Christian Schmidts Kommentar auf Spiegel Online

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Aurellian
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Beitrag von Aurellian »

Howdie hat geschrieben:
crackajack hat geschrieben:als Review zu oberflächlich, Details fehlen- gerade weil es das "ambitioniertesten Videospiel des Jahres" ist- und die wohlwollende Meinung des Schreibers wird kaum begründet, gerade mal kurz "gelungen", "komplex" und fertig. als beiläufiger Kommentar eines Nichtfachmediums aber besser wie man erwarten darf.
Ich denke auch nicht, dass es als Review gemeint ist, sondern eher als Vorstellung. Achtung Leser: So sehen Videospiel 2011 auch mal aus. Aus Spielersicht ist das sicher sehr dünn. Aber als SpOn-Leser, der nicht viel Ahnung vom Thema hat und sich einfach mal interessiert, ist das sicher ein guter Artikel.

Wenn ich bei SpOn einen wissenschaftlichen Artikel lese möchte ich ihn verstehen. Und viele Spezialisten auf dem Gebiet lächeln sicherlich darüber, wie oberflächlich es ist. Trotzdem kann mir der Artikel ja sehr viel bringen. Ähnlich ist es auch bei diesem Artikel. Wir als "Fachidioten" und "Spezialisten" wissen natürlich weit mehr über das Game, aber den "unschuldigen" Leser interessiert dieses Fachchinesisch in erster Linie nicht.
Das trifft den Nagel auf den Kopf. SpOn als ein Informationsportal für die breite Masse berichtet eben entsprechend, dass die Leute es auch verstehen und sich nicht abwenden, weil sie mit für sie sinnlosen Details erschlagen werden. Natürlich amüsier ich mich manchmal beispielsweise über die Schlichtheit der biowissenschaftlichen Artikel, aber wenn mich das Thema genauer interessiert, komme ich in der Regel ja schnell über den Link zur Originalpublikation und kann mir die reinziehen. Wer sich zu DX3 genauer informieren will, muss dann halt selbstständig auf einer der dutzenden Spieleseiten vorbeischauen - für SpOn fand ich den Artikel gut.
Cowards die many times before their deaths,
The valiant never taste of death but once.
- Julius Caesar (II, ii, 32-37)
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Mauricius
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Beitrag von Mauricius »

DarkSmart hat geschrieben:
Howdie hat geschrieben:
crackajack hat geschrieben:als Review zu oberflächlich, Details fehlen- gerade weil es das "ambitioniertesten Videospiel des Jahres" ist- und die wohlwollende Meinung des Schreibers wird kaum begründet, gerade mal kurz "gelungen", "komplex" und fertig. als beiläufiger Kommentar eines Nichtfachmediums aber besser wie man erwarten darf.
Ich denke auch nicht, dass es als Review gemeint ist, sondern eher als Vorstellung. Achtung Leser: So sehen Videospiel 2011 auch mal aus. Aus Spielersicht ist das sicher sehr dünn. Aber als SpOn-Leser, der nicht viel Ahnung vom Thema hat und sich einfach mal interessiert, ist das sicher ein guter Artikel.

Wenn ich bei SpOn einen wissenschaftlichen Artikel lese möchte ich ihn verstehen. Und viele Spezialisten auf dem Gebiet lächeln sicherlich darüber, wie oberflächlich es ist. Trotzdem kann mir der Artikel ja sehr viel bringen. Ähnlich ist es auch bei diesem Artikel. Wir als "Fachidioten" und "Spezialisten" wissen natürlich weit mehr über das Game, aber den "unschuldigen" Leser interessiert dieses Fachchinesisch in erster Linie nicht.
Das trifft den Nagel auf den Kopf. SpOn als ein Informationsportal für die breite Masse berichtet eben entsprechend, dass die Leute es auch verstehen und sich nicht abwenden, weil sie mit für sie sinnlosen Details erschlagen werden. Natürlich amüsier ich mich manchmal beispielsweise über die Schlichtheit der biowissenschaftlichen Artikel, aber wenn mich das Thema genauer interessiert, komme ich in der Regel ja schnell über den Link zur Originalpublikation und kann mir die reinziehen. Wer sich zu DX3 genauer informieren will, muss dann halt selbstständig auf einer der dutzenden Spieleseiten vorbeischauen - für SpOn fand ich den Artikel gut.
Ich verstehe nicht, wieso sich das ausschließen muss.
Der Spon-Bericht über Deus Ex gleicht einer Filmkritik, und die wird einem Spiel ebenso wenig gerecht wie die von Schmidt angeprangerte Reduzierung auf Eckdaten. Das Medium ist halt nicht passiv, und es wäre nicht schwer gewesen dem Spon Artikel hinzuzufügen, wie sich DX spielt.
Und damit hätte man dann eine vollständige Spielbesprechung abgeliefert.
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JesusOfCool
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Beitrag von JesusOfCool »

die frage ist, ob es überhaupt eine vollständige spielbesprechung sein muss. meiner ansicht nach ist das in diesem fall nämlich nicht zwingend notwendig. wenn man davon ausgeht, dass der typische spon leser kein gamer ist, wird er das spiel mit aller höchster wahrscheinlichkeit sowieso nicht spielen, da ist es vollkommen egal ob der jetzt weiß wie es sich spielt. die anderen dinge sind aus buch- und filmkritiken bekannt und können somit sinnvoll aufgenommen und auch verstanden werden. Auch wenn der spielerische teil das wichtigste an einem spiel sein mag, so ist es hier nicht zwingend relevant.
es geht dabei auch nicht darum, dass der artikel dem spiel gerecht wird, das muss er überhaupt gar nicht. er muss dem leser gerecht werden. solange er das tut und der inhalt korrekt ist, ist das vollkommen in ordnung.


@wacken&gamescom: wacken ist doch sowas von... uninteressant für den nicht-metaler. ich weiß ja nicht wie die berichterstattung zu wacken bei euch in deutschland aussieht, aber bei uns hört man davon genau gar nichts. gut, ist auch ca 1000km weit weg.
es mit der gamescom zu vergleichen halte ich aber auch für nicht passend. festivals sind mehr als nur die vorstellung von bands, alben und liedern, zumindest für die besucher. die gamescom ist allerdings wirklich nur das. würde man das ändern wollen, müsste man den besuchern auf der gamescom nicht nur die möglichkeit geben die spiele für ein paar minuten anzutesten, sondern sie richtig zu spielen, am besten im MP. also sowas wie eine lan-party, auch wenns nur auf ner konsole ist.
ich frag mich allerdings, was sich das bringen würde.
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Howdie
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Beitrag von Howdie »

Mauricius hat geschrieben:Der Spon-Bericht über Deus Ex gleicht einer Filmkritik, und die wird einem Spiel ebenso wenig gerecht wie die von Schmidt angeprangerte Reduzierung auf Eckdaten.
Für mich liest sich das aber nicht unbedingt wie eine Kritik, sondern wie ein ganz klassisches Feature. Der Artikel ist bis auch den letzten Abschnitt nicht besonders wertend. Auch wenn es da um einen Film gehen würde, würde ich das nicht als Filmkritik bezeichnen. Der Autor lässt ja ganz bewusst kritikrelevante Teile außen vor. Das macht er ja nicht, weil er es nicht kann, sondern weil er es nicht will und nicht braucht.
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Mauricius
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Beitrag von Mauricius »

Ist natürlich richtig, dass das keine Spielkritik werden sollte. Mit gungs nur darum ein Beispiel aufzuzeigen, wie sowas aussehen könnte.
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Howdie
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Beitrag von Howdie »

Mauricius hat geschrieben:Ist natürlich richtig, dass das keine Spielkritik werden sollte. Mit gungs nur darum ein Beispiel aufzuzeigen, wie sowas aussehen könnte.
Haben wir wohl aneinander vorbei geredet.^^
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Mauricius
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Beitrag von Mauricius »

Nee, ich hab mich unsauber ausgedrückt. ;)
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