WTF happened to gaming?!

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sourcOr
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Re: WTF happened to gaming?!

Beitrag von sourcOr »

Veldrin hat geschrieben: 09.07.2017 08:24
ChrisJumper hat geschrieben: 06.07.2017 01:08
Erinnerst du dich an die Stelle in HL2 wo man eine Holzwippe aus Latten hatte und man dann Ziegelsteine draufgelegt hat um eine
Seite unten zu halten und über die so entstandene stabile Schräge über einen Zaun – oder was es war – hinüberzukommen?

Oder im Intro als dich ein Wachmann auffordert die Dose, die er vorher selbst auf den Boden geworfen hat, in den Müll zu werfen und du das dann auch machen musstest, denn wenn nicht gabs Haue.

Das sind so Kleinigkeiten die Spiele brauchen.
Hättest du heute echt noch Bock auf sowas? Forcierte Physikspielchen, in denen das Spiel dich auffordert, irgendwas zu stapeln?
Crysis z.B. fand ich in der Hinsicht interessanter, weil die Physik sich dort einfach auch unaufdringlich aufs Gameplay ausgewirkt hat. Da is dir halt mal die Hütte überm Kopf zusammengekracht und hat dich erschlagen, oder es sind im Eifer des Gefechts Bäume ungeknickt etc. Hätt das gerne mal, dass Physik einfach selbstverständlicher Bestandteil eines Spiels is und das du dann halt entscheiden kannst, was du damit machst.
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Veldrin
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Re: WTF happened to gaming?!

Beitrag von Veldrin »

sourcOr hat geschrieben: 09.07.2017 15:12
Veldrin hat geschrieben: 09.07.2017 08:24
ChrisJumper hat geschrieben: 06.07.2017 01:08
Erinnerst du dich an die Stelle in HL2 wo man eine Holzwippe aus Latten hatte und man dann Ziegelsteine draufgelegt hat um eine
Seite unten zu halten und über die so entstandene stabile Schräge über einen Zaun – oder was es war – hinüberzukommen?

Oder im Intro als dich ein Wachmann auffordert die Dose, die er vorher selbst auf den Boden geworfen hat, in den Müll zu werfen und du das dann auch machen musstest, denn wenn nicht gabs Haue.

Das sind so Kleinigkeiten die Spiele brauchen.
Hättest du heute echt noch Bock auf sowas? Forcierte Physikspielchen, in denen das Spiel dich auffordert, irgendwas zu stapeln?
Crysis z.B. fand ich in der Hinsicht interessanter, weil die Physik sich dort einfach auch unaufdringlich aufs Gameplay ausgewirkt hat. Da is dir halt mal die Hütte überm Kopf zusammengekracht und hat dich erschlagen, oder es sind im Eifer des Gefechts Bäume ungeknickt etc. Hätt das gerne mal, dass Physik einfach selbstverständlicher Bestandteil eines Spiels is und das du dann halt entscheiden kannst, was du damit machst.
Ja, hätte ich. Es dürfte aber durchaus anspruchsvoller als das Half-Life-Beispiel – und mehr war es nicht – sein. Das muss jetzt aber nicht alles auf Physikspielchen bezogen sein. Das warn halt zwei Beispiele die mir einfielen die fast jeder kennt. Und ja alternative Lösungen sind immer gut bzw. forcierte Spielchen sind ganz nett, aber noch netter ist wenns ab und zu auch mal mehrere Wege zum Vorankommen gibt. Sei es Movement, Physikspielchen, Dialoge, Nonverbales oder was auch immer.
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CritsJumper
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Re: WTF happened to gaming?!

Beitrag von CritsJumper »

Bei Physikspielchen muss ich jetzt an das neue Zelda denken. Sicher bei HL2 war das halt neu und was ganz anders. Da zählte aber auch die Gravity-Gun dazu und quasi die Möglichkeiten die es spielerisch anbot. Letztlich ist aus diesem Spieltrieb ja auch Portal entstanden.

Es ist einfach toll wenn mehrere Dinge ineinander greifen. Vielleicht auch eher so wie bei Minecraft wo man durch Schienen und Elektronik-Steine kleine Turing-Maschinen oder Schweinefarmen bauen kann. ;D

Wo solche Spielereien auch toll umgesetzt werden ist in VR. Wo man durch Pusten in ein Mikro zum Beispiel Seifenblasen machen kann oder eine Kerze auspusten. :D

Aber ähnlich wie bei Alien Isolation, stehe ich solchen Spielereien als Gadget eher skeptisch gegenüber. Wenn zum Beispiel das eigene Micro (am Besten im Controller ohne das man es direkt abschalten kann -DANKE SONY für die DAUERBELAUSCHER für den FALL wenn man kein MICRO mit MUTE hat!-), und das Alien dann durch laute Umgebungsgeräusche angelockt wird. Aber das lässt sich im Spiel wenigstens einstellen.
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Donkey-Kong
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Re: WTF happened to gaming?!

Beitrag von Donkey-Kong »

Das Hauptproblem ist wohl, dass man als Entwickler mittlerweile an Spiele nur aufgesetzt kreativ herangeht und im Fokus die Einnahmen hat. Man versucht auch deswegen die Masse zu treffen, warum spielt sich sonst fast jedes Spiel wie das Andere.. damals hat man wirklich ALLES aus einer Engine rausgeholt. Man war neugierig was geht und so sind dann oft innovative Klassiker bei herausgekommen, die auch heute noch prägend sind. Ich habe schon damals geahnt, dass man nix zu lachen hat wenn das Zocken bekannter wird und man dann mit schlechten Spielen für zuviel Geld zugeschüttet wird. DLCs habe ich nicht vorhergesehen, das ist natürlich eine noch bessere Methode schnell einigen Flachpfeifen an den Geldbeutel zu gehen. Und wie sieht es heute aus? Spiel kommt raus, es gibt Day1 Patches, DLC vorab angekündigt, sprich Spiele kommen unfertig raus, Inhalt wird absichtlich nicht in die Vollversion programmiert um es für zusätzliches Geld verlangen zu können. Soweit schauen aber leider nur die Wenigsten, die denken sich "ooh ein rosa Einhorn DLC für 20 €uro, es glänzt so schön" und drücken drauf. Es wird noch schlimmer was das angeht.
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Captain Mumpitz
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Re: WTF happened to gaming?!

Beitrag von Captain Mumpitz »

Ich hatte eine ähnliche Diskussion mit meinem Kumpel, ist noch gar nicht so lange her. Aber eigentlich ist es doch so: würden heute Spiele wie Mega Man, Ghouls & Goblins, Battletoads o.ä. erscheinen, würden wir nach einigen Anläufen laut fluchend das Gamepad gegen den Bildschirm/TV pfeffern. Ja, Dark Souls hat sich eine beachtliche und v.a. loyale Fanbase angeeignet, aber wenn man den Markt im Gesamten betrachtet, so fällt es im Vergleich zu anderen, "einfacheren" Titeln doch stark ab.

Ich glaube, das hat viel damit zu tun, dass in unserer Gesellschaft langsam zu vieles vorgekaut serviert wird. Kinder lernen oftmals schon gar nicht mehr, dass man nicht heulen soll wenn man hingefallen ist. Schramme betrachten, aufstehn, weiter geht's. Das ist ein simples Prinzip, aber viele kennen das schon gar nicht mehr. Viele Jugendliche heutzutage sind mindestens genau so verweichtlicht. Dabei müssten es die Eltern eigentlich allesamt besser wissen, da die meisten aus einer Generation stammen, in der das noch Gang und Gäbe war.
Ich für meinen Teil bin 32 und auf dem Land aufgewachsen, in einem 500 Seelen Kaff im Schweizerischen Nirgendwo. Meine Kindheit verbrachte ich merkwürdigerweise zu gleichen Teilen mit Cartoons, NES und Rumtoben im Wald. Ich frag mich heute noch, wie ich das alles unter einen Hut bringen konnte, aber irgendwie gings. Selbstverständlich wurde man im Wald auch mal dreckig, hat sich vielleicht auch mal oberflächlich weh getan, etc. - aber das gehörte dazu. Genau so war es aber auch normal für mich, dass man bei Mega Man unzählige Anläufe brauchte um ein Level oder einen Bossgegner zu meistern. Vom kompletten Durchspielen mal ganz zu schweigen.

Mein Bruder und ich, wir haben Stunden in Mega Man, Wizards & Warriors und co. gebuttert, einfach weil es verdammt nochmal bockschwer war, aber wir unbedingt weiterkommen wollten. Aufstehen, weiter gehts. Diese Mentalität ist heute abhanden gekommen und genau daran orientieren sich halt auch Spieleentwickler. Ein CoD verkauft sich nach wie vor zig mal besser als ein Dark Souls und auch ein Diablo 3 hat mehr Fans und Spieler. Wieso? Weil es Einsteigerfreundlich und relativ simpel ist. Stirbt man zu oft, dreht man den Schwierigkeitsgrad runter.

Aber diese Faszination von der du sprichst, die du beispielsweise bei Zelda oder ähnlichem erlebst, die gibts durchaus noch. Man muss sie nur suchen. Darksiders 1 und 2 waren/sind für mich zwei Beispiele. Nicht immer einfach, Action wechselt sich mit ruhigen Passagen ab, nicht immer ist alles auf den ersten Blick ersichtlich.
In der Indie-Szene gibt es unzählige Titel, die einen ähnlich gefangen nehmen können wie wir es von anno dazumal kennen, doch auch im AAA Bereich ist längst nicht alles dumm und scheisse. Wichtig ist, wie ich finde, dass man sich immer möglichst objektiv zu informieren versucht und erst dann kauft. Zum einen unterstützt man dann die richtigen Entwickler und stopft nicht jemandem wie Activision noch mehr Kohle in den Hals, zum anderen setzt es in den Köpfen der verantwortlichen Teams ein Zeichen.

Aber ja, so was wie eine Rückkehr zu herausfordernden, kreativen Spielen liesse sich niemals realisieren. Der Grund ist recht einfach: geschätzte 80% der Spieler/Käufer tummeln sich nicht in Foren rum wie wir das tun, sie konsumieren blind. Somit fühlt sich ein Publisher/Entwickler auch immer in seiner Arbeit bestätigt und macht genau so weiter.

Lass dir dein Hobby nicht durch so was kaputt machen. Geniesse die alten Klassiker so oft du willst und pick dir von den Neuerscheinungen die richtigen Titel heraus. Gaming ist nach wie vor ein sehr unterhaltsames Hobby, wenn man es denn richtig angeht.
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History Eraser
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Re: WTF happened to gaming?!

Beitrag von History Eraser »

Die Erinnerungen an meine Kindheit sind gerade mit der Crash Collection zurückgekehrt. Die PSX hatte Weihnachten 1999 oder 2000 meinen SNES abgelöst und mein erstes Spiel dafür war Crash Bandicoot.

Ich bin zwar prinzipiel für Leben, Medikits und Checkpoints ohne freies Speichern, aber man kann halt nicht alles über einen Kamm scheren bzw. alles verteufeln, was nicht mit den gewünschten Mechaniken daherkommt.

Wenn man wirklich selektieren würde, bliebe einen wohl einiges ersparrt. Wiederum würde man aber auch einige Dinge verpassen. Und genau das ist für mich die schwierige, aber auch spannende Eigenschaft der Branche. Wenn ich jetzt z. B. im Kino sitze und ein Transformerstrailer über die Leinwand läuft, kann ich zu 100 Prozent vorhersagen, dass ich den Film scheiße finden werde. Wenn mir in der TV Werbung jemand verspricht, dass die neue Hosen LP das Album des Jahres geworden ist, jaaa, dann weiß ich ebenfalls, dass das der blanke Bullshit ist.

In der Spielebranche ist das profesionelle Bullshiting zwar ebenfalls Standart (und das nun auch nicht erst seit gestern, E3 Supercut lässt grüßen), im Endeffekt gibt es aber auch genügend Beispiele, mit denen ich dann letzlich doch noch meinen Spaß hatte.

Watch_Dogs 2 wurde hier schon angesprochen:
Das Spiel macht an sich wahnsinnig viel falsch: Es geht mir vor dem Release bereits auf die Nerven, da man der Berichterstattung schlecht aus dem Weg gehen kann und UbiSoftTypisch bereits fast das ganze Spiel gezeigt wird. Auf den Straßen fahren viel zu wenige Autos (San Fran ist vllt. Öko, aber 2 Autos pro Straße und null Fahrräder?). Die „witzigen“ Sprüche sind, entgegen vieler positiver Stimmen, zu 90 Prozent einfach schlecht. Die Story ist der Rede nicht wert. Und überhaupt, guckt euch doch mal diese schlechte Los Santos Kopie an. (Yogapraktizierende Leute im Park, „coole“ Sprache, die Lichtstimmung, etc.)
Trotzdem habe ich dem Spiel eine Chance gegeben und wurde im Endeffekt sehr gut unterhalten und hatte auch die eine oder andere Kopfnuss zu knacken. Die Kletterei ist vllt. einfach, aber einen Weg bis zum gewünschten Verteilerkasten zu finden, ist manchmal gar nicht so anspruchslos, wie man es von UbiSoft gedacht hätte. Die Sandbox ist hier einfach mit vielen Möglichkeiten gefüllt, die vieles wieder gut machen. Nehm ich die Hebebühne? Benutze ich ein großes Auto oder komme ich an die Kransteuerung? Gibt es ein Schlupfloch für den Jumper und von welcher Seite muss ich hier überhaupt ran? Das Invaden von anderen Spielwelten hat schon in Demon’s Soul’s Bock gemacht, hier finde ich es noch besser.
Was ich sagen will: Auch die seelenloseste Triple A Produktion kann Überraschungen parat habe. Eine Eigenschaft, die ich bei anderen Unterhaltungsmedien vermisse. (Wobei das natürlich auch alles relativ ist. Ich finde z. B. alles von Coldplay nach X & Y ziemlich dünn, die beiden Vorabsingles zum neuen Album konnten mich aber wieder voll begeistern und werden hoffentlich nicht überall hoch und runter genoodelt)

Ansonsten wurden hier ja schon sehr viele andere Gründe genannt, wieso man sich vllt. nicht mehr stark für das Hobby begeistern kann, wie man es als Kind noch getan hat. Schuld ist nicht immer die Software.
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