David Cage: Keine Lust auf Shooter

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johndoe817043
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Beitrag von johndoe817043 »

Das würde unheimlich viel Niveau in die Spiele-Branche bringen. Wenn man den aktuellen Kloppmist so betrachtet...
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MaxDetroit
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Beitrag von MaxDetroit »

4P|Zierfish hat geschrieben:ich für meinen Teil finde nicht, dass der Mann seiner Zeit voraus ist und ich finde auch nicht, dass er hier mehr ist als Cpt Obvious

Er erzählt uns also, dass Spiele Tiefgang vermitteln müssen und erwachsener werden sollen ... na right on Bürschlein

Dann zeig uns doch mal einen Shooter der es schafft die Atmosphäre eines "der schmale Grat" oder "der Soldat James Ryan" zu präsentieren.

Ich will nicht immer so einen mit Events vollgepackten scheissdreck wie CoD, welcher einen total abstumpft für besonderes, weil die ganze Zeit etwas in die Luft fliegt.

Crank2 hat mich auch gelangweilt, obwohl ich Crank1 noch frisch fand. Man muss auch mal langsamer machen können um das schnelle zu genießen... man brauch auch mal Regen um Sonne schätzen zu können.

Und ich will verdammt nochmal einen Shooter der auch lange Dialoge hat ... von mir aus auch 8 minütige Dialoge. Warum müssen denn die Pausen zwischen den Shootouts immer nur 2min sein?

Ist den Leuten denn schonmal aufgefallen, dass die besten Actionfilme 2-3 längere Szenen haben und den Rest auf Charakterentwicklung und Dialoge setzen?

Da sitzen doch so viele kluge Leute, warum raffen sie es nicht, dass nach der 50ten Explosion in 12 Minuten die Kinnlade nicht mehr runter klappt.

Und das Gefühl von "been there done that"
hatte ich erst am Wochenende wieder mit Killzone 3

ein eigentlich super shooter (besser als Teil2)
aber etwas mehr Story hätte dem ganzen nicht geschadet.
/sign

So geht es mir auch. Und ich frage mich immer warum man immer nur von einem Actionschauplatz mit Geballer zum nächsten rennen muss. Die Pausen zwischen den Gefechten, die ruhigen Momente, vor allem die Spannung und der Terror kommen durch das ewige Dauergeballer gar nicht richtig durch. Einer meiner Lieblings-Kriegsfilme ist nebenbei Jarhead, weil der an die Realität am nächsten rankommt, und eben nicht wegen irgendwelchem Dauergeballer, in dem Film gibt es so gut wie keine einzige Actionszene.

In dem Sinne gebe ich dem Herrn Recht, wenn man etwas mehr Alltag in die Spiele einfließen lässt, auch spielerisch, dann wirken die Ausnahmesituationen wie z.B. Gefechte doppelt so intensiv als wenn man den Spieler damit dauerbeschallt. Das müssen aber tatsächlich noch viele Entwickler lernen. Man könnte durchaus mal eine Sequenz in Kriegsspiele einbauen wo man im Lager die Latrinen säubern soll, oder im Schützengraben schnell eine Suppe runterlöffeln muss, oder wo man sein Gewehr auseinander nimmt, säubert und wieder zusammensetzt (auch als Minispiel, warum nicht), oder ein komplettes Level wo man jemanden im Lazarett verarzten muss (Desinfizieren, Verband anlegen, etc.), und nicht nur eben hin rennen und der Kollege steht wieder, mit einem Knopfdruck - solche Dinge halt. Das würde einen Kriegs-Shooter schon auf ein ganz anderes Niveau heben.

Und das hat mir an Heavy Rain glaube ich auch am besten gefallen, wo man erst hauptsächlich Alltagssituationen spielerisch nachspielte, aber das Spiel nach und nach von diesem Alltag in einen echten Thriller abgeglitten ist - das hat dem Ganzen eine ganz andere Spannung verliehen als wäre man von Anfang an durch irgendwelche Action-Sequenzen gejagt worden.
psyemi
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Beitrag von psyemi »

MaxDetroit hat geschrieben:
4P|Zierfish hat geschrieben:ich für meinen Teil finde nicht, dass der Mann seiner Zeit voraus ist und ich finde auch nicht, dass er hier mehr ist als Cpt Obvious

Er erzählt uns also, dass Spiele Tiefgang vermitteln müssen und erwachsener werden sollen ... na right on Bürschlein

Dann zeig uns doch mal einen Shooter der es schafft die Atmosphäre eines "der schmale Grat" oder "der Soldat James Ryan" zu präsentieren.

Ich will nicht immer so einen mit Events vollgepackten scheissdreck wie CoD, welcher einen total abstumpft für besonderes, weil die ganze Zeit etwas in die Luft fliegt.

Crank2 hat mich auch gelangweilt, obwohl ich Crank1 noch frisch fand. Man muss auch mal langsamer machen können um das schnelle zu genießen... man brauch auch mal Regen um Sonne schätzen zu können.

Und ich will verdammt nochmal einen Shooter der auch lange Dialoge hat ... von mir aus auch 8 minütige Dialoge. Warum müssen denn die Pausen zwischen den Shootouts immer nur 2min sein?

Ist den Leuten denn schonmal aufgefallen, dass die besten Actionfilme 2-3 längere Szenen haben und den Rest auf Charakterentwicklung und Dialoge setzen?

Da sitzen doch so viele kluge Leute, warum raffen sie es nicht, dass nach der 50ten Explosion in 12 Minuten die Kinnlade nicht mehr runter klappt.

Und das Gefühl von "been there done that"
hatte ich erst am Wochenende wieder mit Killzone 3

ein eigentlich super shooter (besser als Teil2)
aber etwas mehr Story hätte dem ganzen nicht geschadet.
/sign

So geht es mir auch. Und ich frage mich immer warum man immer nur von einem Actionschauplatz mit Geballer zum nächsten rennen muss. Die Pausen zwischen den Gefechten, die ruhigen Momente, vor allem die Spannung und der Terror kommen durch das ewige Dauergeballer gar nicht richtig durch. Einer meiner Lieblings-Kriegsfilme ist nebenbei Jarhead, weil der an die Realität am nächsten rankommt, und eben nicht wegen irgendwelchem Dauergeballer, in dem Film gibt es so gut wie keine einzige Actionszene.

In dem Sinne gebe ich dem Herrn Recht, wenn man etwas mehr Alltag in die Spiele einfließen lässt, auch spielerisch, dann wirken die Ausnahmesituationen wie z.B. Gefechte doppelt so intensiv als wenn man den Spieler damit dauerbeschallt. Das müssen aber tatsächlich noch viele Entwickler lernen. Man könnte durchaus mal eine Sequenz in Kriegsspiele einbauen wo man im Lager die Latrinen säubern soll, oder im Schützengraben schnell eine Suppe runterlöffeln muss, oder wo man sein Gewehr auseinander nimmt, säubert und wieder zusammensetzt (auch als Minispiel, warum nicht), oder ein komplettes Level wo man jemanden im Lazarett verarzten muss (Desinfizieren, Verband anlegen, etc.), und nicht nur eben hin rennen und der Kollege steht wieder, mit einem Knopfdruck - solche Dinge halt. Das würde einen Kriegs-Shooter schon auf ein ganz anderes Niveau heben.

Und das hat mir an Heavy Rain glaube ich auch am besten gefallen, wo man erst hauptsächlich Alltagssituationen spielerisch nachspielte, aber das Spiel nach und nach von diesem Alltag in einen echten Thriller abgeglitten ist - das hat dem Ganzen eine ganz andere Spannung verliehen als wäre man von Anfang an durch irgendwelche Action-Sequenzen gejagt worden.
ok ein paar gute ideen hast du aber ich möchte bitte nicht in meiner freizeit latrinen säubern.. :lol:
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MaxDetroit
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Beitrag von MaxDetroit »

psyemi hat geschrieben: ok ein paar gute ideen hast du aber ich möchte bitte nicht in meiner freizeit latrinen säubern.. :lol:
Hihi, ich habe mich nur an heavy rain erinnert wo man einem Baby die Windeln wechseln musste, das war auch nicht wesentlich appetitlicher. :wink:
Zuletzt geändert von MaxDetroit am 21.03.2011 17:18, insgesamt 2-mal geändert.
nawarI
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Beitrag von nawarI »

Ich erhebe mein Glas: Darauf, dass andere Entwickler es ihm gleich tun werden. Das Medium Videospiel ist ein sehr junges Medium, das bisher immer an eine junge Zielgruppe gerichtet war. Wir Spieler jedoch werden älter und reifer - jetzt muss das Videospiel dies ebenfalls tun.
Heavy Rain war ein Schritt in die richtige Richtung. Jetzt müssen andere seinem Vorbild folgen.
Bobipuegi
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Cage

Beitrag von Bobipuegi »

David Cage ist ein interessanter Mann..

Immer wenn ich Interviews von ihm lese kann ich beinahe alles gesagte bejahe und freue mich,dass es in der Spielebranche noch Entwickelr gibt, die mehr aus dem Medium herausholen wollen.

Wenn ich dann aber an seine Spiele denke frage ich mich jedoch warum sie nie an die Qualität herankommen, von der er in Interviews ständig spricht.

Bei Fahrenheit vernichtete er die Glaubwürigkeit der Handlung im letzten Drittel so sehr, dass das Endergebniss wenig erwachsener als die Storys der COD-Shooter war.
Heavy Rain hatte zwar trotz Klischees und Logiklücken eine ernstzunehmendere Geschichte, aber dafür eine teils richtig Miese Dramaturgie(das "Tutorial",das schreckliche Intro..etc.).

Abgesehen davon nimmt er das Medium Spiel nicht wirklich ernst. Er arbeitet beinahe ausschließlich mit den Mitteln des Films um Emotionen zu erzeugen. Da er bei seinen Spielen die spielerischen Elemente auf ein Minimum reduziert kann man nicht wirklich sagen, dass er das Medium vorantreibt. Er paart es eher mit anderen Medien.
(Ich sage nicht,dass HR und Fahrenheit keien Spiele sidn. Ich sage nur,dass sie im Kern - lässt man die filmische Präsentation und 2-3 Szenen außer acht- keine besonders guten sind.

Am meisten stört mich,dass er bei beiden Spielen die Spieler zu wenig Einfluss auf die Geschichte nehmen lässt. Aufgrund ihrer Storyfixierung hätte man bei beiden mal die Chance gehabt wirklich unzählige, tiefgreifende Entshceidungssituationen einzubauene. Letztendlich beschränkten sich die Auswirkung jedoch auf kurze Kommentare bzw. auf das Ende des Spiels. Beim mittlerweile recht alten Shadow of Memories schienen sich die Entwickler mehr Mühe gemacht zu haben als Cage bei seinen (Dreh)Büchern.

So, bin gespannt, ob Cage es schafft bei seinem nächsten Projekt konsequent das Potenzial umzusetzen, welches manche Szenen von HR (Spielplatzszene, Prüfung Nr. 2 etc.) andeuteten.
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superboss
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Beitrag von superboss »

klasse Interview.. freu mich auf seinen nächsten Titel.
Dieser Real Life touch hat mir ja auch an HR gefallen.
Fahrenheit war mir dagegen schon wieder zu verrückt und hat sich zu sehr den Psycho Horror Fans angebiedert.

Deswegen hoffe ich er bleibt diesem Weg des erwachsenen Videospiels treu und knickt nicht ein.......

Da ist noch so viel möglich. Dieses HR Feeling kann man auch mit vielen anderen Storys erzeugen, wenn man eine guten Plot hat. Dann kann man durch die Charakter Nähe, den Real Life Touch und die Entscheidungen eine wunderbar spannende, erwachsene Geschichte erzählen.
hannig123
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Beitrag von hannig123 »

also erst einmal muss ich sagen das heavy rain einfach genial war. die emotionen im spiel haben sich total auf mich übertragen. ich war total gefesselt.

aber bei der diskussion hier musste ich sofort an uncharted 2 denken. da gibt es auch diesen spielabschnitt in der man einfach nur durch das dorf läuft und mit den dorfbewohnern ein wenig interagieren kann. man sieht wie die dorfbewohner leben, ich fand das wunderbar. als das dorf dann später im spiel angegriffen wird habe ich echt ein paar mal gedacht " scheiße, die armen leute hier". da wurden halt auch emotionen beim spieler erzeugt, war zwar nur diese eine scene im spiel aber das ist ja schon mal etwas.
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Vino
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Beitrag von Vino »

leider gibt es in der Szene wohl viel zu wenige Entwickler, die so denken - oder zumindest Entwickler, die bei der Produktion ein Wort zu sagen haben.
"Bankraub: eine Initiative von Dilettanten. Wahre Profis gründen eine Bank." - Brecht

"Alle Spiele sind Kunst. Aber die meisten Spiele sind schlechte Kunst." - Tale of Tales (The Path)
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muskeljesus
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Beitrag von muskeljesus »

Warme Worte. Mal wieder. Wenn die kommenden "erwachsenen" Titel ein genauso prätentiöser und zugleich müder Scheiß werden wie Heavy Rain, dann spiele ich lieber wieder das erste Doom. Oder gleich Asteroids.
Es spricht nichts dagegen ein intolerantes Schwein zu sein.

polyneux.de
DerArzt
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Beitrag von DerArzt »

Wurde sein Sohn überfahren oder entführt?

Hatte David Cage nicht gesagt, dass er gerne ein Antikriegsspiel entwickeln würde?
Heißt das nicht praktisch, dass ein Shooter entwickelt werden müsste, der die grausame Seite des Kriegs besonders stark betont und wahre Emotionen beim Spieler weckt?
Scheint auf jeden Fall so, als würde das nächste Projekt kein Antikriegsspiel werden.
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RuNN!nG J!m
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Beitrag von RuNN!nG J!m »

Spoiler
Show
Sowohl... als auch
Er hat zwei Söhne am Anfang des Spiels
ProSpiel
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Beitrag von ProSpiel »

Heavy Rain war für mich eine Enttäuschung: Hölzerne und unglaubwürdige Charaktere, viel Schmalz und unlogische Handlungsstränge. Zudem mehr interaktiver Film bei dem zwischendurch mal Knöpfchen drückt als Spiel. Im Kino bestenfalls ein B-Film.

Zwei der anspruchsvollsten Spiel der letzten Jahre (Fragile Dreams und Silent Hill: Shattered Memories) sind bezeichnenderweise beide auf der vergleichsweise "shooterfreien" Wii erschienen, vermutlich weil die Wii Käufer sich nicht wie bei PS3/Xbox360 aus jungen Männern zwischen 12 und 20 rekrutieren, sondern quer durch alle Bevölkerungsschichten gehen.
Jogy2001
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Beitrag von Jogy2001 »

Endlich sieht man ein, dass Shooter sowas von out sind, und der Markt hoffnungslos übersättigt ist.
Admiral Thrawn
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Beitrag von Admiral Thrawn »

Jogy2001 hat geschrieben:Endlich sieht man ein, dass Shooter sowas von out sind, und der Markt hoffnungslos übersättigt ist.
ja genau, rofl ...

deshalb verkaufen sich die ganzen call of duty's und battlefields auch alle soooo schlecht ;-)

nicht falsch verstehen, ich bin selber gar kein großer shooterspieler (mein letzter war das erste modern warfare), sondern eher rollenspieler, aber shooter werden gegenüber spielen wie heavy rain immer vorne liegen.

ich glaube auch, daß er gut daran tut, keine fortsetzung zu machen, weil imo würde ein heavy rain 2 nicht annähernd die zahlen des ersten teils erreichen. ich kenne einige leute (mich eingeschlossen), die heavy rain gekauft und durchgespielt haben, aber trotzdem nie eine fortsetzung kaufen würden ... wieso ? ganz einfach, heavy rain ist für mich viel zuwenig ein spiel ... es ist mehr ein interaktiver film ... wenn ich ehrlich bin, will ich bei einem film aber gar nicht eingreifen (müssen), den will ich einfach schauen. und von einem spiel erwarte ich mir 100x mehr als von heavy rain - noch dazu, wo ich die ganzen alltagsdinge unglaublich lästig fand - die hätte man besser weglassen sollen

fazit : heavy rain war ein (finanziell) gelungenes, aber auch einmaliges experiment, welches imo in einer sackgasse geendet hat. der großteil der spieler wünscht sich wohl viel mehr spiel als in heavy rain.


daß etliche spiele-genres (allen voran shooter) aber viel mehr story und dialoge vertragen würden, dem stimme ich uneingeschränkt zu ... das stört mich eigentlich am meisten an den aktuellen shootern. erzähltechnisch sind einige fast noch auf doom-level, auch crysis 2 soll genau da ja wieder patzen (sonst hätte ich es wohl gekauft) ...
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