"Souls" Spiele - Zwischen Masochismus und Triumpfgefühlen

Hier geht es um Spieldesign oder Game Studies, Philosophie oder Genres!

Moderatoren: Moderatoren, Redakteure

Benutzeravatar
Thommy741
Beiträge: 4239
Registriert: 14.09.2010 22:45
Persönliche Nachricht:

"Souls" Spiele - Zwischen Masochismus und Triumpfgefühlen

Beitrag von Thommy741 »

Bild

"Then, from the Dark, They came,
and found the Souls of Lords within the flame."

- Dark Souls Opening (c) FromSoftware -

"Prepare to die" lautet provokativ der Slogan von Dark Souls, dem geistigen Nachfolger des 2009 in Japan veröffentlichten "Horror"-Action-RPGs Demon's Souls. Wenn sich beide Titel der Firma FromSoftware etwas teilen, dann ist es das eigentümliche Gefühl des Sieges und Triumphes, welches man nur dann vollständig verstehen kann, wenn man einmal einen dieser beiden Kolosse zur Brust genommen hat.


How I lost my soul

Ich gebe zu, ich war schissig und neige nicht dazu eine wirklich ausdauernde Geduld an den Tag zu legen. Scheitert bei mir etwas kontinuierlich, dann tendiere ich eher in Richtung schwerer Frustrations- und Aggressionsanfall. Meine Freunde sagen, dass ich nicht wirklich gut verlieren kann - nicht beim Sport, nicht bei Wetten und erst recht nicht bei Videospielen. Dies ist auch der Grund, warum ich bis Ende letzten Jahres trotz meiner Liebe zu Rollenspielen keinen Finger an Demon's Souls gelegt habe, obwohl die Anzahl an guten RPGs in der PS3 Ecke doch sehr gering ist. Ich habe mir die Video Review von GameTrailers angeschaut und war trotz allen positiven Aspekten relativ abgeneigt mir das Spiel zu kaufen - "40 Euros für ein Spiel, das mir vermutlich zig Wutanfälle beschert? NE, DANKE!"

In einer Verschnaufpause beim Schwimmtraining letzten Dezember erfuhr ich dann, dass sich ein Schwimmer aus meinem Team eine nagelneue PS3 zugelegt hatte. Er suchte jetzt nach anspruchsvollen und spannenden Spielen und ich, der dazu neigt Leuten Sachen zu schenken, die ich selbst ausleihen kann, kam auf die "brilliante" Idee ihm in einem Akt der reinen Nächstenliebe Demon's Souls schmackhaft zu machen. Ich bekam ihn schließlich dazu sich Videos zum Spiel anzusehn und am Ende legte er sich das Spiel wirklich zu. Knapp 2 Wochen später bekam ich ein Spiel von ihm geliehen, das, wie er sagte, absolut "klaustrophobisch, hinterhältig und rücksichtslos schwer" sei. Was hatte ich dem armen Schwein da angedreht?!

Noch am selben Abend legte ich die Blueray ins Laufwerk, machte es mir mit einem Kumpel, der auch vom Phänomen des Spiels gehört hatte vorm Fernseher gemütlich und ließ das traurige und verstörende Intro über mich ergehn.
The story in a nutshell: Das Königreich ist dahingerafft, du bist untot und außer dir ist jeder entweder
verflucht, kuropiert oder vermisst. Das Tutorial startete, ich lief durch eine dunkle, mit Efeu bewachsene Ruine, befolgte die Hilfestellungen des Spiels und metzelte die ersten Gegner nieder. Soweit so gut.
Ein Ritter mit blau leuchtenden Augen schnitt meinen Lebensbalken in kleine Stücke, ich überlebte jedoch notgedrungen und erfuhr mit zum ersten mal in einem Videospiel was es hieß virtuell zu Bluten.
Warum ist das Kampfsystem so überragend? Weil man den Charakter wirklich steuert! Keine automatischen Absprünge an Klippen á la Zelda, kein fetter Lebensbalken wie bei God of War: Demon's Souls hat nur einen Schwierigkeitsgrad und der frisst dich auf, wenn du ihn lässt.
Wir erreichten also den ersten Bossraum, ein Dämon trampelte auf uns zu und erwischte mich trotz gewagter langsamer Rolle (ich war Ritter mit dick gepanzerter Rüstung) mit seiner fetten Keule am Kopf. Game over - "YOU DIED!"


Der reinste Masochismus!

So beginnt Demon's Souls: Mit dem Sterben. Die Level sind lang, ausdauernd und gespickt mit hunderten Gegnern, die alle wirklich nur deinen Kopf wollen. Man fühlt sich, als stände auf allen feindlichen Waffen nur dein eigener Name und niemand ist da, um einem zu helfen. Kein NPC der einem sagt: "Hey Alter, geh mal in den Zauberwald und hol mir 30 Tigeraugen", kein Questlog, keine Map, kein gar nichts! Stirbst du, verlierst du deine komplette Währung in Form von Seelen an der Stelle, an der du gestorben bist. Andere Spieler können einem online zwar Nachrichten mit Hilfestellungen hinterlassen aber sie können einen genausogut reinlegen, in eine bodenlose Grube springen lassen fest überzeugt, man würde noch Schätze finden. Ausserdem ist man in körperloser (toter Form) von 50% seiner Lebensenergie befreit, ist man lebendig, können online andere Spieler ins Spiel eindringen und einen töten - Warum tut man sich sowas überhaupt freiwillig an?


Die Frage kann man wirklich nur beantworten, wenn man dem Spiel eine ernsthafte Chance gegeben hat. Wie oben bereits erwähnt: Ich kann eigentlich nicht gut verlieren! Nachdem ich herausgefunden hatte, dass der Tod im Einsteig Absicht war und ich schließlich das erste Level begann musste ich feststellen, dass wirklich nichts, was ich in meinem Spielerdasein bisher erlebt habe so knallhart und böse war wie Demon's Souls. Perfide, hinter Ecken verschanzte Gegner springen einen rücksichtslos an und das ganze Abenteuer wird niemals leichter, niemals einfacher.

Und hier kommt die Fairness ins Spiel. Wo große Herausforderung ist, da ist immer eine Frage nach "fair" oder "unfair" und Demon's Souls ist zu jeder Zeit einfach nur fair. Es ist so gut gebalanced und abgestimmt, dass man nur erahnen kann wie die Macher stundenlang geplant haben müssen wo welcher Gegner aufgestellt wird, wo welche Falle platziert und was wie und wo eingeschleust wird um einem zu helfen. Das Ganze erzeugt einen kribbeligen Reiz für dich, der sich auch im Nachfolger Dark Souls hält: Das Gefühl selbst Geschichte zu schreiben und eine Welt zu entdecken, die einem mindestens so schnell auf die Pelle rückt, wie man sie selbst braucht, um in ihr vorzudringen. Man läuft durch Burgen,. Sümpfe und Ruinen, hebt Schätze, hilft NPCs und findet sogar den einen oder anderen rettenden shortcut, der einen so laut aufatmen lässt, als hätte man gerade einen Marathon beendet.

Beide Teile liefern kaum Story, kaum Dialoge und sind dennoch bahnbrechend in punto Geschichtserzählung. Wer zu Ende eine riesige Cutscenes vermisst oder zwischenzeitig das Fehlen von Quests bemängelt, der hat den Sinn des Entwicklerstudios nicht verstanden: Die Szenen sind da! Die ganze Zeit! Die Quests spielen sich ständig ab: NPCs verlassen ihre Plätze, wandern durch die Welt und halten die Umgebung immer frisch und lebendig. Ohne Internet ist es unmöglich selbst nach dem x-ten Durchlauf alles entdeckt zu haben, dazu ist die Anzahl der Möglichkeiten einfach zu riesig.

Es wird immer bemängelt, dass Leute den Werken von Künstlern und Entwicklern zuviel Intention, zuviele Hintergedanken nachsagen aber ich kann aus eigener Erfahrung sagen: FromSoftware erschafft Kunst! Daran ist nicht das perfide und überdurchschnittliche Design schuld, nichtmal das Kampfsystem oder das Onlinefeature sondern einfach nur die Erfahrung, die der Spieler beim Spielen macht. Wann hattet ihr beim Videospielen zuletzt oder überhaupt das Gefühl einen Berg versetzt zu haben? Ich bei Demon's Souls nach jedem Level! Zugegeben, es hat Wochen gedauert, bis ich das Spiel beenden konnte (zwischendurch waren Frustpausen wirklich fällig) aber wenn ich am Ende darauf zurückblicke und sehe, was ich trotz meiner durchschnittlichen Spielskills geleistet habe bzw. leisten konnte, dann deckt dies jeden Frust ab, den ich zuvor stechend gespürt habe.


Was wir daraus lernen

Liebe andere Spieleentwickler - vor ALLEM Nintendo - denkt nach, was ihr tut!
Aufgewärmte Suppe schmeckt bestenfalls nur etwas schlechter als am Tag zuvor aber nach Wochen kann man auch das nicht mehr von ihr sagen. FromSoftware hat die Herausforderung als ihr "Medium" entdeckt um ihre zwei bisherigen Spiele vielleicht nicht dem Mainstream anzupassen, aber den Mainstream vielleicht (und hoffentlich) irgendwann an sich selbst anzusiedeln.

Ich will mich auch mal ärgern, frusten und sterben aber ich will, dass es Eigenverschulden ist! Zu keiner Zeit lag mein Sterben im Großen an der schlechten Entscheidung der Entwickler, sondern an meinen schlechten Fertigkeiten und irgendwann habe ich selbst die überwunden und glaube etwas entspannter geworden zu sein - vielleicht habe ich für mein tägliches Leben sogar etwas aus dieser Erfahrung gezogen, wer weiss?! Wichtig ist: Ich hatte Spaß an beiden Spielen! Zwischenzeitig vielleicht mehr Gefühle des Triumphes an normalen Gegnern, als in ganzen anderen Spielen!


My intentions

An Alle, die diesen Artikel gelesen haben: Dies ist keine Werbung für das Spiel als solches!
Bedenkt nur immer: Seid nicht dumm und orientiert euch nicht nur an Mainstream Spielen. Demon's Souls und Dark Souls sind beides Spiele, die perfekte Beispiele dafür abgeben, dass manche Videospiele auch unverdient zu wenig Aufsehen erregen können. In diesem Falle ist es das Risiko von FromSoftware gewesen den allgemeinen Vorstellungen eines "normalen" Spiels nicht hinterherzulaufen. Dark Souls stand nichtmal auf der Liste der Spiele, die dieses Jahr für den Titel "GOTY" nominiert wurden und trotzdem würde ich meine halbe Spielesammlung gegen diesen einen Titel eintauschen, obwohl ich beim Spielen sterbe und sterbe und sterbe! Informiert euch, leiht euch einen der beiden Titel einfach mal aus und testet es. Im schlimmsten Fall stoßt ihr an eure Grenzen, im besten Fall macht ihr eine wirklich packende neue Entdeckung.

What doesn't kill you, ALWAYS makes you stronger!

Viel Spaß an alle Zocker da draußen! ;)
Thommy
Zuletzt geändert von Thommy741 am 07.10.2015 01:52, insgesamt 13-mal geändert.
Benutzeravatar
Gutzahn
Beiträge: 1215
Registriert: 10.12.2009 15:56
Persönliche Nachricht:

Re: [Essay] "Souls" Spiele - Zwischen Masochismus und Glück

Beitrag von Gutzahn »

Wirklich zwei Spiele, bei denen ich auf jedenfall auch etwas "Stolz" verspürt habe als ich sie jeweils das erste mal beendet hatte, und die in ihrer harten Atmosphäre für mich bislang beispiellos sind.
Kann dir in den meisten Punkten nur zustimmen, und ich finde, dass diese Spiele auf jedenfall Aufmerksamkeit und Beachtung verdienen.
Bild
Benutzeravatar
crewmate
Beiträge: 18865
Registriert: 29.05.2007 15:16
Persönliche Nachricht:

Re: "Souls" Spiele - Zwischen Masochismus und Triumpfgefühlen

Beitrag von crewmate »

edit: *Post gelöscht*

weil es eh keinen Sinn hat mit euch eine differenzierte Diskussion anzufangen.
Was ich stehen lassen kann:

Und deswegen wird dort stets der kleinste gemeinsame Nenner gesucht, der möglichst wenig Käufer abschreckt. Das heißt aber umgekehrt nicht, das es keine vom Schwierigkeitsgrad anspruchsvolle Spiele mehr gibt. Was mir spontan dazu einfällt:

- Super Meat Boy
- Vanquish (höherer Schwierigkeitsgrad von anfang an)
- Bayonetta
- Infinite Space
- Contra4
- Megaman9 und 10
PSNID/NINID/Steam: crewmate
Xbox: cordia96
Benutzeravatar
Thommy741
Beiträge: 4239
Registriert: 14.09.2010 22:45
Persönliche Nachricht:

Re: "Souls" Spiele - Zwischen Masochismus und Triumpfgefühlen

Beitrag von Thommy741 »

crewmate hat geschrieben: Und deswegen wird dort stets der kleinste gemeinsame Nenner gesucht, der möglichst wenig Käufer abschreckt. Das heißt aber umgekehrt nicht, das es keine vom Schwierigkeitsgrad anspruchsvolle Spiele mehr gibt. Was mir spontan dazu einfällt:
Du hast volkommen Recht, die gibt es! Nur leider sind wenige davon, meiner Meinung nach, gut gebalanced und noch weniger Titel davon sind RPGs. FromSoftware hat das Rollenspiel hier definitiv nicht neu erfunden. Sie haben aber etwas gewagt, was viele andere Entwickler nicht gewagt hätten und damit ein Spiel erschaffen, das hervorsticht.
Benutzeravatar
oppenheimer
Beiträge: 2683
Registriert: 02.04.2011 17:05
Persönliche Nachricht:

Re: "Souls" Spiele - Zwischen Masochismus und Triumpfgefühlen

Beitrag von oppenheimer »

Im Nachhinein betrachtet finde ich es besonders interessant, dass ich mit den Souls-Titeln kaum Spaß im klassischen Sinne hatte. Dennoch würde ich sie vielleicht in meine persönliche Top 10 einordnen. Irgendwie schizo, oder wat?
Das war eher Sysiphos-Arbeit, aber mal ein cooler Kontrast zu der sonst vorherrschenden Instant-Bespaßung. Mehr davon.
Benutzeravatar
Thommy741
Beiträge: 4239
Registriert: 14.09.2010 22:45
Persönliche Nachricht:

Re: "Souls" Spiele - Zwischen Masochismus und Triumpfgefühlen

Beitrag von Thommy741 »

oppenheimer hat geschrieben:Im Nachhinein betrachtet finde ich es besonders interessant, dass ich mit den Souls-Titeln kaum Spaß im klassischen Sinne hatte. Dennoch würde ich sie vielleicht in meine persönliche Top 10 einordnen. Irgendwie schizo, oder wat?
Das war eher Sysiphos-Arbeit, aber mal ein cooler Kontrast zu der sonst vorherrschenden Instant-Bespaßung. Mehr davon.
Ich glaube ich weiss, was du meinst ...

Ich sag nur:

Bild
Benutzeravatar
DasGraueAuge
Beiträge: 1909
Registriert: 06.10.2009 12:08
Persönliche Nachricht:

Re: "Souls" Spiele - Zwischen Masochismus und Triumpfgefühlen

Beitrag von DasGraueAuge »

Amen. Für mich wird Dark Souls (und nach den Feiertagen evtl. auch Demon's Souls) immer einen Platz in meinem Spielerherzen haben.
Und das fehlen in den Goty-Listen stört mich nicht. Man vergleicht ja auch nicht Hohlbein mit Tolkien.
Soul of the lost, withdrawn from its vessel.
Let strength be granted so the world might be mended,
so the world might be mended.
Benutzeravatar
oppenheimer
Beiträge: 2683
Registriert: 02.04.2011 17:05
Persönliche Nachricht:

Re: "Souls" Spiele - Zwischen Masochismus und Triumpfgefühlen

Beitrag von oppenheimer »

DasGraueAuge hat geschrieben:Und das fehlen in den Goty-Listen stört mich nicht. Man vergleicht ja auch nicht Hohlbein mit Tolkien.
Recht so. Dark Souls braucht keine Awards; es verteilt Purple Hearts.
Benutzeravatar
Roggan29
Beiträge: 307
Registriert: 15.04.2008 13:12
Persönliche Nachricht:

Re: "Souls" Spiele - Zwischen Masochismus und Triumpfgefühlen

Beitrag von Roggan29 »

Ich habe Demons Souls jetzt schon über fünfzehn Stunden gespielt und kann es einfach nicht nachvollziehen wie viele Leute von diesem Spiel begeistert sind. Ok, das Kampfsystem ist sehr gut und das Entdecken der Welt mach auch sehr viel Spaß, aber:
- das es quasi nur "Speicherpunkte" nach den Bossen gibt hat nichts mit Schwierigkeitsgrad zu tun. Es nervt einfach nur. Man stirbt, man macht alles was man vorher auch schon gemacht hat einfach nochmal. Man kennt also schon alles was man bis zu dem Punkt, wo man vorher gestorben ist, erlebt. Spaßfaktor? Nicht so wirklich, außer man kann sich dadurch begeistern immer wieder die gleichen Gegner niederzumetzeln. Muss man dies öfter wiederholen nervt es einfach irgendwann. Das ist schlechtes Game-Design, kein "OMG, geil wie anspruchsvoll dieses Spiel ist." Not!
- es gibt keine echte Story. Ok man erlebt die Geschichte und kann sich alles selbst zusammenspinnen, aber es würde mich viel mehr reizen, wenn es einen episch erzählten Storyfaden gibt. Allerdings gebe ich zu, dass das hier stark subjektiv ist.
- keine Musik. Ich weiß nicht wie es den anderen so geht, aber das Spiel wäre sicherlich viiiiiel besser, wenn es eine actionreiche Melodie auch während normaler Kämpfe gebe. Das würde die Stimmung und Atmosphäre nochmal deutlich anheben. Diablo und Konsorten haben sowas zwar auch oft nicht, diese Spiele leben aber davon das sie eine recht schnelle Spielgeschwindigkeit haben.

Aufgrund dieser Punkte sehe ich hier leider kein "anspruchsvolles" Spiel, sondern eher ein Spiel das anspruchsvoll sein will, dies aber mit Game-Design Fehlern erreicht und das dann auch noch als schwer verkauft. Sry, aber Schwierigkeit kann man auch ohne nervige Wiederholungen erreichen, siehe z. B. Super Meat Boy. Da ist aufgrund der kürze der einzelnen Level, die Wiederholung des bereits geschafften völlig unrelevant. Auch andere Spiele haben ordentliche "Speicherpunkte" oder "Checkpoints" und sind trotzdem noch knackig schwer. Wieso geht dies nicht mit Demons Souls?

Schade eigentlich, aber nach ~15 Stunden Spielzeit habe ich erstmal die Lust am Spiel verloren, da mich die ständige Wiederholung bereits geschaffter Passagen anödet. Das ist wie Grinding in einem MMORPG.
Bild
Bild
Bild
Bild
Benutzeravatar
zmonx
Beiträge: 3467
Registriert: 21.11.2009 14:01
Persönliche Nachricht:

Re: "Souls" Spiele - Zwischen Masochismus und Triumpfgefühlen

Beitrag von zmonx »

Schöner Kommentar :Daumenrechts:

Bin zwar auf BF3 umgeswitcht, aber DKS spukt immer noch in meiner Birne rum. Und das sagt einiges! Wenn man dann noch sowas liest oder auch die Bilder von Obscura_Nox sieht, erweckt das schon son kleines "Stolz sein" Gefühl... weil das auch meine Ansichten zum Spiel widerspiegelt. Nach dem Motto, ich war dabei und verstehe was du sagen willst :)
Zuletzt geändert von zmonx am 13.12.2011 20:54, insgesamt 1-mal geändert.
Benutzeravatar
Thommy741
Beiträge: 4239
Registriert: 14.09.2010 22:45
Persönliche Nachricht:

Re: "Souls" Spiele - Zwischen Masochismus und Triumpfgefühlen

Beitrag von Thommy741 »

Ich gehe jetzt einfach mal auf Kommentare ein. Grundsätzlich: Jede Meinung (sofern konstruktiv) wird natürlich akzeptiert und ich versuche keine Überzeugungsarbeit oder sowas zu leisten - ich gebe lediglich meine Meinung zu anderen Kommentaren ab ;)

@Roggan
Roggan29 hat geschrieben:Ich habe Demons Souls jetzt schon über fünfzehn Stunden gespielt und kann es einfach nicht nachvollziehen wie viele Leute von diesem Spiel begeistert sind.
Ich schreib einfach mal wie ich das jeweils empfunden habe. Grundsätzlich: Gutes Kommentar, sehr nachvollziehbar und definitiv geht es bei dem Spiel nicht nur dir so ;)
Roggan29 hat geschrieben: - das es quasi nur "Speicherpunkte" nach den Bossen gibt hat nichts mit Schwierigkeitsgrad zu tun. Es nervt einfach nur. Man stirbt, man macht alles was man vorher auch schon gemacht hat einfach nochmal. Man kennt also schon alles was man bis zu dem Punkt, wo man vorher gestorben ist, erlebt.
[...] Auch andere Spiele haben ordentliche "Speicherpunkte" oder "Checkpoints" und sind trotzdem noch knackig schwer. Wieso geht dies nicht mit Demons Souls?
Stimmt, die Checkpunkte haben nichts mit "Schwierigkeit" zu tun. Man muss immer aufpassen wie man ein Spiel wann als "schwer" bezeichnet. In diesem Fall ist das Fehlen der Checkpunkte (was in meinem Fall im Nachfolger dann wiedrrum ZU human wurde) zutragend zur Atmosphäre und entscheidet nicht ob das Spiel "schwer" ist oder nicht. Es geht dabei um die Angst, die du ohne diesen Aspekt automatisch verlierst und die du anders einfach unmöglich erzeugen kannst. Die Angst alles noch einmal machen zu müssen und jeden Schwertschwung passend anzusetzen und aufzupassen was man macht, daraus zieht Demon's Souls sehr viel "Spannung". Was mich davon abgehalten hat das Spiel deswegen zu verurteilen ist einfach die Tatsache, dass jede Stelle mehr als schaffbar ist. Wir haben Leute im PS3 Bereich, die haben das Spiel komplett nackt und ohne Schild gespielt. Das mag vielleicht freaky sein aber es beweist, dass alles machbar ist. Ich habe höchstens durchschnittliche Spielerskills und bin sehr oft abgekratzt - und einige Areale habe ich tatsächlich 10 mal neu angefangen ABER wenn es mir zu bunt wurde, habe ich einfach eine Pause gemacht und wenn man es dann geschafft hat, war das Erfolgsgefühl einfach viel extremer. Bestimmt nicht jedermans Sache aber siehs mal so: Viele Spiele kann man heutzutage in 1-2 Tagen meistern, bei DS geht das eben nicht, weil du deine Taktik an einer Stelle notfalls komplett ändern musst.
Hat man beide Spiele durchgespielt fällt einem erst auf die extrem schnell man durch andere Spiele "rast", weil die Checkpoints beim Sterben einfach seeehr schnell hintereinander kommen. In vielen Spielen, wo plötzlich ein mega fieser Gegner aufgesetzt wird ist das gut so, bei DS oder DKS passiert aber nur selten etwas wirklich mies gemeines von jetzt auf gleich (es gibt da gewisse Stellen, aber die sind niemals am Ende eines Levels sondern immer relativ am Anfang).

Roggan29 hat geschrieben: Das ist schlechtes Game-Design, kein "OMG, geil wie anspruchsvoll dieses Spiel ist." Not!
Hier weichst du vom Konstruktiven ab. Mach niemals den Fehler deine Meinung für alleingültig zu halten. Ich finde diese Entscheidung wirklich sehr gut. Die Frage ob jedes Spiel so sein sollte oder Souls Spiele eine abwechslunsreiche Ausnahme sind, das ist wieder ein ganz anderer Punkt.
Roggan29 hat geschrieben: - es gibt keine echte Story. Ok man erlebt die Geschichte und kann sich alles selbst zusammenspinnen, aber es würde mich viel mehr reizen, wenn es einen episch erzählten Storyfaden gibt. Allerdings gebe ich zu, dass das hier stark subjektiv ist.
Jo, das ist es ;)
Tatsache ist: Die NPCs, die wirklich überall verstreut durch die Welt streifen haben unglaublich viel zu sagen. Es stimmt wirklich, dass einem die Story nicht "hinterhergeschmissen" wird aber das heißt nicht, dass sie nicht da ist. Wenn du umbedingt viele Cutscenes brauchst, dann ist die Storyerzählweise wirklich nichts für dich persönlich.
Ganz ehrlich? Mir gehn die ganzen animierten Filmchen in den neuen Spielen seit Neustem total auf den Keks.

Roggan29 hat geschrieben: - keine Musik. Ich weiß nicht wie es den anderen so geht, aber das Spiel wäre sicherlich viiiiiel besser, wenn es eine actionreiche Melodie auch während normaler Kämpfe gebe. Das würde die Stimmung und Atmosphäre nochmal deutlich anheben.
[/quote]

Hm joa ...
Mir hats auch gefehlt aber nach ner Zeit achtet man entweder nicht mehr drauf oder lässt nebenher eh andere Musik laufen - was ich in den meisten Spielen eh tu, weil mir Videospielsound sehr schnell viel zu eintönig wird. Hier fragt man sich aber wirklich, da gebe ich dir Recht, ob das Opfer zugunsten des Realismus vielleicht doch etwas zu extrem war.
Zuletzt geändert von Thommy741 am 12.12.2011 17:07, insgesamt 2-mal geändert.
Benutzeravatar
oppenheimer
Beiträge: 2683
Registriert: 02.04.2011 17:05
Persönliche Nachricht:

Re: "Souls" Spiele - Zwischen Masochismus und Triumpfgefühlen

Beitrag von oppenheimer »

Roggan29 hat geschrieben:Diablo und Konsorten haben sowas zwar auch oft nicht, diese Spiele leben aber davon das sie eine recht schnelle Spielgeschwindigkeit haben.
Das ist der Knackpunkt. Wer sich bei seinem ersten Demon's Souls-Anlauf schnell durchhacken will, ist in der Regel geliefert. Wenn man allerdings extrem vorsichtig vorgeht, ist das Spiel halb so schlimm, wie oftmals behauptet. Da muss man dann auch nicht groß Abschnitte wiederholen und braucht auch keine Über-Skills. Ich z.B. bin am Gamepad zu nix zu gebrauchen, aber bei Demon's Souls hab ich seltener ins Gras gebissen als bei Uncharted 2 (jaja, Schande über mich).
Wenn man also mit niedrigerem Spieltempo zurecht kommt oder gar darauf steht, kann DS die Erfüllung werden. Für mich ist es in Zeiten von Assassin's Creed und Co. ein willkommenes Gegengewicht, aber vllt. haben mich die späten 80er da zu sehr geprägt, in denen Spiele deutlich grausamer waren als die Souls-Titel.
Aber ich hab vollstes Verständnis, wenn es jemandem nicht gefällt.

EDIT: Verdammt. Völliges Interpretationsversagen...
Zuletzt geändert von oppenheimer am 12.12.2011 17:50, insgesamt 1-mal geändert.
Benutzeravatar
Thommy741
Beiträge: 4239
Registriert: 14.09.2010 22:45
Persönliche Nachricht:

Re: "Souls" Spiele - Zwischen Masochismus und Triumpfgefühlen

Beitrag von Thommy741 »

oppenheimer hat geschrieben: Das ist der Knackpunkt. Wer sich bei seinem ersten Demon's Souls-Anlauf schnell durchhacken will, ist in der Regel geliefert.
Absolut deiner Meinung.
Als ich Demon's Souls angefangen habe wusste ich wirklich was mich erwartet und in den ersten 2 Leveln (abgesehn vom erwähnten beabsichtigten Tod) bin ich kaum gestorben. Man muss in diesem Spiel wirklich wirklich aufpassen, das gehört dazu.
Zuletzt geändert von Thommy741 am 12.12.2011 17:06, insgesamt 1-mal geändert.
HoboProBro
Beiträge: 477
Registriert: 03.03.2011 11:34
Persönliche Nachricht:

Re: "Souls" Spiele - Zwischen Masochismus und Triumpfgefühlen

Beitrag von HoboProBro »

@oppenheimer: Ich glaube, Roggan29 hat den Diablo-Vergleich nicht so gemeint, wie du es interpretierst. Er sagt, dass bei Diablo oftmals auch die Musik fehlt, aber das durch das schnelle Gameplay ausgeglichen wird. Kann mich dem im Grunde auch anschließen. Mir hat bei Dark Souls auch Musik gefehlt, wenn auch weniger in den Kämpfen, sondern dazwischen. Aber das ist halt Ansichtssache.
To crush your enemies, see them driven before you, and to hear the lamentation of their women.
Benutzeravatar
Roggan29
Beiträge: 307
Registriert: 15.04.2008 13:12
Persönliche Nachricht:

Re: "Souls" Spiele - Zwischen Masochismus und Triumpfgefühlen

Beitrag von Roggan29 »

@oppenheimer
Ich glaub du hast mich nicht ganz verstanden.
Das Spieltempo ist mir egal. Ich finde sowohl schnelle als auch langsame Spiele sehr gut, aber was ich mit dem Abschnitt sagen wollte ist:
- die Atmosphäre in Diablo lebt z. B. davon das es schnell ist, man gegen viele Gegnerhorden ankommt etc.
- Demons Souls ist langsam und braucht daher andere Elemente um eine Atmosphäre dicht zu halten. Und da hätte man meiner Meinung nach auf Musikuntermalung zurückgreifen sollen.

@Thommy
Das mit keine Checkpoints = Angst was falsches zu tun ist meiner Meinung nach eher nur ein schön reden des Design-Fehlers. Will nicht bestreiten das so etwas bei einigen Angst erzeugt, aber bei mir tut es das eher nicht. Es ist wie in jedem Spiel. Wenn ich eine Stelle nicht schaffe, weil unvorhergesehene Dinge passiert sind oder ich Fehler mache, muss ich halt nochmal ran. Mit dem Unterschied zu einem anderen Spiel, dass ich bei Demons Souls verdammt viel erneut machen muss, was für mich keine Herausforderung darstellt, da ich bereits weiß wie der Hase läuft und damit macht es mir auch keinen Spaß.
Ohne die mangelnden Checkpoints ist Demons Souls nämlich gar nicht so schwer. Das Gameplay an sich ist stets fair, täuscht einem mit dem fehlenden Checkpoints allerdings hohe Schwierigkeit vor.

Wie ich bereits sagte kann man auch Schwierigkeit erzeugen ohne ständige Wiederholungen. Auch dann braucht man länger als 1-2 Tage um ein Spiel durchzuzocken. Ich bin auch ein Gegner von Spielen, die wirklich überall Checkpoints einbauen, so dass man wirklich jedsmal wieder direkt vor der schwierigen Stelle anfängt (ala Bioshock). Ein System wie Hitman erachte ich btw als Optimum. Eine begrenzte Anzahl an Savepoints, die man sich selbst setzen kann.

Und andere Musik nebenbei laufen lassen kann ich nur bei Multiplayerpartien. Im Singleplayer stört das die Atmosphäre ;-)

EDIT:
@ElijahC
genau das, danke :)
Bild
Bild
Bild
Bild
Gesperrt