dx1 hat geschrieben: ↑13.10.2018 01:14
Skuz hat geschrieben: ↑12.10.2018 18:09
Ich verstehe diese Unternehmen nicht. Vor allem nicht die, die es schon seit 30-40 Jahren gibt.
In wie fern wirkt sich das Alter eines Unternehmens auf das Verständnis aus?
Unternehmen, die vor 30 bis 40 Jahren gegründet wurden, sind keine Personen, die vor 30 bis 40 Jahren geboren wurden. Bei Capcoms Gründung war der Gründer knapp 40 Jahre alt. Hätte er nur Neugeborene eingestellt, wären deren Kinder heute auch schon wieder fast 20 Jahre alt. Das sind zwei Generationen.
Ich verstehe schon die Generation nach mir nicht mehr. Zitat: "Bist du behindert?! Das macht man nicht!"—Vater (circa 25 Jahre alt), zu seinem Sohn (zwei oder drei Jahre alt).
Unternehmen wie Capcom, Square/Enix, Konami etc. gibt es seit 30, 40 Jahren. Sie waren schon in den 80er Jahren sehr erfolgreich.
Über die Jahre haben sich die Geschäftsmodelle verändert. Natürlich will man so viel wie möglich verdienen und erweitert erfolgreiche Geschäftsmodelle. Das geht seit Jahren so. Der Trend ging schleichend vom kompletten Spiel zum Spiel in kleinen Häppchen, angefangen mit Addons, gefolgt von DLCs, Microtransaktionen und nun Games As A Service, weil sich damit viel verdienen lässt.
Die Zeiten in denen Spiele komplett und ohne folgende Zusatzinhalte erschienen sind, sind seit Jahren vorbei. In diesen Jahren hat sich die Spielerbasis aber ebenfalls verändert. Deshalb würde sich ein komplettes Spiel heute ebenfalls viel besser verkaufen als damals.
Die Frage, die sich die Unternehmen stellen sollten ist aber viel mehr, ob es nicht eventuell an der Qualität der Spiele liegt.
Abgesehen von der Grafik und besseren Technik haben sich Spiele nur wenig weiterentwickelt. Es gibt zwar einige innovative Ausnahmen, aber für einen Zeitraum von, sagen wir, 20 Jahren ist dieser Fortschritt einfach zu wenig.
Dazu kommt, dass Spieler, die schon seit 30 Jahren zocken, alles schon irgendwo mal gesehen haben und mit ganz anderen Ansprüchen an Spiele rangehen. Anstatt WOW-Effekte gibt es oft nur ein müdes Gähnen.
Und wenn man mal ganz ehrlich ist: Der Großteil der heutigen Spiele ist einfach nur anspruchsloser Schrott mit toller Grafik.
Zu deiner Frage:
Unternehmen, die 30-40 Jahre existieren, haben irgendwann mal etwas richtig gemacht. Da es hier um Capcom geht, nehme ich es einfach mal als Beispiel. Capcom war zu Zeiten des NES und SNES sehr präsent. Ich kann mich noch gut daran erinnern, wie oft das Capcom Logo auf dem TV zu sehen war. Auch auf der PS1 hatte es mit Resident Evil große Erfolge.
Heute ist es eher so, dass ich mir denke "Capcom, gibts die auch noch?".
Was haben die noch außer Street Fighter, Megaman 43294 und Resident Evil? Das letzte gute Spiel von Capcom, an das ich mich erinnern kann war Dragons Dogma. Für mich ist Capcom einfach ein Unternehmen, dass vergessen hat, wo seine Wurzeln sind, womit es Erfolg hatte.
Selbes gilt für Konami. Was haben die noch außer Castlevania und Metal Gear (ohne Kojima)?
Der traurigste Fall ist in meinen Augen aber Square Enix. Bis Ende der PS2 Ära konnte man hier quasi jedes Rollenspiel blind kaufen. Abgesehen davon, dass von Square Enix (vergleichsweise) kaum noch RPGs kommen, liegen heute selbst Flagschiffe wie Final Fantasy in Trümmern. Finanziell erfolgreich, toll präsentiert und technisch super umgesetzt, aber spielerisch, storytechnisch einfach nur schwach. Den finaziellen Erfolg dieser ehemals großen Reihe erkläre ich mir einfach nur durch die Hoffnung der Spieler, dass endlich mal wieder was kommt, das an die alten Stärken anknüpft.
Dragon Quest XI war in meinen Augen seit Jahren mal wieder ein Highlight von Square Enix. Heute Top, früher wohl nur Durchschnitt.
Spiele wie Pillars of Eternity, Divinity: Original Sin oder Torment haben Erfolg. Nicht durch Grafik, sondern durch Tiefe. Die Flut an "Baldur's Gate Nachkommen" halte ich zwar für übertrieben, aber es zeigt eindeutig, dass mit klassischem Gameplay auch heute Erfolge erzielt werden können. Man sollte auf alten Stärken aufbauen, diese weiterentwickeln, jedoch eine Überflutung des Marktes verhindern. Wie oft wurde der Markt in der Vergangenheit übersättigt? Weltraum-Simulationen, RTS, Zombie-Spiele, etc.? Aktuell Battle-Royale. So lange releasen, bis die Spieler das Kotzen bekommen.
Anstatt sich um die Krümel des Kuchens zu prügeln, sollte man einfach man einen neuen anschneiden.