Die Spiele haben sich verändert...Action,Wiederspielwert und

Hier geht es um Spieldesign oder Game Studies, Philosophie oder Genres!

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johndoe805681
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Re: Die Spiele haben sich verändert...Action,Wiederspielwert

Beitrag von johndoe805681 »

Obscura_Nox hat geschrieben:.Man will nicht stundenlang mit der Planung und dem Aufbau eines Charakters in einem Rollenspiel verbringen, um dann nach 70 Stunden endlich das Monsterschwert führen zu können das man von Anfang an wollte, oder einen Overkill Zauberspruch einsetzen zu können. Man will sich nicht an seinen Gegnern vorbeischleichen um einen perfekten Score und damit vielleicht ein spezielles Item freizuschalten, man will einfachs eine M60 nehmen und sich den Weg freischießen, oder das Item direkt als DLC kaufen.
Doch, will man (im Prinzip) schon.
Aber nur ganz wenige. Zu denen du zählst, ich, und noch paar tausend andere. Millionen dagegen wollen lieber zum 5ten mal durch COD Schlauchlevel rushen (Michael Bay-Syndrom).

Jedoch spielt hier noch ein ganz anderer Faktor mit, diejenigen unter uns welche mit solchen Spielen groß geworden sind, sind inzwischen minimum Mitte/ Ende 20 und haben einfach auch keine Zeit mehr sich 70 Stunden mit etwas zu beschäftigen. Mir geht das z.B. so.
Vor einigen jahren habe ich begeistert World of Warcraft gespielt. Viel. Sehr viel. Weil ich daran Spaß hatte und mich damit beschäftigen konnte spielte ich 2 Jahre auf sehr hohem Niveau. Der wesentliche Faktor daran war aber: Zeit. Die hatte ich damals, weil die Ausbildung (für mich) nicht wirklich fordernd war und ich viel Berufsschule hatte. Heute arbeite ich minimum von 8:30Uhr bis 17:30Uhr (best case) und hab jeden Tag noch ca. 30 Minuten Heimweg. Somit bin ich bestenfalls um kurz nach 6 zuhause und dann wartet das normale Leben auf mich: Freunde, Familie, Haushalt, Sport-Verein, "sonstiges Real Life".

Von daher ist "wollen" nicht der Punkt, sondern "können".

Die Jugendlichen von heute sind nichts anderes gewohnt als Fast Food Games, wenn du Ihnen schwere Kost vorsetzt dann meckern sie.
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Hurraaa
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Re: Die Spiele haben sich verändert...Action,Wiederspielwert

Beitrag von Hurraaa »

Natürlich haben die Spiele sich verändert, aber nicht nur die Spiele, sondern auch die Spieler.

Ich bin großgeworden mit Pacman, Tetris und co. - alles 2D und meist mit gefühlten 4 Farben :lol:
Ich erinnere mich gut mit welch großen Augen ich dann Entwicklungen wie der PS1 oder PS2 gegenüberstand. Hunderte Stunden habe ich vor diesen Dingern zugebracht und es hat Spaß gemacht.
Ob die Spiele besser waren? Schwer zu sagen, ich persönlich ziehe z.B. einem FF 13 alte FF für die PS1 eindeutig vor, auch wenn das grafisch nicht mal im Ansatz dem heutigen Stand entspricht. Ich hab nur in den letzten Jahren festgestellt, Grafik ist wirklich nicht alles. Assasin´s Creed war in der Hinsicht ein Aha-Erlebnis. Alle fandens großartig, der Hype war ja gigantisch. Ich habs dann auch mal gespielt und nach der 3. Stadt mit der xten Wiederholung der Aufgaben wars einfach nur noch öde (ja die Grafik ist der Oberhammer, aber das wars dann auch schon)...
Ich bin einfach älter geworden und ja, meine Ansprüche sind auch andere an ein Spiel.
Ich will mehr als nur Unterhaltung, ich will spielen!

P.S.: Kann mir irgendjemand sagen warum die Schrift bei den Konsolenspielen inzwischen so klein ist, das ich das nicht mal mehr mit nem Fernglas lesen kann?
maho76
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Re: Die Spiele haben sich verändert...Action,Wiederspielwert

Beitrag von maho76 »

P.S.: Kann mir irgendjemand sagen warum die Schrift bei den Konsolenspielen inzwischen so klein ist, das ich das nicht mal mehr mit nem Fernglas lesen kann?
Ich bin einfach älter geworden
:P
Ich habs dann auch mal gespielt und nach der 3. Stadt mit der xten Wiederholung der Aufgaben wars einfach nur noch öde (ja die Grafik ist der Oberhammer, aber das wars dann auch schon)...
AC wäre früher auch nicht besser gewesen, sondern schlicht nur kürzer und damit würziger. zu A500-zeiten hatten nichtmal adventures oder rpgs eine spielzeit von mehr als 5 stunden (wie auch, bei 2 disketten a 3,2 MEGABYTE^^). heutzutage muss selbst ein puzzlespiel mindestens 30 stunden nettospielzeit haben. dass da wiederholungen und damit abnutzung und langeweile mit einhergehen, weil der programmieraufwand für mehr komplexität bei dem umfang nicht bezahlbar ist, kapiert aber keiner mehr. und offenbar macht es heute auch keinem mehr was aus, man hat sich ans zombiedasein gewöhnt, facebook, twitter und der 3mal-wöchentliche diskobesuch sind ja auch immer dasselbe, es fällt nur keinem auf.

was macht man also: anstatt programmierer einzustellen die den inhalt für viel geld aufbohren stellt man grafiker ein die die optik aufbohren damit sie die spielzeit überdauert, denn optik verkauft sich, inhalt wird "nur" legendär (wobei mit inhalt nicht gemeint ist möglichst viele manstopper wie schalter und unnütze nebenaufgaben einzubauen um den spielfluss zu verzögern und somit künstlich die nettospielzeit zu erhöhen, unter dem deckmantel des "dann kann man die tolle grafik länger geniessen"). aber eine legende macht sich eben nicht im aktuellen quartal bezahlt, und nur darauf kommts den projektvertrag-schlipsträgern heutzutage an... leider.
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Hurraaa
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Re: Die Spiele haben sich verändert...Action,Wiederspielwert

Beitrag von Hurraaa »

maho76 hat geschrieben:
P.S.: Kann mir irgendjemand sagen warum die Schrift bei den Konsolenspielen inzwischen so klein ist, das ich das nicht mal mehr mit nem Fernglas lesen kann?
Ich bin einfach älter geworden
:P

Liegt nahe :mrgreen: - war aber durchaus ernst gemeint, hab deswegen schon Spiele wieder verkauft, weil ich da mit richtig schlechter Laune davor saß...

Einen Punkt, hätte ich da noch so im Sinne von früher war "alles" besser:

Ich habe mir vor einiger Zeit einen kapitalen Fehlkauf geleistet, seitdem setzte ich mich wieder verstärkt mit dem Thema Computerspiel auseinander.
Und was lese ich überall, Accountbindung, Onlinezwang, Steam/uplay und wie sie sonst noch alle heißen. Ganz ehrlich, bis vor 2 Wochen waren das alles noch Fremdwörter für mich. Ich habe da wohl eindeutig eine tiefgeifende Entwicklung verpaßt.
Was ich aber wirklich erstaunlich finde, es scheint niemanden so recht zu stören. Klar habe ich von einigen wenigen gelesen, daß sie das ablehnen, aber die überwiegende Mehrheit hat da wohl nichts gegen, wenn man sich die Nutzer- und Käuferzahlen so ansieht.
Also ich ziehe in der Hinsicht die "guten, alten Zeiten vor".
Ich will keine Programme, die im Hintergrund laufen und mir ständig erklären, das ich sie unbedingt brauche um Spielen zu können.Und was soll dieser ganze Sozialnetzwerkkram? Wen zum Geier interessiert das, ob ich in Spiel X Achievment Y erreicht habe?
Wenn mir ein Spiel nicht gefällt oder ich es nicht mehr spiele (warum auch immer), möchte ich es verkaufen können.
Was man dann oft zu lesen bekommt, sind Antworten wie diese: "Dann kaufs halt nicht"
Na toll! Dann heißt das für mich keine aktuellen PC-Spiele und PS4 schonmal garnicht.
Schade das mein Hobby so endet, irgendwie habe ich mir die Spielezukunft anders vorgestellt.
PixelMurder
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Re: Die Spiele haben sich verändert...Action,Wiederspielwert

Beitrag von PixelMurder »

Ich zocke auch schon seit Space Invaders und das ohne grössere Unterbrechungen, hatte alle Nintendo-Konsolen vor der Wii, dann eine XBox und seit drei Jahren einen zusätzlichen PC, auf dem ich heute auch noch heftig modde. Deswegen bekomme ich heute wohl nicht gerade einen Kulturschock wie du.

Ich erkenne die Notwendigkeit eines vernünftigen DRM an und bin auch zu alt, um die hübschen Spielehüllen ins Wohnzimmer-Regal zu stellen. Steam schätze ich als Verkaufsplattform und komme mit hässlichem DRM nur dann in Kontakt, wenn Spiele, die ich über Steam gekauft habe, auch noch den Ubi-Launcher voraussetzen oder das blödsinnige Windows Live drauf haben.

Wenn man nicht gleich am ersten Tag kauft, dann sind Spiele auf Steam billiger, als die, die ich früher im Laden gekauft habe und ich habe da manches richtig gute Schnäppchen wie etwa Publisher-Pakete gemacht, was zu Zeiten vor Steam nicht mal auf dem Flohmarkt möglich gewesen wäre.
Natürlich mache ich mal einen Fehlkauf und hätte die Spiele gerne verkauft, aber das grundsätzliche Geschäftsmodell von Steam ist keine Verarsche. Spiele werden automatisch gepatcht, man kann jederzeit die Sprache umstellen, usw. Steam schränkt das Modding nicht ein, bietet sogar Steam Workshop für Mods und ist auch eine Plattform für Entwickler, die früher niemals ein Spiel hätten veröffentlichen können.

Ich finde ja auch, dass mein Hobby nicht so zukunftssicher ist, wie es sollte, das aber eher, weil inzwischen selbst grosse Rollenspiele wie Skyrim nichts weiter als dumme Hack und Slay sind und weil mich Schlauchshooter inzwischen langweilen. Und weil früher respektable Firmen wie Bioware nicht mehr fähig sind, gute Spiele zu machen, da ihnen die F2P-Beta des Multiplayers wichtiger, als eine gute Story ist.

Aber zu dir muss ich halt schon sagen: Dann kaufe es halt nicht oder finde dich damit ab. Steam und Co belasten dich nur, wenn du es möchtest, da steckt kein finsteres Regime dahinter, dass dich finden und knechten möchte. Wenn du schon ein Problem mit Steam hast, kann dir dein Hobby wohl nicht so wichtig sein oder du hast noch nicht erkannt, was Steam neben DRM alles kann.
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Hurraaa
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Re: Die Spiele haben sich verändert...Action,Wiederspielwert

Beitrag von Hurraaa »

PixelMurder hat geschrieben: Ich erkenne die Notwendigkeit eines vernünftigen DRM an und bin auch zu alt, um die hübschen Spielehüllen ins Wohnzimmer-Regal zu stellen. Steam schätze ich als Verkaufsplattform und komme mit hässlichem DRM nur dann in Kontakt, wenn Spiele, die ich über Steam gekauft habe, auch noch den Ubi-Launcher voraussetzen oder das blödsinnige Windows Live drauf haben.


Ich finde ja auch, dass mein Hobby nicht so zukunftssicher ist, wie es sollte, das aber eher, weil inzwischen selbst grosse Rollenspiele wie Skyrim nichts weiter als dumme Hack und Slay sind und weil mich Schlauchshooter inzwischen langweilen. Und weil früher respektable Firmen wie Bioware nicht mehr fähig sind, gute Spiele zu machen, da ihnen die F2P-Beta des Multiplayers wichtiger, als eine gute Story ist.

Aber zu dir muss ich halt schon sagen: Dann kaufe es halt nicht oder finde dich damit ab. Steam und Co belasten dich nur, wenn du es möchtest, da steckt kein finsteres Regime dahinter, dass dich finden und knechten möchte. Wenn du schon ein Problem mit Steam hast, kann dir dein Hobby wohl nicht so wichtig sein oder du hast noch nicht erkannt, was Steam neben DRM alles kann.
Entschuldige bitte fürs zusammenkürzen, aber dient nur der besseren Übersichtlichkeit.
Was den Kopierschutz angeht, das seh ich alles ein.
Mich stört halt einfach nur sehr diese "Friß oder Stirb"-Wirkung (dies auf mich hat). Das hat nichts mit mit Paranoia zu tun - knechten ist übrigens toll, da assoziiere ich gleich wieder gräußliche Bilder mit ;)
Sollte ein Hobby denn sooo wichtig sein, das man alles in Kauf nimmt?
Ich finde nicht, aber das ist nunmal meine Ansicht.

Was die Qualität der derzeitigen Spiele angeht, stimme ich wahrscheinlich eher mit Dir überein.
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Re: Die Spiele haben sich verändert...Action,Wiederspielwert

Beitrag von PixelMurder »

Ich muss ja keinem Diktator in den Arsch kriechen, um meinem Hobby zu frönen ;)

Was heisst schon friss oder stirb: Ich musste schon vieles fressen und Steam war nicht das Schlechteste, das ich schon akzeptieren musste. Was solls: irgendwann mal konntest du keine Kassetten und Schallplatten mehr kaufen und musstest die CD akzeptieren und die Welt ist dabei nicht untergegangen. Dinge verändern sich nun mal und dabei gibts Rückschritte oder auch gute Neuerungen.
Die Spiele werden vielleicht immer beschissener oder ich wurde heikler und das Mikrotransaktionszeug und F2P finde ich bedenklich, da Spiele lückenhaft ausgeleifert werden, um absahnen zu können. Wenn das nicht wäre, würde ich behaupten, dass meine Situation als Zocker komfortabler ist, als zu Zeiten von SNES. Zu der Zeit war es naives Wunschdenken, dass man ein komplettes Publisher-Paket mit 20 Spielen für 50 Mücken oder so kriegt. Da wurden im Einzelhandel die Spiele über 3 Jahre zum selben Apothekerpreis verkauft.
Und mal abgesehen von Spielen wie Far Cry mit zusätzlichem Ubi Launcher oder Rockstar mit ihrem f*** $ocial Club macht es für mich keinen Unterschied, ob ich jetzt eine Cartridge in die Konsole schiebe oder das Spiel über Steam starte.
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Hurraaa
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Re: Die Spiele haben sich verändert...Action,Wiederspielwert

Beitrag von Hurraaa »

Ein Hoch auf die CD/DVD - jetzt mal im Ernst, stell Dir nur vor man müßte mit einem großen Karton voller Disketten aus dem Laden rausmarschieren, der nur ein Spiel beinhaltet, allein das Installieren würde sich ja Tage hinziehen und Spielen wär auch mit reichlich Bewegung vorm PC verbunden :mrgreen:

Ja natürlich günstiger ist es auf jeden Fall geworden und rein optisch auch besser und wenn man mir als Teenie Spiele wie Assassin's Creed oder Uncharted vorgelegt hätte, ich hätt wohl gesabbert wien hirnloser Idiot-da ist es vielleicht garnicht sooo schlecht zu alt für son hohles Zeug zu sein ;)

Nachdem ich jetzt hunderte von Forenbeiträgen, Testberichten, Nachrichten und was sonst noch so alles meinen Informationsbedarf decken konnte, gelesen habe, muß ich meinen Kulturschock erstmal verdauen...Irgendwo findet sich für mich sicher eine Alternative, wird doch ständig von Wahlfreiheit erzählt.
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Kemba
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Re: Die Spiele haben sich verändert...Action,Wiederspielwert

Beitrag von Kemba »

Ich stimme der Überschrift eindeutig zu. Spiele haben sich verändert.
Aber das früher alles besser war ist Quatsch. Ich glaube die individuelle Wahrnehmung ist heutzutage einfach negativer, weil durch den regen Meinungsaustausch im Internet Spiele heutzutage kaputtgejammert werden.
Es gibt bei der Serie How I Met Your Mother eine Folge, die sich mit dem Phänomen beschäftigt, dass wir viele Dinge erst wahrnehmen, wenn wir darauf hingewiesen wurden sind. Zum Beispiel in einem Vortrag sagt der Sprecher in fast jedem Satz ein bestimmtes Wort. Viele fällt das vllt gar nicht auf, weil sie von dem restlichen Vortrag in den Bann gezogen sind. Dann weißt ein Nachbar sie darauf hin und zack man kann nicht mehr aufhören dieses Wort wahrzunehmen und ist mega genervt davon.
Alles was auch nur irgendwen stört, wird bekannt und dieses Wissen wirkt sich negativ auf das Spielerlebnis aus.
Auch kommt hinzu, dass wir uns an gute Dinge immer besser erinnern als sie waren.
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PixelMurder
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Re: Die Spiele haben sich verändert...Action,Wiederspielwert

Beitrag von PixelMurder »

Man wird ja auch älter und heikler oder auch verwöhnt.
Das Wort "Grafik-Hure" lernte ich erst so ab der XBox kennen, vorher war das kein Thema und in Spielen wie Shadow Man, Turok oder Metroid 1 und 2 bin ich von einem euphorischen Boahhh-Moment in den andern gefallen.
Heute kann ich auf meinem QuadCore kaum ein Spiel sehen, ohne zu denken, was sieht das doch Scheisse aus. Oder: haben die Schlauchshooter-Entwickler eigentlich seit Turok 1 nichts gelernt? Oder: Ist dieser Schlauch doch zum Gähnen!!! Oder in aktuellen Rollenspielen: Halten die mich eigentlich für einen sabbernden Idioten? Oder angesichts von Mikrotransaktionen mit umgefärbten Texturen und Waffen mit besseren Werten: Ja, bin ich denn ein Goldesel?
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Rabidgames
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Re: Die Spiele haben sich verändert...Action,Wiederspielwert

Beitrag von Rabidgames »

Hmm, da werden 3 Begriffe schon ein wenig durcheinandergeworfen ...

Action - ja, da gibt es durchaus eine negative Entwicklung; heutzutage muss es überall krachen und explodieren und wummern - egal welches Genre, egal welche Serie.
ABER: Heute gibt es sehr viele Spiele, die dir Optionen anbieten, es nicht zu tun. Deus Ex, Hitman, Dishonored, Far Cry 3 - häufig kann man auch lautlos vorgehen. Das empfinde ich - wenn es gut gemacht ist - schon als Verbesserung, denn es steigert Punkt 2: den Wiederspielwert.
Zudem gibt es kleinere Titel wie Journey oder FEZ, die auch ganz ohne Ballereien auskommen (auch wenn einige Herren ja der Meinung sind, dass Journey etwas mit Action zu tun hat ...). Wer sucht, der findet heutzutage das passende Spiel.

Wiederspielwelt ... das kann ich so nicht bestätigen. Am häufigsten gespielt/spiele ich open world-Titel, und da ist mir auch egal, ob es nun Vice City, San Andreas, Saints Row 2 oder Just Cause 2 ist. Ich kann in all diese Welten immer wieder eintauchen.
Hinzu kommen oben angesprochene Titel sowie RPGs. Klar kann man Skyrim oder xy als Superheldenklasse spielen. Muss man aber nicht. Mir persönlich macht es mehr Spaß, mit verschiedenen Charakteren verschiedene Rollen zu spielen und eben nicht "out of character" zu handeln. Solchje Freiheiten gibt es heute mehr als früher.

Atmosphäre ... das ist der schwierigste Punkt, weil er für jeden etwas anderes bedeutet.
Aber mal ehrlich - die ersten Stunden im jungfräulichen Dark Souls, Dragon's Dogma bei Nacht, das düstere Setting in Dishonored, der beklemmende Wahnsinn des Krieges in Spec Ops: The Line - all das ist nicht schlechter als damals die ersten Resident Evil- oder Silent Hill-Teile.

Generell haben wir heutzutage mit AAA-Titeln, Indies und allem dazwischen eine ungemein große Auswahl für jedermann - definitiv eine bessere Auswahl als "früher".
Die Spiele sind generell wohl auch länger und Multiplayer verlängern Spiele zusätzlich (auch wenn sie mich persönlich nicht interessieren).
Natürlich gibt es besorgniserregende Trends wie DRM, F2P und ausufernde DLC sowie die Tendenz, dass ein AAA-Titel für jeden alles bieten soll. Aber dennoch sollten wir uns bewusst sein, dass wir auf hohem Niveau klagen.
PixelMurder
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Re: Die Spiele haben sich verändert...Action,Wiederspielwert

Beitrag von PixelMurder »

Habe an sich nicht gegen das Krachen und Explodieren, das gabs schon in Space Invaders, nur weniger cineastisch. Nur ist Action alleine nichts, was mich hinter dem Ofen hervor lockt, sonst hätte ich ja mehr als ein CoD in meiner Sammlung, das ich vor einigen Jahren für die XBox gekauft habe. FEAR 1 habe ich damals geliebt, aber mit der Marke ging es auch rasant bergab: 1, 2, 3, Bumm. Im ersten Teil liess ich mich jeweils töten, wenn ich zuviele Heilmittel in einem Raum verbrauchte, während in Teil 3 die einzige Attraktion in den Schläuchen die Alma-Wackelpuppen waren ;)

Wiederspielwert: ich liebte Saints Row 2 und habe es richtig ausgelutscht, das war eines der wenigen Spiele, bei dem ich sogar als Grafikhure dazu stehen konnte, dass Gameplay wichtiger als Grafik ist. Davon war Saints Row 3 nur noch ein schwacher Abklatsch, gemacht von Leuten, die scheinbar nicht verstanden haben, wieso ich SR2 liebte. Die hätten mir einen grösseren Gefallen getan, wenn sie Saints Row 2 in neuer Technik und in High-Res ausgeliefert hätten.

Eine grössere Auswahl haben wir schon als früher, aber die Rate an Spielen, die ich liebe, ist eher rückläufig. Wobei auch neue Teile von Spiele, die ich früher liebte, darunter fallen. Wobei ich sagen muss, dass ich auf grosse und begeisternde Blockbuster mit langer Spieldauer stehe, Indie für sich alleine genommen ist kein Kaufgrund, selbst wenn die grossen Hersteller mich immer weniger begeistern können.
Siehe auch SpecOps, das nur ein durchschnittlicher Shooter mit künstlich aufgepfropftem Peace-Faktor war und das nach einem kurzen Durchgang deinstalliert wurde.
Aber okay, liegt auch teilweise daran, dass ich nicht auf Strategie und MP stehe und Spielprinzipien wie Diablo an mir vorbei gehen.

Das letzte Spiel, das ich an die 1000 Stunden insgesamt gezockt habe, war Skyrim. Das aber auch nur, weil mir das Basteln, äh Modden gefällt und alles andere ausgelutscht war. Ich würde es sonst als gepflegte Casual-Langeweile in einer Sandbox bezeichnen, die nur wie ein PC-Spiel aussieht, wenn man ALLES ersetzt. Anschliessend gehen mir die Fraktionen aber immer noch am Allerwertesten vorbei, während ich auch Schnitzeljagd bin. Ich empfand sogar mehr Symphatie für meine namenlosen Homies aus Saints Row 2, als für Lydia. Und wenn ich den Schwierigkeitsgrad auf echtes Hardcore modde, bleibt es immer noch ein rückständiger Schnetzler ohne Seele.
Wie gross die Misere für mich ist, sieht man vieleicht daran, dass in den letzten Monaten im grauen GECK für Fallout 3 um Faktoren mehr Zeit verbrachte, als mit allen anderen Spielen zusammen. Und Fallout 3 mit Mods hat immer noch mehr Atmoshpäre als alles, was ich in den letzten drei Jahren gesehen habe, was auch Crysis 2 meint, siehe meine Mod-Seite für meinen Overhaul im Nexus
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Shivalah
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Re: Die Spiele haben sich verändert...Action,Wiederspielwert

Beitrag von Shivalah »

Kemba hat geschrieben:Dann weißt ein Nachbar sie darauf hin und zack man kann nicht mehr aufhören dieses Wort wahrzunehmen und ist mega genervt davon.
Hehehe! Meine Lieblingsfolge, aber es bezieht sich nicht nur aufs "Sagen". (Am besten war immer das Geräusch einer zerbrechenden Fensterscheibe, welches das Durchbrechen des Schutzes darstellt).

Robin sagt andauernd "Buchstäblich" obwohl sie eigentlich Wortwörtlich sagen sollte.
Marshall singt was er gerade tut: "Yeah, ich wasche meine Wäsche, oh yeah!"
Lily kaut unglaublich laut als würde sie, "Backersteine anstatt Kornflakes" essen.
Ted korregiert immer: Robin:"Reichst du mir mal ein Kleenex?" Ted:"Kleenex ist nur die Marke eigentlich heißen sie ja Kosmetiktücher."
Angefangen hatte es ja mit Ted´s Freundin, die Ohne Punkt und Komma quasselte. ;-)

Aber wenn du ein HIMYM-Vergeleich ranziehst, finde Ich die Rosarote-Rückblickbrille besser ;-)

*Räusper*
Back to Topic:

Grafiknutten und Actionhuren, alles ist vorhanden, doch da Grafik schwerer zu machen ist als Action sehen wir uns momentan nur Call of Duty´s mit einer 10 Jahre alten Engine an.
Crysis von 2007 ist heute vielleicht immernoch unübertroffen was Spielgrafik anbelangt,
Und Rollenspieltechnisch gibt es nur wenig was in einem Atemzug mit Baldurs Gate genannt wird.

Es liegt auch einfach an der (bisher) notwendigen verbindung von Publisher und Entwickler. Der eine will keine Risiken eingehen sondern nur kosteneffizient Spiele entwickeln und Geld herausholen, der andere will seine Visionen teilen muss aber vieles dem Publisher entsprechend (oder kostenbedingt) abändern.

Von daher prognostiziere Ich "bald" (da wir die ersten Vorwehen schon spüren können) die Gamer-Games.
Als Beispiel nenne ich einfach mal: Star Citizen und Mechwarrior Online.
Spiele die der Community vorgestellt werden und mit Ihren finanziellen Mitteln das "Grüne Licht" für die Entwicklung bekommen.
(Ja, das war auch eine Anspielung auf Steams Greenlight. Das schlägt in die selbe Kerbe).
Gut, faktisch ist, man kauft die Katze im Sack, dennoch hat man hinterher i.d.R. auch nur einen kleineren Beitrag geleistet als die Standart 60€ Vollpreisspielpackung ausm Laden (20-30€, je nach vorliebe auch mal mehr (Artbooks, Soundtracks, usw.)

Wenn sich dieser Trend durchsetzt, werden wir wieder "Risiko-Spiele" haben. Games, welche eine Nische bedienen und/oder sogar über die Nische hinaus erfolgreich sein werden. Nur mit dem Vorteil: Sollten sie Finanziert werden, kann es dem Entwickler egal sein, ob sie Erfolgreich sind oder nicht. Im besten Fall kann er das Feedback der Community direkt in die Entwicklung einfließen lassen und vielleicht sogar noch während der Entwicklung einschreiten und so eine Spielerfahrung bieten, wie sie sich die Gamer gewünscht haben.


-Shiva
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LueyTV
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Re: Die Spiele haben sich verändert...Action,Wiederspielwert

Beitrag von LueyTV »

Gebe euch allen vollkommen recht: Die heutige DLC-Politik, schon zum Release diverse DLC`s anzubieten, ist schlicht und ergreifend ein Schlag ins Gesicht jedes Gamers - früher wären die Entwickler von uns einfach ignoriert worden, doch heutzutage wird einem ja geradezu suggeriert nicht dazuzugehören oder etwas zu verpassen, wenn man nicht DLC XYZ sein Eigen nennt. Auch hatten die Spiele früher eine viel höhere Langzeitmotivation und vor Allem mehr Spielzeit zu bieten. Etwas, dass ich auf unserem Youtube-Kanal auch in meiner Retroecke immer wieder bespreche.


euer Mike von den Zockerpritschen :)
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schnippschnapp
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Re: Die Spiele haben sich verändert...Action,Wiederspielwert

Beitrag von schnippschnapp »

Ich habe auch manchmal das Gefühl, dass es vielen Spielern hauptsächlich darum geht, sich so schnell wie möglich durch das Spiel zu ballern. Also mir haben schon immer die Games mehr Spaß gebracht, wo ich richtig für arbeiten musste, um weiterzukommen. Es gab Spiele, da saß ich tagelang an einer Stelle fest und wusste nicht ein noch aus und irgendwann habe ich es trotzdem geschafft. Das Gefühl danach war viel befriedigender als das Gefühl, nach einem oder zwei Tagen ein Spiel komplett durchgezockt zu haben.
Ich kann mir aber gut vorstellen, dass es auch in Zukunft Spiele geben wird, die ihren Fokus eben nicht auf dieses Mainstream und "wir zocken jetzt alles online" setzen, sondern auf die Details im Spiel, die unverwechselbaren Charaktere und das Erlebnis für den Spieler. Denn es gibt ja offensichtlich Spieler wie uns, die den aktuellen Trend nicht toll finden.
zwinker zwinker
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