Spiele als Propagandamittel - Hintergründe dazu

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gracjanski
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Spiele als Propagandamittel - Hintergründe dazu

Beitrag von gracjanski »

http://www.heise.de/tp/artikel/31/31762/1.html

Im Kern geht es dort um Politik, aber Spiele sind mittlerweile leider so populär, dass die Politik dieses Medium nun auch nutzt um Gehirnwäsche zu betreiben. Radio, TV und Filme sind schon längst infiziert, Spiele kommen nun hinzu. Spiele werden in dem Artikel zwar nur in einem Satz erwähnt, aber das ist auch ok, finde ich.

Über den Autor:
http://de.wikipedia.org/wiki/Hans-Jürgen_Krysmanski (um die dämlichen "ah nur Verschwörungstheorien" Pseudoargumenta vorzubeugen)
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mr archer
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Re: Spiele als Propagandamittel - Hintergründe dazu

Beitrag von mr archer »

gracjanski hat geschrieben:
Im Kern geht es dort um Politik, aber Spiele sind mittlerweile leider so populär, dass die Politik dieses Medium nun auch nutzt um Gehirnwäsche zu betreiben.
Tut mir leid, aber dass ist mir als Argumentation zu holzschnittartig. Wer ist denn "die Politik"? Bei aller notwendigen und angebrachten Kritik - wir leben trotz alledem in einer offenen Gesellschaft, in der "die Politik" nicht irgendein abgehoben für sich existierender Machtapparat ist. Jedenfalls nicht ausschließlich. Und wieso sollen Spiele vor ihrem Karrieresprung zum Massenmedium "unpolitischer" gewesen sein? Sie waren und sind Produkte der Kulturindustrie und damit per definitionem politisch.

Und dieses "Gehirnwäscheargument" kenne ich. Das kommt sehr oft von Leuten, die sich nicht über den Fakt der "Gehirnwäsche" an sich beklagen. Sondern die eigentlich im Kern lediglich der Umstand ärgert, dass sie momentan zu wenig Zugriff auf die Waschanlage haben, weil der politische Wind gerade nicht aus ihrer Richtung weht.

Nix für ungut und ohne Dir persönlich da gleich was unterstellen zu wollen.
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greenelve
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Re: Spiele als Propagandamittel - Hintergründe dazu

Beitrag von greenelve »

Seien es Werbespiele für Produkte oder Organisationen, Spiele wie America's Army mit einer politischen Botschaft/Quelle gibt es schon ewig. Kann mich auch sonst nur mr archer anschließen.

Es ist ein sehr komplexes Thema, was, wie im Startpost angeführt, sehr leicht in Richtung Verschwörungstheorie abdriften kann, und mit den Worten "die Politik" und "Gehirnwäsche" dann leider auch passiert. Die Intention der Wortwahl von gracjanski finde ich ist ebenfalls von mr archer gut umschrieben.

Zu glauben, alle Reichen oder Superreichen arbeiten gezielt in eine Richtung, alle miteinander, ist Verschwörungstheorie. Ich bezweifel ernsthaft das zum Beispiel die Musikerin Madonna "diese Politik" betreibt.


edit: Wo befindet sich dieser Satz, der sich auf Spiele bezieht?
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Armin
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Re: Spiele als Propagandamittel - Hintergründe dazu

Beitrag von Armin »

Im zweiten Teil steht,dass das Pentagon gezielt Einfluss auf Computerspiele nimmt. Aber nur ganz kurz, ein Satz.

Grazie, zieh Dir mal die chinesischen Red Games rein, da gehts hauptsaechlich darum Japaner abzuknallen. Ist eigentlich so aehnlich wie bei uns,wo Nazis die Boesewichte erster Wahl sind. Die Japaner waren damals in China auch so drauf.

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greenelve
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Re: Spiele als Propagandamittel - Hintergründe dazu

Beitrag von greenelve »

Ach du... Also wie America's Army. Oder in Filmen, wo das Militär Material zur Verfügung stellt und an Bedingungen knüpft. Das erinnert mich an den Film Windtalkers, als Nicholas Cage den Indianer nicht erschossen hat, damit Soldaten nicht als grausame Mordmaschinen dargestellt werden. Ob es sich dabei um eine Entscheidung des Regisseurs oder des US Militärs handelt, darf jeder selbst entscheiden.


Ansonsten, wenn schon China Spiele gebracht werden, im Untergrund gibt es auch Nazispiele. Richtige Games in denen Nazis die Guten sind und alle anderen die Bösen. Das ist aber alles nichts neues. Es liegt einfach am Erkennen der Möglichkeit. Musik wird auch seit jeher für Propaganda missbraucht. :/

Und das macht das Thema so komplex, und auch schwer zu differenzieren, zwischen Diskussion und Verschwörung.
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Armin
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Re: Spiele als Propagandamittel - Hintergründe dazu

Beitrag von Armin »

Was soll denn immer dies Verschwoerungsgelaber, Verschwoerungen passieren im Geheimen, Propaganda in Spielen (oder sonstwo) ist doch ganz offen.
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Rabidgames
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Re: Spiele als Propagandamittel - Hintergründe dazu

Beitrag von Rabidgames »

Selbstverständlich wird in Kriegsshootern wie Call of Duty oder Medal of Honor derbste Propaganda betrieben: Für gewöhnlich ballern amerikanische weiße Helden braune Terroristen über den Haufen.
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gracjanski
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Re: Spiele als Propagandamittel - Hintergründe dazu

Beitrag von gracjanski »

interessant ist ja dabei, wer dahinter steckt und wie das ganze abläuft. Da hätte ich gerne genaue Infos. Im Kalten Krieg z.b. kontrollierte die CIA praktisch die moderne Kunst. Sie sponsorte Stiftungen und diese sponsorte "Künstler".
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Re: Spiele als Propagandamittel - Hintergründe dazu

Beitrag von greenelve »

Rabidgames hat geschrieben:Selbstverständlich wird in Kriegsshootern wie Call of Duty oder Medal of Honor derbste Propaganda betrieben: Für gewöhnlich ballern amerikanische weiße Helden braune Terroristen über den Haufen.
Aber ist das Propaganda weil sie diese Botschaft der guten Amerikaner gegenüber bösen Arabern verbreiten wollen, oder weil sie ein Bild der Realität nehmen, in dem Amerikaner gegen Araber kämpfen? Dabei ist der reale Hintergrund deutlich komplizierter, mit der westlichen Welt die sich vieles von der arabischen angegeignet hat, zum Beispiel das Zahlensystem, und diese dann immer wieder unterdrückt hat. Christstliche Kreuzzüge seien genannt, und auch danach in der Vergangenheit immer wieder als böse und unzivilisiert dargestellt wurde, ist in der arabischen Welt, als gesellschaftliches Bewusstsein eine Abneigung/Hass gewachsen. Der Irakkrieg hat dem Abbau auch nicht gerade förderlich beigetragen.

Aber diese Frage wurde auch schon zum Thema "Prinzessin in Nöten" angesprochen: Wird das Thema so behandelt um eine Botschaft rüber zu bringen oder nur um eine einfache Story zu haben?

edit:
Mir fällt grad die Schlagzeile auf: "Spiele als Propagandamittel - Hintergründe dazu" und dann gibt es im verlinktem Hintergrund nur einen Nebensatz zu Spielen. :|
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mr archer
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Re: Spiele als Propagandamittel - Hintergründe dazu

Beitrag von mr archer »

gracjanski hat geschrieben:interessant ist ja dabei, wer dahinter steckt und wie das ganze abläuft. Da hätte ich gerne genaue Infos. Im Kalten Krieg z.b. kontrollierte die CIA praktisch die moderne Kunst. Sie sponsorte Stiftungen und diese sponsorte "Künstler".
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Re: Spiele als Propagandamittel - Hintergründe dazu

Beitrag von gracjanski »

@greenelve : tja, für mich hat der ganze Text mit Spielen = Kultur zu tun. Aber dafür muss man ja erst den Text verstehen...
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Re: Spiele als Propagandamittel - Hintergründe dazu

Beitrag von greenelve »

gracjanski hat geschrieben:@greenelve : tja, für mich hat der ganze Text mit Spielen = Kultur zu tun. Aber dafür muss man ja erst den Text verstehen...
Abgesehen das ich doof wie Brot bin, ist das ein super Beispiel:
Spiel ist Kultur, aber nicht jede Kultur ist Spiel. Genauso wie Mercedes ein Auto ist, ist nicht jedes Auto ein Mercedes. Auch wenn in dem Artikel über Kultur gesprochen wird, muss es sich nicht zwingend um Spiele drehen. Ein Artikel über Autos muss nicht zwingend Mercedes als Thema haben.

Dann wollte ich auch ausdrücken das, laut der Überschrift, es Hintergründe zur Thematik Spiele als Propagandamittel gibt. Da diese dann nur in einem Nebensatz fallen, fehlen diese Hintergründe etwas. Oder nicht? Aber was weis ich schon. Bin ja nicht mal fähig einen Text zu lesen. :D
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Re: Spiele als Propagandamittel - Hintergründe dazu

Beitrag von Armin »

mr archer hat geschrieben:
gracjanski hat geschrieben:interessant ist ja dabei, wer dahinter steckt und wie das ganze abläuft. Da hätte ich gerne genaue Infos. Im Kalten Krieg z.b. kontrollierte die CIA praktisch die moderne Kunst. Sie sponsorte Stiftungen und diese sponsorte "Künstler".
:Häschen: :Blauesauge: :Häschen:
Tja hoert sich verrueckt an, was? Ist aber tatsaechlich passiert. Congress for Cultural Freedom zum Beispiel.
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mr archer
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Re: Spiele als Propagandamittel - Hintergründe dazu

Beitrag von mr archer »

Armin hat geschrieben:
mr archer hat geschrieben:
gracjanski hat geschrieben:interessant ist ja dabei, wer dahinter steckt und wie das ganze abläuft. Da hätte ich gerne genaue Infos. Im Kalten Krieg z.b. kontrollierte die CIA praktisch die moderne Kunst. Sie sponsorte Stiftungen und diese sponsorte "Künstler".
:Häschen: :Blauesauge: :Häschen:
Tja hoert sich verrueckt an, was? Ist aber tatsaechlich passiert. Congress for Cultural Freedom zum Beispiel.
Trotzdem kontrollierte die CIA nicht "die moderne Kunst". Sie versuchten Einfluss zu nehmen, geschenkt. Aber Kontrolle ist dann schon noch ein bisschen was anderes. Ich meine, nichtmal in der DDR gelang es, die Kunst des doch recht überschaubaren Landes in ihrer Allgemeinheit komplett zu kontrollieren. Und da machte man aus seinen Bemühungen dahingehend nicht einmal ein besonderes Geheimnis.

Sorry, aber wer so verallgemeinernd formuliert, sollte den Aluhut vielleicht ab und an mal wieder abnehmen.
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Re: Spiele als Propagandamittel - Hintergründe dazu

Beitrag von Armin »

Heute nicht mehr, aber damals in den 50ern schon. Und soviele Aluhuete gibts gar nicht fuer den ganzen Mist, den die CIA schon fabriziert hat. Die Top Hits sind wohl Allende, Mossadegh, und der ganze Terrorismus gegen Nicaragua und Kuba.
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