Ich weiß nicht, ob ich hier schon etwas zu geschrieben habe, aber ich würde doch mal gern kurz rückblickend meine Meinung zu Skyward Sword abgeben:
1. Grafik:
-Die Grafik fand ich zum großen Teil sehr gut. Sowohl Charaktere als auch Gegner waren sehr schön gestaltet, die Mischung als aus der Toon-Grafik und dem realistischeren Stil aus TP ist, was die Bewohner der Spielwelt angeht, gut aufgegangen (bis auf Zelda, die ich viel zu kindlich gestaltet fand). Ghirahim war mein Favorit. Die Welt/Umgebung jedoch, insbesondere was große Flächen wie Böden oder Felswände angeht, haben wenig von der angewandten Technik profitiert und sahen aus, wie nur ein wenig verbessertes Wind Waker. Jedoch konnte das oft von großartigem Spiel mit Licht, Wasser, Schatten oder sonstigen Effekten verdrängt werden.
2. Gameplay/Bedienung
-So eine Sache. Während ich die Idee mit dem Sprinten sehr gut fand, wäre der A-Knopf dafür nicht meine erste Wahl gewesen. Dort hätte ich lieber wieder die Rolle gehabt. Ebenso war das Schild sehr ungünstig eingesetzt, zu umständlich um mal eben etwas beiläufig abzuwehren, da hat man sich lieber angewöhnt, ganz ohne Schild zu kämpfen, was natürlich jede Verbesserung des Schildes rein kosmetisch gemacht hat. Allgemein waren die Itemverbesserungen durch gefundene Beute eine sehr gute Idee, haben auch Spaß gemacht, aber letzten Endes zu wenig Nutzen im Spiel gebracht, von den wirklich hilfreichen Verbesserungen des Käfers mal abgesehen. Genau so wie die völlig überflüssige Insektenjagd (Zaubertränke habe ich NIE benutzt und auch nie ansatzweise einen Grund dazu gesehen). Was mich verwirrt hat, war die Verwendung von Taschen und Köchern, aber letzten Endes hat es sich doch als angenehme Herausforderung rausgestellt, dass man nicht von allem 99 Stück herumtragen konnte. Die Aurasuche hat das Spiel zu einfach gemacht, wie ich finde, besonders da sie auf viel mehr Sachen anwendbar war als noch das Gespür aus TP. Das Kampfsystem dagegen war glänzend, Motion+ hat bei mir zumindest astrein funktioniert und die Gegner so exakt zusammenzuhauen fand ich sehr unterhaltsam, besonders wenn es welche mit geladenen Waffen waren, wo man richtig aufpassen musste.
3. Story/Atmosphäre
Hier sind meine größten Kritikpunkte. Die Story wirkte (bis auf die letzten 10% des Spiels) noch kindlicher als die von Wind Waker. Dazu kam, dass noch alles sehr willkürlich wirkte, wie gar nicht aus dem Zelda-Universum. Ernsthaft, hätten die drei Erdland-Gebiete nicht Phirone, Eldin und Ranelle geheißen, hätte kaum etwas an die Reihe erinnert. Ok, WW hat dies zwar auch hauptsächlich durch Cameo-Auftritte und die paar Hyrule-Passagen getan, aber das war schon mehr als in SS. Zumal SS auch anders als WW in der Heimat von Goronen und Zoras spielt. Zoras werden durch ein Volk von Robotern ersetzt, Goronen durch Maulwürfe, Kokiri (die es leider aber schon in TP nicht mehr gab) durch Eichhörnchen-artige Wesen. Das hat dem Spiel einiges seiner Faszination genommen und es mir persönlich zu süß gemacht (zumal der eine Gorone des Spiels wirklich klasse aussah). Wäre aber nicht so schlimm gewesen, immerhin ist WW bis heute noch mein Lieblingszelda. Was mich aber mehr gestört hat, war die nicht vorhandene Freiheit. Die war in WW mit dem riesigen Meer voller verschiedener Inseln auf ihrem Höhepunkt, aber auch in TP durch weite Ebenen und verschiedene Dörfer sowie ausladenden Landschaften durchaus noch vorhanden. Wie habe ich es genossen, auf meinem Weg zum nächsten Ziel anstatt eines Portals einfach mal einen langen Rundweg zu nehmen, nochmal kurz in Kakariko im Bombenladen vorbeizuschauen, und dann erst den Auftrag zu erfüllen.
In SS war das Wolkenmeer nicht der Rede wert. Die paar Inseln, wo man außer Schatzkisten etwas tun konnte, waren sehr einfach zu erreichen und zahlenmäßig sehr wenige. Und das Erdland dagegen bestand nur aus Parcouren, etwas geräumigeren Dungeons, nach außen verlegt, die keinen Reiz zur Rückkehr geboten hat, außer die Hauptquest schickte einen erneut hin. Das Zwischenspiel zwischen den Dungeons war dann zwar nicht einfacher als in TP oder WW, aber uninteressanter, wie ich finde. Das wurde sicherlich auch dadurch gefördert, dass sich die gesamte Zivilisation auf einen einzigen Punkt, den Wolkenhort, konzentrierte und es keine verschiedenen Dörfer und Städte gab. Das ist keine offene Welt, die zum stundenlangen Erkunden wie in WW oder etwas eingeschränkt auch in TP (das dafür durch geniale Landschaftsbilder bestechen konnte) einlud. Die Landschaften in SS wirkten immer sehr eng zusammengedrückt und erlaubten nur bestimmte Wege. Die meisten Nebenquests haben da auch keinen besonderen Beitrag geleistet. Die Nebenstory um den Herrn Dämon und die Juwelen der Güte war sehr gut, hat sehr viel Spaß gemacht, aber Insektenjagd, Schatzjagd, Jagd auf Artefaktblöcke waren absolut uninteressant. Die Dungeons aber waren mal wieder erste Sahne und haben mich top unterhalten, auch wenn sie sich wieder etwas vereinfacht haben. Dafür war so mancher Bosskampf mal wieder etwas fordernder (die Ghirahim-Kämpfe z.B.), was ich absolut gefeiert habe.
Zusammenfassung:
Skyward Sword ist zwar ein gutes Spiel, stinkt aber ab gegen das, was ich sonst bisher von der Reihe gewohnt war. Von den 3D-Heimkonsolenzeldas ist es deshalb meiner Meinung nach das Schwächste, auch wenn es sehr starke Momente hat, wie z.B. die Begegnungen mit den Drachen (nicht zuletzt auch dem genialen Soundtrack zu verdanken).
Zukunftswünsche:
Die leicht eingestreuten RPG-Elemente wie Itemverbesserung und beschränkter Platz in der Abenteuerertasche können gerne ausgebaut werden, sodass sie auch wirkliche Relevanz haben. Die Steuerung muss ebenfalls optimiert werden, die war zwar sehr gut, aber noch nicht perfekt (Schild). Ich erwarte auch einen weniger blumigen Bonbonstil, denn so sehr ich Wind Waker liebte, noch süßer muss es nicht sein. Ich denke da besonders an die Maulwürfe und Eichhörnchen (die sogar die Baumlinge aus WW an versuchter Niedlichkeit übertroffen haben). Ebenso erwarte ich zumindest eine bessere Alibi-Story (SS ist diesbezüglich sogar noch eindimensionaler als Wind Waker), die mehr Interesse als nur die Gier nach geilen Dungeons weckt (hier wäre TP ein gutes Beispiel, die verwobenen Storys von Link und Midna waren eine sehr interessante treibende Kraft). Der wichtigste Punkt ist, dass ich mehr Freiheit haben möchte, ideal wäre natürlich in dem Ausmaße eines WW, aber zumindest doch ein Mindestmaß, wie es z.B. in TP oder OoT oder MM der Fall war. Und natürlich wäre ich mal wieder für dynamische Tag-/Nachtwechsel.
Zur Grafik:
Natürlich erwarte ich auf der WiiU keine BF3-Grafikpracht, aber entweder einen etwas realistischeren Stil (Weiterentwicklung von TP) oder eine hardwareausreizende Weiterentwicklung des WW-Stils, wo viel mit Lichteffekten etc. gespielt wird (HD-toon-mäßig). Auch ein Gegenstück zum SS-Stil (was ja für mich WW mit TP-Elementen war), also ein realistischer Stil mit toon-Elementen, den fänd ich sehr interessant. Ich denke da an PC-Spiele wie Trine (und Trine2), dessen Artdesign mich vollkommen fasziniert.
So, meine bescheidene Review
Für alle die es interessiert noch meine persönliche Rangliste der 3D-Heimkonsolenzeldas:
1.Wind Waker / Ocarina of Time (WW minimal stärker, hat mich mit 12 anstatt 6 Jahren doch mehr fesseln können)
2. Twilight Princess
3. Majora's Mask (auch nicht weit hinter TP, aber das System fand ich dann doch unentspannter, auch wenn geniale Orte und Rätsel sowie Charaktere dabei waren)
4. Skyward Sword