Lotterie mit "Killerspiel"-Losen
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Ironisch, dass die das vor der Stuttgarter Staatsoper machen, wenn da doch abends die böse Killeroper "Aida" gespielt wird, bei der meines Wissens nach am Ende einer der Protagonisten lebendig eingemauert wird. Brutal? Nein, Kultur.
Aber egal. Die von ihrem Amokbündnis werden schon Recht haben, einfach alles unangenehme, unbekannte was einem Angst macht vernichten und dann ist gut. Am besten schliessen wir uns ihnen an und wählen ab jetzt CDU. Dann kommt hoffentlich keiner mehr auf die blöde Idee Truppen aus Afghanistan abziehen zu wollen. Weil echter Krieg ist ja nicht so schlimm wie Killerspiele. Bei Killerspielen sterben schließlich Menschen.
Ich bin Stuttgarter, wenn ich am Samstag rechtzeitig aufwache und Zeit hab zur Oper zu gehen, werd ich das tun und die mal n bisschen auslachen. Vielleicht nehm ich sogar ein Killerspiel mit um ihnen zu zeigen, dass ich es nicht vernichten werde. Oder irgendein schönes "Kulturgut", das ebenfalls Gewalt darstellt, aber akzeptiert wird. Zum Beispiel meine Reclamausgabe vom Michael Kohlhaas. Vielleicht darf ich das ja auch einwerfen
Aber egal. Die von ihrem Amokbündnis werden schon Recht haben, einfach alles unangenehme, unbekannte was einem Angst macht vernichten und dann ist gut. Am besten schliessen wir uns ihnen an und wählen ab jetzt CDU. Dann kommt hoffentlich keiner mehr auf die blöde Idee Truppen aus Afghanistan abziehen zu wollen. Weil echter Krieg ist ja nicht so schlimm wie Killerspiele. Bei Killerspielen sterben schließlich Menschen.
Ich bin Stuttgarter, wenn ich am Samstag rechtzeitig aufwache und Zeit hab zur Oper zu gehen, werd ich das tun und die mal n bisschen auslachen. Vielleicht nehm ich sogar ein Killerspiel mit um ihnen zu zeigen, dass ich es nicht vernichten werde. Oder irgendein schönes "Kulturgut", das ebenfalls Gewalt darstellt, aber akzeptiert wird. Zum Beispiel meine Reclamausgabe vom Michael Kohlhaas. Vielleicht darf ich das ja auch einwerfen
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Wieso "vermeintlich"?XbertiX hat geschrieben:Wo steht das denn bitte? Nur weil einige meinen, vermeintlich "passende" Vergleiche ziehen zu müssen, entspricht das noch lange nicht der Wahrheit. Sinnfreie Aktion, nichtsdestotrotz.-Hackebeil- hat geschrieben:zünden das Ding dann an
Die Vergleiche sind durchaus passend, es geht hier um die Vernichtung von Kulturgut um das Volk von Einflüssen zu schützen die von der Obrigkeit als schädlich betitelt wurden.
Selbstverständlich hat das nicht die gleichen Ausmaße wie im Dritten Reich, klar, aber die Grundidee ist leider ähnlich.
Gut, ist hiermit zur Kenntnis genommen. :wink: War ja auch bei weitem noch nicht so daneben wie einige andere Kommentare. Trotzdem bleibt das ungute Gefühl, dass bei manchen die Paranoia leider doch stärker als das Auffassungsvermögen ist.-Hackebeil- hat geschrieben:Wollte nur Dramatisch ÜbertreibenXbertiX hat geschrieben:Wo steht das denn bitte? Nur weil einige meinen, vermeintlich "passende" Vergleiche ziehen zu müssen, entspricht das noch lange nicht der Wahrheit. Sinnfreie Aktion, nichtsdestotrotz.-Hackebeil- hat geschrieben:zünden das Ding dann an
\'Leben, das Sinn hätte, fragte nicht danach.\' - Adorno
Für den Vergleich mit einer Bücherverbrennung braucht man keine Paranoia. Bei einer öffentlichen Bücherverbrennung geht es um die Demonstration von Geschlossenheit gegenüber einer vermeintlich schädlichen Sache und um die Stigmatisierung jener, die jene Sache für gut befinden. Genau das soll auch mit dieser unsäglich geschmacklosen Aktion eines aktionistischen Bündnisses amoklaufender Wirrköpfe erreicht werden, und somit ist der Vergleich absolut statthaft. Nein, niemand unterstellt diesen Leuten Antisemitismus, Fremdenfeindlichekeit oder den Drang zum Einmarsch in Polen, aber was die Propagandamethoden angeht, haben sie von den Profis gelernt. Da nicht nur die Nazis, sondern auch die Kirche, die Stalinisten und jeder andere verblendete Haufen der Geschichte gerne Bücher verbrannt hat, ist aus dem Vergleich nicht mal notwendigerweise auf Godwins Gesetz zu schließen.XbertiX hat geschrieben:Gut, ist hiermit zur Kenntnis genommen. :wink: War ja auch bei weitem noch nicht so daneben wie einige andere Kommentare. Trotzdem bleibt das ungute Gefühl, dass bei manchen die Paranoia leider doch stärker als das Auffassungsvermögen ist.
Ich gehe sogar so weit, es als hochgradig gefährlich zu empfinden, wenn man nicht auf Parallelen zu unserer Geschichte aufmerksam machen darf, ohne gleich als paranoider Spinner bezeichnet zu werden. Wie soll man aus der Geschichte lernen, wenn man keine Analogien bilden darf? Was soll der Gutmenschenspruch "wehret den Anfängen", wenn man nirgends einen Anfang identifizieren darf?
Ich stehe zu meiner Ansicht: Hier wird dem Prinzip nach eine typische Bücherverbrennung durchgeführt - und sowas funktioniert erfahrungsgemäß als Propagandamittel immer recht gut. Etwas Aufregung über diesen Schwachsinn kann genau so wenig schaden, wie das Kind beim Namen zu nennen.
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(ebenso @ ZappesBPD)Roone hat geschrieben:Wieso "vermeintlich"?
Die Vergleiche sind durchaus passend, es geht hier um die Vernichtung von Kulturgut um das Volk von Einflüssen zu schützen die von der Obrigkeit als schädlich betitelt wurden.
Selbstverständlich hat das nicht die gleichen Ausmaße wie im Dritten Reich, klar, aber die Grundidee ist leider ähnlich.
Nein, sie sind eben nicht passend, weil es hier ganz offensichtlich nicht um die Vernichtung von Menschen geht (sondern eben um die fragwürdige Logik eines aktionistischen Bündnises), die nunmal als logische Konsequenz auf die Bücherverbrennungen folgte. Es wurden ja 1933 nicht ohne Grund hauptsächlich jüdische und marxistische Werke verbrannt, Stichwort Abwehr des "Jüdischen Bolschewismus". Dass sich dieser massive Vernichtungswille vor allem als (paranoide) Notwehr gerierte, sollte denen zu denken geben, die sich lieber als prospektives Opfer sehen und gleichzeitig an KZs denken oder in NS-Uniformen dort aufkreuzen wollen. Schlechter Geschmack? Durchaus. Das ist aber nicht das Problem. Der Wunsch selber Opfer zu sein, ist nunmal ein Schlag ins Gesicht der wirklichen Opfer, denn er nimmt ihnen die Geschichte, indem er diese relativiert. Die Shoah war mitnichten austauschbar mit irgendeiner dämlichen Debatte um irgendwelche "Killerspiele"! Hier ist Auschwitz aber offensichtlich austauschbar mit einem Müllcontainer in Stuttgart. Nun, im Grunde genommen ist so ja alles wie immer: "Auschwitz muß in der Kulturindustrie zu einer für jeden kommensurablen Ware werden. So wird aus Vernichtung Kultur. Darum ist von allen Besonderheiten der Shoah abzusehen."
Viel Spaß bei der Rettung dieser Kultur...
Editiert wegen kleinerer Korrekturen.
\'Leben, das Sinn hätte, fragte nicht danach.\' - Adorno
@XbertiX
Danke für die Bestätigung meiner Vermutung. Du bist völlig unwillens, auch nur über das nachzudenken, was ich meine, weil Du viel zu fixiert auf den Nazivergleich bist, um Dich mit dem Argument auseinanderzusetzen.
Es geht nicht um die Begleitumstände der Bücherverbrennungen im dritten Reich, es geht darum, was man mit solchen Aktionen zu erreichen versucht. Es geht darum, wie Propaganda betrieben wird. Und es geht darum, zu verstehen, wie die Mechanismen der Agitation im Allgemeinen funktionieren. Macht aber nichts, wenn Du das nicht in Betracht ziehen willst - so, wie Du jetzt argumentierst, funktionierst Du immerhin noch als Beispiel dafür, dass Political Correctness ein ausgezeichnetes Mittel ist, um das exakte Gegenteil dessen zu bewirken, was zu anzustreben scheint.
Danke für die Bestätigung meiner Vermutung. Du bist völlig unwillens, auch nur über das nachzudenken, was ich meine, weil Du viel zu fixiert auf den Nazivergleich bist, um Dich mit dem Argument auseinanderzusetzen.
Es geht nicht um die Begleitumstände der Bücherverbrennungen im dritten Reich, es geht darum, was man mit solchen Aktionen zu erreichen versucht. Es geht darum, wie Propaganda betrieben wird. Und es geht darum, zu verstehen, wie die Mechanismen der Agitation im Allgemeinen funktionieren. Macht aber nichts, wenn Du das nicht in Betracht ziehen willst - so, wie Du jetzt argumentierst, funktionierst Du immerhin noch als Beispiel dafür, dass Political Correctness ein ausgezeichnetes Mittel ist, um das exakte Gegenteil dessen zu bewirken, was zu anzustreben scheint.
- xAvalanchEx
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Wieso geschmacklos? Die Idee hinter der Aktion is des selben Geistes Kind wie die Bücher zu verbrennen.Wulgaru hat geschrieben:Smells like geschmackloser Vergleich, aber das schrieb ich ja in dem anderen Thread zu diesem Thema schon :wink:Scorch Luminas hat geschrieben:Smells like Bücherverbrennung...
Unglaublich...
Falls diese Aktion ein Erfolg wird und es trotzdem zu unser aller Überraschung doch wieder einen Amoklauf geben sollte bin ich für die Wiedereinführung und präventive Anwendung von Scheiterhaufen.
"It isn't the rebels who cause the troubles of the world, it's the troubles that cause the rebels!"
wie dumm muss man sein erst geb ich geld für die spiele aus um sie dann wegzuschmeissen echt albern wenn die leute zuviel geld haben um es einfach so wegzuschmeissen geb gern meine kontonummer her bzw meine adresse dann können sie mir die spiele schicken und ich mach einen gebraucht handel auf
aber ansonsten wieder so ne schwachsinns aktion die die menschheit nicht braucht und kann natürlich auch nur von unsern politikern stammen
aber ansonsten wieder so ne schwachsinns aktion die die menschheit nicht braucht und kann natürlich auch nur von unsern politikern stammen
@ZappesBPD
Welche "Political Correctness" möchtest du mir denn unterstellen? Dass Kritik auch nicht vor dämlichen Vergleichen in völlig überflüssigen Debatten halt macht? Das ich die Kultur, die hier einige anhand absurder Vergleiche verteidigen wollen als Ursache der eigentlich Katastrophe denunziere? Propaganda ist im übrigen Teil dieser Kultur, weshalb ich es nicht wirklich für nötig erachte, diese gesondert zu betrachten. Wer aber allein von Propaganda redet und die Barbarei verschweigt, mit der er diese diskreditieren will (ich nehme an, dass meinst du mit "Begleiterscheinungen"), begibt sich selbst auf das Niveau der Propaganda, die er "kritisieren" möchte: "Propaganda fixiert die Verfassung der Menschen, wie sie unterm gesellschaftlichen Unrecht geworden sind, indem sie sie in Bewegung bringt [und in Bewegung sind hier einige]. Sie rechnet damit, daß man mit ihnen rechnen kann. Im tiefsten weiß jeder, daß er durch das Mittel selber zum Mittel wird wie in der Fabrik. Die Wut, die sie in sich spüren, wenn sie ihr folgen, ist die alte Wut gegen das Joch, durch die Ahnung verstärkt, daß der Ausweg, den die Propaganda weist, der falsche ist. Die Propaganda manipuliert die Menschen; wo sie Freiheit schreit, widerspricht sie sich selbst. Verlogenheit ist unabtrennbar von ihr. Die Gemeinschaft der Lüge ist es, in der Führer und Geführte durch Propaganda sich zusammenfinden, auch wenn die Inhalte als solche richtig sind."
(Adorno, GS 3, S. 293)
Letzter Satz ist hier besonders nett, da ich für meinen Teil nämlich an keiner Stelle allgemeine Kritik an der Aktion abgewiesen habe. Hätte man aber auch schon vorher feststellen können: "Sinnfreie Aktion, nichtsdestotrotz". Der Verweis auf diese Gemeinschaft, die sich selbst lieber in die Arbeitslager oder ins Gas halluziniert als halbwegs reflektiert über diese Aktion zu diskutieren, erschien mir dann aber doch weitaus wichtiger. So long.
Welche "Political Correctness" möchtest du mir denn unterstellen? Dass Kritik auch nicht vor dämlichen Vergleichen in völlig überflüssigen Debatten halt macht? Das ich die Kultur, die hier einige anhand absurder Vergleiche verteidigen wollen als Ursache der eigentlich Katastrophe denunziere? Propaganda ist im übrigen Teil dieser Kultur, weshalb ich es nicht wirklich für nötig erachte, diese gesondert zu betrachten. Wer aber allein von Propaganda redet und die Barbarei verschweigt, mit der er diese diskreditieren will (ich nehme an, dass meinst du mit "Begleiterscheinungen"), begibt sich selbst auf das Niveau der Propaganda, die er "kritisieren" möchte: "Propaganda fixiert die Verfassung der Menschen, wie sie unterm gesellschaftlichen Unrecht geworden sind, indem sie sie in Bewegung bringt [und in Bewegung sind hier einige]. Sie rechnet damit, daß man mit ihnen rechnen kann. Im tiefsten weiß jeder, daß er durch das Mittel selber zum Mittel wird wie in der Fabrik. Die Wut, die sie in sich spüren, wenn sie ihr folgen, ist die alte Wut gegen das Joch, durch die Ahnung verstärkt, daß der Ausweg, den die Propaganda weist, der falsche ist. Die Propaganda manipuliert die Menschen; wo sie Freiheit schreit, widerspricht sie sich selbst. Verlogenheit ist unabtrennbar von ihr. Die Gemeinschaft der Lüge ist es, in der Führer und Geführte durch Propaganda sich zusammenfinden, auch wenn die Inhalte als solche richtig sind."
(Adorno, GS 3, S. 293)
Letzter Satz ist hier besonders nett, da ich für meinen Teil nämlich an keiner Stelle allgemeine Kritik an der Aktion abgewiesen habe. Hätte man aber auch schon vorher feststellen können: "Sinnfreie Aktion, nichtsdestotrotz". Der Verweis auf diese Gemeinschaft, die sich selbst lieber in die Arbeitslager oder ins Gas halluziniert als halbwegs reflektiert über diese Aktion zu diskutieren, erschien mir dann aber doch weitaus wichtiger. So long.
\'Leben, das Sinn hätte, fragte nicht danach.\' - Adorno
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