Übersetzungen aus der Hölle

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breakibuu
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Übersetzungen aus der Hölle

Beitrag von breakibuu »

Im "Black Ops wird geschnitten"-Thread kam das Thema Synchronisation und Übersetzungen auf, ich fand das relativ interessant, deswegen der Thread hier ^^

Wie wir alle wissen leiden deutsche Versionen oftmals an schlechten Übersetzungen und noch schlechteren Synchronisationen. Woran liegt das?
Natürlich gibt es immer Redewendungen und Wortspiele die sich schlichtweg nicht übersetzen lassen, aber um die geht es hier auch garnicht.

Erinnern wir uns an die letzte Szene von Final Fantasy 10 zurück. Yuna sagt "I love you", im Untertitel steht "Danke". Ich weiß, für den Untertitel wurde das original japanische Script übersetzt, während man gleichzeitig die amerikanische Synchronisierung benutzt hat. Trotzdem, wie kann sowas passieren? Hat denn niemand die deutsche Version vor dem Release mal angespielt? Zwischen dem Japan und EU Release lag fast ein Jahr und es ist niemandem aufgefallen, dass die Untertitel nicht zum gesprochenen Wort passen?
Oder erinnern wir uns an den Klassiker der Übersetzungen aus der Hölle: Final Fantasy 7. Was ist da bitte schief gelaufen? Umlaute funktionieren nur sporadisch, tausende Rechtschreibfehler und mit der Grammatik hat man es auch nicht so genau genommen. Wer hat das denn bitte übersetzt? Und vor allem, hat das keiner gegen gelesen?
Generell ist Square sehr interessant was Übersetzungen angeht. Es gibt wohl keine Firma die so extrem in der Qualität der Übersetzungen schwankt. Secret of Mana hatte eine sehr kindgerechte Übersetzung. Secret of Evermore war grandios übersetzt. Final 7 war eine Katastrophe, Final 8 war wieder sehr gut übersetzt. Dann kam Vagrant Story mit seiner eher schlechten Übersetzung und dann kam Final Fantasy 9 mit einer der besten Übersetzungen in der Videospielgeschichte. Nach Final Fantasy 10 kam dann die Periode, in der die Spiele einfach garnicht mehr übersetzt wurden.
Der krasse Gegensatz dazu sind die LucasArts Adventures. Eine perfekte Übersetzung nach der anderen. Monkey Island ist ein Paradebeispiel für eine gelungene Lokalisierung. Intelligenterweise hat man garnicht erst versucht Wortspiele zu übersetzen, sondern hat eigene und vorallem gute Wortwitzchen ins Spiel eingestreut.

Sollte ein Script dann aus versehen mal brauchbar übersetzt werden, kommt der nächste Risikofaktor ins Spiel: Deutsche Synchronsprecher. Ich denke wir sind uns alle einig, dass jeder Film und jede Serie brauchbar bis sehr gut synchronisiert wird.
Spiele bilden das komplette Gegenteil. Spiele mit guter Synchro kann man an einer Hand abzählen. Gerade läuft Mr. & Mrs. Smith im Fernsehen. Angelina Jolie hat die selbe Synchronsprecherin wie die Videospielfigur Lara Croft. Hat wer in letzter Zeit Tomb Raider Legend, Anniversery oder Underworld gespielt? Nicht eine von Laras Sätzen ist vernünftig betont. Dramatische Szenen werden nüchtern runtergeleiert, unwichtige Nebensätze werden betont als wäre das gerade eine Schlüsselszene.

Publisher geben Millionen für Werbung und Exklusivdeals aus und trotzdem werden am Ende absolut stümperhafte Synchros aus die DVD gepresst. Halo ist Microsofts Vorzeigemarke und jeder einzelne Teil hat eine Synchronisation, für die sich selbst Synchronsprecher für Pornofilme schämen würden. Beim ersten Halo mag das verständlich gewesen sein, aber inzwischen ist Halo ein Milliarden schweres Franchise und trotzdem schafft man es nicht gute Sprecher einzustellen. Sämtliche Valve Spiele haben das selbe Problem. Wenn man der Meinung ist, dass der deutsche Markt nicht wichtig genug für eine gute Synchro sei, dann ist das legitim. Aber warum verschwendet man trotzdem Ressourcen für schlechte Synchros? Englische Sprachausgabe + deutsche Untertitel ist bestimmt jedem lieber, als die amateurhafte Synchro eines Half-Life 2.


Mich würde interessieren wie das in anderen Ländern ist.
Als gebürtige Spanierin guck ich mir ab und zu mal spaßeshalber Filme und Spiele auf spanisch an. Und was da teilweise als Synchro präsentiert wird liegt teilweise nochmal ne Stufe unter deutschen Synchros.
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DdCno1
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Re: Übersetzungen aus der Hölle

Beitrag von DdCno1 »

breakibuu hat geschrieben:[...]Ich denke wir sind uns alle einig, dass jeder Film und jede Serie brauchbar bis sehr gut synchronisiert wird.[...]
Guter Beitrag, dem ich zu einem Großteil zustimmen kann, mit Ausnahme von dieser Aussage. Filme und gerade Serien leiden unter den selben Problemen wie Spiele. Für Bücher gilt es übrigens in sehr vielen Fällen auch.

Bei fast jeder Synchro geht etwas verloren. Wenn man Glück hat (siehe genannte Lucas Arts Adventures), verstehen die Übersetzer ihr Handwerk und schaffen nicht nur eine inhaltsgetreue Übersetzung, sondern liefern sogar eigenen, passenden Inhalt, beispielsweise bei nur für Deutschen verständlichen kulturellen Anspielungen. Super Beispiel dafür: Das erste You don't know Jack. Bei diesem auch heute noch immens unterhaltsamen und ideenreichen Quizspiel wurde ein Großteil der Fragen ausgetauscht und ein sehr fähiger Sprecher verpflichtet. Spätere Teile wurden ähnlich angepasst, bekamen aber einen weit schlechteren Sprecher.

Bei den meisten Übersetzungen scheitert es schlicht an der Zeit und an fehlender Zusammenarbeit mit den ursprünglichen Autoren. Obendrauf kommt oft fehlendes kulturelles Verständnis und eine mangelhafte Allgemeinbildung. Besonders deutlich sieht man diese Mängel bei populärer Massenliteratur, Sitcoms, amerikanischen Zeichentrickserien und generell TV-Serien egal welchen Anspruchs. Im Filmbereich gab es in den letzten 20 Jahren einen enormen Qualitätsanstieg, auch und vor allem bei der Synchro, aber generell bin ich mittlerweile so weit, bei englischsprachigen Originalen immer wenn möglich auf eine Übersetzung zu verzichten.

Warum bei englischsprachigen Originalen? Zum einen ist diese Sprache aufgrund der enormen angloamerikanischen kulturellen Dominanz überall anzutreffen und zum anderen bei mir und den meisten anderen auch die Fremdsprache, die am besten beherrscht wird.

Es ist einfach so: Je besser die eigenen Sprachkenntnisse werden, desto mehr schätzt man das Original. Entscheidende Erlebnisse im Bereich digitaler Unterhaltung waren für mich Mafia und Fahrenheit. Mafia litt unter einer extrem miserablen Synchro. Ein guter Freund beschaffte mir das englische Original (war damals in der 8. Klasse). Trotz teils extremer Überforderung (Frank! Sprich deutlicher!) war damit der Damm gebrochen. Bei Fahrenheit sah es ähnlich aus: Amateurhafte Synchro auf Deutsch vs. wunderbare Originalstimmen und Texte, die enorm zu der Atmosphäre dieses damals umwerfenden Spiels beitrugen. Bei der deutschen Version genügte der erste Satz des Protagonisten, um sofort im Menü die Sprache zu wechseln.

Anfangs habe ich, wenn möglich, deutsche Untertitel verwendet. Der Schwerpunkt lag zu Beginn also schlicht bei der Sprecherqualität. Mit der Zeit fielen mit dann inhaltliche Unterschiede und Fehlübersetzungen auf, worauf ich auf englische Untertitel gewechselt bin um dann irgendwann, als diese zu sehr ablenkten, ganz auf sie zu verzichten. Zu der Zeit begann ich, DVDs zu gucken und war von Beginn an begeistert von der Möglichkeit, bei den meisten Filmen jederzeit die Sprache von Ton und Untertitel anpassen zu können.

Durch intensiven Medienkonsum, auch von Büchern, explodierten meine Passivkenntnisse der Sprache (während mein Französisch verkümmerte). Auch mein aktiver Wortschatz wurde extrem vergrößert, was mir gerade mündlich in Englisch, auch später im Leistungskurs, sehr half.

Am Ende hatte die miese Qualität deutscher Synchros und Übersetzungen also einen sehr positiven Effekt: Mein außerschulisches Interesse an der englischen Sprache wuchs, wovon dann Sprachkenntnisse und auch Noten direkt profitierten. Außerdem ist es wunderbar, im Zug oder in der Stadt mit Amerikanern, Briten, Asiaten und anderen Fremden ohne Probleme reden zu können. Schon so manche stundenlange Zugfahrt wurde so zu einem interessanten Erlebnis. Ich spiele gerne den Dolmetscher und komme so leicht ins Gespräch.

Ich fände es gut, wenn sich Publisher, Filmstudios und Fernsehsender wieder vermehrt trauen würden, auch für den deutschen Markt auf eine Synchro ab einem bestimmten Zielgruppenalter generell zu verzichten. Untertitel genügen. Man würde so bei Jugendlichen und auch Erwachsenen mehr Interesse an fremden Sprachen wecken und somit sogar etwas für die Bildung tun. In den skandinavischen Ländern werden die meisten TV-Serien und Filme aufgrund der kleinen Bevölkerungszahlen und damit auch kleinen Zielgruppen beispielsweise nur mit Untertiteln ausgestrahlt. Kinder lernen so schnell Lesen und später auch sehr schnell die Originalsprachen, um auf Untertitel verzichten zu können.
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the curie-ous
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Beitrag von the curie-ous »

Auf Galileo oder Welt der Wunder -ich weiß es nicht mehr- wurde einmal gezeigt wie Filme und Serien übersetzt wurden. Für einen 90 Minüter brauchen die schon fast einen Monat - Extrembeispiel.
Wenn man mal gefühlt über den Daumen spekuliert wieviele Minuten eines Filmes durchschnittlich mit Text versehen sind, würde ich rund 70 - 80 % vermuten.
Bei Spielen die Stunden dauern und wesentlich mehr Text beinhalten - allen voran Rollenspiele - würde mich das Budget und die vorgegebene Zeit interessieren, nach dem ein Übersetzungsstudio arbeiten darf.
Wäre schön wenn jemand ein paar Erfahrungen preisgeben könnte.

@ddcno
Nein, gilt nicht für mich. Ich habe auch regelmäßig mit Ausländern zu tun und muß mich mit Englisch verständigen. Es ...... klappt.... irgendwie.
Sobald ich Filme oder Serien schaue, schaue ich sie mir als erstes IMMER auf deutsch an. Wenn ich die Handlung dann kenne, dann schau ich mir den Film später wieder an, mit original Sprechern.
Jedesmal wenn ich einen Film im Original schaue, den ich nicht kenne, habe ich das Gefühl den Zusammenhang zu verlieren, aufgrund dessen das der ein oder andere Satz oder ganze Text einfach nicht zu verstehen war. Und beileibe finde ich nicht jede Originalstimme besser als die Synchro.
Christian Bale im original mit seiner Batmanstimme klingt sehr peinlich.
Tom Sizemore in Private Ryan klingt für mich total harmlos und "unamerikanisch" (ich mag die tiefe Stimmlage der männlichen Amerikaner), da gibt sich der Übersetzer wirklich mühe den Charakter zu formen. Und das ist ein Punkt den ich den Übersetzern zu Gute halten muß: sie machen einen Charakter "tiefer".
Original Will Smith in I Am Legend fand ich sehr langweilig, aber mit Übersetzung wesentlich besser.
Durch die Arbeit vieler Übersetzer wird die schauspielerische Arbeit und der dargestellte Charakter besonders hervorgehoben. Mein Lieblingsbeispiel ist Bruce Willis. So gut wie in jedem Film hat er die eine Stimme und sie PASST.
Letztens ist mir im Film Aliens aufgefallen das die deutsche Synchronstimme von Sigourney Weaver ähnlich klingt wie die Originalstimme, vor allem die angespannte hektische Tonlage.

Das die Lippennatürlich nicht synchron sind, ist mir klar, aber ich habe in all den filmjahren meine Fähigkeit weiterverbessert das es mir einfach nicht auffällt, bzw. es mich einfach nicht stört. Hier versuchen die Studios auch einen Teil ihrer Arbeit darauf zu konzentrieren das die Lippen "einigermaßen" mit dem gesprochenem Wort übereinstimmen. Da stört es mich wenig wenn Wortspielereien oder ähnliches nicht passen.
ich schaue mir Filme wegen der Handlung an, nicht wegen einem Witz.
Zuletzt geändert von the curie-ous am 04.10.2010 00:05, insgesamt 1-mal geändert.
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ShinmenTakezo
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Beitrag von ShinmenTakezo »

also ums kurz zu machen

ich schaue mir serien und filme eigentlich immer auf englisch an da hab ich die originalsprecher die wortwitze funktionieren so wie sie gedacht wurden und es passt einfach

dennoch sind deutsche filme und serien sehr gut synchronisiert zwar nicht perfekt aber verhältnismäßig doch ganz gut

aber bei videospielen ich weis nicht warum ist die deutsche synchro meist sowas von unterirdisch

also da wird nicht mal nach sprechern gesucht die dem original ähnlich klingen die texte sind meistens sowas von lächerlich runtergeleiert das das spiell noch trashiger wirkt ;)

positive ausnahmen sind g-police (deutsche synchronstimmen von harrison ford und clint eastwood), legacy of kain: blood omen 2 (deutsche stimme von nicholas cage, dantes inferno und star wars: the force unleashed klingen im deutschen auch ganz gut

aber der großteil ist leider crap ich weis nicht warum viele filme sind doch gut synchronsiert aber bei spielen hörts fast immer auf geldgründe, wird das medium videospiele immer noch belächelt und gedacht haja den kiddies fällt doch ne beschissene synchro eh nicht auf...?

auf jeden fall sehr schade

gruß
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Wulgaru
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Beitrag von Wulgaru »

Kommt immer drauf an, ich habe nichts gegen eine deutsche Übersetzung, liebe es aber gerade Filme die ich schon kenne mal im englischen Original zu lesen. Amerikanische Serien natürlich im Original, allein schon weil es ewig dauert bis man sie mal auf Deutsch zu packen kriegt...

Bei Büchern kommst drauf an. Ich verstehe zwar wenn es nicht gerade Altenglisch ist, mittlerweile jeden Anspruch, aber es kommt auch auf den Genuss an. Einen hyperkomplizierten Roman, mit komplexen Aufbau, blumiger oder experimenteller Sprache usw...den lese ich lieber auf Deutsch (gesetzt die Übersetzung taugt). Auf Englisch wäre das einfach zu anstrengend und kein Spaß mehr (für mich).

Bei Games haue ich eigentlich immer Englische Synchro und wenn es geht Untertitel rein. Letzteres eigentlich nicht wegen des Verständnisses, sondern weil der Ton in vielen Spielen so mies abgemischt ist, das Sprecher oft über Geräusche oder Musik nicht zu verstehen sind (zumindest bei meinem Gehör nicht).

Und zuletzt...aber ich scheine irgendwie der einzige zu sein, dem das aktiv nichts bringt. Wenn ich die Sprache mal anwenden muss...naja lassen wir es...

Übrigens ist es aber umgekehrt eigentlich meist noch schlimmer. Wenn es nicht gerade um die Synchro von Animationsfilmen geht, die ja auch in Amerika einen sehr hohen Stellenwert haben, sind Übersetzungen ins Englische häufig recht lustig, gerade wenn man dann das deutsche Original kennt, ob Film oder Buch.

Edit:
FFVII ist in der schlechten Übersetzung leicht erklärt:
Das war Squaresoft Japan selbst. Die haben das wohl damals mit der Begründung gemacht, dass sie alle Nuancen der Story rüberretten wollten. Haben sie mutmaßlich sogar geschafft...wenn auch oft grauenhaft komisch.
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DdCno1
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Beitrag von DdCno1 »

Wulgaru hat geschrieben:Bei Büchern kommst drauf an. Ich verstehe zwar wenn es nicht gerade Altenglisch ist, mittlerweile jeden Anspruch, aber es kommt auch auf den Genuss an. Einen hyperkomplizierten Roman, mit komplexen Aufbau, blumiger oder experimenteller Sprache usw...den lese ich lieber auf Deutsch (gesetzt die Übersetzung taugt). Auf Englisch wäre das einfach zu anstrengend und kein Spaß mehr (für mich).
Ich beiße mich gerade durch "The Man in the High Castle" von Philip K. Dick. Ich hatte ursprünglich erwartet, da ohne Probleme durchzukommen, aber dieses Buch ist richtig komplex, nicht nur inhaltlich, sondern auch sprachlich eine Herausforderung. Ich hielt mich eigentlich lange für jemanden, der halbwegs gut und auch anspruchsvoll schreiben kann, zudem hielt ich mein Englisch für ganz brauchbar, aber dieser Autor schafft eine ungemein anspruchsvolle Sprachmelodie, wie ich sie zuvor noch nie gesehen habe. Mein Selbstwertgefühl bekam entsprechend beim Lesen einen gehörigen Knacks, zugleich verstand ich, warum Dick unter den Sci-Fi-Autoren einen derart hohen Stellenwert genießt. Viele Autoren schaffen es, inhaltlich oder sprachlich großartige Werke zu erschaffen, aber dieser Autor gehörte zu der kleinen Minderheit, die beides virtuos kombiniert.

Edit:

Eine Frage hätte ich mal an euch: Übersetzt ihr noch im Kopf? Ich hab es mir mehr oder weniger von alleine erfolgreich abgewöhnt und kann Englisch aktiv wie passiv mittlerweile nahezu vollständig ohne zu übersetzen verwenden. Oft denke und träume ich sogar auf Englisch und manche Begriffe (nicht unbedingt IT-Fachtermini) fallen mir auf Englisch zuerst ein. Geht es euch vielleicht ähnlich?
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ShinmenTakezo
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Beitrag von ShinmenTakezo »

DdCno1 hat geschrieben:Eine Frage hätte ich mal an euch: Übersetzt ihr noch im Kopf? Ich hab es mir mehr oder weniger von alleine erfolgreich abgewöhnt und kann Englisch aktiv wie passiv mittlerweile nahezu vollständig ohne zu übersetzen verwenden. Oft denke und träume ich sogar auf Englisch und manche Begriffe (nicht unbedingt IT-Fachtermini) fallen mir auf Englisch zuerst ein. Geht es euch vielleicht ähnlich?
ich habs mir auch abgewöhnt ich kann mich noch gut drann erinnern als ich mal n samstag nachmittag iwie 4-5 folgen scrubs hintereinander angeschaut hab alle auf englisch irgendwann mittendrin ist mir erst bewusst aufgefallen dass es englisch ist da ich scrubs schon so oft gesehen hab und fast nur auf englisch angeschaut hab

aber manchmal ist das mit dem übersetzen ne komische sache z.b. ich weis genau was der satz im englischen bedeutet aber mir fällt zum beispiel im moment nicht das deutsche wort dafür ein weis aber genau was es im englischen heist

ne andere sache ist als wir mal in manchester über silvester bei ner freundin waren und in ihrem erasmushaus gewohnt haben

waren wir an dem einen abend auf ner party von irgend so nem kerl in der straße (hat einfach die tür offenstehen gelassen und draussen war n schild party das war so ne ganze straße nur mit erasmushäusern) auf jeden haben wir den gastgeber getroffen und uns mit ihm ein wenig unterhalten später meinte er ob wir aus birmingham sind wir so ähn nee wir kommen aus deutschland

die tage darauf haben wir erfahren dass die in birmingham anscheinend den schlechtesten accent sprechen weil das mehr so die industriestadt ist und alles bissle runtergekommen sein soll

also haben wir schlecht genug englisch gesprochen um als leute aus birmingham durchzugehen aber gut genug um nicht als krauts aufzufallen ;)

btw die leute in england waren alle super freundlich zu uns wir waren in manchester und liverpool und haben nur nette leute getroffen :)

gruß
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breakibuu
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Beitrag von breakibuu »

Ich bin grad auf Youtube auf ein Let's Play von Illusion of Time gestoßen. Ich meine mich zu erinnern, dass das Spiel wirklich ernste Themen angesprochen hat. Trotzdem sind die Dialoge auf Samstag-Morgen-Cartoon Niveau.
Irgendwie leiden sämtliche SNES RPGs unter dem Phänomen. Ausschließlich aus Jugendschutzgründen wird das wohl nicht so sein. Sonst würden sämtliche ernste Themen komplett verfälscht werden. Ich erinnere da nur mal an Sailor Moon...
Angeblich sollen ja die Textboxen schuld sein, die nicht 100%ig kompatibel mit lateinischen Buchstaben sein sollen. Ich würd aber echt gern ma wissen, ob die Übersetzer da einfach nur Mist gebaut haben, oder ob der original Script nicht viel her gibt.

Zumindest für Secret of Mana gibts ja nen Rom Hack, der anscheinend das übersetzte original Script benutzt. Hat das zufällig wer gespielt? Ich würds ja selber probieren, aber ich hab momentan keine Lust auf Secret of Mana ^^
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Sarrus MacMannus
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Beitrag von Sarrus MacMannus »

Die "neue" (20 Jahre alte ^^) Synchro von "Hogan's Heroes"(Ein Käfig voller Helden) ist in meinen Augen ein Beispiel dafür, dass mit der Synchro auch viel dazugewonnen werden kann, sind Schultzi und die Glatze im O-Ton doch nur "Deutsche".
[IMG]http://img38.imageshack.us/img38/1750/logokqi.jpg[/IMG]

There's a Truth that's hard as Steel
- Dio


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pcj600
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Beitrag von pcj600 »

ganz kurz: wann immer möglich, genieß ich spiele inzwischen auf englisch, um ja nichts zu verpassen beim ersten mal gern mit englischen subs, danach nich mehr.

bei dvds das gleiche.. seit ich mir die 7. staffel two and a half men auf englisch angesehen hab, schau ichs mir auf kabel1 nurnoch ääußerst ungern an.. es is einfach so viel besser im o-ton!
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Wulgaru
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Beitrag von Wulgaru »

breakibuu hat geschrieben:Ich bin grad auf Youtube auf ein Let's Play von Illusion of Time gestoßen. Ich meine mich zu erinnern, dass das Spiel wirklich ernste Themen angesprochen hat. Trotzdem sind die Dialoge auf Samstag-Morgen-Cartoon Niveau.
Irgendwie leiden sämtliche SNES RPGs unter dem Phänomen. Ausschließlich aus Jugendschutzgründen wird das wohl nicht so sein. Sonst würden sämtliche ernste Themen komplett verfälscht werden. Ich erinnere da nur mal an Sailor Moon...
Angeblich sollen ja die Textboxen schuld sein, die nicht 100%ig kompatibel mit lateinischen Buchstaben sein sollen. Ich würd aber echt gern ma wissen, ob die Übersetzer da einfach nur Mist gebaut haben, oder ob der original Script nicht viel her gibt.
Das liegt wohl eher an Claude M. Moyse und seinem Übersetzungsteam aus der Hölle.
Letztens hat im Wii-Forum mal jemand ein Interview ala "was macht eigentlich" gepostet. Da hat er offen zugegeben das die nicht mal japanisch konnten und oft entweder die bereits unglaublich miese englische Übersetzung noch mieser übersetzt haben oder sich sogar einfach Dinge ausdachten.
Das legendäre Holerö ist auch so zustande gekommen.
Outsider
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Beitrag von Outsider »

breakibuu hat geschrieben:Ich bin grad auf Youtube auf ein Let's Play von Illusion of Time gestoßen. Ich meine mich zu erinnern, dass das Spiel wirklich ernste Themen angesprochen hat. Trotzdem sind die Dialoge auf Samstag-Morgen-Cartoon Niveau.
Naja gerade Nintendo hat ja schon immer mehr das jüngere Publikum angesprochen und ihre Ältere Kundschaft dabei dezent ignoriert anders kann ich mir zumindest die ein oder andere übersetzung nicht erklären.
Wer errintert sich noch an den miesen Secret of Mana Gag "Hey, die Lindenstraße fängt gleich an" ? Der war so grausam das fand ich schon mit 14 nicht mehr Lustig.

Ich kucke mir Filme Serien ect. nur ganz selten auf Englisch an, eigentlich nur die die entweder gar nicht hier laufen "Dr.Who" oder die die mit extremer Verzögerung in DE ausgestrahlt werden "Supernatural, Psych usw" und das Obwohl ich sogar ein paar Jahre in England gelebt habe. Ich muß zwar nicht im Kopf übersetzten aber sobald jemand undeutlich oder zu schnell spricht oder am Ende ein Wort benutzt das ich nicht kenne is es bei mir vorbei mit dem Spaß.

Ich möchte mich bei einem Film oder einer Serie einfach zurücklehnen können und 100% verstehnen können von was da geredet wird auch wenn dabei manchmal der ein oder andere Wortwitz mal verloren geht oder auf grund von Popkulturellen anspielungen die hier niemand verstehen würde ein Satz verändert wird.

Bei Videospielen hab ich dies allerdings aufgegeben, die Lieblosen Audioübersetztungen Killen mehr Athmosphäre als sie bringen da ziehe auch ich Englischen Ton mit Deutschen Untertiteln vor.

Textlastige gar nicht Lokaliesierte Spiele kommen mir dabei allerdings erst gar nicht ins Haus.
Wer mich auf seinen Konsolen Adden will sucht:
Spoiler
Show
NintendoNetwork--------------------XBL--------------------PSN--------------------ID: Nikdai

mods_sind_doof
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Beitrag von mods_sind_doof »

ich möchte hier mal auf Metro2033 aufmerksam machen. Vergleicht mal die englische Version mit der Deutschen,die deutsche fast perfekt übersetzt ohne viel Fehler,bei der Englischen muss man sich schon extrem anstrengen um etwas entziffern zu können. Geht also auch andersrum ;)
@gof: er hat ja auch immer deo und feuerzeug für nen flammenwerfer dabei und trägt katzenohren. bei dem wundert mich ehrlich gesagt gar nichts mehr.
von jesus of cool .23.9.2010

Kevin,du bist nicht alleine!
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Pyoro-2
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Beitrag von Pyoro-2 »

Solang's keine schwäbischen synchros (und ich meine nicht dieses seltsame SWR-TV-Schwäbisch o0) gibt, können die mir gestohlen bleiben...und Untertitel müssen auch nur so vorhanden sein, dass ich iwas versteh - also AGTH extrahierbares Japanisch ist gut genug ^^
Den Rest denk ich mir ;)
...
Aber immer wieder interessant, wie ernst dieses Thema manche scheinbar nehmen ;)
Wenn alle Stricke reißen, kann man sich nicht mal mehr aufhängen
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Wulgaru
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Beitrag von Wulgaru »

Vielleicht weil manche inhaltlich an mehr als nur einem rudimentären "das reim ich mir mal zusammen" Verständnis interessiert sind oder allgemein schöne Sprache mögen... :wink:
Zuletzt geändert von Wulgaru am 04.10.2010 22:32, insgesamt 1-mal geändert.
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