Noch mal angemerkt: Ich lache nicht, nur weil jemand dumm ist. Kann er ja nichts für und dennoch ein feiner Mensch sein. Aber in diesem Fall verquickte sich die Dummheit mit allen zusätzlichen Eigenschaften, die
Idiocracy zu einer nicht allzu unwahrscheinlichen Dystopie machen. Dazu zählen der völlige Mangel an Selbstreflexion, das Abschieben der Verantwortung auf andere, die nicht hinterfragte Übernahme anderer Meinungen, und eine gewisse Prolligkeit, die näher zu definieren mir schwer fällt. Alles Eigenschaften, die ich verachte, für bedauerlich und gefährlich halte. Ich wäre froh, wenn es weniger Menschen diesen Schlages gäbe, weil die Welt dann besser funktionieren würde. Insbesondere wäre es schwerer für Machthaber, ihre nicht gemeinnützigen Interessen durchzusetzen.
Was hat das nun mit Humor zu tun? Humor und insbesondere dessen Sonderform Spott sind Mittel der Sozialisierung. Wem Spott zufällt, der wird zur Scham veranlasst, die ihn dazu zwingt, über sein Verhalten nachzudenken. Somit ist es völlig legitim in bestimmten Fällen zu spötteln und sich über die Fehler anderer lustig zu machen. Unsere Spezies ist dazu
veranlagt, und es ist meines Erachtens nicht einmal ein niederer Instinkt, setzt er doch eine gewisse Intelligenz voraus. Im echten Leben gehe ich äußerst sparsam um mit Spott, um nicht unnötig die Gefühle anderer zu verletzen und im Zweifelsfall lieber argumentiere. Zumal man sich bewusst sein sollte, selbst im Irrtum sein zu können. Aber in so einem Fall? Warum sollte ich mir das Amüsement versagen, über dieses fleischgewordene Assiklischee zu lachen? Sehe ich nicht den geringsten Grund für