Da gebe ich dir uneingeschränkt Recht: So "können" Antikriegsspiele (ebenso Filme, Bücher etc.) funktionieren. Ich habe niemals in Abrede gestellt, dass dem nicht so sei. Wir sind uns auch einig, dass Krieg ein heikles Thema ist, welches einer besonderen Würdigung bedarf.Wigggenz hat geschrieben:
[...] Mein Punkt ist:
Wir müssen von einem mündigen, aufgeklärten Publikum ausgehen, und nicht unaufgeklärte Menschen zu unserem Orientierungspunkt machen. So konnten Antikriegsfilme funktionieren und so können auch Antikriegsspiele funktionieren.
Ich stelle eine ernsthafte Frage an dich: Hat es bislang ein Spiel gegeben, welches als Antikriegsspiel ohne Abstriche funktioniert hat? Hat es einen derartigen Film gegeben, der keine Kontroverse zuließ? Du hast bereits Szenen aus einschlägigen Spielen skizziert: Warum spielen wir denn weiter, wenn wir uns bereits darüber bewusst sind, dass Krieg menschenverachtend und grausam ist? Richtig: Weil es ein Computerspiel ist, weil es den Reiz des Erfolges (in diesem Fall Überlebens) ausstrahlt. Das ist nicht verwerflich, wenn man sich dessen bewusst ist. Aber warum die Forderung nach Realismus? Uns ist doch ebenso klar, dass jedes Spiel eigenen Regeln und einer klaren Regie folgt. Meiner Meinung nach ist dies ein Widerspruch, der einen fragwürdigen, faden Beigeschmack hat. Scheinbar ist das besagte "schwächste Glied in der Kette", welches wir nicht als Orientierungspunkt unserer Diskussion nehmen sollen, doch letztendlich die stille Mehrheit.