Um dann mal zu erzählen wie das bei mir so ist:
Ich bin 15 Jahre alt (bald 16) und meinen Eltern, bzw. meinem Vater ist es mitlerweile völlig egal was ich spiele. Das war zwar weißgott nicht immer so, aber inzwischen kümmert der sich da nicht mehr groß drum, weil er mir erstens vertraut dass ich das, naja, sagen wir mal "vertragen kann" und weil er zweitens weiß, dass er es vermutlich eh nicht mehr schaffen könnte mir in dir Hinsicht irgendwas zu verbieten. Ich hatte eigentlich schon immer viel Freiheit, was Medien angeht, sei es jetzt Videospiele, Filme oder Musik (höre seit ich 11 bin deutschen Rap, damals noch Bushido & Co.
, gut fanden meine Eltern das zwar nie, gabs auch einige Diskusionen drüber, aber im Endeffekt haben sie es mir nicht verboten).
Mein erstes ab 18-Spiel, durfte ich mit 13 Jahren haben (Resident Evil 4), wobei ich das auch als Trost für, naja, für eine ziemlich blöde Sache bekommen habe und mein Vater damals auch noch klar gesagt hat, dass das auch erstmal das einzige bleiben würde.
Aber wie gesagt, mitlerweile krieg ich im Grunde alles, auch Uncut-Spiele aus dem Ausland. Wenn mein Vater sieht, dass ich irgendein Spiel spiele, was er überhaupt nicht kennt, fragt er höchstens mal, wie das Spiel denn heißt, aber nie woher ich es habe oder ab wann das freigegeben ist.
Einerseits bin ich natürlich dankbar, dass er mir da so sehr vertraut und dass er mich alles spielen lässt. Aber andererseits frage ich mich manchmal selber, ob und wie sich das auf mich auswirkt. Ich bin definitiv alles andere als gewalttätig oder aggressiv und mein letztes Zeugniss (10.Klasse, Gesamtschule, gymnasiales Niveau) hatte einen Durchschnitt von 1,8.
Was allerdings definitiv der Fall ist, ist dass ich zuviel Zeit am Computer bzw. mit meinen Konsolen verbringe, dass gebe ich auch ehrlich zu, auch wenn das natürlich nochmal ein ganz anderes Thema ist.
Das ist natürlich die Kehrseite der Medaille, wenn meine Eltern mich in der Hinsicht nicht regulieren können sie mich auch nicht beschützen. Und diese "Sucht" (ich würde mich selbst nicht als unbedingt süchtig bezeichnen) ist meiner Meinung nach eindeutig die größere Gefahr als irgendwelche Gewaltdarstellungen.
Ich denke wer es schafft seinem Kind beizubringen, dass reale Gewalt etwas absolut schlechtes und falsches ist (und das sollte eigentlich allen guten Eltern gelingen), der muss sich nicht wirklich sorgen machen, dass das Kind durch Videospiele negativ beeinflusst wird.
Klar muss man Grenzen ziehen, ein 10-jähriger sollte noch keine Ego-Shooter spielen, aber ich finde gerade ab einem gewissen Alter sollte man da schon Freiheiten lassen. Und Altersfreigaben (ganz besonders die von der USK) sollten für Eltern grundsätzlich höchstens Orientierungshilfen sein.
Naja, nur meine Meinung.