Spiegel-Artikel: Schadet Metacritic der Testkultur?

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6zentertainment
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Re: Spiegel-Artikel: Schadet Metacritic der Testkultur?

Beitrag von 6zentertainment »

mr archer hat geschrieben:
Und Metacritic geht mir sonstwo vorbei. Nutze ich nicht zur Kauforientierung. Fertig.
+
ich entscheide auch nach eigentlich keinem prozentualen oder puntualem ergebnis sondern richte mich nach meinem gefühl und den beschriebenen feature,wenn dann noch das setting stimmig für mich persönlich ist kann das ding auch ne 60er wertung haben, ich werd vermutlich meinen spass damit haben.
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crewmate
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Re: Spiegel-Artikel: Schadet Metacritic der Testkultur?

Beitrag von crewmate »

mr archer hat geschrieben:
Thjan hat geschrieben:Welche Seiten neben 4p und Destructoid gibt es denn noch die eher dazu neigen sich nicht dem Druck zu beugen bzw. einfach sagen "JA, wir sind subjektiv!"?

Ich hätt gern ein paar Magazine zu lesen die einfach gut begründete / ausführliche Reviews liefern.
Da fällt mir unter anderem noch der Escapist ein.

Und im deutschsprachigen Raum so manche als Freizeitvergnügen betriebene Seite.
yiya.de zum Beispiel.
The Escapist ist auch kein Ponyhof. Die Geschäftsleitung hat die auszahlung von Geldern verpennt, weswegen Lisa Foiles und Extra Credits schon abgesprungen sind.
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Shodan77
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Re: Spiegel-Artikel: Schadet Metacritic der Testkultur?

Beitrag von Shodan77 »

4P|T@xtchef hat geschrieben:
Shodan77 hat geschrieben: Besteht wirklich die Gefahr, dass Metacritic die Vielfalft der Testergebnisse negativ beeinflußt?
Nur dort, wo sich Redaktionen beeinflussen lassen. Das Problem ist keine Internetseite, die schnöde Mathematik betreibt und die Intelligenz in Marketingetagen so bröckeln lässt, dass sie kreatives Spieldesign nach Pythagoras berechnen. Das Problem ist die Schwäche mancher Chefredaktionen, die Skrupellosigkeit mancher Verlagsführungen und die Dreistigkeit, mit der einem manche Publisher auf den Schreibtisch kriechen wollen.
Umso schwerer sich nicht beeinflußen zu lassen, je mehr man seine Einnahmen über Werbung und Sponsoring bestreitet, oder liege ich da falsch? Wenn es wirklich Hersteller gibt die Magazine sanktionieren, dann kann das doch nach hinten losgehen sobald es publik wird? Als Ausstehender kann ich mir da zwar viele Szenarien vorstellen, aber ich kann nicht wissen wie sie wirklich gewichtet sind. Womöglich ist das Drohpotential der Publisher nicht so groß wie man denken würde. Womöglich ist es doch nur die Gier mancher Redaktion, die dann vorauseilenden Gehorsam übt und den neuesten Marketing-Hype brav unterstützt?

Bei 4P hab ich den Eindruck, dass auch vom Durchschnitt stark abweichende Meinungen zu einem Spiel konsequent vertreten und im Text begründet werden. (Und schließlich bekommt man ja ein Gefühl dafür wie der Geschmack und die Vorlieben der Tester sich zu den eigenen Wünschen verhalten.)

Werbung und Sponsoring gibt es auch einiges auf der Seite, also nehme ich mal an ihr bleibt eben einfach besonders standhaft, oder weniger Hersteller als man denkt wollen ihr Image durch das "Drangsalieren" von Spielemagazinen gefährden.

Beste Grüße!
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b4dbones
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Re: Spiegel-Artikel: Schadet Metacritic der Testkultur?

Beitrag von b4dbones »

Ich finde wenn man ein Produkt als schlechten Durchschnitt oder gar Müll bewertet, sollte man auch so konsequent sein und Werbung für dieses Produkt unterlassen. In dieser Hinsicht werfe ich 4p Doppelmoral vor. Mir ist klar das man irgendwie seine Bröttchen verdienen muss, aber in meinen Augen macht man sich damit unglaubwürdig.
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Jörg Luibl
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Re: Spiegel-Artikel: Schadet Metacritic der Testkultur?

Beitrag von Jörg Luibl »

Nein, wir begrüßen es sogar, wenn trotz Verriss noch Werbung zum Spiel bei uns erscheint! Warum? Weil das besonders klar macht, dass Marketing und Redaktion strikt voneinander getrennt sind. Und weil es zeigt, dass der betreffende Publisher eben nicht zu den üblichen Druckmechanismen (stornieren, streichen, ausladen, drohen oder anklagen) greift.

Wenn wir FIFA 12 bejubeln und FIFA 12-Werbung bei uns läuft, müssen wir uns trotzdem zurecht gefallen lassen, dass das auf den ersten Blick nach Kooperation riecht - auch wenn wir als Redaktion A) nichts mit der EA-Werbekooperation zu tun haben und B) vollkommen unabhängig davon texten. Es ist uns vollkommen egal, wie viel tausend Euro da drin stecken! Aber die Spielebranche wirkt aufgrund dieser Verzahnung von Spielewerbung auf Spielepresseseite immer inzestuös.

Wir haben den Druckmechanismen von außen bis hin zur Klage so oft in den letzten Jahren widerstanden, dass wir entweder gar nicht mehr bemustert werden (meist von kleineren bis mittelgroßen Publishern; die größeren sind da wesentlich professioneller) oder gezielt bei heiklen Themen ignoriert werden. Mittlerweile kaufen wir sehr viele Spiele selbst.

Zurück zum Thema Testkultur: Es ist im Idealfall eine unabhängige Vielfalt an Kritiken. Ich freue mich über jeden guten Test, der von der Norm abweicht - egal ob stilistisch oder hinsichtlich der Einschätzung. Je mehr Optionen der Leser hat desto besser!
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Thjan
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Re: Spiegel-Artikel: Schadet Metacritic der Testkultur?

Beitrag von Thjan »

4P|T@xtchef hat geschrieben:
Wir haben den Druckmechanismen von außen bis hin zur Klage so oft in den letzten Jahren widerstanden, dass wir entweder gar nicht mehr bemustert werden (meist von kleineren bis mittelgroßen Publishern; die größeren sind da wesentlich professioneller) oder gezielt bei heiklen Themen ignoriert werden. Mittlerweile kaufen wir sehr viele Spiele selbst.
Interessantes Detail. Dass ihr deshalb noch kein Fass aufgemacht habt spricht meiner Meinung nach für euch. Oder ich hab die entsprechende Kolumne verpasst ;)
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Boesor
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Re: Spiegel-Artikel: Schadet Metacritic der Testkultur?

Beitrag von Boesor »

Thjan hat geschrieben:
Interessantes Detail. Dass ihr deshalb noch kein Fass aufgemacht habt spricht meiner Meinung nach für euch. Oder ich hab die entsprechende Kolumne verpasst ;)
Also das wird hier ehrlich gesagt sehr gerne und oft erwähnt. Ist halt teil des Image von 4P
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Nerix
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Re: Spiegel-Artikel: Schadet Metacritic der Testkultur?

Beitrag von Nerix »

Ich erinnere mich noch vage an den "Kritischen Herbst" (oder so ähnlich)? Ich glaube, da wurde das Thema hier auf 4P ziemlich breit diskutiert, auch in mehreren Kolumnen.

So eine strikte Trennung von redaktionellen Inhalten und der Anzeigen/Marketingabteilung sollte eigentlich selbstverständlich sein. Aber wenn die wirtschaftliche Not vorhanden ist, wird man halt sowohl von Seiten der Spiele-Publisher als auch der Spielepresse kreativ - wozu sich den Ärger machen, wenn man für beide eine (scheinbare) Win-Win Situation herstellen kann... Als Leser hat man dann natürlich das Nachsehen, wenn man sich möglichst objektiv informieren möchte.

Aber zum Glück gibt es ja 4P ;)
Easy Lee
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Re: Spiegel-Artikel: Schadet Metacritic der Testkultur?

Beitrag von Easy Lee »

Ich sags mal polarisierend: Lieber ein kritisches Mag als der Schnitt von tausend gekauften.

Ich arbeite selbst in den Medien und suche mir aufgrund meiner Erfahrungen lieber einzelne Mags - besser noch Autoren - denen ich bzgl. Fachkenntnis, Geschmack und Aufrichtigkeit mein Vertrauen schenke.
Xyluz
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Re: Spiegel-Artikel: Schadet Metacritic der Testkultur?

Beitrag von Xyluz »

Ich sag nur "2. bestes Spiel aller Zeiten".
Damit dürfte sich die Frage "Taugt Metacritc was?" erledigt haben

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Armin
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Re: Spiegel-Artikel: Schadet Metacritic der Testkultur?

Beitrag von Armin »

Was meinst Du denn damit, xyluz, welches Spiel und wieso erledigt?
Meine eigene Webseite bei facebook: [URL=http://www.facebook.com/brokervergleich]http://www.facebook.com/brokervergleich[/URL]
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TP-Skeletor
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Re: Spiegel-Artikel: Schadet Metacritic der Testkultur?

Beitrag von TP-Skeletor »

Solche Wertungen interessieren mich im Zweifelsfall gar nicht so sehr bei der Kaufentscheidung. Dank Youtube & Co. kann man sich in der Regel unverfaelschte Gameplay-Videos ansehen, in den meisten Tests wird darueber hinaus auch halbwegs vernuenftig ueber technische Defizite berichtet. Und nur das sind die Informationen, die mich interessieren. Taugt das Gameplay? Ist die Technik in Ordnung? - Den Rest entscheidet mein persoenlicher Geschmack. Da kann dann auch 'ne 58% da stehen. Wenn das Spiel mich interessiert und die Technik passt, dann wird mich diese Niedrigwertung nicht beim Kauf beeinflussen.
Gerade Metacritic, bei dem auch User abstimmen, interessiert mich die Wertung mal absolut gar nicht. Es wurde hier ja schon erwaehnt, dass dort auch Manipulationen moeglich sind.

Der einzige Nutzen einer Wertung besteht fuer mich darin, mich darueber aufzuregen. ;)
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Nerix
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Re: Spiegel-Artikel: Schadet Metacritic der Testkultur?

Beitrag von Nerix »

Und mal wieder ein tolles Beispiel, wie groß der Einfluss von Metacritic mittlerweile ist... Man kann nur hoffen, dass solche Verträge die Ausnahme sind, befürchtungsweise ist dies aber nicht der Fall.
Business sucks, alright? It's cold and rigid and occasionally unfair. Such is the case with Obsidian's Fallout: New Vegas contract with Bethesda, wherein the developer only received royalties if the game matched or exceeded an 85 rating on Metacritic. Leaving aside the fact that Metacritic is a woefully unbalanced aggregation of review scores from both vetted and unvetted publications, agreements like this can leave indie studios -- like Obsidian -- in the lurch should that Metacritic score just barely miss the mark.
http://www.joystiq.com/2012/03/15/obsid ... one-point/
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Skippofiler22
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Re: Spiegel-Artikel: Schadet Metacritic der Testkultur?

Beitrag von Skippofiler22 »

Also gegen eine Meta-Kritik habe ich nichts. Die erleichtert mir halt den Kauf. Allerdings muss ich sagen, auf Seiten wie amazon.de, spielerboard.de, dem Gamestar- oder dem PCGames-Forum ist die Erwartungshaltung zu 90% eine Andere als in den Metakritiken. Und daher schaue ich mir auch noch die sowohl positiven als auch negativen Feedbacks von Spielern bzw. Spielekäufern zu bestimmten Spielen an, ehe ich "zugreife".
Es ist nicht zu verantworten, sagte die Vernunft.
Es ist durchaus machbar, sagte der Ehrgeiz.
Es ist nicht alles richtig, sagte der Verstand
Tue es, sagte der Leichtsinn.
Du bist was du bist, sagte das Selbstbewusstsein.
Es ist einfach schön, sagte die Liebe.

Es ist das Gefühl in eine andere Welt einzutauchen, sagte der Gamer.
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Laner
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Re: Spiegel-Artikel: Schadet Metacritic der Testkultur?

Beitrag von Laner »

Zu Beginn fand' ich Metacritic echt cool und es half mir auch sehr, wenn ich mal nicht wusste, was ich mir kaufen sollte, zu dem habe ich durch Metacritic einige coole Spieleseiten entdeckt, wie zum Beispiel Destructoid. Doch nach und nach bin ich stutzig geworden, allen voran durch die selten dämlichen Kommentare ebenfalls auf Destructoid, wie zum Beispiel (nachgestellter Kommentar zu dem auf Deutsch :ugly: ):
"Wenn sich eure Wertungen noch öfter vom Wertungsdurchschnitt unterscheiden, dann dürft ihr euch nicht wundern, wenn man bald eure journalistische Integrität anzweifelt"

Ich dachte, ich sehe nicht richtig. Will man allen ernstens, dass jedes Spiel 100 Tests mit ein und der selben Wertung erhält, damit sich auch ja keine Meinungsvielfalt bildet? Und dann ist mir was aufgefallen, denn als ich mein eigenes "Wertungstippspiel" auf Seiten wie IGN, GameTrailers und GamesRadar mental veranstaltete, sah ich auf einmal das man fast überall den gleichen Score für ein Spiel vergab und keine Spur von eigener Meinung zu sehen war. Hat man einen Test gesehen, hat man sie irgendwie alle gesehen und das macht diese Tests ja nutzlos. Sie sind nur noch dazu da, um den Wertungsschnitt zu beeinflussen und Subjektivität ist einfach nicht mehr vorhanden, aber wie uns Jim Sterling in einer seiner Jimquisition Episoden aufklärte, gibt es soetwas wie Objektivität gar nicht und was man nun als "objektiver" Test verkauft bekommt, fühlt sich einfach nur noch an, wie profillose Werbung.

Damit hab' ich mich abgefunden, aber als ich dann, vorallem durch diesen Skandal um Fallout: New Vegas herausgefunden habe, wie wichtig diese Durchschnittswertungen für einige Entwickler sind, wurde mir klar, das man dieser Seite zu viel Aufmerksamkeit geschenkt hat. Meiner Meinung schadet Metacritic nicht nur der Testkultur aber auch der Spielebranche an sich sehr.... Obwohl, es ist ja nur eine Seite mit Zahlen. Vielleicht schadet der Branche auch nur, was mir aus Metacritic gemacht haben, denn was sind das für Zeiten in denen sich Cliffy B über eine 8/10 (oder auch hate ouf of ten :>) beschwert?
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