Tomb Raider

Früher war alles besser? 256 Farben sind mehr als genug?

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Chibiterasu
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Tomb Raider

Beitrag von Chibiterasu »

Ich habe mir gedacht, ich erstell zu der neuen Retrospective von Gametrailers einfach ein neues Thema wo man über die Serie diskutieren kann.


Hier Teil 1 der Retrospective:
http://www.gametrailers.com/full-episod ... --part-one



Ich fand Tomb Raider 1 damals einfach nur großartig und es gehört wohl in meine Top10 oder 20.

Jetzt wo ich die Uncharted Serie gespielt habe und die Retrospective sehe, erhöht das nur noch mehr meine Verachtung für Uncharted.... :)
Mag sein, dass die Entwickler einen anderen Schwerpunkt setzen wollten, aber die Serie wird ja nicht selten mit Tomb Raider und Indiana Jones assoziiert.


Tomb Raider hat 10 Jahre früher fast alles besser gemacht.

Zum einen wird hier wirklich erkundet. Die Höhlensysteme sind häufig sehr ausladend gestaltet und man muss auch immer wieder in bereits besuchte Räume zurückkehren etc. Auch die versteckten Gegenstände waren oft nur durch Rätsel lösen oder erkunden zu finden (bei Uncharted liegt der Großteil in ner schlecht einsehbaren Ecke herum.

Die Rätsel werden einem nicht sofort klar und deutlich (oft samt Lösung) unter die Nase gerieben.
Man brauchte Zeit um überhaupt zu erfassen, dass hier ein Rästel ansteht und um sich mit Drehmechanismen, Schaltern etc. auseinanderzusetzen und diese zu verstehen.

Auch beim Klettern muss man die Gegend genau absuchen, Wege finden, teilweise sogar spezielle Sprungkombinationen nutzen um gewisse Kanten zu erreichen und vor allem genau abschätzen ob Distanzen zu schaffen sind.
Die Steuerung von Lara und das teilweise pixelgenaue Anlaufnehmen und Hüpfen mochten ja auch einige nicht aber ich finde immer noch dass das eine gute Möglichkeit war um wirklich eine gewisse Ehrfurcht vor Sprüngen etc. aufkommen zu lassen.
Bei Uncharted, Assassin's Creed etc. zuckt man mit keiner Wimper bevor man irgendwo über klaffende Abgründe hüpft.
Klettern erledige ich mit dem Stick im Anschlag in eine Richtung...

Dann konnte man bereits in Tomb Raider 2 Fahrzeuge frei steuern, die ein gewisses Actiongefühl aufkommen lassen. In Uncharted fährt alles von selbst wie auf Schienen (und die Wasserjetzpassage ist ganz großer Mist!).
Wirkt cineastischer aber dafür fühlt man sich auch kaum involviert.

Selbst in so Szenen in denen Lara einen Abhang runterrutscht, oder vor Fallen ausweicht etc. fühlt man sich mehr in Kontrolle. In Uncharted werden meist Zwischensequenzen mit Quicktimeevents ausgelöst. Das ist einfach nicht das gleiche Gefühl (ein paar bessere Szenen gibt es aber auch).

Beim Schießen hat wohl Uncharted die bessere Mechanik.
Das Autoaim bei Tomb Raider mochte ich damals gerne (dabei wie ein blöder rumhüpfen auch :D ), ist aber wohl nicht mehr zeitgemäß.
Hier ist bei Uncharted einfach nur die Masse das Problem. Viel zu viele, viel zu lange Gefechte und ich lösche ganze Kleinstaaten aus.
Auch das war bei Tomb Raider besser dosiert.

Storytechnisch stehen Tomb Raider und Uncharted wohl irgendwo kleinauf (haben beide gute und schlechte Momente), obwohl sich gefühlt bei Uncharted die Abläufe stärker wiederholen/ähneln.




Uncharted ist für mich in Summe einfach uninteressantes/unkreatives Spieldesign. Eine Panoramabahn in erster Linie für's Auge.
Extrem linear, ohne große Einflussnahme und fehlende Atmosphäre, weil man sich eben kaum involviert fühlt.
Da will ich auf keinen Fall in modernen Spielen hin.
Selbst von der Atmosphäre erinnern sie mich eher an "Vermächtnis der Tempelritter" (auch unterhaltsam aber wesentlich trashiger imho) als an den guten Indiana Jones Flair.


Ironischerweise scheint sich das neue Tomb Raider in einigen Aspekten eher an Uncharted zu orientieren (und nicht umgekehrt) aber mal sehen, die letzten Tomb Raider Spiele waren ja nicht so das Wahre anscheinend (hab nach Teil 4 kaum mehr welche gespielt).
Wenn sie es schaffen, diese offenen Höhlensysteme, Tempel usw. wieder etwas zurückzubringen dann freue ich mich drauf!

(sorry, für den Uncharted Rant - der ist eigentlich auch ziemlich am Thema vorbei. Aber ich kann nicht anders hier ein wenig zu missionieren :wink: Uncharted 4 wäre für mich die langweiligste Ankündigung am Mittwoch überhaupt).
scragnoth
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Re: Tomb Raider

Beitrag von scragnoth »

Mit nem Kumpel hab ich noch Tomb Raider 1 (PlayStation)... sind gerade mittendrin (Sommer 2011 angefangen), mal schauen wann wir es weiterspielen. Für damalige Verhältnisse wirklich beeindruckend.
Klassische Tomb Raider und Uncharted zu vergleichen hinkt etwas finde ich. Uncharted wählt mit der cineastischen Inszenierung einen völlig anderen Ansatz. Was an Uncharted so beeindruckend ist ist der schier unglaubliche Abwechlungsreichtum der Szenarien (und das sag ich wo ich noch mitten in Teil 1 stehe und den Rest noch gar nicht kenne - Teil 1 und 2 an Bruder verliehen, und er hat sich dann noch Teil 3 gekauft weil er nach dem 2. nicht anders konnte). Ich war so beeindruckt als ich...
Spoiler
Show
an der Mauer der Piratenfestung hing... wooow ^^ Oder das U-Boot.
Ich denke mal Uncharted hat auch viel von modernen Shooter-Spielen. Was man von den ersten Tomb Raiders nicht behaupten kann. Aber damals war das Shooter/FPS-Genre ja auch noch nicht so verbreitet wie heute.

Kurzum, Uncharted bietet die filmreife Action (allerdings noch nicht so sher in Teil 1), hat relativ lineare Level, aber man kann auch abseits der Wege Goodies finden, wird also belohnt wenn man nicht einfach nur stupide durchrennt. Bei Tomb Raider hat man mehr Erkundungsspielraum weild as Leveldesign offener ist. Uncharted wäre so nicht oder nur schwer realisierbar, oder man bräuchte einen ganz anderen Ansatz (wenn das Level offener wäre und es mehrere Möglichkeiten gäbe müsste man auf die ganzen gescripteten Sequenzen verzichten).

Hier noch aus der (leider) letzten Folge retropolis (von OnlineWelten): der Part wo Tomb Raider 1 rehct ausführlich zur Sprache kommt - die ganze Folge hat knapp eineinhalb Stunden.
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Chibiterasu
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Re: Tomb Raider

Beitrag von Chibiterasu »

Danke für den Retropolis Tipp, hab da die alte Seite gebookmarked aber da kommen jetzt keine Updates mehr.


Ich finde, dass man Uncharted sehr gut in einigen Abschnitten zwischen den Bombastszenen so wie ein Tomb Raider gestalten könnte.
Wollen sie einfach nur nicht bzw. würde es dann vermutlich nicht mehr so toll aussehen und Spieler mit kürzerer Aufmerksamkeitsspanne den Faden verlieren. Und es erfordert viel mehr Leveldesign-Durchdenken.

Ich finde Uncharted ist einfach ein schlechtes Spiel wenn es nur um das Inhaltliche geht.
Sicherlich als Erfahrung nicht verkehrt und optisch gibt es gerade in Teil 2 wahrlich ein paar Hingucker aber so richtig fesseln kann mich das alleine nicht - da sind wir zwei schon mal verschieden. Das Hangeln an der Piratenfestung hat mir zb überhaupt nix gegeben.
Aber wenn dich Teil 1 schon flasht dann freu dich auf Teil 2. Dort ist einfach jeder Aspekt besser. :)

Für mich aber kein Spiel das ich mehr als einmal in der Form spielen will, weswegen ich keine Nachfolger brauche und die anderen Teile wohl noch verkaufen werde.
Wie gesagt, ich sehe abgesehen von der Inszenierung der Schauplätze überhaupt NICHTS originelles in diesen Spielen. Gameplay-technisch ist es völlig uninspirierter Mist.
Ich persönlich finde es schade dass Sony und Naughty Dog soviel Lob und gute Kritiken dafür einstecken.
Seit ich die drei Spiele gespielt habe, hat sich meine Vorfreude auf Last of Us stark geschmälert, weil sich da einige Aspekte doch stark ähneln werden. Ich habe trotzdem die Hoffnung, dass mich das atmosphärisch viel mehr mitreißt.
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