Jetzt bräuchte man einen Juristen, der klärt, wann genau der Kaufvertrag bei einem Stück Software zustande kommt, das über Steam aktiviert werden muss.Worrelix hat geschrieben:Valve hat also rein technisch diese Möglichkeit - und in welchem konkreten Fall haben sie nach einem ordnungsgemäßen Kauf tatsächlich nachträglich zensiert oder Spiele gelöscht?
Mir ist jedenfalls von keinem einzigen solchen Fall was zu Ohren gekommen - wieso sollten sie auch auf diesem Wege negative Meinungen über Steam anhäufen?
Je nach Sichtweise könnte man sagen, dass durch Steam eine "Zensur" von Software nach dem Kauf stattgefindet, wenn legal im Ausland gekaufte Spiele (Modern Warfare 2, Black Ops) mit einer deutschen IP nicht aktivierbar sind. Um das zu klären, wäre es halt wichtig, ganz genau zu definieren zu welchem Zeitpunkt der Kunde die Nutzungslizenz erworben hat - mit dem Kauf des Trägermediums oder erst mit der Aktivierung.
In ersterem Fall wäre ihm die Lizenz nachträglich entzogen worden, was zwar mangels staatlichem Eingriff eigentlich keine "Zensur" im Sinne des Wortes ist, aber auf jeden Fall eine Schweinerei und ein Grund, Steam möglichst zu meiden. In letzterem Fall wäre Steam zwar prinzipiell im Recht, aber es ist für mich bis heute nicht völlig klar, welche Vorschrift es Valve angeblich verbieten soll, rechtmäßig erworbene Software in Deutschland zu aktivieren. Hier von "zugänglich machen" zu reden, ist meiner Laienmeinung nach doch sehr arg weit hergeholt - und somit müsste man in diesem Fall schließen, dass Valve mit hahnebüchernen Ausreden vermutlich nationale Handelsinteressen durchsetzt, was für mich auch ein Grund wäre, den Dienst sehr kritisch zu sehen.
Mir persönlich sind die Downloadangebote generell nicht geheuer, und zwar deswegen, weil sie das Ende der Importmöglichkeiten, wie wir sie heute haben und wie sie uns eigentlich gesetzlich zustehen, darstellen. Letztendlich können die Anbieter dafür nichts - die beugen sich nur unseren komplett irrsinnigen Jugendschutzgesetzen, weil ihnen nichts anderes übrig bleibt, wenn sie Geld verdienen wollen. So lange es diese gesetzliche Lage gibt, wird es aber leider nicht mein Geld sein, das zu solchen Anbietern fließt - schade, aber letztendlich sind mir Originaltonspur und unzensierte Inhalte weit wichtiger als gesparter Platz für Datenträger im Regal.
Wer jetzt damit argumentiert, dass es doch so einfach ist, ein VPN aufzubauen und dass nur totale "Noobs" damit ein Problem haben, möge kurz darüber nachdenken, dass es sich bei der VPN-Methode letztendlich auch nur um ein Schlupfloch handelt, das im Grunde leicht zu stopfen ist. Die Betreiber der Downloaddienste müssen nur die IP-Adressen der kommerziellen VPN-Anbieter sperren, schon ist Schluss mit den Downloads aus dem Ausland. Zudem müsste man den Netzwerkcode der Games nur so überarbeiten, dass nicht nur die Aktivierung, sondern auch das Onlinespiel eine ausländische IP voraussetzt, um das VPN unattraktiv zu machen - mit den typischen Latenzen einer VPN-Übertragung dürften Egoshooter ziemlich unspaßig zu spielen sein.
Wirklich befriedigend kann hier nur eine Lösung sein, die garantiert, dass man den Dienst wie vorgesehen nutzen kann, bei der eine Löschung des Accounts wegen Verstößen gegen die AGB nicht vorkommen kann und bei der man sich nicht des Kreditkartenbetrugs und der Urkundenfälschung schuldig machen muss, um seine Software zu kaufen. Alles andere ist Murks und wird zumindest von mir nicht unterstützt werden, so lang es noch irgendeine Alternative gibt.