei Dialogzeilen und einer Abblendung auf ein davon fliegendes Flugzeug, um die Ohren und Augen schlägt. WtF????

Ja, es mangelt schon sehr an Leuten in der Branche, die in der Lage sind innerhalb den Grenzen eines interaktiven Spieles eine packende und interessante Story zu erzählen.
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Kajetan
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Beitrag von Kajetan »

edit: arghlll, forum-hänger und doppel-post ;)
elektronaut
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Beitrag von elektronaut »

nur als kleiner nebenbemerk noch.
die filmbranche hat schon des öfteren probiert andere erzählweisen zu definieren (parallel laufende plots -> pulp fiction) bzw. auch probiert komplett interaktiv geschichten zu erzählen... soll heissen ich bestimme das ende mit. bisher blieb das dennoch ziemlich erfolglos und blieb in den kinderschuhen stecken -> siehe alternative enden auf dvd's.
da haben games einen weit grösseren einfluss und möglichkeiten. diese werden aber nicht genutzt. es wird noch zuviel aus der filmbranche kopiert.
Lead Animator
Yager Dev.
Berlin.
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Max Headroom
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Ist doch schon da ...

Beitrag von Max Headroom »

Ich kann Rennie da gut verstehen. Allerdings muss er schon spezifischer werden. Ich kann mir kaum vorstellen, dass ein Spieleteam zu einem Moorhuhn-Geballer, Autobahn-Raser oder Tekken Prügler sich eine ausgeklügelte und verzwickte Story ausdenken möchte. Das sind ja beinhane Causal Games - Spiele, die man *ohne* Story spielen kann.

Allerdings... nicht wenige Titel haben tatsächlich den Storyschreiber auf der Toilette gefunden. Wenn man eine Engine, Charaktere und Texturen hervorzaubern kann, dann sollte eine gute Geschichte IMHO ebenfalls mit in die Spieleverpackung rein. Schließlich identifiziert man sich auch eine zeitlang mit der Spielfigur, und da ist eine gute und durchgehende Geschichte sicherlich nicht hinderlich.

Wir haben Spiele mit guter Geschichte, kein Zweifel. Nur schaut man auch ab und zu auf andere Spiele, die zwar technisch was auf Lager haben, aber geschichtlich nicht einmal das Niveau von Kinderbüchern erreichen. Da startet man bei Punkt A, geht zu Punkt B, drückt Punkt C und verschwindet in Ziel D. Die "Geschichte" dahinter ist ein böser Terrorist, der mit einer Zeitmaschine alle bösen Herrscher der Welt ausgerechnet in das New York des Jahres 2007 gebracht hat. Und man ist selbt (natürlich) ein muskolöser Cop, der als alleiniger Meister der Waffen das Böse ausschalten soll.

Bei solchen, in Massen in Anleitungen findbaren, Geschichten wundert es nicht, dass es einen professionellen Geschichtsschreiber von den Socken haut ;)

Was leider auch gesagt werden muss... neben der Geschichte muss auch das Spiel AUF die Geschichte zugeschrieben werden. Geht man nur einen vordefinierten Pfad lang, ballert alles mit zwei Augen weg und trägt sich letztendlich in die Highscore-Liste ein, dann nützt bei einem solchen Arcade-Shooter auch keine hochkarätige Storyline eines Steven Spielbergs mehr. Das heisst, dass auch das Spiel an sich Storycharakter besitzen muss. Das Spiel muss mit Plots "spielen", und sie nicht nur als Text in der Spielanleitung wahrnehmen.

Fahrenheit hat tatsächlich hier vieles richtig gemacht. Auch Snake wurde hervorragend in die Geschichte um Fox Hound eingebracht. Für viele gar mit ZU langen Cut-Scenes ;). Und ich behaupte auch, dass Need For Speed ab Most Wanted ebenfalls mit einer netten Story, die gut in das Spiel passt, aufwarten kann.

@elektronaut:
die filmbranche hat schon des öfteren probiert andere erzählweisen zu definieren (parallel laufende plots -> pulp fiction) bzw. auch probiert komplett interaktiv geschichten zu erzählen (..) bisher blieb das dennoch ziemlich erfolglos und blieb in den kinderschuhen stecken
Es existieren aber auch hier gewissen Filme, die diese Techniken erfolgreich nutzen. "Pulp Fiction" ist wahrlich nicht erfolglos gewesen, und die Technik der parallelen Storyline ist doch auch in anderen Filmen benutzt. Konsequent durchgängig wird es z.Bsp. in "24" benutzt. "Memento" erzählt den gesammten Film rückwärts... wie auch "5x2" und "Irréversible", beide aus Frankreich.

Klar, ein James Bond oder ein Terminator wird seltenst rückwärts gedreht, aber das verlangen ja die Fans auch nicht ;) Dort stimmt die Technik schon wie sie ist, man verlangt nur einige neue Veränderungen an der Storyline, keine Neuentwicklung.
es wird noch zuviel aus der filmbranche kopiert.
Naja, solange man NICHT die Bollywood-Filme kopiert ... ein singender Masterchief, der mit einen Haufen von Gegnern um die wette tanzt... das will ich wirklich nicht sehen :D

90% aller Kinoproduktionen verlaufen sowieso alle gleich, genauso wie bei den Spielen. Nur max. 10% stechen besonders hervor. Diese 10% gilt es, möglichst ansprechend zu gestalten. Und das ist eine Mammutaufgabe, denn wo soll man hier die knappe Entwicklungszeit gut investieren ? In die Storyline ? Spielerinterface ? Grafik / Musik ? Charaktere ? Leveldesign ? Im grunde genommen... alles ? ;)

So passiert es eben, dass einem ein Fahrenheit entgegenkommt. Nett, doll, "innovativ" und schön... und dennoch hat es irgendwo seine Makel.
Woanders blitzt uns die wunderbare Grafik eines Ego-Shootes entgegen, mit grandiosen DX10 Effekten, Depth of Wasweissich und hochkomplexen Shadern in Megabyte-Größe... und dazu eine dümmliche "Allein-Mensch gegen Tausend-Aliens" Geschichte ohne besondere Glanzpunkte.
Ausnahmen existieren aber auch hier... IMHO besitzt Half-Life eine wirklich gute Geschichte mit netter Richtung, wenn auch ein bisschen zu glattpoliert. Auch hier hat man IMHO Potenzial verschenkt, wenn auch weit weniger als in den iD-Engine Geballere Prey oder Quake 4 ;)

Wir können hier aber beruhigt in's Bett gehen... denn in den nächsten 20 Jahren wird sich da bestimmt kaum was ändern. Es sind ja Spiele. Und seit wann beklagt man die fehlende Storyline in Pac-Man, Space Invaders oder Contra ? ;)
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-=Der Virus Der Gesellschaft=-
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Kajetan
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Re: Ist doch schon da ...

Beitrag von Kajetan »

Max_Headroom hat geschrieben: Wir können hier aber beruhigt in's Bett gehen... denn in den nächsten 20 Jahren wird sich da bestimmt kaum was ändern. Es sind ja Spiele. Und seit wann beklagt man die fehlende Storyline in Pac-Man, Space Invaders oder Contra ? ;)
Wenn ein Spiel ein Story hat, dann soll diese auch funktionieren. Die von Dir aufgezählten Arcade-Spiele benötigen keine Story.

Story-basierte Spielegenres wie generell alle RPGs und Adventures, viele Action- oder Strategiespiele mit einer explizit ersonnenen SP-Kampagne verweilen leider aber immer noch zu oft auf dem beklagten Minimalst-Niveau.

Und ändern wird sich da bereits in den nächsten fünf Jahren sehr viel. Denn die Publisher merken so langsam, dass man den älter gewordenen Gamern, die in den 80er und 90er Jahren mit Spielen aufgewachsen sind und die Spiele als zentralen Bestandteil der Unterhaltungskultur sehen, nicht mehr länger mit einfachen, primitiven Plots a la "Du bist der Held und rettest die Welt!" kommen kann.

Der Film ist ja auch mittlerweile erwachsen geworden und bietet mehr als nur 5-minütige Klamauk-Szenen, wie in den Anfängen des letzten Jahrhunderts. Wird Zeit, dass Spiele ebenfalls "erwachsen" werden ;)

Übrigens, mit ein Grund für die Euphorie, die der "Heavy Rain"-Trailer letztes Jahr ausgelöst hat, war der Umsatnd, das hier vornehmlich ältere Gamer einen Hoffnungsschimmer für ein Gameplay jenseits von "Hau sie alle in die Pfanne, Tiger!" gesehen haben.

Schau mer mal ...
Haimon
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Beitrag von Haimon »

Ich sehe es persönlich nicht so das die Storys von Spielen wirklich schlecht wären, sie haben nur noch nicht ihr interaktives Element komplett ausgenutzt. Mir fällt zum Beispiel kein Film mit guter Story aus dem letzten Jahr ein, aber schon drei Spiele mit guter Story: Dreamfall - The Longest Journey, Phoenix Wright und Neverwinter Nights 2.
Man sollte zudem unterscheiden zwischen Spielen die Rahmenhandlungen haben und Spielen die Storys haben und das jährlich mehr Filme ausgeschwitzt werden als Spiele und das eine gute Story in einem interaktiven System schwer umzusetzen ist und man leich bei einer Dragon's Lair Neuauflage namens Fahrenheit landet, indem man nur diesmal die Tasten gesagt bekommt oder in einem gradlinigen Adventure ohne Rätsel wie in Dreamfall. In den meisten Spielen steht ja auch nicht die Story im Zentrum sondern das Erlebnis.
Ragism
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Beitrag von Ragism »

Es kommt nicht nur auf die Story an, sondern wie sie präsentiert wird.

Nehmen wir mal Max Payne 2: Eine völlig banale Story im Grunde, garniert mit ein bißchen Rätselraten und einer Liebesgeschichte. Schon tausendmal gesehen, aber fesselnd inszeniert. Es hat noch nicht mal gestört, daß man linear durch Levels marschieren und ballern musste, denn die Dramaturgie war perfekt.

Oder noch einfacher: Monkey Island 1+2. Auch hier gibts keine wirklich tolle Story oder viel originelles Gameplay, aber die Dialoge waren gewitzt, schnell und in den passenden Momenten ist etwas abgefahrenes passiert. Perfekt.

Stories müssen - wie bei Filmen - nicht unbedingt inoovativ sein. Es kommt auf das Feeling, das Drumherum an. Und gaaaanz wichtig sind eben gut ausgearbeitete Dialoge, weil durch sie (und nur durch sie) der Spieler eine Bindung zum Geschehen aufbauen kann. Polygone, Texturen oder die Möglichkeit, mit einer Gravity-Gun zu ballern können dies unmöglich ersetzen.
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