FuerstderSchatten hat geschrieben: ↑20.03.2017 16:08
Onkel Baunzer hat geschrieben: ↑20.03.2017 13:49
Seitenwerk hat geschrieben: ↑20.03.2017 12:34
[...] Aber das sind alle Dinge die ich als Spieler damals garnicht mehr bewusst wahrgenommen habe weil ich mich in der Welt, den Charakteren und der Story verloren hatte, die mich bis heute noch fasziniert.
Da muss ich mal reingrätschen. Mir persönlich fällt es sehr schwer, mich in einer Story zu "verlieren", wenn einfach entscheidende Details für diesen Emotions-Spannungs-Transfer eklatante Mängel aufweisen.
Bei Mass Effect: Andromeda hätten wir da, groteske bis lächerliche Gesichtsanimationen, hier hatten sogar die bocksteifen Gesichter aus ME 1 noch mehr Seele, aber dieses Schauspiel holt mich immer wieder raus.
Okay, mimischer Transfer ist nicht gegeben, na dann hoffe ich auf emotionale Sprecher, da man mit Stimme und Sprachmelodie hölzerne Animationen locker wett machen kann. Leider Fehlanzeige, viele Sprecher/Dialoge sind so derart emotionslos und distanziert, dass auch da keine richtige Stimmung rüberkommen mag.
Naja, dann muss eben die Theatralik und Bühnenshow alles rausreißen. Hier kann Andromeda wieder Pluspunkte sammeln, einige Sequenzen sind ordentlich, leider wirken aber auch ebenso viele (von dem was ich bisher erleben durfte) ungewollt albern oder nicht situationsgerecht.
Dann muss letztendlich die Story fesseln, auch wenn ihr die gesamte Regie kein bis kaum Werkzeug zur Verfügung stellt um sich zu entfalten. Auch hier gibt es wieder ein paar gute Aspekte. Das Grundgefühl nach dem Unbekannten und nach Exploration & Abenteuer kommt schon an. Der Rest ist allerdings 08/15 Kost, die hier uninspiriert und lauwarm präsentiert wird. Und dabei prangere ich noch nichtmal das abgedroschene Heldenschema an, eher wie dröge udn vorhersehbar es verpackt ist, bei nem 40 Mio. Dollar Budget sollte ein besseres Drehbuch drin sein.
Also ganz ehrlich, ich weiß nicht wie und wo du dich hier in Charakteren und Story verlieren willst, da beneide ich dich drum. Mir gelang das im Vorabtest nicht, ganz und garnicht. Wahrscheinlich hätten Textboxen und mit Sprites animierte Gesichter hier mehr rübergebracht, da aktuelle Mimik und Vertonung dem Spiel einen Bärendienst erweist. (persönliche Einschätzung)
Andromeda ist sicherlich kein totaler Verriss, bleibt am Ende, aus meiner Sicht, jedoch nur ein Standard-Action-Game dessen kleines Potential an Tiefgang durch technische Mängel im Keim erstickt wird.
Meine 10h Preview-Wertung: 65%
Jo genauso wird's sein, wie haben wir bloß damals Fallout, Baldurs Gate oder KotoR genießen können mit derart schlechten Gesichtsanimationen, wobei 2 dieser Titel überhaupt keine haben. Inszenierung bei Baldurs Gate oder Fallout? Naja es gab nach jedem Kapitel ein paar Sätze zur Situation und das nur bei Baldurs Gate. Sprachausgabe, gab es in Fallout nur bei sehr wenigen Charaktern überhaupt und in Baldurs Gate meistens nur ein halber Satz wie "Moine olde hot mir oingeheizt".
Differenzieren sollte man schon. Einerseits ist es nun Mal immer eine Frage des technisch machbaren. Heute ist nun mal technisch etwas anderes möglich als damals. Die Sehgewohnheit ist eine andere. Daher ja auch die dauernden Vergleiche mit The Witcher 3, wenn man weiß was möglich ist, fällt auch auf, wenn man weniger abliefert, ebenso wie irgendwann auffällt dass sich irgendwie nichts tut und die Entwicklung ausbleibt. Kann man Spiele mit schlechterer optischer Leistung trotzdem genießen? Klar kann man das, man kann ja auch Stummfilme noch immer genießen oder Filme mit archaischen Stop-Motion Effekten aber es ist halt trotzdem ein Unterschied ob man dann auch noch Ton hat oder der Effekt flüssig aus der Animatronik oder dem Computer kommt. Oder um es noch plastischer zu machen. Romeo und Julia ohne Bühne, ohne Kostümen, ohne Requisiten und Bühnenbild wirkt halt anders als mit das alles und aller voraussicht nach schlechter.
Ein weiterer Unterschied ist nebenbei natürlich auch generell zwischen Text und cineastischer Perspektive mit Ton und Mimik. Text läuft komplett im Kopf ab, bei den cineastischen, modernen Dialogen ist aber auch noch das Auge dabei und natürlich fällt es auf, wenn sich dann Bewegungen wiederholen oder ein Gesicht komplett starr bleibt. Klassischer Literatur-Film Unterschied.
@Sindri
Spiele sind Teamwork aber es gibt halt immer auch eine Leitung, die selbstverständlich auch die Verantwortung trägt. Entsprechend finde ich es auch richtig Kritik an selbige zu richten. Sei es in Posts hier im Forum oder direkt über Twitter, was natürlich nicht geht sind unter die Gürtellinie gehende Drohungen und ähnliche Dinge aber ich denke das ist sowieso den meisten klar. Wie soll die Person sonst merken etwas falsch gemacht zu haben oder sagen wir, etwas vermeintlich falsches zutun? Selbst wenn diese am Ende nicht direkt verantwortlich ist (bspw. weil die Forderung von noch weiter oben kam, ohne dass man es weiß), muss ja klar werden, dass es ein Problem gibt. Aktuelles Beispiel, was mir da einfällt wäre auch Overwatch Writing mit dem Verantwortlichen Michael Chu. Da quillt zwischenzeitlich Twitter und Forum auch mal mit massig Kommentaren über, weil es da einfach ein Defizit gibt und Chu wird dabei ganz direkt angesprochen.