ein Thema das mich seit einigen Tagen wieder beschäftigt ist das Thema des eSports und seiner Akzeptanz im Jahr 2011 in unserem Land.
Das Thema beschäftigt mich wieder recht intensiv seit ich vor einigen Tagen folgenden Artikel gelesen habe:
http://www.readmore.de/index.php?cont=news&id=7905
Ein Auszug den ich dabei besonders interessant fand war folgender:
(das wichtigere des Textes habe ich dick hervorgehoben)Es wäre eine bekannte Szene aus vergangenen Tagen - eine große Messe hat stattgefunden, die ARD ein paar Bilder mit Maus und Tastatur ins Nachtmagazin geschoben und schon orakelt irgendjemand davon, dass eSport bald der ganz große Durchbruch bevorstünde. Bald, so heißt es, würde Counter-Strike nicht nur im öffentlich-rechtlichen Fernsehen laufen, sondern jeder, sogar die beratungsresistentesten Politiker, würden den eSport als wichtigen Teil der Jugendkultur akzeptieren.
Wie jedes Mal wäre diese Szene nicht nur völlig realitätsfremd, sondern auch ebenso irrelevant. Der elektronische Sport hat es kaum nötig, dass diejenigen außerhalb seines Dunstkreises eine Kehrtwende von Ablehnung zu Begeisterung hinlegen. Er ist groß genug, um auch für sich selbst zu existieren.
(Zu mir selbst ganz kurz: Ich spiele seit 2001 aktiv eSport würde mich inzwischen aber als Pensionär oder treffender "Casual" bezeichnen)
Im Jahr 2005 trieb es mich zu meiner ersten Games Convention nach Leipzig.
Damals als Mitarbeiter für eine inzwischen nicht mehr existierende (recht große) Gaming-News-Seite interviewte ich einige kleinere (damalige) Szene-Größen in CS bzw aus dem TV (Giga).
Seit 2006/ 2007 bin ich nur noch privat dort anzutreffen.
Die Frage die mich beschäftigt wenn ich so etwas lese ist:
"Bin ich der einzige der diese Aussage für etwas "blind" hält und eher genau das Gegenteil wahrnimmt?"
Ich finde das wir seit den Jahren 2005/ 2006 weiter den je von einer akzeptanz von eSports in der Öffentlichkeit entfernt sind.
Lässt man die Diskussionen um Killerspiele einmal kurz links liegen so reduziert sich für mich das ganze eher darauf, dass eine wirkliche "Akzeptanz" in der deutschen Öffentlichkeit schon ca 2006 gestorben ist als der Sender Giga aus dem öffentlichen Kabel-TV ins Astra verschwand.
Meiner Meinung nach standen wir 2005 sehr knapp davor das eSport in die Öffentlichkeit getragen wurde!
Rückblickend kann ich mich erinnern das dort zum ersten mal wirklich von so einer Veranstaltung und dieser "Jugendkultur" berichtet wurde.
Sender-Teams jeglicher TV Anstalten waren anzutreffen und man spürte zum ersten mal ein breites öffentliches Interesse.
Natürlich wäre es naiv zu sagen das Giga daran allein "Schuld" wäre aber seien wir ehrlich: der Funke ist (allgemein) einfach nicht wirklich übergesprungen.
Giga Verschwand ca. 2006 aus der Kabel-TV Welt und wurde von keinem Sender auch nur ansatzweise ersetzt. Arirang könnte man zwar nennen, aber wer (ausser uns?) installiert sich einen Koreanischen TV Sender (ausser wenn er weiß das dort eSport übertragen wird?)
Interessanterweise sind seit 2005 die internationalen Teams, Ligen, Spielerzahlen (nicht zuletzt wegen World of Warcraft) und natürlich die Preisgelder stark gestiegen, ABER: Merkt man da etwas davon?
Wer heute erzählt das er gerne Videospiele spielt oder "eSport" betreibt wird nach wie vor nur schief angeschaut. (Wer sagt sowas bei einem Date??)
Und auch die regelmäßigen Kolumnen diverser Seiten zu diesem Thema (Readmore ist nur ein Beispiel) ändert nichts daran das die öffentliche Wahrnehmung doch eher gering ist - von einer "Akzeptanz" mal ganz zu schweigen.
Schaut man nach Korea sind diese Leute uns gefühlt 15-20 Jahre voraus. Realistisch sind es wohl 10-12 Jahre (im Glücksfall) und wer kann sich eigentlich wirklich vorstellen das bei den ARD Tagesthemen in den "öffentlich-rechtlichen" beim Sport ganz normal über "eSport" berichtet wird? Neben der Bundesliga, ect.?
Ich nach wie vor nicht... leider.
Ich finde wir sind (gefühlt) weiter davon entfernt als je zuvor.
Ich würde mich an dieser Stelle für eure Meinung interessieren und hoffe auf eine angenehme Diskussion.