Kerbal Space Program: Entwickler ändern geschlechtlich festgelegtes Sprichwort ab und ernten Unmut

Hier findet ihr die entsprechenden Kommentare - inkl. Link zur News!

Moderatoren: Moderatoren, Redakteure

Benutzeravatar
Usul
Beiträge: 11398
Registriert: 13.06.2010 06:54
Persönliche Nachricht:

Re: Kerbal Space Program: Entwickler ändern geschlechtlich festgelegtes Sprichwort ab und ernten Unmut

Beitrag von Usul »

lichtpunkt hat geschrieben: 13.10.2017 19:19Gegenderte Texte sind unzumutbar, jeder der viel liest, wird wissen was ich meine wenn der kleine Mann im Ohr mal wieder stolpert.
Ich muß in letzter Zeit relativ viele geschlechtsneutrale Texte lesen und habe keine Probleme. Könnte also alles nur eine Sache der persönlichen Gewöhnung oder Einstellung sein? Einfach mal nicht dagegen sträuben und schon wird alles leichter.

Und ich frage mich was Du mit "behaupten" meinst. Das gebe ich gerne zurück.
Es ist eine Behauptung, daß geschlechtsneutrale Sprache (zumindest mal in akademischen Texten) nur bei uns in der Form vorkommt. Ich halte das für eine falsche Behauptung. Es gibt auch im englischsprachigen Raum Richtlinien und Vorgaben, um einen Text geschlechtsneutral zu gestalten - und Verstöße dagegen werden ähnlich "geahndet" wie bei uns. Es mag im Englischen oftmals leichter von der Hand gehen, weil viele Begriffe nicht so eindeutig sind vom Genus her wie im Deutschen. Aber die Vorgaben sind dennoch vorhanden.
Von daher: Behauptung.
lichtpunkt
Beiträge: 535
Registriert: 26.09.2008 19:49
Persönliche Nachricht:

Re: Kerbal Space Program: Entwickler ändern geschlechtlich festgelegtes Sprichwort ab und ernten Unmut

Beitrag von lichtpunkt »

P.S. Und zu Deiner Behauptung "wenn im akademischen Bereich z.B. geschlechtsneutral geschrieben".
Das Gegenteil ist der Fall. Die sogen. geschlechtsneutralen Texte vereinen nicht, sie heben die Trennung der Geschlechter sogar noch hervor! In dem explizit der Frauenanteil mit dem üblichen *Innen betont wird erreicht man genau drei Dinge:
1. Man hebt hervor, dass sich die Menschheit in explizit zwei Geschlechter teilt und man diese Trennung EXTRA erwähnen muss, gibt ihr also dadurch erst Bedeutung und Kraft
2. Durch die *Innen Endung wird der weibliche Anteil sprachlich überbetont, so dass man im Geist, statt nun überwiegend den männlichen Anteil (wie zwei Studien ja ergeben haben), nun den überwiegend weiblichen Anteil im Verstand abstrahiert.
3. Man unterstellt dem Leser so derart dämlich zu sein, dass ihm wohl nicht bewusst ist, dass das grammatische Geschlecht nichts, aber auch genau NULL, mit dem natürlichen Geschlecht zu tun hat, man wirkt belehrend und anmaßend
Liesel Weppen
Beiträge: 4791
Registriert: 30.09.2014 11:40
Persönliche Nachricht:

Re: Kerbal Space Program: Entwickler ändern geschlechtlich festgelegtes Sprichwort ab und ernten Unmut

Beitrag von Liesel Weppen »

Todesglubsch hat geschrieben: 13.10.2017 17:34 Englisch ist nunmal eine sexistische Sprache."
Nö, eigentlich ist Englisch sogar eine vergleichsweise genderneutrale Sprache. Im englischen ist jedes Substantiv neutral, solange es sich nicht wirklich auf etwas definitiv Geschlechtliches bezieht. "Man"/"Men", bzw. "mankind" im Sinne von Menschheit, hat zwar im englischen "man" als wortbestandteil, ist aber neutral. Dazu gibts nur unbestimmte Artikel "the" and "a".
In den meisten westlichen Sprachen ist fast jedes Substantiv ansich schon genderabhänigig und das bei weitem nicht unbedingt logisch. Der Mond, die Sonne (im spanischen übrigens genau andersrum el sol und la luna), ist auch in italienisch, afaik französisch, und viele mehr so. Im Lateinischen brauchts dazu nichtmal einen Artikel sondern es wird zum Wortbestandteil "servus" > der Sklave, "serva" die Sklavin.
Es gibt auch ganz skurille Geschlechtervergabe. Z.B. konnte mir noch keiner irgendwie erklären, warum es neutral "das Auto" und "das Motorrad" heisst, wenn man aber eine Marke nennt, versteht praktisch jeder unter "die Honda" automatisch ein Motorrad und "der Honda" ist eben ein Auto.

Wir das in anderen Sprachen aussieht, weiß ich nicht, also arabisch, Mandarin, japanisch, usw.

Im Artikel ging es allerdings um Chinesisch, nicht englisch. ;)

Usul hat geschrieben: 13.10.2017 18:53 Vielleicht liegt das ja daran, daß wir uns stetig weiterentwickeln.
[...]
Warum bereitet es also so große Probleme, wenn im akademischen Bereich z.B. geschlechtsneutral geschrieben werden soll? Es ist keine besonders große Mühe, das hinzubekommen, wenn man sich nicht ständig dagegen sträuben würde.
Es bereitet keine Probleme, wenn jemand neutral schreibt, es bereitet offensichtlich Probleme, wenn man das NICHT tut, und zwar an allen Ecken und Enden. Und das liegt eben genau daran, dass wir uns Weiterentwickeln. Ich glaube nicht, dass jemand bei der Idee der "Gleichberechtigung der Geschlechter" im Sinne hatte, dass man sogar die Sprache ändern sollte. Es kann aber durchaus passieren, dass die sprachliche Weiterentwicklung davon beeinflusst wird (und das tut sie ja hier schon). Nur ist Sprache nicht etwas, das man mal eben gezielt umdefinieren kann. Die Entwicklung der Sprache läuft also prinzipbedingt schonmal viel langsamer ab. Zumal das hier ja keine Erweiterung ist, wie eben mal aus anderen Sprachen eingedeutschte Wörter in den Duden aufzunehmen, sondern das ist ein Änderung an bestehender Grammatik. Das ist in etwa wie "der Dativ ist dem Genitiv sein Tod", gibts auch schon seit 30 Jahren und der Genitiv ist trotzdem noch nicht ausgestorben (auch wenn ich befürchte, dass er das langfristig wird). Das ist also nicht mal eben so schnell umzusetzen wie "materielle" Gleichberechtigung ala Rechte, Gehälter, usw.
Zudem sind wie oben schon erläutert etliche Sprachen ansich gar nicht darauf ausgelegt genderneutral zu sein. Wie schreibt man denn z.B. "Polizist" genderneutral? Wenn ich einen Artikel über Polizisten schreibe, muss ich das Wort ja wohl benutzen. Ich kanns ja nichtmal durch "Gesetzeshüter" ändern, ist ja auch männlich. Es gibt schlicht keine neutrale From des Wortes, die müsste man erstmal erfinden. Ansonsten müssten wir festlegen, wie man sowas genderneutral überhaupt ausdrückt. Schreibt man dann Polizist(-innen) (da beschwert sicherlich wieder ein Feminist, dass der weibliche Bezug nur in Klammern steht). Oder schreibt man dann Polizist/-innen? Oder ohne den Bindestrich Polizist/inen, oder muss dann der weibliche Teil sogar vorne stehen? Kacke bei dem Wort, weil die männliche Version keine spezielle Endung hat, also dann Polizistinnen/-? Oder soll das Ergebnis sein, dass man dann wirklich jedesmal "Polizist und/oder Polizistin" ausschreiben muss (was im Singular grundsätzlich irgendwie falsch klingt).
Und dann gibts noch sowas wie Umgangssprache, die muss ja auch angepasst werden, also müssen wir jetzt als Äquivalent zu "Bulle" auch "Kuh" einführen, oder lieber gleich eher neutral "Kalb"? (Mir ist bekannt, dass der Wortstamm nichts mit dem Tier Bulle/Kuh zu tun hat ;))

Wie war das noch erst vor ein paar Wochen. In den Vereinigten Arabischen Emiraten dürfen Frauen jetzt auch autofahren. Sowas kann man "einfach" mal eben schnell von heute auf morgen ändern. Dazu muss man nur ein bestehendes Gesetz ändern oder abschaffen.

Und desweiteren ist es eben eine Entwicklung. Also könnte man es ja zumindest bei alten Sachen dabei belassen. Wenn jemand Göthe zitiert, dann zitiert er eben Göthe so wie Göthe das auch mal geschrieben hat, statt es in aktueller Sprache auszudrücken, weil das Deutsch wie man es vor 100 Jahren gesprochen hat heute einfach nur stelzig klingt.
Zuletzt geändert von Liesel Weppen am 13.10.2017 19:48, insgesamt 1-mal geändert.
chrische5
Beiträge: 1120
Registriert: 01.12.2011 14:38
Persönliche Nachricht:

Re: Kerbal Space Program: Entwickler ändern geschlechtlich festgelegtes Sprichwort ab und ernten Unmut

Beitrag von chrische5 »

Hallo

Ich finde man sollte das doch bitte nicht alles in einen Topf werfen. Ich finde es sehr gut, dass auch bei Sprache nach eventuellen Ungerechtigkeiten geschaut wird und man auch in diese Richtung forscht. Solche Stilblüten, wie in diesem Fall halte ich allerdings auch für überzogen. Das eine macht aber das andere nicht überflüssig oder sinnlos.

chrische
chrische5
Beiträge: 1120
Registriert: 01.12.2011 14:38
Persönliche Nachricht:

Re: Kerbal Space Program: Entwickler ändern geschlechtlich festgelegtes Sprichwort ab und ernten Unmut

Beitrag von chrische5 »

hallo

ich lese und schreibe beruflich immer mal wieder gutachten und verwende dabei immer nur noch weibliche formen bei oberbegriffen und finde, dass sich das sehr flüssig schreibt und liest. warum auch nicht?

chrische
lichtpunkt
Beiträge: 535
Registriert: 26.09.2008 19:49
Persönliche Nachricht:

Re: Kerbal Space Program: Entwickler ändern geschlechtlich festgelegtes Sprichwort ab und ernten Unmut

Beitrag von lichtpunkt »

chrische5 hat geschrieben: 13.10.2017 19:47 Hallo

Ich finde man sollte das doch bitte nicht alles in einen Topf werfen. Ich finde es sehr gut, dass auch bei Sprache nach eventuellen Ungerechtigkeiten geschaut wird und man auch in diese Richtung forscht. Solche Stilblüten, wie in diesem Fall halte ich allerdings auch für überzogen. Das eine macht aber das andere nicht überflüssig oder sinnlos.

chrische
Wie Du schon selbst schreibst "nach eventuellen Ungerechtigkeiten".
Kennst Du die Geschichte von der kleinen Feministin die immer wieder rief "Sexismus, Sexismus!" und als sie tatsächlich wegen ihrem Geschlecht diskreditiert wurde, hat keiner mehr zugehört? :wink:
chrische5
Beiträge: 1120
Registriert: 01.12.2011 14:38
Persönliche Nachricht:

Re: Kerbal Space Program: Entwickler ändern geschlechtlich festgelegtes Sprichwort ab und ernten Unmut

Beitrag von chrische5 »

hallo

naja, das liegt halt im auge des betrachters. ich sehe die forschung in diese richtung wahrscheinlich positiver als du und bin dem gegenüber sehr aufgeschlossen. ich weiß auch nicht, warum man sich das nicht anschauen sollte. man kann ja immer noch zu dem ergebnis kommen, dass es hier nichts zu holen gibt.

chrische
Benutzeravatar
MrLetiso
Beiträge: 8064
Registriert: 21.11.2005 11:56
Persönliche Nachricht:

Re: Kerbal Space Program: Entwickler ändern geschlechtlich festgelegtes Sprichwort ab und ernten Unmut

Beitrag von MrLetiso »

lichtpunkt hat geschrieben: 13.10.2017 18:42
MrLetiso hat geschrieben: 13.10.2017 14:44
lichtpunkt hat geschrieben: 13.10.2017 14:25 ...
Ich habe genau den gegenteiligen Eindruck. In Deutschland wird sich darüber eigentlich wenig beschwert.
Da meine Freundin studiert und nebenbei an einer Uni arbeitet, wurde ich schon mit der absoluten Geldverschwendung von einer Abteilung konfrontiert die sich nur mit Dingen wie beispielsweise "korrektem Gendern" befasst. Da werden Texte die inhaltlich, grammatisch, orthographisch und auch sonst völlig einwandfrei sind, als "falsch" (wortwörtlich, mit "Das ist falsch!") von einer gut bezahlten Doktorandenstelle gegengeprüft, die das letzte Wort vor der Veröffentlichung hat. Das gendern wissenschaftlicher Arbeiten gehört ebenfalls zum "guten Ton" und fließt in deren Bewertung mit ein. Man stelle sich vor, Menschen wie Einstein, Heisenberg usw. würden heutzutage ihre Weisheiten einreichen und diese würden als "inhaltlich fragwürdig" kritisiert werden, da diese nur nicht korrekt gegendert sind. Das ist Wahnsinn mit Methode und sowat gibbet nur hier, in unserem Heimatland ;)
"Gender studies" gibt es auch an amerikanischen und anderen europäischen Unis. Da kann man seine Meinung zu haben - ist aber wirklich kein deutsches "Problem".

Dass andere als Genderstudiengänge mit solchen Auflagen versehen werden, höre ich aber zum ersten mal <- das heißt nicht, dass ich Dir nicht glaube. Eben nur, dass ich davon noch nicht gehört habe.
lichtpunkt
Beiträge: 535
Registriert: 26.09.2008 19:49
Persönliche Nachricht:

Re: Kerbal Space Program: Entwickler ändern geschlechtlich festgelegtes Sprichwort ab und ernten Unmut

Beitrag von lichtpunkt »

chrische5 hat geschrieben: 13.10.2017 20:03 hallo

naja, das liegt halt im auge des betrachters. ich sehe die forschung in diese richtung wahrscheinlich positiver als du und bin dem gegenüber sehr aufgeschlossen. ich weiß auch nicht, warum man sich das nicht anschauen sollte. man kann ja immer noch zu dem ergebnis kommen, dass es hier nichts zu holen gibt.

chrische
Das Problem ist, es wird eben nicht nur "angeschaut", es wird leider verlangt, dass man der, mit Verlaub, völlig fehlgeleiteten Einschätzung einiger klugscheißerischer Soziologen Folge zu leisten hat, damit man sich nicht als hinterwäldlerischer Sexist outet. Das sind keine "Sprachwissenschaftler". Hier sind Leute am Werk, die von Sprache genauso wenig Ahnung haben, wie ein Kerl vom Tamponregal im Supermarkt. Das merkt man schon alleine an dieser überdrehten Herangehensweise an das Thema. Plan und konzeptlos. Das man die Schriftsprache vom gesprochenen Wort entkoppeln möchte und dass auch noch für korrekt hält, ist schon eine Anmaßung, die normalerweise ausgelacht gehört, wenns nicht so traurig wäre. Das Gender Regelwerk? Inkonsequent und verworren. Die Leute dahinter sollten ihre Lebenszeit vielleicht mal den tatsächlichen gesellschaftlichen Ungerechtigkeiten widmen, als gegen Windmühlen zu kämpfen. Da gibt es wahrlich immer noch mehr als genug. Während echte Feministen in der Vergangenheit das brennende Haus mit Muskelkraft und Tapferkeit löschten, sitzen jetzt Leute da, die ne kleine Kerze ausrülpsen und sich für heldenhafte Vorreiter einer strahlenden Zukunft wähnen, weil sie uns vor einer "Katastrophe" bewahren.
Benutzeravatar
Usul
Beiträge: 11398
Registriert: 13.06.2010 06:54
Persönliche Nachricht:

Re: Kerbal Space Program: Entwickler ändern geschlechtlich festgelegtes Sprichwort ab und ernten Unmut

Beitrag von Usul »

Liesel Weppen hat geschrieben: 13.10.2017 19:46Zudem sind wie oben schon erläutert etliche Sprachen ansich gar nicht darauf ausgelegt genderneutral zu sein. Wie schreibt man denn z.B. "Polizist" genderneutral? Wenn ich einen Artikel über Polizisten schreibe, muss ich das Wort ja wohl benutzen. Ich kanns ja nichtmal durch "Gesetzeshüter" ändern, ist ja auch männlich. Es gibt schlicht keine neutrale From des Wortes, die müsste man erstmal erfinden. Ansonsten müssten wir festlegen, wie man sowas genderneutral überhaupt ausdrückt. Schreibt man dann Polizist(-innen) (da beschwert sicherlich wieder ein Feminist, dass der weibliche Bezug nur in Klammern steht). Oder schreibt man dann Polizist/-innen? Oder ohne den Bindestrich Polizist/inen, oder muss dann der weibliche Teil sogar vorne stehen? Kacke bei dem Wort, weil die männliche Version keine spezielle Endung hat, also dann Polizistinnen/-? Oder soll das Ergebnis sein, dass man dann wirklich jedesmal "Polizist und/oder Polizistin" ausschreiben muss (was im Singular grundsätzlich irgendwie falsch klingt).
Es gibt Literatur dazu. Wenn es dich interessiert, lies am besten nach. Ich bin kein Vorreiter der geschlechtsneutralen Sprache, aber ich finde halt, daß das nichts ist, worüber man sich aufregen sollte - die Sprache bildet schlichtweg unsere Realität ab, und in der gibt es diese Diskussion. Zurecht, wie ich finde.
Dazu kann man natürlich stehen, wie man will. Aber es ist weder so dramatisch, wie manche es darstellen mögen, noch ist es wie gesagt nur auf Deutschland begrenzt.
lichtpunkt
Beiträge: 535
Registriert: 26.09.2008 19:49
Persönliche Nachricht:

Re: Kerbal Space Program: Entwickler ändern geschlechtlich festgelegtes Sprichwort ab und ernten Unmut

Beitrag von lichtpunkt »

MrLetiso hat geschrieben: 13.10.2017 20:15 Dass andere als Genderstudiengänge mit solchen Auflagen versehen werden, höre ich aber zum ersten mal <- das heißt nicht, dass ich Dir nicht glaube. Eben nur, dass ich davon noch nicht gehört habe.
Das sind die sogen. Genderbeauftragten. Die gibt's mittlerweile an vielen Unis. Meine Freundin arbeitet für eine Beraterabteilung an der Uni, die oft auch Texte veröffentlicht. Die werden vor der finalen Freigabe immer von diesen Leuten abgesegnet. Damit man auch ja nichts "falsch" macht. Es könnte sich ja jemand empören oder, so Gott behüte, sich auf Grund mangelnder Genderung, eventuell nicht angesprochen fühlen und ausgegrenzt werden. Und ja, ihre und die wissenschaftlichen Arbeiten anderer Studiengänge müssen tatsächlich zwangsgegendert sein.
Benutzeravatar
Usul
Beiträge: 11398
Registriert: 13.06.2010 06:54
Persönliche Nachricht:

Re: Kerbal Space Program: Entwickler ändern geschlechtlich festgelegtes Sprichwort ab und ernten Unmut

Beitrag von Usul »

lichtpunkt hat geschrieben: 13.10.2017 20:34Es könnte sich ja jemand empören oder, so Gott behüte, sich auf Grund mangelnder Genderung, eventuell nicht angesprochen fühlen und ausgegrenzt werden.
Du meinst, so wie du dich darüber empörst, daß sie in akademischen Arbeiten mittlerweile nun einmal auf diese geschlechtsneutrale Formulierung achten? Ja, diese Empörungskultur ist schon was ganz Schlimmes.
lichtpunkt
Beiträge: 535
Registriert: 26.09.2008 19:49
Persönliche Nachricht:

Re: Kerbal Space Program: Entwickler ändern geschlechtlich festgelegtes Sprichwort ab und ernten Unmut

Beitrag von lichtpunkt »

Usul hat geschrieben: 13.10.2017 20:37
lichtpunkt hat geschrieben: 13.10.2017 20:34Es könnte sich ja jemand empören oder, so Gott behüte, sich auf Grund mangelnder Genderung, eventuell nicht angesprochen fühlen und ausgegrenzt werden.
Du meinst, so wie du dich darüber empörst, daß sie in akademischen Arbeiten mittlerweile nun einmal auf diese geschlechtsneutrale Formulierung achten? Ja, diese Empörungskultur ist schon was ganz Schlimmes.
Also, Usul, auch wenn Dich meine Meinung anwidert, ich denke ich habe alles gesagt, was es aus meiner Sicht dazu zu sagen gibt und gehe auf deine Spitze jetzt nicht schon wieder ein. Du magst mit diesen Themen nicht so behelligt sein und das ganz OK finden, aber ich habe dies in meinem Beruf tagtäglich und mich NERVTS einfach nur. Sprache ist kein Selbstbausatz für einige überdrehte Besserwisser, sondern sie ist ein lebendiges Wesen, was man mit Anstand und Vorsicht zu behandeln hat. Sie gehört zum innersten Kulturgut eines JEDEN Menschen, seit Anbeginn der Menschheit und ist kein beliebiges Ding was man treten und formen kann, wie es einem gerade aktuell nach Tageslaune in den Kram passt. Alles weitere erklärt eindrucksvoll der Roman 1984. Der sich auch in großen Teilen auf ideologisch geprägte, gewaltsame Sprachanpassungen bezieht.
Benutzeravatar
Weeg
Beiträge: 436
Registriert: 08.02.2016 20:41
User ist gesperrt.
Persönliche Nachricht:

Re: Kerbal Space Program: Entwickler ändern geschlechtlich festgelegtes Sprichwort ab und ernten Unmut

Beitrag von Weeg »

Ich hab schon bei vorherigen Sachen gesagt, wenn man den SJW Feministen zu viel nachgibt, dann werden sie auch in Zukunft versuchen, ihre Agenda überall reinzupressen. Dem muss man einen Riegel vorschieben, ich bin kein Freund von negativen Steam-Wertungen Bombing, aber irgendwo muss man die Entwickler auch wissen lassen müssen, das sowas mal gar nicht geht. Und schon gar nicht, wenn das Zitat ursprünglich auf einem anderen basiert, wie hier mit Mao und der Chinesischen Mauer.

Bioware dürfte sich da einen schönen Bock geschossen haben, in dem sie so stark die Gender-Agenda einbezogen haben (etwa in ME: Andromeda). Ich wette, wenn die in Zukunft neue RPG's machen, werden die Gender-Freunde einen ganz genauen Blick darauf haben, das auch ja in jedem zukünftigen Titel auch die Randgruppen auf jedenfall vertreten sein müssen, sonst setzt es den Shitstorm. Ein neues Dragon Age ohne homo-erotische Liebschaften? Das wird diesen Leuten aber gar nicht gefallen.

Ich hab mir auch schon beim Gamergate gedacht, wenn man den SJW's nur den kleinen Finger hin hält, reissen sie einem gleich den ganzen Arm ab. Und so ungefähr kommt es auch in der Entwicklung.

Zudem: Wenn ich mir Deutschland mit seinem Fanatismus nach Politischer Korrektheit ansehe, bin ich froh das man das hier im Nachbarland Schweiz viel lockerer sieht und sich nicht versteift auf so einen Wahnsinn, geschweige denn das man mit * Gendersternchen schreiben würde oder Rücksicht auf solche Lobbygruppen nehmen würde.
Liesel Weppen
Beiträge: 4791
Registriert: 30.09.2014 11:40
Persönliche Nachricht:

Re: Kerbal Space Program: Entwickler ändern geschlechtlich festgelegtes Sprichwort ab und ernten Unmut

Beitrag von Liesel Weppen »

Usul hat geschrieben: 13.10.2017 20:30 Es gibt Literatur dazu. Wenn es dich interessiert, lies am besten nach.
Literatur zu was? Warum es für "Polizist" kein wirklich neutrales Wort gibt, oder was historisch erklärt, warum sich in unserer Sprache ein generisches maskulin entwickelt hat?
Wenn du Literatur dazu kennst, welche? Ja, ich bin interessiert.
Usul hat geschrieben: 13.10.2017 20:30 Ich bin kein Vorreiter der geschlechtsneutralen Sprache, aber ich finde halt, daß das nichts ist, worüber man sich aufregen sollte - die Sprache bildet schlichtweg unsere Realität ab, und in der gibt es diese Diskussion. Zurecht, wie ich finde.
Dazu kann man natürlich stehen, wie man will. Aber es ist weder so dramatisch, wie manche es darstellen mögen, noch ist es wie gesagt nur auf Deutschland begrenzt.
Ich habe mich nicht aufgeregt, ich habe nur erklärt, das unsere ganze Sprache gar nicht für genderneutrale Ausdrucksweise geeignet ist und ein Beispiel dazu genannt.
Im wesentlichen läuft es darauf hinaus, wie ja weiter oben auch schon genannt wurde, dass man sich hier im Forum eher darüber aufregt, dass sich jemand über etwas aufregt. :D
Mein Post sollte allerdings eher erklären oder hinterfragen, WARUM das rein sprachlich so ist. Eine Wertung über das Geschehen mit KSP habe ich dabei gar nicht abgegeben. Aber wenn du meine Meinung dazu wissen willst: Ich würde den Schwarzen Peter dazu überwiegend KSP selbst zuschieben, weil sie es eben geändert haben, nur weil ein paar Leute gemeckert haben. Noch dazu, weil es sich eben nicht um eine neutrale Übersetzung gehandelt hat, sondern um ein SPRICHWORT!