Allgemein: Killerspiele: Offener Brief von Zuxxez

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4P|Bot
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Allgemein: Killerspiele: Offener Brief von Zuxxez

Beitrag von 4P|Bot »

<P>Das Wort "Killerspiele" geistert seit dem neuen Regierungsprogramm der großen Koalition erneut durch die Medien. Erst kürzlich bekräftigten die Innenminister der CDU und CSU auf einer Konferenz das Bestreben, sogar die Produktion von entsprechenden Computer- und Videospielen zu verbieten. Um den Dialog zwischen Politik und Industrie auf eine sachliche Ebene zu führen, hat sich die Zuxxez Entertainment AG aus Karlsruhe dazu entschlossen, einen offenen Brief an das Innenministerium zu verfassen, den wir euch natürlich nicht vorenthalten wollen:</P><P><EM>OFFENER BRIEF AN DIE INNENMINSTERKONFERENZ<BR>Statement der ZUXXEZ Entertainment AG zum Thema „Verbot von Killerspielen“<BR></EM></P><P><EM>Sehr geehrte Damen und Herren,<BR></EM></P><P align=left><EM>wie wir der Presse entnehmen konnten, gibt es offensichtlich Bestrebungen, so genannte „Killerspiele“ durch überhastet erlassene, gesetzliche Regelungen zu verbieten.<BR>Da sich die Verbandslandschaft in der Spieleindustrie zurzeit im Umbruch befindet, ist leider kein koordiniertes Vorgehen von Seiten der Publisher und Entwickler möglich. </EM></P><P align=left><EM>Gleichwohl besteht in unserer Branche großes Unverständnis gegenüber den Aussagen verschiedener Politiker zu diesem Thema. Aus diesem Grund sehen wir uns als unabhängiges Spieleentwicklungs- und Vertriebsunternehmen veranlasst, zu dieser Problematik Stellung zu beziehen.<BR></EM></P><P align=left><EM>Die ZUXXEZ Entertainment AG hat nach den aktuellen Maßgaben der USK-Alterseinstufung (Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle) bislang noch nie ein Spiel veröffentlicht, das nicht jugendgeeignet ist. Wir lehnen solche Spiele auch grundsätzlich ab. Computerspiele können, genau wie jedes andere Medium, missbraucht werden.<BR>Dennoch sehen wir die aktuelle Einstellung vieler Politiker und der Öffentlichkeit gegenüber der Spielebranche mit größter Sorge. In zahlreichen Äußerungen und Pressemeldungen wird der Begriff „Killerspiele“ salonfähig gemacht, undifferenziert verwendet und der USK eine mangelhafte Tätigkeit unterstellt. Dabei fehlt bislang eine genaue Definition dieses Wortes, und auch die angeblichen Unzulänglichkeiten der Selbstkontrolle sind nicht näher spezifiziert. Eine Diskussion auf dieser Basis<BR>entbehrt jeglicher Sachlichkeit.<BR></EM></P><P align=left><EM>Die derzeitige Alterseinstufung und Prüfung durch die USK ist, entgegen der anscheinend verbreiteten Auffassung in der Politik, weltweit führend. Im Vergleich zum europäischen Ausland und den Vereinigten Staaten findet hierzulande eine tatsächliche und vollständige Prüfung von Spielinhalten mit ausführlichen Berichten durch kompetente, mit der Materie vertrauten Personen statt. Im Gegensatz dazu basiert beispielsweise das europäische PEGI-Rating (Pan European Game Information) einzig und allein auf den Herstellerangaben, und das amerikanische ESRB-System (Entertainment Software Rating Board) beschränkt sich auf das Betrachten einer 30-minütigen Videokassette mit Szenen aus dem Spiel, die ebenfalls vom Hersteller erstellt und eingereicht wird.<BR>Die differenzierte Alterseinstufung der USK in Deutschland sorgt dafür, dass Inhalte wie Bilder von verstümmelten Kriegs- und Bombenopfern, die in den Mittagsnachrichten an der Tagesordnung sind, Kindern und Jugendlichen in Spielen nicht zugänglich gemacht werden. Die Tatsache, dass entsprechend eingestufte Spiele mit Gewaltszenen dennoch in Kinderhände geraten, liegt nicht an einer mangelhaften Arbeit der USK, sondern vielmehr an der ungenügenden Kontrolle durch die Erziehungsberechtigten. Vielfach ist den Eltern überhaupt nicht bekannt, dass eine Alterskennzeichnung überhaupt existiert oder was diese bedeutet.<BR></P></EM><P align=left><EM>Ein weiteres Problem der derzeitigen politischen Diskussion besteht darin, dass das undefinierte Schlagwort „Killerspiele“ medial propagiert wird, ohne darüber nachzudenken. Dabei hat die interaktive Unterhaltung ihre Wurzeln durchaus in Spieleklassikern: „Räuber und Gendarm“- oder „Cowboy und Indianer“-Spiele enthalten die Grundideen eines Rollenspiels, und Schach ist der Urvater aller Strategiespiele. Die Entwicklung von Computerspielen gleicht der Inszenierung eines Theaterstücks oder dem Dreh eines Films und ist eine interaktive Visualisierung von z. B. Grimms Märchen oder Tolkiens Büchern. Die durch Entertainment-Software nachweislich vermittelten<BR>Lerneffekte verkennen Kritiker vollkommen.<BR></EM></P><P align=left><EM>Ein solcher Populismus im 21. Jahrhundert ist bestenfalls das Armutszeugnis politischer Hilflosigkeit. Die Durchsetzung eines Verbots von Spielen mit kriegerischem oder kämpferischem Inhalt ist illusorisch und kontraproduktiv. Es würde zum Abdriften in eine unkontrollierbare Kriminalität und damit zu einer gesteigerten Straffälligkeit bei Kindern und Jugendlichen führen. Anstatt der kontrollierten Abgabe über den Fachhandel würden Spiele unüberwacht über das Internet oder, ähnlich wie Drogen, „unter der Hand“ auf den Schulhöfen gehandelt. Eine neuzeitliche Prohibition in der momentan angedachten Art ist in unseren Augen zudem technisch und faktisch nicht durchführbar.<BR></EM></P><P align=left><EM>Zur Lösung des Jugendschutzproblems bei Computerspielen unterbreiten wir folgende Vorschläge:<BR></EM></P><P align=left><EM>1. Eine stärkere Förderung der USK durch angemessene Budgets<BR>2. Die Durchführung einer durchdachten Aufklärungskampagne zum Hintergrund, zur<BR>Entstehung und zur Alterskennzeichnung von Entertainment-Software. Hierbei sollten<BR>insbesondere die Erwachsenen, also die Erziehungsberechtigten, im Fokus stehen.<BR>3. Eine stärkere Kontrolle der Spieleabgabe gemäß der Altersklassifizierung<BR></EM></P><P align=left><EM>Wir hoffen, mit diesen Ausführungen einen hilfreichen Denkansatz geliefert zu haben und sind gerne bereit, bei weiteren Diskussionen konstruktiv mitzuwirken.<BR></EM></P><P align=left><EM>Karlsruhe, den 10.03.2006<BR>ZUXXEZ Entertainment AG</EM> </P><br><br>Hier geht es zur News: <a href="http://www.4players.de/rendersite.php?L ... wsid=51305" target="_blank">Allgemein: Killerspiele: Offener Brief von Zuxxez </a>
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kotsch
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ich find...

Beitrag von kotsch »

... das ist ein guter brief. nur... wird er auch gelesen?
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Nikolaus117
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Beitrag von Nikolaus117 »

wow man der bringts auf den punkt besser gehts nicht zum erklären
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staatsknecht
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Beitrag von staatsknecht »

Die Veröffentlichung dieses Schreibens zeigt deutlich die Verunsicherung in der wertschaffenden Bevölkerung dieses Landes durch unfähige und nach Aufmerksamkeit suchende sogenannte Politiker.
Leider haben nicht zuletzt gerade die 7 Jahre Rot/Grün gezeigt, wieviel Schaden durch unkompetente Leute in wichtigen Positionen entsteht und ein Land um Jahre in seiner Entwicklung zurückwerfen kann.
:(
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Don. Legend
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Beitrag von Don. Legend »

Sehr guter Brief, die haben wirklich recht, es liegt eher an der erziehung der Eltern und an der nicht guten Kontrolle
Ich sehe auch jetzt schon immer mehr, wie man gefragt wird wie alt man ist, deswegen konnte ich letztens keine OPM2 kaufen, da die Demos ab 16 waren, aber ich finde es gut so, dass sie mich gefragt haben, ich musste nur halt meine Eltern fragen, ob sie mir die OPM2 kaufen können, da mich halt die neusten News interessiert haben
johndoe-freename-93468
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Beitrag von johndoe-freename-93468 »

So wie ich das sehen versucht Zuxxez sich ins positive Rampenlicht zu rücken. Und stellt sich als der große Beschützer der Spielindustrie. Zuxxez ist durch die Massenklagen zum Strategiespiel Earth 2160 bekannt geworden. Durch die Anwälte Schutt und Waetke wurden über 20.000 Personen abgemahnt, die verdächtigt wurden das oben genannte Spiel über edonkey-Netzwerk runtergeladen/angeboten zu haben. Mittlerweile werden auch die User abgemahnt, die ein Patch runtergeladen haben. Für 200€ wird \\\"die Angelegenheit aus der zivilrechtlichen Sicht erledigt\\\", die Zahlungsfrist wird auf 1Woche gesetzt. Solche dubiosen Einschüchterungs-Praktiken gehören für mich verboten. Zumal von dem angeblichen Verstoß bis zur eine Abmahnung über 6 Monate liegen. Daher kann ich dieses Brief nicht als ernst gemeint betrachten. Auch wenn ich den Begriff Killerspiel nicht gutheißen mag.
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L!ght
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Beitrag von L!ght »

es währe einfach schon ma hilfreich wenn die Leute in den Geschäften an den Kassen und die Eltern ihren Kindern nich die Spiele kaufen die nich für sie geeignet sind!

Selbst in der ESL rennen schon 12jährige Kiddies rum die nix anderes zu tun haben als CSS zu zocken was soll das denn?

Ich mein mir kanns doch egal sein! Soll nen Baby CSS zocken aber ich hab kein Bock das nur weil die Eltern denen die Spiele kaufen wir damit rechnen müssen das es bald illegal sein wird CSS oder so zu zocken!

Armes Deutschland sag ich nur...
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Howdie
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Beitrag von Howdie »

Man hätte auch noch deutlich darauf hinweisen können, dass der geplante Killerspiele-Passus gegen unser Grundgesetz und gegen geltendes EU-Recht verstößt und daher sowieso niemals abgesegnet werden kann...
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Howdie
Beiträge: 17117
Registriert: 17.09.2005 09:15
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Beitrag von Howdie »

Man hätte auch noch deutlich darauf hinweisen können, dass der geplante Killerspiele-Passus gegen unser Grundgesetz und gegen geltendes EU-Recht verstößt und daher sowieso niemals abgesegnet werden kann...
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Black_Hand
Beiträge: 672
Registriert: 18.12.2002 23:47
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Beitrag von Black_Hand »

@Evgenji
dich haben se wohl auch angeschrieben.
Nun die angeschriebenen können wircklich froh sein das es sich nur um so wenig Geld gehandelt hat.
Es wurde nur der Preis für das Spiel, plus die Bearbeitungskosten für den Anwalt verlangt.
Bei einer Anklage würde das Geld locker im 4stelligen bereich landen.

Und wenn du ein Projekt über mehrere Jahre laufen hast, das zwischen 20-40Millionen Euro kostet, willst du am ende sicher auch für deine Arbeit bezahlt werden.




Der Brief ist meiner Meinung nach gut formuliert, und bringt die Sache einfach, aber sachlich auf den Punkt.
Sicher hat es für die Zuxxex AG, oder wie sie heißen mag, auch einen Positiven Effekt. Aber machen wir alle nicht im Alltag vieles um unseren Ruf und Ansehen zu verbessern.
johndoe-freename-865
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Beitrag von johndoe-freename-865 »

Toller Brief, das muss man schon sagen, egal was man von Zuxxez halten mag. Wahrscheinlich wird er aber nicht beachtet werden.
Insgesamt verstehe ich nicht, was das mit Rot/Grün zu tun hat, denn meines Wissens war es Stoiber, der als erster den Begriff \"Killerspiele\" für politische Zwecke miss/gebrauchte. Man erinnere sich an Erfuhrt April 2002, was in Bayern auch zur Diskussion führte, ob man solche Spiele nicht verbietet.
Das alles gab es schonmal und wird es immer wieder geben. Wahrscheinlich hatte einer der Politiker persönliche Gründe, weil sein Sohn mit 26 immer noch Jungfrau ist, zu Hause wohnt und nichts anderes als CSS spielt-
Das Problem dabei ist, dass unser Handeln damit immer mehr in Verruf gerät, nur weil wir spielen.
$tixx
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Registriert: 08.03.2006 19:42
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Beitrag von $tixx »

Schöner Brief!
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Seth666
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Beitrag von Seth666 »

Am 3.März wurde erneute von den Innenministern ein Verbot von Killerspielen gefordert.
Man kann davon ausgehen, das kein einziger von denen jemals eines dieser sog. \"Killerspiele\" gespielt hat.

Und wenn die Produktion von solchen \"Killerspielen\" auch verboten werden soll, dann wird über kurz oder lang z.B. die Firma CryTek (FarCry) vielleicht auch die Koffer packen, und ins Ausland gehen.

*kopfschüttel*

MfG
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ogami
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Beitrag von ogami »

@ Seth

ich sehe das ebenso. Man kann nicht auf der einen Seite fordern das doch mehr im Wirtschaftsland Deutschland investiert wird, und Firmen dann in ihrer Handhabe soweit "kastrieren" das sie nicht mehr die Produkte herstellen dürfen, die sie eben herstellen. Man kann nicht erwarten, das in Deutschland in Zukunft massig Spiele produziert werden. Mal von den eingesessenen Firmen die eher auf Strategie etc. eingehen. (Ascaron - oder .. wie viele Bugs bekomme ich in einen Code)
Wie man sich so eine boomende Branche aus dem Land ekeln kann versteh ich nicht, aber ist halt Politik.
johndoe464488
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Registriert: 11.08.2005 16:39
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Guter Brief!

Beitrag von johndoe464488 »

Hallo!
Also der Brief ist meiner Meinung nach sehr gelungen!
Ich hab mich schon immer gefragt, was passieren würde, wenn es so weit kommen sollte?
Aufjedenfall gibt es mehrere illegale Downloads aus dem Internet, was keinem gut kommt!
Tja man kann nur abwarten und Tee drinken!
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